„Erste Schritte in eine neue Welt begleitet“

Kickern - Flüchtlingskinder und MIT 02-2016

Unter dem Motto „Tue Gutes und genieße dabei“ hatten sich Neusser Unternehmer auf dem Weihnachtsmarkt 2015 mit ihren Aktionen für unbegleitete Flüchtlingskinder aus den Kriegsgebieten engagiert. Jetzt folgte ein Besuch.

Die Helfer des Mittelstandes Neuss konnten 1.600 Euro an den Bürgermeister der Stadt Neuss, Herrn Reiner Breuer, übergeben. Nach Absprache mit dem Verantwortlichen des Jugendamtes, Herrn Karrenberg, trafen Ulrich Gross (NDH) und Bärbel Edith Kohler (Kohler Coaching) mit den Jugendlichen zusammen, um diese kennenzulernen und zu sehen, was von der Spende gekauft worden war.

Die Gruppe von etwa 30 jungen Menschen waren an diesem Nachmittag dabei, einen Geburtstag zu feiern. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes hatte Geburtstag und dazu eingeladen. Kohler: „Der Empfang – auch für uns- war überwältigend herzlich durch die Jugendlichen.“ Die Kinder aus verschiedenen Ländern – Syrien, Afghanistan, Pakistan, Irak, Eritrea – sangen gemeinsam, jedes in seiner Sprache, ein Geburtstagsständchen und überreichten jeder eine Blume. Karrenberg schilderte die Aktivitäten vieler ehrenamtlicher Helfer und den Eifer, mit dem die jungen Menschen die deutsche Sprache lernen würden. Proben davon bekamen wir zu hören und waren auch überrascht über die Lernerfolge.

Alle hätten auch schon ziemlich konkrete Vorstellungen über den weiteren schulischen Werdegang. Bei der Ausbildung in verschiedene Berufe werden die jungen Menschen von den Erfahrungen aus ihren Herkunftsländern geleitet und dies widerspricht zum Teil sehr der Ausbildung bei uns widerspricht. Alle Helfer und Helferinnen zeigten sich den jungen Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich, was mit sehr viel Zuneigung und Offenheit von Seiten der Jugendlichen beantwortet wurde.

Gross und Kohler konnten sich direkt vor Ort ein sehr lebendiges Bild von dem machen, was für die Gelder angeschafft worden war. Ein Fußball- Kicker zur Freizeitgestaltung stand bald im Mittelpunkt aller. In einem engagierten Spiel traten die Jungen gegen die Besucher an. Mit Leidenschaft kämpften beide Seiten, wobei die Vertreter der Spender 2:0 verloren haben. Dies tat dem Spaß jedoch keinen Abbruch.

Viele der jungen Menschen sind schon so weit, in Wohngemeinschaften zu leben und den Alltag selbst zu organisieren, wobei die Betreuung durch die Mitarbeiter des Jugendamtes und der Ehrenamtler gesichert ist. Hilfreich waren dabei die Koffer und Rucksäcke, die von den Spendengeldern gekauft werden konnten. Ebenso helfen die Wörterbücher weiter, die deutsche Sprache schneller zu lernen.

Neuss, seine mittelständischen Unternehmen und alle ehrenamtlich Tätigen zeigen mit ihren Aktivitäten, dass Solidarität und Hilfsbereitschaft nicht verordnet werden muss, sondern Herzensangelegenheiten sind, die Menschen mit Menschen verbindet.

Beim Abschied versprachen Gross und Kohler, dass sich die mittelständischen Unternehmer mit ihren Aktionen weiterhin als Unterstützer für unbegleitete Jugendliche stark machen würden. Kohler: „Diese entließen uns mit starkem Applaus und freundlichem „Auf Wiedersehen“. Es war ein überwältigendes Erlebnis und die Wärme, die uns entgegenstrahlte, ist kaum in Worte zu fassen. Ein großes Dankeschön nochmals an alle, die uns unterstützt haben!“

 




Wettbewerbsfähig durch Kooperation

Unterelbe Presse

Wettbewerbsdruck, infrastruktureller Ausbaubedarf und die Frage nach alternativen Energielösungen für Transport und Industrie – die Herausforderungen der Häfen entlang der Unterelbe sind vielseitig und erstrecken sich über die Grenzen der Bundesländer. Wie diese über die Hafenkooperation an der Unterelbe bewältigt werden können und wie der gemeinsame Wirtschaftsraum attraktiv gestaltet und gesichert werden kann, waren die Themen des Informationsabends im Elbehafen Brunsbüttel.

Rund 100 Gäste folgten der Einladung der Brunsbüttel Ports GmbH und Hafen Hamburg Marketing e.V. zum gemeinsamen Hafenabend. Die Veranstalter informierten über aktuelle Aktivitäten an der Unterelbe und über die Weiterentwicklung der Hafenkooperation in dieser Region. Hauptaugenmerk lag auf der Verkehrsachse zwischen Hamburg und Brunsbüttel, ihrer Stärkung und der Förderung der Verkehrsträger Bahn und insbesondere Binnenschiff zur Entlastung der strapazierten Straßentransporte. Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung der partnerschaftlichen Aktivitäten über die Kooperation Elbe Seaports generell und die zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein im Speziellen.

In der von Melanie Graf, charakter PR, moderierten Podiumsdiskussion bestätigte Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Hansestadt Hamburg: „Die Brunsbütteler Häfen gehören genauso wie die weiteren Häfen der Unterelbe zur Metropolregion Hamburg. Diese Tatsache ist gerade im internationalen Umfeld von hoher Relevanz. Natürlich ist der Hamburger Hafen ein Universalhafen, aber in Ergänzung mit den Stärken der kooperierenden Hafenstandorte gewinnt „universal“ eine neue Bedeutung.“ Neben einem breiten Umschlagangebot prägt die vorhandene Infrastruktur die Unterelberegion. Ob Straße, Schiene oder Wasser – es besteht Handlungsbedarf. Aufgrund der zu erwartenden Verkehrssituation rund um Hamburg im Zuge der Bauarbeiten auf der A7 in den kommenden Jahren, sind alternative Transportlösungen mehr denn je gefragt.

Der stellvertretende Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, Kurt-Christoph von Knobelsdorff, konkretisierte: „Der Wettbewerb findet in Europa statt, die Kunden sind international, deswegen müssen die norddeutschen Häfen sich als eine Einheit positionieren.“ In seiner Funktion als Brunsbüttel-Koordinator der Landesregierung unterstrich er die Bedeutung des Hafen- und Industriestandortes als Drehscheibe für die Schleswig-Holsteinische Industrie. Dessen trimodale Ausrichtung und das Handling jeder Art von Gütern seien entscheidende Kriterien für weitere Ansiedlungen und für die Abwicklung der wachsenden Verkehrsströme. Große Chancen lägen für Brunsbüttel darüber hinaus in den Themen Flüssiggas (LNG) und Energiewende.

Die Diskussionsteilnehmer waren sich darüber einig, dass der Erfolg der Verkehrsträger Bahn und Schiff maßgeblich von der Auslastung und den damit verbundenen Preisen abhängt. Aktuell bietet noch der Lkw vor dem Hintergrund der derzeitigen Dieselpreise auf der Vergleichsstrecke Hamburg – Brunsbüttel attraktivere Frachtraten. Perspektivisch jedoch seien sowohl Transporte per Binnenschiff als auch per Bahn wirtschaftlich und konkurrenzfähig und vor allem ökologischer. „Die Potenziale des Binnenschiffes sind noch nicht ausgeschöpft. Die Gütermengen werden steigen, die Straßen erreichen ihre Kapazitätsgrenzen, deshalb arbeiten wir zurzeit an der Aufnahme eines Binnenschiff-Shuttles für Container an der Unterelbe. Ausgehend von Brunsbüttel können wir hierdie Verkehrsträger Schiene und Binnenschiff optimal miteinander verknüpfen“, erklärt Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH. Stefan Kunze, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Dresden und Vorsitzender der Elbe Allianz ergänzt: „Bereits heute sind die Häfen der Unterelbe gut über das Binnenschiff mit dem Hamburger Hafen verbunden. Das wird durch die Entwicklung im letzten Halbjahr unterstrichen. In diesem Zeitraum stieg die transportierte Gütermenge zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein um rund 35 Prozent. Potenziale sehen wir im Bereich Containerverkehre sowie beim Transport in das Binnenland. Voraussetzung ist eine Verbesserung der Infrastruktur, wie z.B. der Elbe oberhalb von Lauenburg und der Neubau der Schleuse Lüneburg. Dadurch würde der Einsatz leistungsfähigerer Binnenschiffe möglich werden.“

Weiterhin sieht Frank Schnabel auch den Modernisierungsbedarf für die norddeutsche Schieneninfrastruktur. So ist der Hafen Brunsbüttel mit dem größten zusammenhängenden Industriegebiet Schleswig-Holsteins bisher nur eingleisig angebunden und nicht mit elektrischer Traktion erreichbar. Bernhard Schmid, Hafenbeauftragter der DB Netz AG, sieht zwischen der Bahn und dem Binnenschiff keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zum Verkehrsträger Straße. „Wirtschaftlich attraktiv wird der Bahntransport in der Regel über eine Strecke von mehr als 300 km, also wenn es sich um Verkehre über Hamburg hinaus ins deutsche Hinterland handelt“, so Schmid.

Abschließend gelte es, die vorhandenen Herausforderungen in Chancen umzuwandeln und die Potenziale des gemeinsamen Wirtschaftsraums zu heben. Damit verweist Frank Schnabel auf die Energiepolitik und den Treibstoffbedarf in Schifffahrt und Industrie: „Der Industriestandort verzeichnet eine hohe Nachfrage nach einer dauerhaft gesicherten Energieversorgung. LNG stellt dabei eine echte Alternative zum regulären Pipelinegas dar. Es ist darüber hinaus eine Lösung für die Bebunkerung von Schiffen sowie zusätzlich eine Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Von der Errichtung eines LNG-Importterminals an diesem Standort würde somit die gesamte Region profitieren.“ Die Trimodalität spielt in diesem Szenario genauso wie bei anderen Industrieansiedlungen eine wichtige Rolle; sie sichert die Erreichbarkeit des Unterelberaums und die erfolgreiche universale Ausrichtung.

Einen Wunsch äußert Schnabel noch: „Absehbar sollte sich der Unterelberaum unter der Dachmarke „Ports of Hamburg“ vermarkten. Damit hätten wir international eine noch bessere und deutlichere Wahrnehmung.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH




FedNav nimmt Sommerfahrplan auf

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In diesem Jahr startet die Reederei Fednav (Federal
Atlantic Lakes Line) ihren Liniendienst in die Großen Seen besonders früh. Mit der ersten Abfahrt Anfang März ab Brake (Unterweser) beginnt die Saison 2016.

Die „Federal Danube“ eröffnet den Fahrplan des Liniendienstes für Nordatlantik-Verbindungen für Massen- und Stückgut. Dieser ruht während  der Wintermonate, da die Großen Seen aufgrund von Instandhaltungsarbeiten an den komplexen Schleusen und Wasserstraßen von Mitte/Ende November bis Mitte/Ende März für große Seeschiffe gesperrt sind. Während dieser Zeit läuft der Dienst regelmäßig Sorel, Quebec und nach Bedarf weitere Häfen im St. Lorenzstrom, wie z.B. Three Rivers, an.

Die erste Fahrt führt die „Federal Danube“ u.a. nach Valleyfield, Hamilton und Chicago. Den Schwerpunkt der Ladung ab Brake bilden vor allem Stückgüter, wie Eisen- und Stahlprodukte, Projektladungen oder Windkraftkomponenten auf die sich die J. MÜLLER-Gruppe als leistungsfähiger Seehafenterminalbetreiber u.a. mit seinem Schwerlastterminal Niedersachsenkai spezialisiert hat.

Die Reederei Fednav verbindet seit mehr als 55 Jahren die Relation Europa-Nordatlantik. Mit einer Flotte von 39 modernen „Laker“-Schiffen mit bis zu 37,000 tdw bedient sie die Güterströme von und nach den Großen Seen. Seit 1973 wird die Reederei in Bremen und Hamburg durch die Firma Paul Günther Schiffsmakler GmbH repräsentiert.

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Foto: J. Müller