Hafen Antwerpen verzeichnet starkes erstes Halbjahr 2015

Port of Antwerp klein

Über einhundert Millionen Tonnen Fracht hat Antwerpen im ersten Halbjahr umgeschlagen, das sind 6,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich dafür ist vor allem das Wachstum von Containerfracht und Flüssiggut.

Das zweitgrößte Containerschiff der Welt, die MSC Zoe, ist Ende Juli (29.07.) im Hafen Antwerpen zu Gast. „Der Besuch dieses Containerriesen unterstreicht Antwerpens Standortvorteile. Zum einen den guten Zugang zum Meer, über den die größten Containercarrier der Welt den Hafen problemlos anlaufen. Zum anderen Antwerpens ausgezeichnete Lage im Landesinneren, mit zahlreichen Binnenschiff- und Bahnverbindungen ins Hinterland“, sagt Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant des Hafens Antwerpen in Deutschland. 7.075 Seeschiffe legten im ersten Halbjahr im Hafen Antwerpen an. Das ist ein Anstieg um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Container und Breakbulk

Das Containervolumen ist im ersten Halbjahr auf fast fünf Millionen TEU angestiegen und verzeichnet damit einen Zuwachs von rund 9,5 Prozent. Die Bildung einer Allianz mehrerer Containerreedereien war dabei eindeutig vorteilhaft für Antwerpen. Dies hat sich besonders im Verkehr von und nach Fernost bemerkbar gemacht und zu einem Wachstum des Containervolumens im Deurganckdock von rund 28 Prozent geführt. Das RoRo-Volumen stieg um 3,9 Prozent, auf rund 2,4 Millionen Tonnen an. Eisen und Stahl verzeichneten einen Anstieg von 1,3 Prozent. Mit einem Minus von 9,6 Prozent gehören die Pkw zu den Verlierern des ersten Halbjahres. Der Rückgang von Breakbulk um knapp 3,9 Prozent ist auf weniger Frucht-Volumen zurückzuführen.

Flüssiggut

Auf Platz eins unter den Flüssiggütern waren die chemischen Erzeugnisse, mit einem Anstieg um 32 Prozent.

Trockengut

Das Umschlagsvolumen im Trockengut erreichte einen Zuwachs von 3,2 Prozent. Der Umschlag von Sand und Kiesist um 54,2 Prozent auf fast eine Million Tonnen angestiegen.Das Kohlevolumen sank um 1,5 Prozent.

Copyright Foto: Antwerp Port Authority

 

 

 




Führungsetagen deutscher Unternehmen: Logistik steigt im Stellenwert

Die Logistik und die Logistikexperten spielen eine immer wichtigere Rolle in den Führungsetagen deutscher Unternehmen. Unter den Dax 30-Unternehmen hat sich die Logistik inzwischen in 16 Vorständen etabliert, und zwar gleichermaßen in Industrie und Handel. Das zum ersten Mal erstellte Logistik Management-Benchmark der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. zeigt, dass die Prozesse und Leistungen der Logistik für die strategische Unternehmensführung inzwischen eine große Rollen spielen. Zugleich wird deutlich, dass die Karrieren für Logistikexperten inzwischen bis ins Spitzenmanagement führen.

Für die Untersuchung hat die BVL im Mai und im Juni 2015 die Angaben zum Management der obersten Führungsebene von 182 deutschen Groß- und Familienunternehmen analysiert. Bewertet wurden die Logistikkompetenz der Manager und die Bedeutung der Logistik bei der Ressortaufteilung unter den Vorständen und Geschäftsführern.

Erste Erkenntnis: In über der Hälfte der Dax 30-Unternehmen gehört Logistikthemen inzwischen den Top-Führungsaufgaben der Manager. Neben den logistikgetrieben Unternehmen wie der Deutschen Post oder Lufthansa ist in Handel und Industrie gleichermaßen Logistik auf der obersten Managementebene verankert. Henkel führt das Dax 30-Ranking an, gefolgt von BASF, BMW und adidas sowie der Deutschen Post auf Platz 5. Eine weniger große Rolle spielt die Logistik vor allem im Management der Banken und Versicherungen. „Logistische Stellhebel finden sich in der Industrie, im Handel und in den Dienstleistungen. Ihr professioneller Einsatz wirkt sich auf Qualität und Kosten gleichermaßen aus und ist ein wesentlicher Faktor im Wettbewerb“, führt Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der BVL, aus.


Grafik: Das Ranking für die Dax 30 Unternehmen. Quelle: BVL

Erweitert man das Ranking um die H-Dax-Unternehmen und die 50 größten deutschen Familienunternehmen, liegt der Kemptener Logistiker Dachser auf Platz auf 1. Unter den untersuchten 150 Unternehmen haben acht CEOs einen Logistikhintergrund, das heißt sie haben zum Beispiel vorher eine entsprechende Abteilung geleitet. In sechs der Unternehmen existiert bereits der CLO, der Chief Logistics Officer als dezidierter Geschäftsführer oder ein Vorstandsmitglied für den Logistikbereich. Beispiele sind BMW oder die Drogeriemarktkette dm. Wesentlich häufiger ist Logistik aber eine Aufgabe unter mehreren für den Manager. In immerhin 33 der 150 Unternehmen ist die Verantwortung für die Logistik oder das Supply Chain Management einem Manager dezidiert zugeordnet.

 

 

„Die zunehmende Besetzung wichtiger Managementfunktionen mit exzellenten Logistikern ist nur konsequent“, so Raimund Klinkner. „Die Logistik ist heute eine strategische Managementaufgabe. Dabei geht es um die ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle aller unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Informations- und Güterflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“ Dementsprechend führen die Karrieren der Logistikexperten heute bis in die oberste Führungsebene; nicht selten über Schnittstelle zur IT. adidas hat die beiden Bereiche in der Führung verschmolzen: Jan Brecht ist dort CIO & Head of Global Supply Chain.

Zur Methode:

Für die Erhebung wurden im Mai und Juni 2015 die obersten Führungsebenen der Unternehmen des H-DAX und der 50 umsatzstärksten Familienunternehmen Deutschlands untersucht. Insgesamt umfasst die Erhebung 182 Unternehmen. Davon wurden 151 Unternehmen untersucht, bei 33 Unternehmen standen keine oder zu wenig Informationen über die Führungsebene zu Verfügung.

Bei der Erhebung untersuchte die BVL die Lebensläufe und Profile aller Vorstandsmitglieder, Mitglieder der Geschäftsleitung bzw. bei angelsächsischen Unternehmen die Mitglieder des Executive Commitees sowie deren Geschäftsfelder und die Ressorts, die sie betreuen. Als Informationsquelle nutzte die BVL Informationen auf den Webseiten der Unternehmen, aus Pressemitteilungen bzw. einzelne Informationen aus dem Portal Xing.

Quelle BVL