Rotterdam günstigster Hafen für Süddeutschland

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Ein Bericht des britischen Forschungsbüros Drewry gibt den Ambitionen des Rotterdamer Hafens in Süddeutschland starken Aufwind. Für Unternehmer, die in diesem Gebiet einen Container von Shanghai aus importieren möchten, erweist sich der Rotterdamer Hafen demnach als günstigster Hafen.

Süddeutsche Unternehmer haben für den Import ihrer Waren die Wahl zwischen Antwerpen, Rotterdam oder Hamburg. Das renommierte Forschungsbüro hat errechnet, welche Importrouten von Shanghai aus die besten Routen für See- und Bahntransporte zu wichtigen deutschen Städten wie München und Nürnberg sind. In die Untersuchung wurden Daten wie Kosten und die Transitzeit miteinbezogen. Aus dem Bericht geht hervor, dass Rotterdam von diesen drei Hafenstädten die besten Seeverbindungen hat. Rotterdam wird von 15 der 16 Verbindungen aus Shanghai angesteuert, während Hamburg 13 Verbindungen hat und Antwerpen 6.

Um einen Container von der ostchinesischen Stadt beispielsweise nach München zu transportieren, ist Rotterdam mit 1.874 Dollar je Container die günstigste Möglichkeit und damit 70 Dollar preiswerter als Hamburg. Die Kosten für den Transport liegen in Antwerpen über 2.000 Dollar pro Container. Dem steht gegenüber, dass Güter die belgische Hafenstadt – mit einer Transportzeit von 30 Tagen – schon 2 Tage früher erreichen als Rotterdam und 1 Tag schneller als Hamburg. Dennoch zeigt sich in der Wahl eines Hafens, dass die Kosten für die Transportunternehmen oft schwerer wiegen als die Geschwindigkeit.

Vor Kurzem kamen aus Deutschland noch Vertreter von 150 Verlade- und Transportunternehmen in die Maasstadt, um mit eigenen Augen alles zu sehen, was der Rotterdamer Hafen alles zu bieten hat. Das Interesse aus Deutschland wird damit zunehmend größer, denn außer für München erweist sich Rotterdam auch als günstigster Hafen für Unternehmer in Stuttgart und Nürnberg.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




„Neue Seidenstraße“ zeigt euroasiatische Potenziale

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Die chinesische Suche nach neuen Absatzmärkten und wachsenden Exportzahlen dauert an. Infolgedessen hat das Land 2013 mit der Präsentation einer neuen „Seidenstraße“ begonnen. Die Überschrift lautet: One Belt, One Road (OBOR).

Am Mittwoch, dem 30. März, wurde beim Hafenbetrieb Rotterdam ein Seminar zu diesem Thema organisiert, bei dem unterschiedliche Parteien zusammenkamen, um die Potenziale zu analysieren und sich miteinander auszutauschen.

OBOR ist eine wichtige Säule der Wirtschaftsstrategie der chinesischen Regierung – sie hat nämlich für diese Pläne ca. 40 Milliarden Dollar für den „Seidenstraßen-Fonds“ zur Verfügung gestellt. Der Fonds kann diesen Betrag in den kommenden Jahren in logistische Infrastruktur zwischen China und Europa investieren. Die Kombination aus aktiver Stimulierung der Auslandsaktivitäten seitens der chinesischen Regierung und der Fokus auf die Logistik in der euroasiatischen Region werden wahrscheinlich dazu führen, dass immer mehr Logistikunternehmen aus China sich in Europa orientieren und dort noch aktiver nach Investitionsmöglichkeiten suchen werden.

Rotterdam wäre – geografisch und einrichtungstechnisch – ein logischer Anfangs- und Endpunkt der neuen Seidenstraße. Der Rotterdamer Hafen sieht dabei seine Rolle als Drehkreuz und Tor zu Großbritannien und der Ostküste der Vereinigten Staaten. Beim Seminar wurden vor allem euroasiatische Zugverbindungen besprochen. Im Juli 2015 kam bereits der erste Zug aus China im Waal-Hafen an. Mit einer Transportzeit von ungefähr 15 Tagen ist der Schienentransport ca. zwei- bis drei Wochen schneller als per Schiff. Die Ladekapazität ist im Vergleich mit der Schifffahrt bedeutend niedriger und der Preis liegt höher als beim Schiff, jedoch wiederum deutlich niedriger als bei Flugtransport. Es sind die Details, die in diesem Fall den Ausschlag geben. Hält die Zugstrecke zum Beispiel heftigen Schneefällen in Kasachstan stand? Auf welche Weise spielen die Kulturunterschiede eine Rolle? Sind die Züge gut gegen Diebstahl gesichert? Im Seminar wurde offen über die Erfahrungen der Teilnehmer geredet.

In den neuen chinesischen Plänen besteht das strategische Element Transport und Infrastruktur größtenteils aus zwei Komponenten: der Schienenverbindung zwischen China und Europa auf unterschiedlichen Routen sowie der Seeverbindung. OBOR stellt dabei noch work in progress dar, deswegen hatten die Teilnehmer noch einige große Fragen. Welche Verlademethode ist zum Beispiel am effizientesten: Schienenverkehr, Flugzeug oder Schiff? Walter Vermeer, Manager Category Procurement bei FrieslandCampina ist heute hier, um sich die Erfahrungen der anderen Teilnehmer anzuhören. „Wir möchten es gerne erfahren, wenn es Alternativen zu den Routen gibt, die wir momentan haben, oder wenn sie entstehen“, erzählt Vermeer. „Es geht uns vor allem darum, die Erfahrungen der anderen Unternehmen aus erster Hand zu hören und diese Möglichkeit haben wir heute gehabt.“

Die Verbindungen und Geschäftsbeziehungen mit China sind für die Geschäftstätigkeit des Rotterdamer Hafens wichtig. Das asiatische Land ist nämlich für ca. 25 Prozent des gesamten Containerstroms in der Stadt an der Maas verantwortlich. Der Hafenbetrieb arbeitet intensiv mit Partnern in China zusammen, um die guten Beziehungen zu verstärken. OBOR ist deswegen ein wichtiges Gesprächsthema. Im Seminar hat man sich die Zeit genommen, das Wissen miteinander zu teilen, Erfahrungen auszutauschen und sogar eventuelle Kooperationen zu organisieren. Heute ist unter anderem Fenneke Frieling, Project Manager bei HP, nach Rotterdam gekommen. Sie berichtet über die positiven Erfahrungen ihres Unternehmens mit interkontinentalem Schienentransport zwischen China und Europa. „Ich finde es schön, unsere Erfahrungen heute mit anderen zu teilen“, sagt Frieling. „Bei HP sind wir auch aktiv daran beteiligt, das Interesse von anderen Unternehmen zu wecken. Für die Verbindung ist es natürlich nur besser, wenn mehr Parteien mitmachen.“

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




Heinrich Ahlers geht in den Ruhestand

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Heinrich Ahlers hat zu Ende März alle seine verbliebenen Tätigkeiten bei der Buss-Gruppe beendet und verabschiedet sich kurz vor seinem 65. Geburtstag in den Ruhestand. Bereits zum 1. Oktober 2015 hatte er seinen Posten als CEO bei Buss Port Logistics seinem Nachfolger, Marco Neelsen, übergeben.

„Ich freue mich, dass Marco Neelsen sich schnell und gut in die Aufgaben eingearbeitet hat und sehr positiv vom Hafen- und Logistiknetzwerk aufgenommen wurde. Für mich ist daher der Moment gekommen, mich aus der Buss-Gruppe zurückzuziehen. Wer mich kennt, weiß aber auch, dass ich weiterhin der Hafenwirtschaft und der Logisitk verbunden bleibe“, so Heinrich Ahlers.

Dr. Johann Killinger, geschäftsführender Gesellschafter der Buss Group: „Es hat sich gezeigt, dass wir mit Marco Neelsen einen bestens qualifizierten Nachfolger für Heinrich Ahlers an Bord haben. Ich möchte mich bei Heinrich Ahlers noch einmal ganz herzlich für die fast sieben jährige gute Zusammenarbeit bedanken und ihm für den Ruhestand alles Gute wünschen.“

Seit seiner Amtsübernahme im letzten Oktober treibt Marco Neelsen den eingeschlagenen Kurs bei Buss Port Logistics weiter voran, insbesondere auch im Ausland weitere Hafenprojekte zu entwickeln und zu betreiben.

Quelle: Buss Port Logistics GmbH & Co. KG, Foto: Buss Group GmbH & Co. KG




HavelPort weiter auf Wachstumskurs

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Der HavelPort Berlin befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Nach einem starken ersten Quartal 2016 beginnen nun die Bauarbeiten für die Flächenerweiterung.

Die Bundestagsabgeordnete Dagmar Ziegler und Staatssekretär Martin Gorholt, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, machten sich ein Bild vom Hafen westlich vor den Toren Berlins. Thema des Besuchs war vor allem der schleppende Infrastrukturausbau, der das weitere Wachstum zu hemmen droht.

Mehr als 30 Schiffe und 2.000 Lkw wurden im ersten Quartal abgefertigt. Branchenüblich ist diese Zeit eigentlich die schwächste Periode im Jahr. Der positive Trend aus 2015 setzt sich somit auch im Jahr 2016 fort. Aktuell läuft die Erweiterung der Flächenkapazitäten um 11.000 Quadratmeter. Diese werden speziell für die Holzhackschnitzel-Logistik erschlossen. Mit Abschluss der Bauarbeiten Mitte Mai werden zeitgleich 10.000 Quadratmeter Schwerlastfläche, auf denen bislang die Holzhackschnitzel zwischengelagert wurden, frei. Diese Fläche wird für die kommenden Aufträge auch dringend benötigt. Demnächst erreichen unter anderem Turmsegmente für insgesamt 25 Windkraftanlagen den Hafen.

„Wir können mit dem bisherigen Jahresverlauf mehr als zufrieden sein“, resümiert Klaus Pietack, Geschäftsführer der HavelPort Berlin GmbH. „Nur der Infrastrukturausbau macht uns Bauchschmerzen.“ Gemeint ist der avisierte Ausbau des Havelkanals im Rahmen des Infrastrukturvorhabens „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17“, der bislang auf sich warten lässt. Mit der damit verbundenen Ertüchtigung bis zum HavelPort könnten Schiffe mit 120 TEU anstatt wie bislang mit 66 TEU am Kai des Hafens festmachen. „Das würde Liniendienste zwischen Hamburg und Wustermark um einiges attraktiver und wirtschaftlicher machen“, so Pietack weiter. Die Voraussetzungen im Hafen inklusive des Tiefgangs an der Kaikante sind bereits gegeben.

Mit seinen Bedenken war Pietack genau an der richtigen Adresse. Bundestagsabgeordnete Dagmar Ziegler, gleichzeitig Sprecherin der Elbe-Gruppe in der SPD-Bundestagsfraktion, betonte: „Eine funktionierende Infrastruktur ist das A und O für unsere Region. Mit ihr steht und fällt der wirtschaftliche Erfolg unserer Unternehmen. Viele denken bei Infrastruktur nur an den Transport von Waren und Gütern. Eine gute Infrastruktur ist aber auch entscheidend, wenn wir junge Leute und Fachkräfte in unserer Region halten wollen.“

Die im Juni 2013 gegründete HavelPort Berlin GmbH (HPB) ist ein Joint Venture der ElbePort Wittenberge GmbH, dem Unternehmen Colossus Logistics und einem weiteren Gesellschafter. Gemeinsam mit den acht Gesellschaftern der ElbePort Wittenberge GmbH bündelt die HPB damit langjährige Logistikexpertisen und verfügt über Know-how entlang der gesamten Logistikkette. Vom Transport über den Umschlag bis hin zu Lager- und Mehrwertdienstleistungen ist der HavelPort in den Bereichen Container, Massen- und Stückgut sowie Schwergut und Projektladung optimal aufgestellt. Darüber hinaus bietet das Binnenterminal sämtliche hafenlogistische Dienstleistungen wie Lagerung, Stauen und Laschen, Exportverpackung sowie eine ganzheitliche Organisation und Gestaltung der Transportkette an.

Der Binnenhafen Berlin West Wustermark hat eine Gesamtgröße von 28.250 Quadratmeter. Der 390 Meter lange Kai bietet drei Liegeplätze für Schiffe mit einer Länge von bis zu 110 Metern und elf Metern Breite. Der Hafen ist straßenseitig an die A10 und B5 sowie wasserseitig an die Verbindung Berlin-Magdeburg-Hannover angeschlossen, über welche alle großen deutschen Seehäfen und die wichtigsten europäischen Binnenwasserstraßen zu erreichen sind.

Quelle und Foto: Medienbüro am Reichstag