152 Millionen Euro Investitionen

image_pdfimage_print

Ein Investitionsvolumen von 152 Millionen Euro: Das sind 61 Millionen mehr als im Vorjahr. Dazu kommen rund 300 neue Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft – Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat zeigte sich mit der Bilanz des CHEMPARK Krefeld-Uerdingen für 2015 beim Jahres-Mediengespräch zufrieden.

Ein Investitionsvolumen von 152 Millionen Euro: Das sind 61 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Dazu kommen rund 300 neue Arbeitsplätze bei der Stammbelegschaft und weitere knapp 150 zusätzlich Beschäftigte bei Dienstleistern. „Mit dieser Bilanz des Chempark Krefeld-Uerdingen bin ich sehr zufrieden. Das stimmt mich zuversichtlich für die Zukunft“, freute sich Chemparkleiter Dr. Ernst Grigat (Foto)

Davon profitiert nicht nur Krefeld, sondern der ganze Wirtschaftsraum – das Jahres-Nettoeinkommen aller Beschäftigten entspricht einer Kaufkraft von mehr als 200 Millionen Euro. Grigat: „Es zeigt, dass die Unternehmen hier attraktive Rahmenbedingungen vorfinden.“

Trotzdem hebt der Chempark-Leiter warnend die Hand. Denn weitere langfristig angelegte Investitionen seien keine Selbstläufer. So kritisierte Grigat die unklaren Perspektiven für die industrielle Erzeugung und Nutzung von Strom und Dampf. Im Alltag täglich sichtbarer seien zudem die Probleme durch die mangelhafte Instandhaltung öffentlicher Verkehrswege. „Eine gut funktionierende Infrastruktur ist wichtig für alle weiteren Geschäftsaktivitäten – für die Chempark-Standorte hat sie sogar existenzielle Bedeutung.Dies gilt insbesondere für die Autobahn-Situation im westlichen NRW“, so Grigat. Als Beispiel nannte er die A-40-Autobahnbrücke in Duisburg. „Der Mitte März vorgestellte Bundesverkehrswegeplan und der hierin vorgesehene Schwerpunkt auf unsere Region sind ein ganz wichtiges Signal. Jetzt ist es entscheidend, dass die budgetierten Milliarden mit Hochdruck ‚auf die Straße‘ gebracht werden.“

Ein wichtiger Produzent am Standort ist Covestro, vormals Bayer MaterialScience, der seit dem 1. September 2015 unter dem neuen Namen firmiert. Das Unternehmen ist nun wirtschaftlich und rechtlich eigenständig. Im  Oktober 2015 gab die Covestro AG ihr Debüt am Aktienmarkt. Dr. Klaus Jaeger, Leiter der nordrhein-westfälischen Covestro-Standorte, informierte beim Jahres-Mediengespräch über aktuelle Entwicklungen. Er verwies dabei unter anderem auf die modernen, umweltfreundlichen Herstellverfahren am Standort Uerdingen: „Innovation und Nachhaltigkeit werden auch hier großgeschrieben, insbesondere in den Produktionsprozessen.“

So testet der Werkstoffhersteller ein umweltfreundliches Verfahren zur Wiederverwendung von salzhaltigem Prozessabwasser. Eine entsprechende Pilotanlage wurde im Januar durch Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in Betrieb genommen. Die neue Technologie spart pro Jahr bis zu 30.000 Tonnen Salz und rund 6.200 Tonnen CO2-Äquivalente ein. Das Bundesumweltministerium hat das Projekt als hervorragendes Beispiel für die Umsetzung des Kreislaufgedankens in der Industrie mit rund 740.000 Euro gefördert. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf etwa 3,7 Millionen Euro.

Bei einem Rundgang durch die Chlorfabrik vermittelte Covestro einen detaillierten Einblick in die Technologie der sogenannten Sauerstoffverzehrkathode. Dieses innovative Verfahren ermöglicht gegenüber der Standardtechnologie Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent.

LANXESS: 90 Jahre Eisenoxidproduktion in Krefeld

Der Spezialchemie-Konzern LANXESS blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück: Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich auf 165 Millionen Euro von 47 Millionen Euro im Jahr 2014. Der Umsatz blieb im Vergleich zum Vorjahr annähernd stabil und lag 2015 bei 7,9 Milliarden Euro (2014: 8,0 Milliarden Euro). „Das Geschäftsjahr 2015 war in jeder Hinsicht erfolgreich für LANXESS. Wir haben unsere Neuausrichtung schneller als geplant umgesetzt und gleichzeitig unsere Finanz- und Ertragslage deutlich verbessert. Damit haben wir ein stabiles Fundament für unseren Wachstumskurs gelegt“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG. In den kommenden Jahren will das Unternehmen rund 400 Millionen Euro in organisches Wachstum investieren. Rund 50 Millionen Euro plant der Spezialchemie-Konzern allein in diesem Jahr in Krefeld-Uerdingen inklusive der Instandhaltung zu investieren.

Dass sich der Spezialchemie-Konzern zum Standort Krefeld bekennt, verdeutlicht auch ein runder Geburtstag: Der Geschäftsbereich Inorganic Pigments, weltweit führender Hersteller von Eisenoxidfarbpigmenten, produziert seit 90 Jahren Eisenoxid in Krefeld. Die Herstellung von Bayferrox hat im Uerdinger Werk einen rasanten Aufstieg hinter sich: 1926, im Jahr des Produktionsbeginns, lag der Absatz der Pigmente noch bei 1.200 Tonnen. Heute liegt das Produktionsvolumen bei rund 280.000 Jahrestonnen.

LANXESS trägt nicht nur Sorge für seine Anlagen, sondern übernimmt auch gesellschaftliche Verantwortung. Das Unternehmen hilft beispielsweise Flüchtlingen in Krefeld und stellt dafür 90.000 Euro bereit. Die finanzielle Unterstützung fließt bedarfsgerecht an ausgewählte Projekte in der Stadt.

Currenta modernisiert das Technische Ausbildungszentrum

Ein zukunftsweisendes Großprojekt ist beim Chempark-Manager und -Betreiber in Arbeit: Currenta modernisiert das Technische Ausbildungszentrum. Für die Komplettsanierung werden 2,7 Millionen Euro investiert. „Wir bieten jungen Menschen vielfältige, spannende Perspektiven und leisten einen Beitrag zur Fachkräftesicherung im Chemieland NRW“, betonte Grigat. Der Startschuss für den Umbau ist für Mitte 2016 geplant, der erste Bauabschnitt wird voraussichtlich im Dezember 2016 fertiggestellt werden. Da die Sanierung abschnittweise durchgeführt wird, kann die technische Ausbildung während der Baumaßnahmen weiterhin sichergestellt werden. Die Gesamtprojektlaufzeit ist mit drei Jahren veranschlagt.

Auch im vergangenen Jahr hat Currenta erheblich in die Infrastruktur des Standortes investiert. Um die Energieversorgung am Standort zu sichern, ist die Errichtung von bis zu acht neuen Dampfkesselanlagen geplant. Allein in den ersten Kessel investierte das Unternehmen rund 15 Millionen Euro. Dieser Kessel ist Anfang 2016 in Betrieb genommen worden. Für zwei weitere Kessel laufen die vorbereitenden Maßnahmen. Diese sollen voraussichtlich Ende 2017 in Betrieb genommen werden. Weitere Schritte hängen von den energiepolitischen Rahmenbedingungen ab.

Huntsman: Investitionen für höherwertige Produkte

Huntsman hat im vergangenen Jahr etwa 10 Millionen Euro in seine Anlagen am Standort Krefeld-Uerdingen investiert. Ein Ziel dabei ist, künftig noch höherwertige Produkte herstellen zu können. Und: Der Pigmenthersteller setzt auf den Nachwuchs. Zurzeit werden hier acht neue Ausbildungsstellen angeboten.

Im August kam es zu einem Ereignis, bei dem ein Stickstoffbehälter explodiert war. Der Abschlussbericht der unabhängigen Gutachterkommission hierzu liegt noch nicht vor. Alle Huntsman-Produktionsanlagen in Krefeld-Uerdingen arbeiten wieder im Normalbetrieb.

Mitarbeiterzahl signifikant gestiegen

Die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2015 liegt mit 7.473 um 448 Mitarbeiter höher als im Vorjahr mit 7.025. Das entspricht einem Zuwachs von rund sechs Prozent. Die Gesamtzahl setzt sich zusammen aus 5.181 Mitarbeitern (2014: 4.875) der rund 20 Chempark-Partner sowie 2.292 Fremdfirmenmitarbeitern (2014: 2.150). Diese kommen insbesondere bei Bauarbeiten zum Einsatz. Das Plus von 306 (rund sechs Prozent) bei der Stammbelegschaft ist unter anderem ein Effekt der Investitionen.

Damit bleibt der Chempark Krefeld-Uerdingen mit seinen Unternehmen auch 2015 der größte Arbeitgeber Krefelds und mit 499 Auszubildenden (2014: 560) ein bedeutender Ausbildungsbetrieb der Region.

Quelle und Foto: Currenta

Schreibe einen Kommentar