Frischer Wind auf dem Nord-Atlantik

Hamburg 9-12-2015
Hamburg 9-12-2015

Die Reederei ACL erneuert ihre ConRo-Flotte im Transatlantik-Verkehr zwischen Nordamerika und Europa und bringt mit der ATLANTIC STAR das erste von fünf neuen, innovativen ConRo-Schiffen der nächsten Generation G4 in Fahrt. Am 18. Dezember wird sie erstmals am Hamburger Mehrzweck-Terminal O’Swaldkai abgefertigt.


Schon 2008 feilte die zur Grimaldi-Gruppe gehörende Reederei ACL gemeinsam mit Experten an dem Design der neuen ConRo-Flotte. Im September 2013 wurden dann in der Hudong-Zhonghua Shipbuilding Werft in Shanghai die ersten Stahlarbeiten für die ATLANTIC STAR begonnen. Das Ergebnis kann sich blicken lassen: Das neue Design bietet Platz für 3.800 Container und auf der 28.900 m² großen RoRo-Fläche können 1.300 Autos sowie übergroße und schwere RoRo-Ladung verladen werden. Damit konnte die Containerstellplatzkapazität im Vergleich zum vorherigen Bautypen der Klasse G3 um 105 Prozent erhöht werden, die RoRo-Kapazität um 45 Prozent und auch 31 Prozent mehr Autos passen unter Deck.

Das neue Schiffsdesign bietet flexible Beladungsmöglichkeiten für Container, Autos, SUVs, große Fahrzeuge und besonders schwere und große RoRo-Ladung. Die RoRo-Decks sind mit 7,4 Metern extra hoch gebaut, die Autodecks kommen auf überdurchschnittliche 2,10 Meter. Bei Bedarf können Teile der RoRo-Decks auch für Container genutzt werden, wodurch noch einmal zusätzlich Kapazität für 739 TEU entsteht. Das Schiff ist 296 Meter lang, 38 Meter breit, hat eine Tragfähigkeit von 45.000 Tonnen und kommt voll beladen auf einen Tiefgang von 11,50 Meter. Die Beladungsrampe kann mit 420 Tonnen belastet werden. Auch die CO2-Bilanz konnte deutlich verbessert werden: Pro Container entstehen dank moderner Antriebstechniken 65 Prozent weniger Emissionen als beim Vorgängermodell.

Im nächsten Jahr werden vier weitere Schiffe der gleichen Bauart ausgeliefert: Die ATLANTIC SAIL, ATLANTIC SEA, ATLANTIC SKY und ATLANTIC SUN.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing,  Foto: Die ATLANTIC STAR beim Erstanlauf in Hamburg. Das neue Design bietet Platz für 3.800 Container und auf der 28.900 m² großen RoRo-Fläche können 1.300 Autos sowie übergroße und schwere RoRo-Ladung verladen werden. 

© HHM/Hasenpusch




Flüssiggasprojekt abgeschlossen

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Der Rotterdamer Hafen ist der größte europäische Knotenpunkt für Flüssigerdgas (LNG); er übernimmt eine Pionierrolle bei der Einführung des Brennstoffs. Nicht umsonst wurde diese Woche der dreijährige LNG-Masterplan, ein europäisches Fördermittelprojekt zum Flüssigerdgas, festlich in Rotterdam abgeschlossen. Die Veranstaltung fällt mit einem erfreulichen Ereignis zusammen: Die Coral Anthelia legt in Rotterdam an. Es ist das 50. LNG-Schiff, das dieses Jahr Flüssigerdgas nach Rotterdam bringt.

Tankerschiffe aus der ganzen Welt transportieren das Gas zum GATE-Terminal auf der Maasvlakte; danach wird es in ganz Europa weiter vertrieben. Der Hafen von Rotterdam ist nicht nur ein ideales Zentrum für den Kontinent, sondern hat zudem eine führende Stellung bei der Änderung der Gesetzgebung und Anlegung der erforderlichen Infrastruktur. Für Flüssigerdgastanker, Lkws, See- und Binnenschiffe ist das Flüssigerdgas ein attraktiver Brennstoff: Es stößt weniger Schadstoffe aus, sorgt für einen geringeren Instandhaltungsaufwand, hat einen höheren Energiewert und wird vom Hafenbetrieb Rotterdam gefördert. So erhalten Binnen- und Seeschiffe eine Ermäßigung der Seehafen- und Binnenhafengebühren.

Am Donnerstag, dem 31. Dezember 2015 endet der dreijährige LNG-Masterplan, ein europäisches Projekt, bei dem 34 Partner aus 13 Ländern kooperiert haben. Um das Projekt passend zu beenden, findet von Montag, dem 14. bis einschließlich Mittwoch, dem 16. Dezember eine Abschlussveranstaltung statt. Das RDM-Gelände ist in den nächsten Tagen der Rahmen für 250 geladene Gäste aus ganz Europa, die auf dem Gelände von drei LNG-Lkws und zwei LNG-Tankern begrüßt werden.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam