Parteiübergreifend positive Bewertung

Podium

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) und der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) unterstützen nachdrücklich die Idee einer Verkehrsinfrastrukturgesellschaft. Auf ihrem gemeinsamen Parlamentarischen Abend am 25. Februar in Berlin riefen beide Präsidenten, Rainer Schäfer und Mathias Krage, Bund und Länder auf, sich im Interesse einer nachhaltigen Infrastrukturfinanzierung an einen Tisch zu setzen und eine gemeinsame Lösung zu finden.

Die deutsche Wirtschaft brauche dringend Klarheit, wie die Verkehrswege nachhaltig finanziert und fit für die Zukunft gemacht werden sollen. Beide Verbände sorgen sich um den Zustand der deutschen Verkehrsinfrastruktur.

Anders als der von der Länderverkehrsministerkonferenz beschlossene Bericht der Bodewig-II-Kommission bewerteten die Teilnehmer auf dem Podium die Chancen für eine bundeseigene Infrastrukturgesellschaft parteiübergreifend positiv. CDU-Haushaltspolitiker Eckhardt Rehberg sagte zu dem ablehnenden Votum, die Länder machten es sich zu einfach. „Ich sehe da eine gewisse Verbissenheit der Landesverkehrsminister. Es geht darum, die Verkehrsfinanzierung sattelfest zu machen.“ Die SPD-Verkehrspolitikerin Kirsten Lühmann betonte, entscheidend sei, die Verantwortung über die Finanzierung und Ausführung wieder in eine Hand zu bringen. „Es kommt jetzt darauf an, die für die Gründung einer Verkehrsinfrastrukturgesellschaft des Bundes erforderliche Grundgesetzänderung so zu formulieren, dass Befürchtungen der Länder ernst genommen und berücksichtigt werden.“ Einer Privatisierung der Gesellschaft erteilte sie eine klare Absage. Auch die haushaltspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Anja Hajduk, sprach sich deutlich gegen eine Privatisierung aus. Die Grünen seien einer Infrastrukturgesellschaft gegenüber nicht abgeneigt. „Wir wollen aber keine Straßenbaumaschine, sondern eine Gesellschaft, die politisch gesteuert wird.“ Zugleich warb Hajduk für einen Kompromiss mit den Ländern. Auf deren Kompetenz in der Landesverwaltung sei der Bund angewiesen. Der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Herbert Behrens, plädierte dafür, bestehende Strukturen in den Ländern nicht zu zerstören. Auch er sprach sich ausdrücklich gegen das Einbringen privaten Kapitals in eine Infrastrukturgesellschaft aus.

DSLV-Präsident Mathias Krage mahnte Transparenz bei der künftigen Finanzierung der Verkehrswege an. Gerade als Steuern zahlender Unternehmer erwarte er, dass die Mittel auch effizient eingesetzt werden. Eine zentrale Priorisierung der Infrastrukturvorhaben könne mehr erreichen als 16 Auftragsverwaltungen. Zwar müssten die Länder an dem Prozess zur Schaffung neuer Strukturen beteiligt werden, aber der Versuch, eine Infrastrukturfinanzierungsgesellschaft zu gründen, sollte unbedingt unternommen werden. „Wir müssen jetzt endlich unsere PS nicht nur auf, sondern auch in die Straßen bekommen.“

Rainer Schäfer, Präsident des BÖB, begrüßte die Weiterentwicklungen in Sachen Verkehrsinfrastruktur sehr. „Wie wünschen uns einen gemeinsamen Weg, der aber transparent diskutiert und zeitnah umgesetzt werden muss.“ Er mahnte in der Podiumsdiskussion aber auch an, dass Häfen, Speditions- und Industrieunternehmen eine leistungsfähige, sichere sowie planbare Erreichbarkeit ihrer Standorte benötigen. „Ein aussagekräftiger Infrastrukturbericht ist notwendig, um endlich die Defizite konkret benennen zu können. „Spätestens nach der Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans müssen wir gemeinsam diskutieren, in welcher Reihenfolge die Projekte umgesetzt werden.“

Quelle: DSLV und BÖB, Foto:  (v.l.n.r): Daniel Delhaes (Handelsblatt), MdB Eckhard Rehberg (CDU/CSU), MdB Anja Hajduk (Bündnis‘90/Die Grünen), Rainer Schäfer (BÖB-Präsident), MdB Kirsten Lühmann (SPD), MdB Herbert Behrens (Die Linke), Mathias Krage (DSLV-Präsident)  © berlin-event-foto.de




Der Hafen für Start-up-Unternehmen

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Rotterdam ist ein Hafen der Pioniere. Schon immer gewesen. Er blickt auf eine lange Tradition der Anwendung von bahnbrechenden Technologien und Prozessen zurück. Vom „verrückten“ Plan von Pieter Caland, den Nieuwe Waterweg anzulegen bis zu beispielsweise den Hightech-Terminals auf der Maasvlakte 2 und dem weltweit tonangebenden Informationsaustauschsystem Portbase. Im Hafen von Rotterdam bekommen Innovatoren ausreichend Raum, Möglichkeiten und Unterstützung, um erfolgreich zu werden. Der Start von vier Förderprogrammen im letzten Jahr fügt noch eine ganz neue Dimension hinzu.

Innovation hat uns immer Vorteile gebracht. Inzwischen hat sich der Hafen, mit einem Umschlag von ca. 450 Millionen Tonnen pro Jahr und nicht weniger als 30.000 jährlich anlegenden Schiffen, zum größten von Europa entwickelt. Es ist das Ergebnis unseres dauerhaften Strebens nach mehr Effizienz, Verbesserung und mehr Nachhaltigkeit bei unserer Tätigkeit. Wir wollen wir die absolute Spitzenposition behalten und den Unterschied machen können. Rotterdam ist der intelligenteste Hafen der Welt.

The Smartest Port
Weil wir auch in der Zukunft der „intelligenteste Hafen“ bleiben möchten, haben wir ein Innovationsprogramm ins Leben gerufen. Ein robustes, kohärentes und bahnbrechendes Programm, in dem wir gemeinsam mit Unternehmen und Wissensinstituten Innovation fördern, anregen und weiterbringen. Start-up-Unternehmen spielen dabei eine essenzielle Rolle. Der Hafen von Rotterdam ist eine Brutstätte für Innovatoren und Kreative. Es ist der Ort, an dem der Hafen, die Stadt und die Industrie einander begegnen. Es ist ein einzigartiger Kreuzungspunkt, der als Wiege für Start-ups fungiert. Es ist der Ort, an dem beginnende und bereits wachsende Unternehmen die Möglichkeit erhalten, Ideen zu entwickeln, zu testen und auszufeilen, um sie anschließend erfolgreich auf den Markt zu bringen.

 

Um diese Entwicklung zu stimulieren wurden in den letzten Monaten mit Unterstützung des Hafenbetriebs Rotterdam vier auf den Rotterdamer Hafen zugeschnittene „Beschleunigungsprogramme“ gestartet.

PortXL ist ein hundert Tage dauerndes, internationales, offenes Innovationsprogramm, bei dem zehn ausgewählte Start-ups von Mentoren intensiv betreut werden, um ihr Unternehmen zu entwickeln. Sie bekommen Zugang zu einem Netzwerk von über 150 Mentoren, gut 200 Investoren, Corporate Partners und Sponsoren. Der „Accelerator“ als gebündelte Kraft von EY, Venture Cafe, Van Oord, Erasmus Centre for Entrepreneurship, Heineken, InnovationQuarter, Rabobank, Count./First Dutch, Vopak, Damen, E.ON, Boskalis und dem Hafenbetrieb Rotterdam konzentriert sich insbesondere auf die hafenbezogenen Branchen.

Beim SmartPort 2.0 arbeiten Deltalinqs, der Hafenbetrieb Rotterdam, die Gemeinde Rotterdam, die TU Delft sowie die Erasmus Universiteit Rotterdam gemeinsam an der Know-how-Entwicklung, die auf den Rotterdamer Hafen zugeschnitten ist. Mit einem Budget von über anderthalb Millionen Euro pro Jahr wird der Fokus in den kommenden fünf Jahren auf Sachverhalten wie dem Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft und der Logistik-Konnektivität auf der Grundlage von Big Data liegen.

Im Port Innovation Lab, einer Zusammenarbeit zwischen dem Inkubator YES!Delft und dem Hafenbetrieb Rotterdam, werden heutige und neue Fragestellungen in skalierbare Geschäftsmodelle und Start-ups umgewandelt, die dazu wesentlich beitragen können, den Rotterdamer Hafen und andere Bereiche, weit über seine Grenzen hinaus, sauberer, intelligenter, sicherer und effizienter zu machen.

RDM Rotterdam ist das Innovations-Schaufenster des Rotterdamer Hafengebiets, in dem Technik auf eine attraktive Art und Weise sichtbar gemacht wird. Mitten im Hafen – und dennoch überraschend nah an der Stadt – bietet die ehemalige Werft von Rotterdamsche Droogdok Maatschappij (RDM) einen Ort für Unternehmen, Bildung und Forschung. Gemeinsam wird hier an der Gestaltung des neuen verarbeitenden Gewerbes für den Hafen und die Stadt gearbeitet. Eine breite Palette an Business- und Kulturevents ergänzt das Programm und sorgt für die Energie und Dynamik im RDM – dem Ort, den man gesehen haben muss! RDM Rotterdam wird vom Hafenbetrieb Rotterdam und der Hogeschool Rotterdam gestaltet.

Innovation Districts sind Gebiete, in denen sich ambitionierte Einrichtungen und Unternehmen in Gruppen ansiedeln und mit Start-ups, Gründerzentren bzw. Inkubatoren und „Unternehmensbeschleunigern“ zusammenarbeiten. Und genau das passiert auch Rotterdam Innovation District. Durch die Verschiebung der Hafenindustrie zur Maasvlakte 2 ist im RDM Rotterdam und den Merwe-Vierhavens der Raum für ein stark wachsendes Innovationsökosystem des verarbeitenden Gewerbes entstanden. Auf dem Gelände vom RDM Rotterdam sind einige führende Bildungseinrichtungen und Wissensinstitute wie das Albeda College und die Hogeschool Rotterdam angesiedelt und sie kooperieren mit der TU Delft und Yes!Delft. Zusammen mit der Wirtschaft und Studenten suchen sie nachhaltige Lösungen für Bau, Mobilität und Energie. Merwe-Vierhavens (M4H) ist derzeit ein experimentelles Wohn-Arbeitsgebiet für Pioniere in den Clustern Medizintechnologie, Nahrungsmittel und Cleantech.

Einige ansprechende Beispiele des Rotterdam Innovation District sind Gründerzentren wie SuGuClub und das Erasmus Centre of Entrepreneurship, aber auch einzigartige Versuchsanlagen wie das „Lab op straat“ (Labor auf der Straße) und „Aqua Dock“. Ein Unternehmen wie Ampelman hat als Start-up im RDM Innovation Dock begonnen und ist nun ein Akteur von Weltformat. Der Künstler des Jahres, Unternehmer und Designer Daan Roosegaarde realisierte hier den ersten smogfreien Park. Der Innovation District bietet Unternehmern und Investoren mentalen und physischen Raum, sodass sie einen Beitrag zur Blüte der neuen Wirtschaft leisten können, die hier entsteht. Dabei spielt auch die harte Infrastruktur, in die es eingebettet ist, keine unwichtige Rolle.

Quelle und Grafik: Hafenbetrieb Rotterdam