Rotterdam macht 8,8% Container mehr

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Im Rotterdamer Hafen wurden im ersten Quartal 2017 2,0 % mehr Güter umgeschlagen als im selben Vorjahreszeitraum. Vor allem beim Containerumschlag war ein auffallender Anstieg zu verzeichnen (nach Volumen (TEU) 8,8%, nach Gewicht 10,8%).

Von den elf verschiedenen Güterströmen entwickelten sich nur die Mineralölprodukte und die sonstigen flüssigen Massengüter rückläufig. Die Gesamtmenge der umgeschlagenen Güter erhöhte sich auf 119,3 Millionen Tonnen.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Für den Containerumschlag war dies das beste Quartal aller Zeiten; der März war ein echter Rekordmonat. Die Rotterdamer Containerumschlagbetriebe haben exzellente Leistungen in einem nur begrenzt wachsenden Markt erbracht. Wir sollten uns nicht zu früh freuen, aber in Kombination mit den für Rotterdam günstigen Fahrplänen, die ab diesem Monat gelten, verspricht dies für Rotterdam ein gutes Containerjahr zu werden.“

Im Marktsegment „flüssiges Massengut“ wurden sowohl mehr Rohöl (+2,3 %; 26,6 Millionen Tonnen) als auch mehr LNG (+65,6 %; 0,2 Millionen Tonnen) umgeschlagen. Das LNG-Volumen ist absolut gesehen jedoch klein und zeigt starke Schwankungen. Es wurden weniger Mineralölprodukte (-11,1 %; 21,7 Millionen Tonnen) und sonstige flüssige Massengüter (-9,2 %; 7,0 Millionen Tonnen) umgeschlagen. Der Rückgang bei den Ölprodukten ist vor allem auf den geringeren Transit von russischem Heizöl infolge einer Erhöhung der in Russland erhobenen Ausfuhrabgaben zurückzuführen. In der Kategorie „sonstiges flüssiges Massengut“ ging das Volumen der Chemieprodukte und der Pflanzenöle zurück, während die Biokraftstoffe einen Volumenzuwachs verzeichneten. Insgesamt ging der Umschlag von flüssigem Massengut um 4,7 % auf 55,6 Millionen Tonnen zurück.

Beim Trockenmassengut sind Eisenerz sowie Schrott und Kohle die wichtigsten Gütersorten. Beide verzeichneten einen leichten Anstieg: der Umschlag von Eisenerz und Schrott nahm um 0,5 % auf 7,9 Millionen Tonnen zu, während sich der Kohleumschlag um 1,5 % auf 8,0 Millionen Tonnen erhöhte. Beim Agrarmassengut war eine Zunahme um 14,0 % auf 2,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Das sonstige Trockenmassengut nahm um 8,5 % auf 3,0 Millionen Tonnen zu. Insgesamt erhöhte sich der Umschlag von Trockenmassengut um 3,6 % auf 21,7 Millionen Tonnen.

Der Containerumschlag stieg nach Gewicht um 10,8 % auf 34,3 Millionen Tonnen und nach Volumen um 8,8 % auf 3,3 Millionen TEU (Standardmaß für Container) an. Dieser Anstieg liegt offenbar erheblich über dem Marktdurchschnitt. Der Betrieb an den neuen Terminals im Hafenerweiterungsgebiet 2. Maasvlakte verläuft immer besser, und die Reedereien haben große Mengen von Transshipment-Ladung, deren Umschlag Ende 2015/Anfang 2016 anderen Häfen übertragen worden war, wieder nach Rotterdam verlagert. Dies kommt in einem starken Anstieg (+22,4 %; 5,9 Millionen Tonnen) des Feeder-Volumens zum Ausdruck. Feederschiffe bringen und holen Container mit interkontinentaler Ladung zu und von anderen Häfen, die nicht direkt von interkontinentalen Schiffsverbindungen (Deepsea-Verbindungen) bedient werden. Rotterdam entwickelt sich dadurch immer mehr zu einer Drehscheibe des Containerumschlags. Teilweise scheinen sich die Reedereien auch bereits auf die neuen Fahrpläne einzustellen, die im April in Kraft traten, und die insbesondere auf der wichtigen Verbindung nach Fernost für Rotterdam günstig sind. Voraussichtlich wird es aber noch einige Monate dauern, bis die Auswirkungen wirklich beurteilt werden können.

Der Ro-Ro-Verkehr verzeichnet noch immer einen Aufwärtstrend; dies gilt auch für die Transporte nach Großbritannien (+6,5 %; 5,7 Millionen Tonnen). Dies ist vor allem eine Folge neuer Dienste, die seit Ende des letzten Jahres angeboten werden. Der Umschlag des sonstigen Stückguts stieg enorm an (+49 %; 1,8 Millionen Tonnen), was hauptsächlich auf den Anstieg des Umschlags von Stahl in Form von Brammen zurückzuführen war. Der Gesamtumschlag des Marktsegments Massenstückgut (Ro-Ro-Verkehr und sonstiges Stückgut) stieg um 14,5 % auf 7,6 Millionen Tonnen an.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam