BDB: Merkel sendet positive Signale

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Erstmals seit ihrer Durchführung wurde im Rahmen der 9. Nationalen Maritimen Konferenz, die vom 19. bis 20. Oktober 2015 in Bremerhaven stattfand, die wichtige Rolle der Binnenschifffahrt für die Hinterlandanbindung an die Seehäfen und damit für die Stärke der maritimen Wirtschaft insgesamt herausgestellt. Das betonte nun der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt in einer Presseerklärung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel habe, os der BDB, in ihrer Rede mehrfach die Notwendigkeit betont, in die Infrastruktur zu investieren – auch in die Wasserstraßen: „Die Güterbeförderung auf den Wasserstraßen wächst. Die Anforderungen sind daher enorm“, so die Kanzlerin, die den Häfen- und Hinterlandanbindungen eine „Schlüsselrolle in der intermodalen Abfertigung“ zusprach. „Es ist eine Premiere und erfreulich, dass ein Regierungsoberhaupt auf einer Nationalen Maritimen Konferenz auch die Binnenschifffahrt berücksichtigt. Das zeigt, dass unsere Forderungen bei der Bundesregierung Gehör gefunden haben“, so Martin Staats, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).

Uwe Beckmeyer, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, hob hervor, dass leistungsfähige Verkehre im Hinterland für die Kosten der Wirtschaft eine entscheidende Rolle spielen. Wachstum im Import und Export von Gütern könne nur durch Investitionen in alle Verkehrsträger gleichermaßen erreicht werden. Der BDB hatte erst kürzlich in einer Stellungnahme zum Entwurf des Nationalen Hafenkonzepts für die See- und Binnenhäfen 2015 gefordert, eine Verbesserung der Hinterlandverbindungen nicht nur an die deutschen Seehäfen, sondern auch an die wirtschaftlich bedeutenden ZARA-Häfen sicherzustellen, in deren Hinterlandverkehren die Binnenschifffahrt einen besonders hohen Modal Split aufweist.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gestand in seiner Rede ein, dass die Haushaltsmittel nicht ausreichen, um dem Erhalt, Aus- und Neubau einer leistungsfähigen Infrastruktur gerecht zu werden. Auch die zusätzlich bereitgestellten Mittel in Höhe von 10 Mrd. Euro seien nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Dobrindt regte daher – neben einer kontinuierlichen Aufstockung des Bundeshaushaltes an dieser Stelle – an, auf innovative Finanzierungsmodelle wie beispielsweise ÖPP-Projekte im Bereich von Wasserstraße, Schiene und Straße zurückzugreifen. Erfreulich ist, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages erst in der vergangenen Woche weitere 10 Mio. Euro für die Planung des Schiffshebewerks Lüneburg in Scharnebeck bereitgestellt hat.

Quelle BDB, Foto HHM / Peter Glaubitt  www.hafen-hamburg.de




Entwicklungsgesellschaft gegründet

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Die Evonik Industries AG und die Duisburger Hafen AG (duisport) haben das Gemeinschaftsunternehmen DERS Entwicklungs-gesellschaft mbH (Duisport-Evonik-Rhein-Sieg-Entwicklungsgesellschaft, DERS) zur Entwicklung des Evonik-Standorts Lülsdorf gegründet. Dafür unterzeichneten Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG, und Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, am 22. Oktober einen Joint Venture-Vertrag.

„Wir freuen uns, die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Duisburger Hafen auszubauen. Die DERS generiert Anreize für die Ansiedlung weiterer Unternehmen, was Arbeitsplätze schafft und einen Beitrag zur Entwicklung des Industriestandorts NRW leistet“, so Wessel.

„Ein besonderer Standortvorteil von NRW liegt in der engen Vernetzung von Industrie und Logistik. Die DERS ist ein herausragendes Projekt unserer im vergangenen Jahr beschlossenen strategischen Partnerschaft mit Evonik. Mit der gemeinsamen Entwicklung des Standorts Lülsdorf bündeln wir unser Know-how und können so erhebliche Wertschöpfungspotenziale in der Region realisieren“, betont Staake.

Die DERS, an der beide Partner zu gleichen Teilen beteiligt sind, wird am 1. Januar 2016 den Betrieb aufnehmen. Zu Geschäftsführern bestellt werden Hans Josef Fingerhuth, Logistikleiter der Evonik Standorte in Wesseling und Lülsdorf, sowie Volker Schmitz, Geschäftsführer der duisport agency GmbH.

Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist die am Standort Lülsdorf verfügbaren rund 50 Hektar Freiflächen zu entwickeln und für die Ansiedlung von Produktions- und Logistikunternehmen zu vermarkten. Darüber hinaus soll die vorhandene On-Site Logistik weiter optimiert werden. Evonik und duisport knüpfen dabei an eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft an. Im Chemiepark Marl sind sie gemeinsame Gesellschafter der Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG. Das Unternehmen betreibt den Terminal für den kombinierten Verkehr am Standort.

Die DERS soll nun an die im vergangenen Jahr zwischen beiden Partnern auf den Weg gebrachte strategische Zusammenarbeit anknüpfen. Ziel der strategischen Partnerschaft ist die Entwicklung und Umsetzung moderner Logistikkonzepte sowie die nachhaltige Standortentwicklung. duisport verfügt über ein umfangreiches Logistik-Know-how im Bereich Flächenentwicklung sowie im Hafen- und Bahnumschlag. Diese Expertise wird in der DERS mit den vorhandenen Logistik-Kompetenzen von Evonik am Standort Lülsdorf verbunden.

Der Standort bietet durch seine rechtsrheinische Lage zwischen Köln und Bonn optimale Voraussetzungen für die chemiespezifische als auch die allgemeine Logistik und verfügt über wichtige Infrastruktureinrichtungen wie eine Schiffsanlegestelle, Pipelines und einen Anschluss an das Schienennetz. Die DERS sowie neu anzusiedelnde Industrieunternehmen können zudem die vorhandene Werkslogistik, wie den Werkshafen, den Werksbahnbetrieb, die Ein- und Ausgangsabfertigung und das Gefahrstofflager, nutzen. Als zusätzliche Einheit ist ein trimodales Containerterminal Kernstück der Ansiedlungsbemühungen. Damit können Container flexibel auf Lkw, auf die Bahn oder aufs Schiff und umgekehrt verladen werden.

Quelle und Foto: Evonik Industries BU: (v.l.) Ralf Kranich, Hans Josef Fingerhuth, Thomas Wessel, Dr. Gerd Wolter, Dr. Franz Merath (alle Evonik), Volker Schmitz, Erich Staake, Markus Teuber (alle duisport), Gregor Hetzke (Evonik)