Hafen Antwerpen setzt auf Kreislaufwirtschaft

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Der Hafen Antwerpen startet eine neue Ausschreibung für die industrielle Nutzung der 88 Hektar großen Churchill Industrial Zone. Gesucht werden speziell Unternehmen der Kreislaufwirtschaft.

Die trimodale Anbindung und das petrochemische Cluster im belgischen Hafen machen das Areal insbesondere für Recyclingaktivitäten im Chemiebereich attraktiv. Die Churchill Industrial Zone ist eine der letzten großen frei verfügbaren Flächen im industriellen Kern des Hafens.

Der Vorstand der Antwerp Port Authority hat sich für eine Neuauflage der Ausschreibung entschieden, da in der ersten Runde keine geeigneten Industrieprojekte zur Ansiedlung eingereicht wurden. In der zweiten Runde sollen nun gezielt Projekte der Kreislaufwirtschaft angesprochen werden, die sich auf die Wiederverwendung von Produkten aus Abfallströmen sowie Nebenprodukten chemischer Prozesse beziehen. Diese sollen als alternative Quellen für chemische Rohstoffe dienen und zur Nachhaltigkeit des petrochemischen Clusters von Antwerpen beitragen.

„Große internationale Häfen wie Antwerpen sind ideal, um Recyclingaktivitäten und die dazu gehörenden Güterströme anzuziehen. Bei Antwerpen kommt hinzu, dass der Hafen das größte integrierte petrochemische Cluster in Europa ist“, sagt Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant des Hafens Antwerpen für Deutschland. „Die Antwerp Port Authority ist daher von dem hohen strategischen Wert überzeugt, den ein industrielles Kreislaufwirtschafts-Projekt für den Hafen bedeuten wird.“

Eine schrittweise Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft, basierend auf alternativen Einsatzstoffen, kann die Abhängigkeit vom Import fossiler Rohstoffe reduzieren und einen effektiven Beitrag zur Reduzierung der Erderwärmung leisten. Darüber hinaus kann diese Umstellung auch die künftige Wettbewerbsfähigkeit der im Hafen ansässigen Unternehmen verbessern, indem der Cluster-Effekt verstärkt wird. Schließlich wird sich die Position des Hafens Antwerpen als internationaler Investitionsstandort nachhaltig festigen.

Gleichzeitig startet die Antwerp Port Authority eine Ausschreibung für das Areal in der Delwaide Development Zone am Rechten Scheldeufer. Das Areal wird durch den Umzug der Reederei MSC in das Deurganck Dock am Linken Scheldeufer frei.

Bereits Ende 2014 hatte es für das „Delwaide Dock South & North-East“ einen ersten Aufruf für Neuansiedlungen gegeben. Aufgrund neuer Entwicklungen im Hafen und neuer Marktchancen hat sich die Hafenbehörde für eine Neuausschreibung entschieden. Dabei werden die bereits 2015 eingereichten Vorschläge berücksichtigt und auf ihre Aktualität sowie ihren Wert für den Hafen Antwerpen geprüft.

Beide Ausschreibungen sind am 12. April gestartet und werden einen Monat laufen. Die Abgabefrist endet am 12. Mai 2016. Danach werden die Ergebnisse der beiden Ausschreibungen intensiv geprüft. 

Links:

–       Investitionsmöglichkeiten im Hafen Antwerpen:

http://www.portofantwerp.com/en/other-investment-opportunities

–       Churchill Industrial Zone:

http://www.portofantwerp.com/en/churchill-industrial-zone

–       Delwaide Development Zone: http://www.portofantwerp.com/en/delwaide-development-zone

Quelle und Foto: Antwerp Port Authority, Bild: Delwaidedok




KONE bescheinigt IMPERIAL Excellence in Gold

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Der finnische Aufzug- und Fahrtreppenhersteller KONE hat seinen Logistikpartner IMPERIAL Logistics International zum zweiten Mal in Folge mit dem Supplier Excellence Certificate in Gold ausgezeichnet.

Teamleiter Andreas Böhm (im Bild zweiter von links) und seine Kollegen aus dem Multi-User-Logistikzentrum von IMPERIAL in Herten haben im vergangenen Jahr eine Spitzenperformance abgeliefert. Das überzeugte die Qualitätsmanager von KONE auf ganzer Linie.

Die Supplier Excellence Zertifizierung basiert auf einer umfassenden Bewertung des Qualitäts-, Risiko- und Umweltmanagementsystems der Lieferanten. Weitere Bewertungskriterien sind operative Leistung, Prozessstabilität sowie die Zufriedenheit der KONE-Teams bei der Zusammenarbeit mit dem Lieferanten. Diese Faktoren prüft und misst ein Lieferanten-Qualitätsmanagementteam von KONE zweimal pro Jahr in Vor-Ort-Audits und internen Umfragen.

„Lieferqualität und Pünktlichkeit hat für unsere Kunden oberste Priorität. Die Ersatzteilempfänger müssen schnell und störungsfrei bedient werden, sonst drohen technische Ausfälle“, erklärt Mika Turunen (im Bild rechts), Logistikmanager Global Spare Supply bei KONE. Zu den logistischen Hauptaufgaben, die IMPERIAL im Rahmen der weltweiten Ersatzteillogistik für KONE im 43.000 Quadratmeter großen Multi-User-Logistikzentrum in Herten übernimmt, zählen die komplette Lagerbewirtschaftung, Auftragskommissionierung, Verpackung und Versandabfertigung. Dazu kommen Value-added Services wie leichte Montagetätigkeiten, Zusammenbau von Komponenten und Kit-Building bis hin zur Erstellung von Materialfotos für den Online-Katalog von KONE.

Quelle und Foto: IMPERIAL, Blumen und Urkunde für IMPERIAL-Teamleiter Andreas Böhme (2.v.l.): Mari Lempinen (Logistics Specialist KONE), Michael Korpak (Standortleiter Herten), Robert Jenks (Supply Chain Operations Director KONE) und Mika Turunen (Logistics Manager KONE/von links). 




Fernstraßengesellschaft bringt Vorteile

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„Bund und Länder profitieren von einer Bundesfernstraßengesellschaft. Die Länder bekommen finanzielle Planungssicherheit, personelle Entlastung und mehr Qualität bei Fernstraßen. Der Bund erhält Steuerungskompetenz, Transparenz und besseres Controlling“, betonte DVF-Geschäftsführer Thomas Hailer bei der Anhörung des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur als Sachverständiger zur Ausgestaltung einer Bundesfernstraßengesellschaft.

„Wir dürfen die seit Jahren bestehenden Ineffizienzen bei der Projektabwicklung der Bundesfernstraßen nicht länger hinnehmen. Die uneinheitliche Entwicklung des Bundesfernstraßennetzes, mangelnde finanzielle Planungssicherheit und die getrennte Verantwortung zwischen Bund und Ländern müssen beendet werden. Die Etablierung einer privatwirtschaftlich organisierten Bundesfernstraßengesellschaft im staatlichen Eigentum ist ein Teil der Lösung“, so Hailer weiter. Vor dem Ausschuss plädierte Hailer daher für eine „Drei-Säulen-Lösung“:

  1. Etablierung einer Bundesfernstraßengesellschaft
  2. Optimierung der Auftragsverwaltungen der Länder
  3. Einrichtung eines Sondervermögens zur Durchfinanzierung von Infrastrukturprojekten

Der DVF-Geschäftsführer begrüßte ausdrücklich, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur an den notwendigen Gesetzen zur Änderung des Grundgesetzes und zur Einrichtung einer Bundesfernstraßengesellschaft arbeite. Der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann MdB hatte den Verkehrsausschuss des Bundestags im Rahmen der Anhörung darüber informiert. „Die Weichen für eine Bundesfernstraßengesellschaft müssen noch in dieser Legislaturperiode durch eine Grundgesetzänderung im Einvernehmen zwischen Bund und Ländern herbeigeführt werden“, forderte Hailer. Die Bundesfernstraßengesellschaft müsse laut Hailer:

  • sich vollständig im staatliches Eigentum befinden,
  • privatrechtlich organisiert sein,
  • im ersten Schritt für Bundesautobahnen, perspektivisch aber auch für Bundesstraßen zuständig sein,
  • für Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Erhalt aus einer Hand verantwortlich zeichnen,
  • Steuerungs- und Koordinierungsfunktion gegenüber Auftragsverwaltungen der Länder besitzen,
  • eine effiziente, mehrjährige Durchfinanzierung von Projekten über Sondervermögen aus Nutzerentgelten, Steuermitteln und kurzfristigen begrenzten Krediten durchführen und
  • privates Kapital auf Projektebene über ÖPP mobilisieren.

Begleitet werden müsste diese Reform unbedingt durch eine langfristig verstetigte, auskömmliche und überjährige Durchfinanzierung von Bundesverkehrswegen, idealerweise durch ein Sondervermögen aus Steuermitteln, Nutzerfinanzierung und begrenzten Übergangskrediten, sagte Hailer.

Mit der Optimierung der Auftragsverwaltungen der Bundesländer, wie sie auch die Verkehrsministerkonferenz der Länder in ihrem jüngsten Beschluss fordert, könne umgehend begonnen werden. „Darin liegen große Chancen, wie der Austausch von Best-Practices zwischen den und die Stärkung der Vor-Ort-Kompetenz der Auftragsverwaltungen, die wir auch in Zukunft brauchen werden“, erklärte Hailer.

Quelle: DVF, Foto: Straßen.NRW