Dr. Stefan Behn verlässt HHLA-Vorstand im März

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Dr. Stefan Behn, Vorstandsmitglied der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), hat heute dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er die in seinem Anstellungsvertrag vorgesehene Möglichkeit nutzen wird, nach Vollendung seines 60. Lebensjahres am 31. März 2017 aus dem Unternehmen auszuscheiden.

Herr Dr. Behn gehört dem Vorstand der HHLA seit 1996 an und verantwortet dort die Bereiche Container und Informationssysteme.

Der Aufsichtsrat nimmt die Entscheidung von Herrn Dr. Behn mit großem Bedauern zur Kenntnis, hat jedoch Verständnis für seinen Schritt. Beschlüsse zur Nachfolgeregelung wird der Aufsichtsrat zeitnah fassen.

Schon heute bedankt sich der Aufsichtsrat der HHLA bei Herrn Dr. Behn für seine großen Verdienste um das Unternehmen und den Hamburger Hafen. Insbesondere der Bau des Container Terminals Altenwerder mit einem für die Containerindustrie weltweit wegweisendem Konzept wird stets mit seinem Namen verbunden bleiben. Auch das Ausbaukonzept für den Container Terminal Burchardkai sowie der Aufbau des Kreuzfahrtgeschäfts in Hamburg sind neben zahlreichen anderen Projekten eng mit seiner Person verbunden.

Seit 1985 ist Herr Dr. Behn für die HHLA tätig. Zunächst arbeitete er als Unternehmensberater und als Leiter Inlandsberatung für die HHLA-Tochter HPC Hamburg Port Consulting, anschließend als Leiter Controlling in der Holding. Seit 1996 ist Herr Dr. Behn Mitglied des Vorstandes und bekleidet diese Position nun seit mehr als 20 Jahren.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Nele Martensen




Vom Anschlussgleis zum Rangierbahnhofssystem

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Die Hamburger Hafenbahn, ein Unternehmensbereich der Hamburg Port Authority (HPA), feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag.

Die Hamburger Hafenbahn wurde im August 1866 eröffnet. Der Betrieb der Verbindung zwischen dem Berliner Bahnhof und dem Sandtorkai erfolgte durch die Berlin-Hamburger-Eisenbahn-Gesellschaft. Seitdem hat sich einiges verändert: Täglich verkehren rund 200 Güterzüge mit insgesamt über 5.000 Waggons auf den Gleisen der Hafenbahn. Das Hafenbahnnetz umfasst mehr als 300 km Gleise mit 800 Weichen, 150 km davon elektrifiziert.

„In den 150 Jahren, auf die die Hamburger Hafenbahn nunmehr zurückblickt, hat sie sich von einem einfachen Anschlussgleis am Sandtorkai zu einem komplexen System aus Rangierbahnhöfen entwickelt, das in Europa heute eine Spitzenstellung einnimmt: Hamburg ist Europas größter Eisenbahnhafen und darauf sind wir stolz“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der HPA.

Seit der Gründung der HPA 2005 ist die Hafenbahn ein wichtiger Unternehmensbereich mit derzeit 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im November 2012 begrüßte die Hafenbahn mit „Freightliner“ das hundertste Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) im Hamburger Hafen, mittlerweile nutzen über 120 EVU die leistungsfähige Gleisinfrastruktur.

In den vergangenen Jahren verzeichnete die Hafenbahn Jahr für Jahr Steigerungsraten und liegt damit weiter auf Rekordkurs. So 2015 wurden 45,8 Tonnen Güter auf den Gleisen der Hafenbahn bewegt, eine Steigerung von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Wir ruhen uns nicht auf unseren Erfolgen aus, sondern sind bestrebt, unsere Position als Innovationstreiber kontinuierlich auszubauen“, sagt Harald Kreft, Leiter des Unternehmensbereichs Hafenbahn. „Wichtig ist dabei auch, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, denn die Hafenbahn ist das Bindeglied zwischen den Umschlagterminals der Containerschiffe und dem europäischen Schienennetz.“
Selbstverständlich ist die Hafenbahn auch dabei, wenn es um die Weiterentwicklung des smartPORT geht. Der Gedanke des intelligenten Hafens wird unter anderem an der Entwicklung von transPORT rail deutlich.

Das Verkehrsmanagementsystem für den Bahntransport im Hamburger Hafen regelt den Datenaustausch zwischen den Beteiligten und bildet alle Zugfahrten, Gleisbelegungen und Ladevorgänge von Eisenbahnen im Hamburger Hafen transparent ab.

Nutzer von transPORT rail können die notwendige Kommunikation durch die Einrichtung einer Datenschnittstelle weitgehend automatisiert durchführen. Mit transPORT rail stellt sich die Hafenbahn zukunftsorientiert auf, ermöglicht langfristig einen effizienteren Bahnverkehr im Hafen und rüstet sich für weiterhin steigende Zugzahlen.

Ein ganz weiteres Beispiel für den innovativen Charakter der Hafenbahn ist das Pilotprojekt smartSWITCH – die intelligente Weiche. Ausgewählte Anlagen wurden mit einer Multisensorik ausgerüstet, die bei jeder Weichenstellung und bei jeder Überfahrt Messwerte IT-gestützt zur Anzeige bringt. Anhand dieser Daten lässt sich der Verschleiß der Weiche besser prognostizieren. Schwergänge können frühzeitig erkannt und umgehend gemeldet werden. Das operative Management der HPA erhält so mehr Transparenz über den Zustand verkehrskritischer Weichen und kann eingreifen, bevor Störungen auftreten. Instandhaltungsmaßnahmen können besser geplant werden.
Von verkehrsstrategischer Bedeutung für den Bahnverkehr ist der Neubau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk, über die 2020 die ersten Züge rollen sollen. Bisher wurde die bestehende Kattwykbrücke sowohl für den Schienen- als auch für den Straßenverkehr genutzt. Mit dem Bau der neuen Brücke trägt die HPA dazu bei, die Verkehre zu entflechten und die Leistungsfähigkeit der Ausweichstrecke zur Haupthafenroute zu steigern. Der Bau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk fügt sich somit nahtlos in das Konzept einer intelligenten Steuerung von Verkehrs- und Warenflüssen unter ökologischen und ökonomischen Aspekten ein – für den Erhalt der bestehenden Kattwykbrücke und für eine langfristige Weiterentwicklung des Hamburger Hafens zum smartPORT.

Quelle: HPA, Foto: HHM/Krüger




Positive Aussichten für Standort Brunsbüttel

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Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes, Reinhard Meyer, Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein, und Michael Westhagemann, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbands Hamburg zu Gast beim 27. Brunsbütteler Industriegespräch.

Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft folgten der Einladung der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel zum 27. Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) auf der „MS Adler Princess“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen rund um die Kooperation im Unterelberaum, Infrastrukturausbau und die Zukunftsperspektiven des Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel. Hierzu stellten sich Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein und Michael Westhagemann, Vorstandsvorsitzender des Industrieverband Hamburg (IVH) gemeinsam mit Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks, den Fragen in einer von Dithmarschens Landrat Dr. Jörn Klimant moderierten Podiumsdiskussion.

Rund 12.500 Arbeitsplätze beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel, darunter knapp 4.000 direkt am Standort. Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist es das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat sich als Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem stellt Brunsbüttel mit rund 12 Millionen Tonnen Ladung pro Jahr den sechstgrößten Seehafenstandort Deutschlands dar.

In der Bundesrepublik Deutschland, als größte Wirtschaftsnation Europas, ist für Peter Altmaier die produzierende und verarbeitende Industrie ein elementares Standbein für die stabile Konjunkturentwicklung der vergangenen Jahre. „Die Industrie und der Mittelstand bilden das Rückgrat für Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land. Daher ist es wichtig, dass wir eine vorausschauende Industriepolitik gestalten und den Industriestandort Deutschland wettbewerbsfähig erhalten. Brunsbüttel ist ein Beispiel dafür, dass ganze Regionen von industriellen Clustern wie dem ChemCoast Park Brunsbüttel profitieren können und Industrie in der Bevölkerung hohe Akzeptanz findet.“

Für Minister Meyer ist Brunsbüttel ein Vorzeigestandort für industrielle Entwicklung: „Die Verknüpfung von Industrie, Logistik und maritimer Branche ist in Brunsbüttel einmalig. Durch die enge Vernetzung der Unternehmen am Standort, die in dieser Form nicht selbstverständlich ist, können viele Synergien genutzt werden. Auch dadurch hat sich der ChemCoast Park als ein herausragender Industriestandort in Deutschland etabliert und kann als Vorbild für andere Regionen genutzt dienen.“

Auch durch die Lage innerhalb der Metropolregion Hamburg und am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal profitiert der ChemCoast Park Brunsbüttel. Die Verbindungen zu Hamburg, als wirtschaftliches Zugpferd der Region, sind stark und die Kooperationen eng. „Wenn Hamburg prosperiert, profitieren auch wir in der Metropolregion Hamburg“, fasst Frank Schnabel die Verbundenheit vereinfacht zusammen. „Wir sollten die Unterelbe als einen gemeinsamen Wirtschaftsraum sehen und entwickeln. Nur gemeinsam können wir die Region voranbringen. Das Kirchturmdenken hilft nicht“, führt Schnabel weiter aus. Auch Michael Westhagemann unterstreicht dieses: „Die Standorte an der Unterelbe haben unterschiedliche Stärken, die sich in Kombination miteinander ergänzen und nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Brunsbüttel hat sich insbesondere als Chemie- und Energiestandort etabliert und zeigt großes Potenzial für die zukünftige Entwicklung.“ Ein konkretes Beispiel, wie die Synergien an der Unterelbe genutzt werden können, ist das Flächenmanagement. „Wir in Brunsbüttel haben etwas, was Hamburg nicht unbegrenzt anbieten kann: Freie Flächen für Industrieansiedlungen am Wasser! Um potenzielle Investoren für Ansiedlungen in der Region zu gewinnen, werden wir daher weiter eng zusammenarbeiten“, erklärt Schnabel.

Neben verfügbaren Flächen ist auch die infrastrukturelle Anbindung bei Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen ein entscheidender Standortfaktor. Hier sieht Schnabel noch weiteren Handlungsbedarf: „Der ChemCoast Park und unsere Häfen sind trimodal angebunden und gut aufgestellt, jedoch müssen wir uns bereits frühzeitig den Herausforderungen der Zukunft stellen, denn Infrastrukturausbau benötigt Zeit. Neben dem Weiterbau der A20 inklusive westlicher Elbquerung sind insbesondere der zweigleise Ausbau der Schienenanbindung zwischen Wilster und Brunsbüttel inklusive deren Elektrifizierung sowie der dreispurige Ausbau der B5 über Wilster-West hinaus die notwendigsten Infrastrukturmaßnahmen für die Unternehmen am Standort.“
Minister Meyer zeigt Verständnis für die Forderung aus der Wirtschaft: „Mit dem ersten Spatenstich zum dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Wilster-West ist ein erster wichtiger Schritt getan. Natürlich muss es danach das Ziel sein, die B5 bis Brunsbüttel weiter auszubauen. Der Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel ist für Schleswig-Holstein von besonderer Bedeutung und die Landesregierung ist sich der Verantwortung bewusst, den Standort mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu unterstützen.“

Wirtschaftsminister Meyer verwies auf das im November 2015 geschlossene „Bündnis für Industrie.SH“, in dem sich Landesregierung, Wirtschaft, Kammern und Gewerkschaften auf eine Stärkung der schleswig-holsteinischen Industrie verständigt haben. „Unsere Industrie besteht aus wenigen Großunternehmen, überwiegend aber aus kleinen und mittleren Unternehmen. Viele Betriebe profitieren von unserer Industrie in ihrer Rolle als industrielle Zulieferer oder Dienstleister. Deshalb gilt: Wenn wir den Industriestandort Schleswig-Holstein stärken, dann sichern wir nicht nur Wertschöpfung und Arbeitsplätze, dann nützt es der gesamten Wirtschaft im Land.“ Die fünf Schwerpunkte des Bündnisses für Industrie betreffen alle auch den Standort Brunsbüttel. Meyer nannte als Beispiele die wirtschaftspolitischen Chancen der Energiewende, die Herausforderung von Industrie 4.0 oder die maritime Wirtschaft. Die vom DGB Nord und Werkleiterrunde initiierten Industriepolitischen Foren Brunsbüttel unterstützen die Ziele des Bündnisses auf regionaler Ebene.

Von Seiten der Bundesregierung verweist Peter Altmaier auf den kürzlich verabschiedeten Bundesverkehrswegeplan 2030. Dieser sieht deutschlandweit Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von mehr als 260 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 vor. „Infrastruktur ist nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung, daher hat die Bundesregierung die Finanzmittel für Infrastrukturausgaben deutlich erhöht“, erläutert Altmaier. Auch Schnabel begrüßt die Erhöhung der zur Verfügung stehenden Finanzmittel sehr, bemängelt jedoch, dass der Ausbau der Schienenanbindung für Brunsbüttel keine Berücksichtigung im Bundesverkehrswegeplan gefunden hat, „obwohl diese von der Landesregierung angemeldet wurde.“

Den Blick nach vorne gerichtet sind sich alle Diskussionsteilnehmer einig, dass Brunsbüttel große Potenziale für die weitere Entwicklung aufzeigt.
„Wir als Landesregierung unterstützen die Planungen für ein LNG-Importterminal am Standort Brunsbüttel, worüber insbesondere die industrielle Versorgung als Alternative zu Pipelinegas gewährleistet werden kann. Ein LNG-Importterminal ist ein Projekt von nationaler Bedeutung, daher benötigen wir neben den notwendigen Investoren auch die politische Unterstützung aus Berlin“, schildert Minister Meyer.
Am energieintensiven Standort Brunsbüttel zeigt auch die Energiewende Potenziale für die Zukunft auf. Unter dem Titel »NEW 4.0« hat sich in Hamburg und Schleswig-Holstein eine einzigartige Projektinitiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengeschlossen, in die Brunsbütteler Unternehmen eng eingebunden sind und Projekte vor Ort umgesetzt werden.

„Der ChemCoast Park Brunsbüttel kann mit Zuversicht nach vorne blicken“, fasst Schnabel die Diskussion zusammen. „Natürlich haben wir am Standort Herausforderungen zu meistern, aber aus meiner Sicht überwiegen die Chancen und Potenziale dieser besonderen Perle.“

Quelle und Foto: ChemCoast Park Brunsbüttel, v.l.n.r.: Reinhard Meyer, Peter Altmaier, Michael Westhagemann, Dr. Jörn Klimant und Frank Schnabel