Sichere Schifffahrt und saubere Umwelt

CSCL Globe am 13.1.2015 auf Jungfernreise in Hamburg
CSCL Globe am 13.1.2015 auf Jungfernreise in Hamburg

Die Aufzeichnung der wärmsten Oberflächentemperaturen der Nordsee in einem Dezember seit Beginn der Messungen 1971, die Anerkennung des Regulierungsbedarfs von Paraffineinleitungen durch die Weltschifffahrtsorganisation (IMO), die Einhaltung der neuen Grenzwerte für Schwefel in der Schifffahrt – das waren wesentliche Ergebnisse der Arbeit des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) im Jahr 2015.

Mit 9,5 °C wies der Dezember 2015 gemeinsam mit dem Dezember 2006 die höchsten Temperaturen der Wasseroberfläche der Nordsee  in einem Dezember seit Beginn der Messungen 1971 auf. „Die langfristigen Beobachtungen zeigen, dass die Temperaturen von Randmeeren wie Nord- und Ostsee in den letzten Jahrzehnten ansteigen“, berichtete die Präsidentin des BSH, Monika Breuch-Moritz, anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz des BSH in Hamburg. Ob dies noch im Rahmen der normalen Temperaturschwankungen liege, müsse untersucht werden. „Generell“, so die Präsidentin, „ist die Bedeutung der Meere ein großes Thema, denn der Wärmehaushalt der Meere gibt weiteren Aufschluss über den Klimawandel.“

In den letzten zwei Jahren hat das BSH Paraffineinleitungen in die Nordsee beobachtet und dokumentiert. Unter anderem auf Grundlage dieser Ergebnisse hat die Weltschifffahrtsorganisation (IMO) die Regulierung von Paraffineinleitungen in die Meere auf die Tagesordnung gesetzt. „Wir freuen uns, dass das Problem international wahrgenommen und anerkannt ist“, betonte die BSH-Präsidentin. „Wir gehen davon aus, dass die IMO eine internationale Regelung entwickelt.“ Parallel arbeite das BSH bereits an einem Verfahren, um – ähnlich wie bei Ölverschmutzungen – die Herkunft des Paraffins eindeutig identifizieren zu können.

Ein Jahr nach der Herabsetzung des Grenzwertes für Schwefel auf 0,10 Prozent hält der überwiegende Anteil der Schiffe im Elbtransit die Grenzwerte ein. Das bestätigen die Messungen des Instituts für Umweltphysik der Universität Bremen, die es im Auftrag des BSH durchführt. Die Ergebnisse decken sich mit Messungen in dänischen Gewässern. “Die Verschärfung der Grenzwerte hat nachweisbar zu einer Verbesserung der Luftqualität geführt“, so Breuch-Moritz.

Auch wenn für das In-Kraft-Treten des Ballastwasserübereinkommens noch 0,44 Prozent der Welthandelstonnage fehlen, müssen bei In-Kraft-Treten Verfahren zur Überprüfung der Einhaltung des Übereinkommens einsatzbereit sein. Nachdem das BSH 2013 mit einem Wettbewerb die Entwicklung von schnellen und effizienten Analyseverfahren für Ballastwasser angestoßen hat, stehen inzwischen weltweit vielversprechende Systeme zur Verfügung. Mit Unterstützung des Kanadischen Ministeriums für Fischerei und Ozeane hat das BSH 2015 den Test von insgesamt 14 Verfahren initiiert und durchgeführt. Ein erster Bericht über das Projekt auf der Londoner Konferenz für Ballast-Wasser-Management-Technologie am 08. Dezember 2015 erregte großes Interesse im Markt. Abschließende Ergebnisse der Tests sollen im Februar 2016 feststehen.

Erstmalig 2015 fuhr die Mehrheit der Handelsschiffe mit dem elektronischen Seekarten- und Informationssystem ECDIS. Bis 2018 müssen nahezu alle Schiffe mit dieser Technologie ausgerüstet sein. Die Technologie ist in der Schifffahrt akzeptiert. Auch Schiffe, die noch nicht ausrüstungspflichtig sind, setzen sie ein. ECDIS wird zu einem Geoinformationssystem an Bord der Schiffe und damit langfristig ein Baustein auf dem Weg zum autonomen Fahren.

Auch der Ausbau der Offshore-Windenergie beschäftigte das BSH. Der Schwerpunkt der Arbeit hat sich von der Genehmigung von Offshore-Windparks zur Bauaufsicht verlagert. Inzwischen laufen 11 Windparks im Probebetrieb. 4 Windparks sind im Bau. Von Ende 2014 bis Ende 2015 hat sich die Zahl der errichteten Windenergie-Anlagen von 135 auf 738 erhöht. Sie haben eine Nenn-Leistung von 3.041 MW. Damit hat die Offshore-Windenergie bereits rund 50 Prozent des Ausbauziels von 6.500 MW für 2020 erreicht.

In ihrem Rückblick auf das 25jährige Bestehen des BSH hob die Präsidentin die Rolle des BSH bei der Entstehung neuer Technologien hervor. Das BSH habe nicht nur die Entwicklung von Systemen wie ECDIS und AIS angestoßen. Das BSH entwickelte und implementierte auch die Genehmigungsverfahren für die Offshore-Windenergie und die maritime Raumordnung. Damit übernahm die Meeresbehörde weltweit eine Vorreiterrolle.

Auch interne Entwicklungsprozesse adressierte die Präsidentin. Sie wies auf neue und moderne Methoden zur Personalauswahl und –gewinnung hin, deren Schwerpunkt auf der Erkennung von sogenannten „Softskills“ liege. Nach der Flexibilisierung der Arbeitszeiten 2014 hat das BSH 2015 den Beschäftigten angeboten, 10 Tage im Jahr mobil zu arbeiten.

Quelle BSH, Foto: Hafen Hamburg

 




Stabiles Wachstum im Brunsbütteler Hafen

Pkleinanorama_Elbehafen_Brunsbuettel

Die Brunsbütteler Hafengruppe blickt auf eine stabile Entwicklung im vergangenen Jahr zurück. Mit den sieben Standorten, bzw. Terminals der SCHRAMM Ports & Logistics setzen die Hafen- und Logistikexperten einen kontinuierlichen Wachstumskurs fort.

Die Brunsbütteler Häfen haben mit dem Elbehafen (plus fünf Prozent, gesamt 8,7 Millionen Tonnen), dem Ölhafen und dem Hafen Ostermoor einen Gesamtumschlag von über 11,8 Millionen Tonnen erzielt. Das Gesamtjahresergebnis des Hafenverbundes liegt zusammen mit den Häfen Rendsburg (gemeinsamer Betrieb mit HaGePorts), Glückstadt und den beiden Hamburger Terminals bei 14,3 Millionen Tonnen umschlagener Güter. Dies entspricht einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Das Jahresergebnis bestätigt unser Konzept der multimodalen und standortübergreifenden Ausrichtung. Die Kombination eines breiten Umschlagsportfolios mit einem umfangreichen Dienstleistungsangebot ermöglicht uns eine vielseitige und flexible Kundenansprache. Unser Anspruch ist es, als Gruppe unser Angebot und die umgeschlagenen Mengen an allen Standorten gleichermaßen zu optimieren. Dazu gehören strategische Partnerschaften in der Logistik und die enge Verzahnung mit dem Reedereibereich der SCHRAMM group“, erklärt Frank Schnabel, Geschäftsführer der Hafengruppe. Mit unserem übergreifenden Ansatz festigt die Hafengruppe ihre Position als exklusiver Anbieter übergreifender Logistikdienstleistungen an der Schnittstelle Wasser / Land. „Auf breiter Basis ist es uns auch 2015 gelungen, in einem volatilen Marktumfeld als Hafenverbund erneut gesund zu wachsen“, so Schnabel weiter.

Für die positive Entwicklung zeichnen maßgeblich die Gütergruppen Stückgut, Flüssiggut und Massengut verantwortlich. Frank Schnabel erläutert: „Stückgüter nehmen eine wichtige Rolle in der Bilanz ein. Ihr Umschlag kann nicht in Gewicht aufgewogen und in einer tonnenbasierten Zahl bilanziert werden. Vielmehr werden Stückgüter nach ihrer Wertschöpfung beurteilt. Diese ist hoch und beeinflusst unser stabiles Wachstum nachhaltig.“ Hierzu zählen insbesondere Windkraftanlagen, die im Elbehafen und am Rendsburg Port vorrangig aus dem Bereich der Onshore-Windenergie umgeschlagen werden. An beiden Standorten wurden im vergangenen Jahr zusätzliche Flächen für das Handling und die Zwischenlagerung von Windkraftanlagensegmenten geschaffen. Der voranschreitende Ausbau von Onshore-Windparks kurbelt dieses Segment zusätzlich an. Der Bereich Massengut war bei der Hafengruppe auch im zurückliegenden Jahr durch den Umschlag von z.B. Baustoffen und Kupfererzkonzentrat geprägt.

Wachstumstreiber im Bereich der Flüssiggüter sind der Umschlag von Ölprodukten im Brunsbütteler Ölhafen sowie das Handling von Rohölerzeugnissen und Propangas im Elbehafen. Hier wird das Propangas per Tankschiff angeliefert und per Pipeline weitertransportiert. Langjährige Erfahrungswerte mit hoher Bedeutung für die Errichtung eines LNG-Importterminals am Standort Brunsbüttel. Die Pläne hierfür werden von Brunsbüttel Ports konstant vorangetrieben und markierten mit einer Bedarfsanalyse, die das Potenzial eines LNG-Importterminals bestätigt, im letzten Jahr einen wichtigen Meilenstein. „Wir spüren zunehmenden Rückenwind für unseren Ansatz, LNG für die Schifffahrt, die Industrie und als strategische Diversifikation für Pipelinegas zu positionieren und umzusetzen“, so Schnabel.

Fundament der positiven Entwicklung der Unternehmensgruppe ist neben ständigen Investitionen in Umschlaggeräte und Hafenanlagen (mehr als 20 Mio. € in den letzten drei Jahren) der stetige Aufbau neuer Mitarbeiter an allen Standorten und die Übernahme der eigenen Auszubildenden. Dafür werden regelmäßig zehn verschiedene gewerbliche und kaufmännische Ausbildungsberufe angeboten. Der Hafenbereich der SCHRAMM group zählt zu Beginn des neuen Jahres über 200 Beschäftigte. Weitere Einstellungen sind kurzfristig geplant und Personal wird an mehreren Standorten gesucht und eingestellt. „Zusammenfassend betrachtet, sind wir mit stabilem Fundament auf einem guten Weg und freuen uns diesen Kurs weiterzuverfolgen“, resümiert Frank Schnabel.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH