Keine Maritime Strategie ohne die Logistik

Ausgangspunkt aller unternehmerischen Tätigkeiten im maritimen Sektor ist der Transport von Gütern und Menschen und daher ist eine prominente Berücksichtigung der Logistik bei der Formulierung der Maritimen Strategie unbedingt erforderlich. Das haben in einem ein gemeinsamen Positionspapier der  Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB), das Deutschen Seeverladerkomitee im BDI (DSVK), das Komitee Deutscher Seehafenspediteure im DSLV  e.V. (KDS), der  Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) sowie der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) anlässlich der kommenden Nationalen Maritimen Konferenz festgeschrieben.

Der Wortlaut der Erklärung: „Ausgangspunkt aller unternehmerischen Tätigkeiten im maritimen Sektor ist der Transport von Gütern und Menschen. Mit der fortschreitenden Globalisierung der Märkte hat der internationale Transport über See in den vergangenen Jahrzehnten enorm zugenommen und ist auch trotz der Krise weiter gewachsen. Technische Änderungen wie die Containerisierung haben den Warentransport noch effizienter gemacht. Oder anders ausgedrückt: Das Bedürfnis, möglichst schnell, kostengünstig und umweltschonend zu transportieren, hat sich zu einer Triebfeder für die technische Entwicklung in der Schifffahrt, im Schiffbau und in den Häfen entwickelt.

Dabei kommt den See- und Binnenhäfen eine Schlüsselfunktion für die gesamte Transportkette zu, sind sie doch Knotenpunkte für die Warenströme von und nach Deutschland und bilden somit für die hiesige Volkswirtschaft das Tor zur Welt. Somit überrascht es auch nicht, dass rund zwei Drittel des deutschen Außenhandels über deutsche Seehäfen abgewickelt wird.

Optimierte Zufahrten zu den Binnen- und Seehäfen sowie leistungsfähige Hafenhinterlandanbindungen sämtlicher Verkehrsträger sind daher entscheidend, um die steigenden Umschlagsmengen und die deutlich größeren Schiffskapazitäten zu bewältigen. Gerade die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist auf ein effizientes Verkehrsnetz, das die maritimen und landseitigen Verkehrsträger vollumfänglich einbezieht, angewiesen.

Die Verbände begrüßen ausdrücklich die Ankündigung einer Maritimen Strategie und fordern eine besondere Berücksichtigung der Logistik in dieser Gesamtstrategie. Aus Sicht der Verbände ist die Basis dafür ein umfassendes Nationales Hafenkonzept, das den Infrastrukturausbau, die Technologieförderung für die maritime Logistik, die Vereinfachung der administrativen Prozesse und eine faire, den Wettbewerb nicht verzerrende EU-Politik in den Mittelpunkt rückt. Die Verbände regen zudem an, dass die Maritime Strategie in enger inhaltlicher und zeitlicher Abstimmung mit dem Nationalen Hafenkonzept erarbeitet wird, welches auch ein wichtiger Bestandteil des Aktionsplans Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung wird.

Aus Sicht der Verbände sollte die Maritime Strategie unter anderem folgende Ziele berücksichtigen:

  • Die zügige Fertigstellung und Umsetzung des Nationalen Hafenkonzepts für die See- und Binnenhäfen.
  • Den prioritären Ausbau der see- und flusswärtigen Hafenzufahrten sowie Hinterlandanbindungen per Eisenbahn, Straße und Binnenwasserstraße, auch mittels einer vorrangigen Behandlung innerhalb des Bundesverkehrswegeplans 2015. Die dafür notwendige Finanzierungsgrundlage muss dauerhaft im Bundeshaushalt abgebildet werden.
  • Die Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs auf der Grundlage des Beschlusses des Rates der EU vom 7. Mai 2014 (sog. Athener Erklärung).
  • Die Schaffung der für die Ertüchtigung sowie den Ausbau der Infrastruktur erforderlichen Planungskapazitäten in der Verwaltung sowie die Beschleunigung der damit einhergehenden Prozesse.
  • Die Entwicklung der dritten Auflage des Förderprogramms für „Innovative Seehafentechnologien“ (ISETEC III) zur Stärkung der deutschen Binnen- und Seehäfen und der Anbindung an die Logistik- und Wirtschaftszentren.
  • Die Entwicklung der dritten Auflage des Förderprogramms für „Innovative Seehafentechnologien“ (ISETEC III) zur Stärkung der deutschen Binnen- und Seehäfen und der Anbindung an die Logistik- und Wirtschaftszentren.
  • Aufbau und Gewährleistung einer leistungsfähigen IT-Struktur auf der Verwaltungsseite – auch zur Beschleunigung und Straffung von administrativen Prozessen – sowie die Förderung der Vereinheitlichung von Datenformaten zwecks Verbesserung des Datenaustauschs in den Logistikketten.
  • Die Schaffung gleicher Rahmenbedingungen bei der nationalen Umsetzung von EU-Vorgaben (z. B. das Erhebungsverfahren zur Einfuhrumsatzsteuer oder Umsetzung des neuen Unionszollkodex), um Nachteile für deutsche Standorte zu vermeiden.
  • Die vereinfachte Schaffung von weiteren Logistikflächen, z. B. im Zuge der Neugestaltung des Raumordnungsgesetzes sowie die Schaffung einer Infrastruktur zum Bunkern von LNG.
  • Die Gewährleistung von einheitlichen Wettbewerbsbedingungen zwischen den europäischen Häfen, unter Beibehaltung der notwendigen nationalen Handlungsspielräume.
  • Die Vermeidung von legislativen Alleingängen, insbesondere im Umweltbereich, z.B. bei den SECA-Gebieten, sowie die stärkere Betonung von einheitlichen Standards auf internationaler Ebene.“

Quelle: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB), Deutsche Seeverladerkomitee im BDI (DSVK), Komitee Deutscher Seehafenspediteure im DSLV  e.V. (KDS), Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) sowie Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) 




Standort für Investitionen mit Zukunft

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Der Niederrhein ist ein attraktiver Wirtschaftsraum für Investitionen mit Zukunft. Darauf haben der Rhein-Kreis Neuss und seine Partner bei der internationalen Gewerbe-Immobilien-Ausstellung „Expo Real“ in München hingewiesen. Angeführt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreisdirektor Dirk Brügge und Wirtschaftsförderer Robert Abts, präsentierte sich der Kreis am Stand der Standort Niederrhein GmbH, an dem auch NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Jürgen Steinmetz, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, gern vorbeischauten.


Bei der Eröffnung mit den (Ober-) Bürgermeistern, Landräten und IHK-Präsident Heinz Schmidt mahnte Landrat Petrauschke wichtige Weichenstellungen an, die im neuen Landesentwicklungsplan und im künftigen Regionalplan verankert werden müssten, damit der Niederrhein und mit ihm der Rhein-Kreis Neuss auch künftig eine wesentliche Rolle bei Unternehmen und Investoren spielen könne. „Wichtig ist es dabei, die Zusammenarbeit über die Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg zu stärken“, so Petrauschke, der sich von den geplanten interkommunalen Gewerbegebieten Grevenbroich/Jüchen, Dormagen/Neuss, Meerbusch/Krefeld und Grevenbroich/Rommerskirchen  starkes Wachstum und viele Arbeitsplätze verspricht.

Am Stand der Standort Niederrhein GmbH, zu deren Gesellschaftern der Rhein-Kreis Neuss gehört, ging es nicht nur um neue Flächenpotenziale durch interkommunale Gewerbegebiete, sondern auch um aktuelle Projekte zur Revitalisierung von Industrie- und Militärflächen
sowie neue Entwicklungen in der Logistik-Branche. „Das sind alles
Themenfelder, auf denen auch der Rhein-Kreis Neuss eine wichtige Rolle spielt“, hieß es in der Kreis-Delegation, die sich äußerst zufrieden mit den intensiven Gesprächen am gut besuchten Stand zeigte.

Der Rhein-Kreis Neuss war in München mit insgesamt zwölf Immobilien- und Flächenangeboten aus allen Städten und Gemeinden vertreten. Auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Wirtschaftsförderer aus den Kommunen waren deshalb zur „Expo Real“ gekommen. Erstmals sichtbar wurde dort das Thema „Metropolregion Rheinland“. Der Schriftzug war auf allen Ständen der Rheinschiene einheitlich zu sehen und wurde mit vielen prominenten Gästen eifrig diskutiert.

Quelle und Foto: Rhein-Kreis Neuss

BU:Optimistisch bei der „Expo Real“ in München (von links): Landrat Hans-Jürgen Petrauscke, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. 
Foto: L. Berns/Rhein-Kreis Neuss




Umweltpreis für „Wilson Dover“

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Bei der Konferenz „Sustainable Shipping 2015“ in Bremen hat bremenports-Geschäftsführer Robert Howe den „greenports Award“ übergeben. Mit der Auszeichnung wird das umweltfreundlichste Seeschiff gewürdigt, das die bremischen Häfen im Jahr 2014 angelaufen hat.  Preisträger ist der Stückgutfrachter „Wilson Dover“ aus der Flotte der norwegischen Reederei Wilson. Die Auszeichnung war im vergangenen Jahr erstmals vergeben worden.

Die Vorgeschichte: 2012 führte der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen den Environmental Ship Index (ESI) ein. Über diesen Umweltindex wird ermittelt, wie weit die Emissionen eines Schiffs unter den international vorgeschriebenen Grenzwerten liegen. Reedereien, die Bremen oder Bremerhaven mit besonders umweltfreundlichen Schiffen bedienen, werden auf Antrag mit Rabatten bei den Hafengebühren belohnt. Diese Möglichkeit wurde 2014 für 80 Anläufe von 45 Seeschiffen in Anspruch genommen.

Wie Howe sagte, würdigt Bremen mit dem „greenports Award“ besondere Anstrengungen eines Reeders, den Energieverbrauch von Schiffen und den Ausstoß von Luftschadstoffen  zu senken. Als Preisträger des Jahres 2014 hat sich die „Wilson Dover“ mit einem ESI-Durchschnittswert von 41,8 gegen die Zweit- und Drittplatzierten durchgesetzt. Dabei handelt es sich um die „Aniara“ (40,7) von Wallenius Wilhelmsen und die Vorjahresgewinnerin „Morning Linda“ (40,2) von EUKOR Car Carriers. Das beste Containerschiff in diesem Ranking ist der Maersk-Liner „Gerd Maersk“ (40,1).

Die Preisträgerin „Wilson Dover“ läuft im Short-Sea-Verkehr in unregelmäßigen Abständen den Hafen Bremen-Stadt an. Schon bevor die Seeschifffahrt in Teilen Europas Anfang 2015 neue und deutlich strengere Schwefelgrenzwerte einhalten musste, war die „Wilson Dover“ konsequent mit dem schwefelarmen Marinediesel gefahren.

Die Wilson-Flotte transportiere mit 111 Stückgut- und Massengutfrachtern jährlich über 14 Millionen Tonnen, berichtete Geschäftsführer Thorbjorn Dalsoren. „Jedes unserer Schiffe kann jede Art von Ladung transportieren. Dadurch sind wir so flexibel, dass unsere Flotte mit etwa 87 Prozent besonders hoch ausgelastet ist.“ In der Kombination aus hoher Auslastung, geringem Kraftstoffverbrauch und niedrigen Fahrtgeschwindigkeiten („slow steaming“)  sieht Dalsoren den richtigen Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Seeschifffahrt.

Mit einem zweiten Öko-Ranking wurde im Rahmen des Wettbewerbs „greenports Award“ ermittelt, welcher Reeder bzw. Charterer die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven im vergangenen Jahr mit der umweltfreundlichsten Flotte bedient hat. Hier schnitt Wilson ebenfalls am besten ab. Die Schifffahrtsunternehmen Rederi AB Veritas Tankers und EUKOR Car Carriers belegten die Ränge 2 und 3.

Der Preisträger MS „Wilson Dover“ auf einen Blick:

  • IMO-Nummer: 9005754
  • Flagge: Barbados
  • Eigner: Rederei Wilson, Bergen, Norwegen)
  • Baujahr: 1993
  • Bauwerft: Estaleiros Navais do Mondego, Portugal
  • Länge: 87,42 Meter
  • Breite: 13,0 Meter
  • Tiefgang: 5,07 Meter
  • Tragfähigkeit:3269 TDW
  • Bruttoraumzahl: 2480

Quelle und Foto: bremenports

BU: Preisverleihung in Bremen: bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (links) mit Wilson-Geschäftsführer Thorbjorn Dalsoren (Bildmitte) und Henrik Orth vom Chartering Department der Reederei.




Strahberger SCHOTTEL Geschäftsführer

klein Dr. Christian Strahberger

Dr. Christian Strahberger übernimmt in 2016 die Geschäftsführung der SCHOTTEL GmbH. Strahberger (42) ist Branchenexperte mit fundiertem technischem und interkulturellem Background.

Der promovierte Physiker begann nach seinem Studium in den Deutschland und den USA 2001 bei der Siemens AG und wechselte 2009 zum Maschinenbauunternehmen Voith wo er mehrere leitende Positionen bekleidete. Zuletzt verantwortete er dort als Vorsitzender der Geschäftsführung der Voith Turbo Schneider Propulsion das Marine Geschäft. Er verfügt über umfassende Erfahrungen auf dem Gebiet der Schiffspropulsion.

Er tritt die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Professor Dr.-Ing. Gerhard Jensen an. Jensen hat SCHOTTEL zu einem diversifizierten Unternehmen ausgebaut und den Bereich Propulsion global nachhaltig gestärkt. Er wird in der Konzernholding SCHOTTEL Industries GmbH die Aktivitäten der SCHOTTEL Gruppe steuern. Jensen: „Wir verstärken unser Management, um alle unsere Konzernaktivitäten optimal in den jeweiligen Märkten auszurichten. Die SCHOTTEL GmbH ist das bedeutendste Unternehmen in unserem Konzern. Mit Herrn Dr. Strahberger konnten wir eine ausgezeichnete Persönlichkeit an Bord holen. Er wird der Marke die erforderlichen Impulse für eine erfolgreiche Zukunft geben“.

Quelle und Foto: Schottel