Imperial gründet Joint Venture in China

170316_Imperial_Sincero_signing

Imperial und der chinesische Mischkonzern Sincero haben ein Joint-Venture gegründet. Im gemeinsamen Unternehmen Imperial Sincero (Shanghai) Automotive Logistics Co., Ltd (Imperial 51, Sincero 49 Prozent) mit Sitz in Shanghai werden die Partner den in China operierenden Automobilherstellern (OEM) integrierte Logistiklösungen anbieten.

Sowohl Sincero als auch Imperial bringen langjährige Automotive-Erfahrung in das Joint-Venture ein. Während Sincero in China eine umfangreiche Infrastruktur beisteuert wie zum Beispiel Lager, Verteilzentren und Fahrzeuge, bringt Imperial langjährige gute Beziehungen zu deutschen Automobilherstellern in das Gemeinschaftsunternehmen ein. Imperial ist in Deutschland sowie in Mittel- und Osteuropa in der Automobillogistik seit vielen Jahren führend, besonders in der Beschaffungs- und Werksbelieferungslogistik. Deutsche Automobilbauer haben in China derzeit einen Marktanteil von etwa 20 Prozent. China ist außerdem größter Absatzmarkt für deutsche Autoteile.

„Mit der hervorragend entwickelten Infrastruktur von Sincero und den langjährigen Auftragsbeziehungen von Imperial zu deutschen Automobilherstellern festigen wir in China unsere Position gegenüber den OEM als starker und kompetenter Konzeptanbieter“ sagte Rémy Hoeffler, Imperial-Director Automotive International, bei der Vertragsunterzeichnung am 15. März in Shanghai. Hoeffler weiter: „Gemeinsam mit Sincero übertragen wir unser Fachwissen und unsere Erfahrung in der Automobillogistik auf den chinesischen Markt.“

„Wir arbeiten mit Imperial Shanghai schon seit einigen Jahren in anderen Geschäftsbereichen vertrauensvoll und verlässlich zusammen“, ergänzte Sincero-Geschäftsführer Jiang Jun. „Deshalb war es nur folgerichtig, dass wir unsere Partnerschaft im Bereich Automobillogistik auf festere Beine stellen und zukunftsorientiert ausrichten“, so Jiang Jun.

Imperial ist mit der Tochtergesellschaft Shanghai Imperial International Freight Forwarding Co., Ltd seit dem Jahr 2012 in China aktiv. Basis für den Sprung nach China war ein Initialkunde der Business Unit Retail & Consumer Goods, dessen Expansion Imperial in Asien logistisch unterstützt. Parallel hat die Firma ihr Geschäft breiter aufgestellt. Heute gehören speditionelle Dienstleistungen im Landverkehr sowie in der See- und Luftfracht, Lagerung, Zollabwicklung sowie die Gestaltung integrierter Supply-Chain-Solutions zum Leistungsspektrum von Imperial Shanghai. Das Unternehmen ist in China außerdem als Non Vessel Operating Common Carrier (NVOCC) zugelassen. Weitere Kunden kommen aus der Chemie- und Stahlindustrie. Im Baoshan-Distrikt von Shanghai betreibt das Unternehmen ein eigenes Lagerhaus und greift entlang der industriell entwickelten Küstenzonen auf ein Netz von elf weiteren Lagern in diversen asiatischen Ländern wie Malaysia, Singapur und Südkorea zurück.

Die chinesische Unternehmensgruppe Sincero konzentriert sich auf fünf Geschäftsbereiche: Im- und Export sowie internationale Spedition (Luft- und Seefracht), Automobillogistik, integrierte Logistik, Lohnfertigung und Vormontagen von Präzisionsbauteilen für die Automobilindustrie sowie Kunden-Support. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Jiang Jun. Größter Geschäftsbereich innerhalb der Sincero-Gruppe ist die Automobillogistik. Zu den Kunden aus der Automobilindustrie gehören namhafte OEM wie zum Beispiel der chinesische Autobauer Dongfeng, Honda und PSA (Peugeot Société Anonyme), jedoch wenige europäische OEM. Zu den Teildienstleistungen im Bereich Automotive gehören Fahrzeug- , Produktions- und Ersatzteillogistik. Hierfür greift Sincero auf einen umfangreichen Fuhrpark sowie ein Netz von elf regionalen Verteillagern (Regional Distribution Centres) in ganz China zurück. In der Fahrzeuglogistik bedient Sincero in China 327 Städte in 32 Provinzen.

Imperial steuert die komplexe Beschaffungs-, Produktions- und Werkslogistik namhafter Autobauer in Deutschland sowie in Mittel- und Osteuropa. Basis sind Logistikzentren und Automatische Kleinteilelager nahe bei den Fertigungsstätten. Imperial übernimmt die komplexe Logistikplanung und sorgt für den Informationsfluss zwischen Teilelieferanten und Automobilherstellern – mit mehr als 3.500 Mitarbeitern an 22 Standorten in Deutschland, England, Frankreich, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn.

Ob Kabelbäume für die Fahrzeugelektronik, Motorteile oder Stahlrollen für Karosseriebleche – Mitarbeiter von Imperial kontrollieren den Eingang der zugelieferten Bau- und Fahrzeugkomponenten, nehmen sie ins Zwischenlager und erledigen Vormontagen. Bauteile und vormontierte Module packen sie in produktionsgerechte Normbehälter und steuern diese just in time und in der für die Produktion benötigten Reihenfolge sequenzgenau an die Fertigungslinie. Ebenfalls just in time liefert Imperial Stahlrollen für den Karosseriebau aus eigenen Konsignationslagern in die Presswerke der Autobauer. Eingeschlossen sind das komplette Leergut-Management und der Warentransport zwischen Werkstandort und Lieferant durch die DivisionImperial Transport Solutions. Auf Wunsch steuert und koordiniert Imperial als Lead Logistics Provider (LLP) die gesamte Lieferkette aller für ein Fahrzeugmodell ein- und ausgehenden Bauteile. Herzstück ist das mit den Auftraggebern verbundene EDV-Lagerverwaltungssystem.

Das Imperial-Servicepaket für die Automobilindustrie:

  • Beschaffungslogistik und Lagerbewirtschaftung
  • Werkslogistik: Steuerung von Wareneingang, Einlagerung, Warenausgang
  • Umpacken in standardisierte Kleinteilebehälter des OEM
  • Behältermanagement mit Leergutaufbereitung und Leergutsortierung
  • Informationsfluss parallel zum Warenfluss
  • Vormontage von Fahrzeugmodulen
  • Just-in-time und Just-in-sequence-Versorgung der Montagelinien mit Kleinladungsträgern (KLT)
  • Shuttle-Transporte zwischen Logistikzentren, Außenlagern und beteiligten Werkstandorten
  • Verkehrssteuerung auf Werksgeländen
  • Automatisierte, sequenzierte Beladung von Routenzuggestellen mit Übergabe an Automobilhersteller
  • Montageversorgung aus Automatisierten Kleinteilelagern (AKL)

Quelle und Foto: IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG, Vertragsunterzeichnung in Shanghai (von links): Carsten Taucke, CEO Imperial Logistics International, Jiang Jun, CEO Sincero.




Wettbewerbsfähigkeit der Schiene verbessern

kleinHGK_Lok_an_Stellwerk

Eigentlich sind sich alle einig: Es müssen mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Da die Fakten allerdings anders aussehen, hat das Verkehrsministerium jetzt ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Stärkung des Schienengüterverkehrs entwickelt.

In einer Expertenrunde mit Vertretern von Unternehmen, Logistikern, Verladern und Kunden der Schienengüterverkehrsbranche hat Verkehrsminister Michael Groschek eine vom Ministerium Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in Auftrag gegebene Studie zum Thema vorgestellt. „Angesichts des Verkehrsinfarkts auf unseren Straßen und der damit verbundenen Luftbelastung müssen die Rahmenbedingungen insbesondere durch den Bund verbessert und der Schienengüterverkehr wieder zu einer echten Alternative zu Lkw-Transporten gemacht werden“, sagte Groschek. „Die Schienenbranche braucht dringend Impulse, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Dazu gehören vor allem die Senkung der Trassenpreise sowie die Entlastung bei den Energiekosten.“

Die Veranstaltung war die zweite in diesem Kreis. Bereits im Juni 2016 hatten sich die Experten auf Einladung von Minister Groschek über Möglichkeiten einer Verlagerung weiterer Güter von der Straße auf die Schiene ausgetauscht. Anfang Mai 2017 wird es eine Fortsetzung geben. „Es ist richtig und wichtig, die verschiedenen Akteure der Branche an einen Tisch zu bringen, um ein gemeinsames Verständnis für die wesentlichen Hemmnisse und Chancen zu entwickeln“, so Groschek. „Die Handlungs- und Maßnahmenfelder sind vielschichtig – ein Patentrezept gibt es nicht.“

Die Expertenrunde im Jahr 2016 war der Auslöser für die Studie mit dem Ziel, konkrete Empfehlungen zu entwickeln. Einer der Hauptpunkte ist die Stärkung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit der Unternehmen, indem die Kosten für Trassen und Energie gesenkt werden. Außerdem soll die Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur gesteigert werden. Die Qualifizierung der Beschäftigten im Schienengüterverkehr sollte verbessert und eine Kommunikationsplattform zum Austausch zwischen Verladern, Handel und Industrie eingerichtet werden.

Die Forderungen werden jetzt dem Bund übermittelt, der die genannten Punkte aufgreifen soll. Außerdem ist eine entsprechende Beschlussvorlage für die Verkehrsministerkonferenz formuliert worden. „Mit dem Ergebnis der Studie haben wir das Werkzeug, den Boden für eine nachhaltige Stärkung des Schienengüterverkehrs zu bereiten“, sagte Groschek. „Wir werden die notwendigen Maßnahmen im Kreis der Länder und mit dem Bund erörtern. Die Branche werden wir zu mehr Kooperationen und Projekten auch auf Landesebene ermutigen.“  

Hier geht es zur Studie

Quelle: MBWSV, Foto: Tanja Pickartz