RheinPorts erweitern Zusammenarbeit

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Nach der erfolgreichen Einführung des RheinPorts Information System (RPIS), einer IT-Plattform zur Optimierung der Logistikabläufe in angeschlossenen Häfen, wird die Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen weiter ausgebaut.

Die Antwerp Port Authority entwickelt zusätzliche Module für RheinPorts, um die effiziente Verwaltung der Binnenschiffsverkehre auf dem Rhein zu unterstützen. Als Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen hat der RheinPorts-Vorstand vor Kurzem den belgischen Hafen besucht.

RheinPorts umfasst die Häfen im Dreiländereck am Oberrhein einschließlich Basel, Weil am Rhein und Mulhouse. Dort wird bereits seit Ende 2015 das RheinPorts Information System (RPIS) im Testbetrieb erfolgreich eingesetzt. Das erste Modul des RPIS wurde auf Basis des Antwerpener Barge Traffic System (BTS) implementiert und optimiert die Verkehrsströme auf dem Fluss ebenso wie die Prozesse zur Terminalbuchung in den Häfen.

Marc van Peel, Vorsitzender der Antwerp Port Authority über BTS: „Die Binnenhäfen suchen nach Wegen, um die Planung der Binnenschiffsbewegungen und die Slotvergabe zu verbessern. Wir sind stolz, sie mit unserer inhouse entwickelten Technologie unterstützen zu können. Im Hafen Antwerpen wird das Barge Traffic System bereits seit fünf Jahren sehr erfolgreich eingesetzt. Daher bin ich überzeugt, dass künftig weitere Binnenhäfen von der engen IT-Zusammenarbeit mit Antwerpen profitieren können.“

Aktuell laufen Tests zur Implementierung von RPIS in drei weiteren Hafenstandorten am Oberrhein, die im Rahmen des von der EU geförderten Umsetzungsvorhaben „Pilot-Implementation of an Upper Rhine traffic management platform“ durchgeführt werden. Zusätzlich wird angesichts der bisher erzielten Ergebnisse die Implementierung des Systems an weiteren Rheinhäfen in Betracht gezogen.

Bei der Weiterentwicklung und Erweiterung der IT-Plattform greift RheinPorts auf das Know-how der Antwerp Port Authority zurück. So wurde die belgische Hafengesellschaft damit beauftragt, AIS-Daten (Automatic Identification System) in RPIS zu integrieren. Damit erhalten die Nutzer (Terminals, Barge Operateure) vom RPIS automatisch online Zugang zu den relevanten Schiffsdaten wie Name, Geschwindigkeit und Route.

Darüber hinaus entwickelt die Antwerp Port Authority für RheinPorts ein Modul für den elektronischen Austausch von Lösch- und Ladelisten zwischen den Binnenschifffahrtsunternehmen und den Terminals. Ein drittes Modul, das die automatische Zollanmeldung für grenzüberschreitende Verkehre mit der Schweiz übernimmt, soll noch bis Ende des Jahres folgen.

John Kerkhof, Manager bei Antwerp Port Community Systems (APCS) sagt: „Die erweiterte Zusammenarbeit mit RheinPorts bestätigt, dass der Hafen Antwerpen eine führende Position in der digitalen Unterstützung der Supply Chain einnimmt.“

Quelle und Fotos: Antwerp Port Authority, Von links nach rechts: Jacky Scheidecker, Directeur Ports de Mulhouse-Rhin, Carlos Gingado, Managing Director Rheinhafengesellschaft Weil am Rhein, Marc Van Peel, Präsident Hafen Antwerpen, Hans-Peter Hadorn, Direktor Schweizerische Rheinhäfen, Martin Nusser, stellvertretender Direktor Schweizerische Rheinhäfen




Hafen und Logistik als Unterrichtsthema

Lehrerfortbildung

Lehrerfortbildung im Hause bremenports: Im Rahmen des Bildungsprojekts MARWILO (Lehr- und Lernmaterial „Maritime Wirtschaft und Logistik“) haben sich bei der Hafengesellschaft etwa 50 Pädagoginnen und Pädagogen aus zwei Bremerhavener Schulen über aktuelle Entwicklungen in Häfen, Schifffahrt und Logistik informiert.

Die Lehrerinnen und Lehrer vertraten die Schule am Ernst-Reuter-Platz und die Kaufmännischen Lehranstalten. An beiden Schulen bilden die MARWILO-Schülerarbeitshefte „Wirtschaft im Hafen“ (für die Sekundarstufe I) und „Maritime Wirtschaft & Logistik“ (Sekundarstufe II) einen festen Bestandteil des Unterrichts.

Erarbeitet wurden die Hefte von Fachleuten des Oldenburger Instituts für Ökonomische Bildung (IÖB). Das Unterrichtsmaterial soll Schülerinnen und Schülern Wirtschaftswissen in einem Bereich vermitteln, der für Hafenstädte wie Bremerhaven große Bedeutung hat. „Seegüterumschlag, Gütertransport und Logistik bieten attraktive Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten“, sagt bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. „Doch viele Schülerinnen und Schüler wissen nicht viel über die Branche. Umso wichtiger ist es, die jungen Leute rechtzeitig an das Thema heranzuführen – am besten schon im Unterricht. Unser Partner IÖB koordiniert das MARWILO-Projekt und hat langjährige Erfahrung bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften.“

„Auf Initiative von bremenports und BLG Logistics hat unser Institut MARWILO vor über zehn Jahren ins Leben gerufen“, berichtet Jasmin Fresemann, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IÖB. „In Schulen in ganz Deutschland wurden seitdem mehr als 30.000 Schülerarbeitshefte verbreitet.“ Im Land Bremen werden die Unterrichtsmaterialien derzeit von insgesamt 51 Schulen genutzt, darunter 10 aus Bremerhaven. Das Einzelexemplar kostet 2,90 Euro.

Damit die maritimen Lerninhalte vermittelt werden können, beschränkt sich das Projekt nicht nur auf die auf die beiden Schülerarbeitshefte. Eine Website für Schüler und Lehrer – www.marwilo.de – bietet den Nutzern viele zusätzliche Angebote. Die Schüler können den allgemeinen Zugang zu diesem Online-Lernportal nutzen, während die Lehrer weitere, auf ihren Bedarf zugeschnittene Informationen bekommen, wenn sie ein Passwort eingeben.

„Mit MARWILO führen IÖB, bremenports und weitere Partner die Schulen und die maritime Wirtschaft zusammen“, sagt Howe. „Das hat viele Vorteile: Die Schülerinnen und Schüler entwickeln dadurch ein besseres Verständnis für ökonomische Zusammenhänge. Sie entdecken die Branche als möglichen künftigen Arbeitgeber. Außerdem profitieren sie von interessanten und lebendigen Lerninhalten.“

„Unser länderübergreifendes Projekt bietet nicht nur Unterrichtsmaterialien –  gedruckt und online –, sondern auch Fortbildungsmöglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer“, sagt IÖB-Mitarbeiterin Fresemann. „Die mehrstündige Fortbildung bei bremenports zeigte erneut, dass die Schulen unser gemeinsames Projekt mit großem Engagement begleiten.“

 Quelle und Foto: bremenports, Fortbildung von Lehrern bei bremenports: Robert Howe, der Geschäftsführer der Hafengesellschaft, setzt darauf, dass die Themen Hafen und Logistik in den Unterricht einfließen.