Trimodalität zahlt sich aus

Containerterminal_Riesa_SBO

Der Hafenverbund der SBO (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) hat im Jahr 2015 das drittbeste Güterumschlagsergebnis seit 1990 erreicht: Insgesamt wurden 2,74 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 111.000 Tonnen (- 3,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.

Eine Verschlechterung des Binnenschiffsumschlages aufgrund lang anhaltend niedriger Wasserstände konnte dank der trimodalen Aufstellung der Oberelbe-Häfen durch ein Wachstum im Eisenbahnumschlag ausgeglichen werden. Zum Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.

Beim Containerumschlag im Hafen Riesa konnte wieder annähernd das Vorjahresergebnis erreicht werden. Insgesamt wurden 40.800 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein leichter Rückgang von 1.000 TEU gegenüber 2014. Die Container werden zweimal wöchentlich mit der Elbe-Container-Linie und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung Albatros-Express zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven transportiert.

Ein verstärktes Wachstum im Güterumschlag war im Jahr 2015 bei den Hafenanliegern zu verzeichnen. Der Güterverkehr per Eisenbahn stieg um 5,72 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit zeigt sich immer mehr die Notwendigkeit, dass den angesiedelten Unternehmen in den Häfen trimodale Infrastrukturen zur Verfügung gestellt werden.

Besonders positiv hat sich der Güterumschlag in den beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice entwickelt. Trotz Niedrigwasser konnten 13,11 Prozent (50.000 Tonnen) mehr Güter umgeschlagen werden. Dabei legte vor allem der Güterverkehr per Eisenbahn mit Steigerungen von 72 Prozent (Decin) und 117 Prozent (Lovosice) kräftig zu. Per Waggon wurden z.B. Getreide, Schrott und Kohle umgeschlagen.

Ab Mitte Mai 2015 hatten die Oberelbe-Häfen mit den anhaltend niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen. Pegelstände von 50 cm führten zur monatelangen Einstellung der Binnenschifffahrt. Dadurch sank der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 32,3 Prozent auf 210.000 Tonnen. Dennoch konnten die Binnenhäfen Roßlau und Riesa eine Steigerung des Schiffsumschlages um 15 Prozent (Roßlau) bzw. 1 Prozent (Riesa) erzielen. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten Container, Getreide, Düngemittel, Stammholz und Stahlprodukte.

Die Häfen Dresden und Lovosice haben sich zu hervorragenden Dienstleistungsstandorten für den Umschlag von Projektladungen entwickelt. Im Jahr 2015 wurden wieder zahlreiche hochwertige Industriegüter, wie Turbinen, Transformatoren, Rotoren, Motoren, Maschinenteile, Kisten und Generatoren aufs Binnenschiff umgeschlagen. Zu den Bestimmungsländern der Projektladungen gehörten zum Beispiel Saudi-Arabien, Malaysia, die Vereinigten Arabischen Emirate und Dubai.

Für den Ausbau des Dienstleistungsangebotes investierte der Hafenverbund im Jahr 2015 in folgende Projekte:
Im Hafen Dresden wurde der mobile Liebherr Raupenkran LR 1600/2 in Betrieb
genommen, um den Hafen als wichtige Drehscheibe für den Maschinen- und Anlagenbau weiterzuentwickeln. Damit können Güter mit Stückgewichten von bis zu 600 Tonnen umgeschlagen werden. Außerdem wurde die Errichtung neuer Abstellflächen für Lkws abgeschlossen. Beide Investitionsmaßnahmen wurden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Im Hafen Riesa wurden vier EFRE-Investitionsmaßnahmen abgeschlossen: Errichtet
wurden eine neue Containerservicehalle, ein neues Containerabfertigungsgebäude, eine neue südliche Hafenerschließungsstraße sowie eine neue Containerabstellfläche. Die neuen Infrastrukturen sind ein wesentlicher Schritt zur weiteren Optimierung der logistischen Prozesse im Hafen Riesa. Damit hat die SBO den ersten Meilenstein für den zukunftsfähigen Ausbau des Hafens Riesa zum modernen trimodalen Containerterminal gelegt.

Im Hafen Torgau wurde mit dem Ersatzneubau der Kaimauer begonnen. Die Maßnahme ist Bestandteil der grundlegenden Ertüchtigung des Hafens. Insgesamt sollen rund neun Millionen Euro für den Ersatzneubau der Kaimauer, einen neuen, modernen Hydraulikkran sowie die Ertüchtigung der Gleisanlagen, Flächen und innerbetrieblichen Straßen und Lichtanlagen investiert werden. Die Investition wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH




HHLA erzielt EBIT von 157 Mio. Euro

Metrans Ceska Trebova

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) erzielte im Geschäftsjahr 2015 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von gut 1,1 Mrd. Euro und ein Betriebsergebnis (EBIT) von rund 157 Mio. Euro.

Damit sank der Umsatz um rund 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während das Betriebsergebnis um rund 7 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Wesentliche Ursachen für diese Rückgänge waren die Wirtschaftskrisen in Russland und der Ukraine, das deutlich verhaltenere Wirtschaftswachstum in China sowie anhaltende Restriktionen im Bereich der Infrastruktur insbesondere durch die erneute Verzögerung der Fahrrinnenanpassung der Elbe.

Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen erzielte die HHLA einen Konzernumsatz von rund 1,14 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,20 Mrd. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) von rund 157 Mio. Euro (im Vorjahr: 169 Mio. Euro). Der Teilkonzern Hafenlogistik, das börsennotierte Kerngeschäft des Unternehmens, erwirtschaftete Umsatzerlöse von rund 1,11 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,12 Mrd. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) von rund 141 Mio. Euro (im Vorjahr: 156 Mio. Euro). Die end­gültigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2015 und einen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht die HHLA am 30. März 2016.

„Wir haben trotz äußerst schwieriger Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2015 solide Umsätze und ein achtbares Betriebsergebnis erwirtschaftet. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung zeigt aber auch, dass wir uns von der weltwirtschaftlichen und geopolitischen Gesamtsituation nicht abkoppeln können. Neben dem deutlich verhalteneren Wirtschaftswachstum in China spüren wir weiterhin die Auswirkungen der Krisen in Russland sowie in der Ukraine, wo wir unseren Container Terminal Odessa betreiben. Dem daraus resultierenden Rückgang im Containerumschlag steht ein erfreulicher Zuwachs im Containertransport unserer Bahngesellschaften gegenüber. Auch wenn die zusätzlich transportierten Mengen den gesunkenen Containerumschlag nicht vollständig kompensieren konnten, wird erneut deutlich, dass der strategische Ausbau unserer Bahnaktivitäten richtig war und inzwischen deutlich zur wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens beiträgt“, sagt der Vorstandsvorsitzende der HHLA, Klaus-Dieter Peters.

Der Containerumschlag an den drei Hamburger Containerterminals ging im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent zurück und erreichte 6,3 Mio. Standardcontainer (TEU). Der Containerumschlag am Container Terminal Odessa in der Ukraine lag mit 0,3 Mio. TEU hingegen nur knapp unter dem Vorjahreswert. Insgesamt ging der Containerumschlag um 12,3 Prozent auf rund 6,6 Mio. TEU zurück (im Vorjahr: 7,5 Mio. TEU). Deutlich erfreulicher stellte sich die Entwicklung der Bahngesellschaften der HHLA dar. Diese legten beim Transport im europäischen Seehafenhinterlandverkehr verglichen mit dem starken Vorjahr noch einmal um mehr als 5 Prozent auf 1,0 Mio. TEU zu. Der Straßentransport hingegen verringerte sich auch aufgrund der schwierigen Verkehrsbedingungen im Großraum Hamburg um knapp 5 Prozent. Insgesamt stieg der Containertransport der HHLA-Intermodalgesellschaften um 2,7 Prozent auf 1,3 Mio. TEU.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG ist ein führender Hafenlogistiker in Europa. Mit ihren Segmenten Container, Intermodal und Logistik ist die HHLA vertikal entlang der Transportkette aufgestellt. Effiziente Containerterminals, leistungsstarke Transportsysteme und umfassende Logistikdienstleistungen bilden ein komplettes Netzwerk zwischen Überseehafen und europäischem Hinterland.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke