Bedeutend für regionale Wertschöpfung

Hafen Ostermoor

Insgesamt rund 12.600 Arbeitsplätze hängen durch direkte, indirekte und induzierte Beschäftigungseffekte von den drei Brunsbütteler Häfen Elbehafen, Ölhafen und Hafen Ostermoor ab. Darüber hinaus bietet der Hafenstandort Brunsbüttel noch große Entwicklungspotenziale.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Regionalökonomische Effekte und Potenziale der Brunsbütteler Häfen“, die von dem Lübecker Beratungsunternehmen CPL Competence in Ports and Logistics erstellt wurde. Die Studie wurde im Auftrag der Brunsbüttel Ports GmbH erarbeitet.

Die Studie ergab, dass die rund 12.600 von den Brunsbütteler Häfen abhängigen Beschäftigten eine Bruttowertschöpfung von rund 870 Millionen Euro generieren. Diese Zahlen sind eindrucksvoll und Grundlage für Steuereinnahmen und Kaufkraft in der Region.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH und der SCHRAMM group, erläutert: „Die Brunsbütteler Häfen liegen im ChemCoast Park Brunsbüttel und damit im größten zusammenhängenden Industriegebiet Schleswig-Holsteins. Große Unternehmen der Chemie- und Mineralölbranche mit einer hohen Wertschöpfungsintensität haben sich hier angesiedelt und nutzen den Standortvorteil Brunsbüttels am Schnittpunkt von Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. Die Brunsbütteler Häfen dienen den vielen angesiedelten Unternehmen für ihre Ver- und Entsorgungsprozesse ebenso wie für die Verschiffung ihrer vor Ort erstellten Produkte. Die Brunsbütteler Häfen machen diesen Standortvorteil somit nutzbar und für industrielle Ansiedlung und Produktion attraktiv.“

Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Funktion der Brunsbütteler Häfen als Logistikdrehscheibe und Treiber für die regionale Wertschöpfung. CPL hat hierfür ein entsprechendes Analyse-Modell entwickelt, das bereits in mehreren norddeutschen Hafenstandorten Anwendung fand. Neben den Beschäftigungseffekten werden die volkswirtschaftlichen Kenngrößen Umsatz-, Wertschöpfungs- und Einkommenseffekte berechnet. Kern des Modells ist die dreistufige Ableitung von direkten, indirekten und induzierten regionalökonomischen Effekten. Darüber hinaus wurde eine räumliche Verteilung der Effekte vorgenommen, aus der sich ablesen lässt, welche dieser Effekte sich auf Brunsbüttel und die Region auswirken.

Die Studie von CPL stellt außerdem heraus, dass die Brunsbütteler Häfen große Entwicklungspotenziale – sowohl durch ansässige Industrie- und Dienstleistungsunter-nehmen als auch durch Neuansiedlungen – aufweisen. Insbesondere in der Errichtung eines LNG-Importterminals sieht CPL große Chancen für den Standort. Brunsbüttel treibt bereits seit einigen Jahren die Planungen für ein LNG-Importterminal voran und positioniert sich als geeigneter LNG-Standort. Hierbei bildet die Versorgung der Schifffahrt mit LNG am stark befahrenden Schnittpunkt Elbe / Nord-Ostsee-Kanal eine von insgesamt drei Säulen des Konzeptes. Darüber hinaus kann die regionale und überregionale Industrie ab Brunsbüttel unter anderem über die Schiene mit LNG beliefert und die Möglichkeit geschaffen werden, LNG vor Ort zu regasifizieren und in das Pipelinenetz einzuspeisen. Dadurch können pipelineunabhängig weltweit neue Erdgasbezugsquellen erschlossen werden. Erst vor wenigen Tagen gab der Investor N.V. Nederlandse Gasunie die Entscheidung bekannt, Brunsbüttel als Standort zu favorisieren. Eine große Chance mit bundesweiter Bedeutung für die Unterelberegion, Hamburg und Brunsbüttel.

Weitere Potenziale sieht CPL in den hohen Investitionen der angesiedelten Unternehmen in ihre Produktionsanlagen. „Dies ist nicht nur ein klares Bekenntnis zum Standort, sondern wird zukünftig auch zu Mengensteigerungen führen, die insbesondere über die Schiene abgewickelt werden könnten“, so Jobst Schlennstedt, Geschäftsführer von CPL.

Große Potenziale für die Brunsbütteler Häfen bestehen laut Studie z.B. außerdem in der verstärkten Nutzung des reaktivierten Binnenschiff-Shuttles-Dienstes zwischen Brunsbüttel und Hamburg sowie den 450 Hektar Freiflächen im ChemCoast Park, die insbesondere für energieintensive Unternehmen attraktiv sind und zusätzliche Transportmengen sowie Beschäftigungseffekte generieren können.

CPL erwartet bezüglich dieser Entwicklungsmöglichkeiten eine deutliche Steigerung der Nachfrage nach Infrastrukturkapazitäten, insbesondere auf der Schiene. Insgesamt werde sich das Transportpotenzial auf der Schiene mittelfristig mehr als verdoppeln und zukünftig bis zu 36 Ganzzugfahrten pro Werktag entsprechen. Aus Sicht der Gutachter wird die aktuell maximale Kapazität der Bahntrasse Wilster-Brunsbüttel damit zukünftig überschritten.

„Der Ausbau und die Elektrifizierung der Schienenanbindung ist für die Brunsbütteler Häfen und für den gesamten ChemCoast Park Brunsbüttel zwingend notwendig, um die steigenden Transportmengen abfertigen zu können. Die Studie bestätigt, dass mit bis zu 36 Ganzzugfahrten pro Werktag die Kapazitäten der Schienenanbindung zukünftig überschritten werden könnten und akuter Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse der Studie werden wir an die entsprechenden politischen Gremien weiterleiten, um diesem Infrastrukturbedarf zahlenbasierten Nachdruck zu verleihen. Nur durch einen Ausbau der Schieneninfrastruktur können die vielen unterschiedlichen Potenziale, die der Standort für Unternehmen und die gesamte Region bietet, auch gehoben werden“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH

 




DACHSER Wächst und investiert in Zukunft

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DACHSER entwickelt sich weiter positiv und erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr 2016 einen konsolidierten Bruttoumsatz von rund 5,71 Mrd. Euro. Der Konzernumsatz erhöhte sich damit um 1,7 Prozent, die Zahl der Sendungen stieg um 2,4 Prozent auf 80,0 Millionen und die Tonnage um 2,4 Prozent auf 38,2 Millionen Tonnen. Wachstumstreiber waren die europäischen Landverkehre sowie die Lebensmittel-Logistik.

„Trotz der volatilen Weltwirtschaftslage haben wir das organische Wachstum der Vorjahre gefestigt und uns weiter stabil am Markt positioniert. Gleichzeitig arbeiten wir aktiv an Lösungen für morgen“, sagt DACHSER CEO Bernhard Simon.

Im Business Field Road Logistics, das 75 Prozent des Umsatzvolumens von DACHSER ausmacht, zahlte sich in der Business Line DACHSER European Logistics (EL) die konsequente Exportstrategie aus. So erzielte DACHSER 2016 in EL einen Brutto-Umsatz von 3,5 Milliarden Euro, ein Plus von 2,4 Prozent. Sendungen und Tonnage stiegen um 2,2 bzw. 2,3 Prozent. „Unsere Landesgesellschaften haben durchweg von der starken Nachfrage nach grenzüberschreitenden Verkehren im europäischen Binnenmarkt profitiert. Im Warenaustausch ist und bleibt Europa stabil und eng miteinander vernetzt“, kommentiert Simon.

DACHSER Food Logistics war mit einem Umsatzwachstum von 9,5 Prozent auf 812 Millionen Euro erneut Wachstumschampion. Ihren Rückenwind verdankte die Lebensmittellogistik in erster Linie dem starken nationalen Geschäft mit Konsumgütern in Deutschland. Zweiter Erfolgsbaustein ist das European Food Network für grenzüberschreitende Lebensmitteltransporte.

Mit 13 Partnern, zehn Korrespondenten und regelmäßigen Linienverkehren zwischen 34 Ländern ist es das Lebensmittelnetz mit der größten Flächendeckung in Europa. „Unser führendes Qualitätsniveau sowie die positiven Effekte durch das europäische Food Hub in Erlensee bei Frankfurt trugen zu diesem erfreulichen Wachstum bei“, sagt Bernhard Simon.

Der Umsatz des Business Fields DACHSER Air & Sea Logistics sank um 3 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, bei konstant gebliebenen Sendungszahlen. Die niedrigen internationalen Frachtraten, insbesondere im Seeverkehr, sowie negative Währungseffekte führten zu diesem Umsatzrückgang. „Wir wissen mit den Volatilitäten der internationalen Luft- und Seefracht umzugehen und bauen dieses Geschäftsfeld konsequent aus“, so Simon.

DACHSER bietet seinen Kunden in diesem Segment weltweite Supply Chains, eine enge Verknüpfung mit dem europäischen Landverkehrsnetz und einheitliche IT-Systeme. Im Ausbau der Intra-Asia Verkehre und einem gezielten organischen Ausbau des Netzes in den Americas sind auch außerhalb Europas Zielmarken gesteckt.

Das Volumen seiner geplanten Investitionen steigert DACHSER auf 177 Millionen Euro in 2017, nach 125 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei wird vor allem in den Ausbau der Netzwerk-Standorte, der IT-Systeme und in Forschung und Entwicklung investiert. „Wir beschäftigen uns intensiv und umfassend mit logistischen Lösungen der Zukunft sowie deren Digitalisierungsgrad. DACHSER hat auf mehreren Ebenen konzernweit Innovationsprozesse angestoßen, um auch weiterhin zu den Vorreitern der Branche zu zählen“, unterstreicht Simon.

Zudem hat der Logistikdienstleister in den Ausbau seiner Kontraktlogistik-Services investiert und allein in den vergangenen zwei Jahren über 350.000 Quadratmeter zusätzliche Warehousefläche mit mehr als 300.000 Palettenstellplätzen geschaffen. Damit bietet DACHSER seinen Kunden über zwei Millionen Palettenstellplätze in nahezu 200 Warehouses auf vier Kontinenten an.

Quelle und Foto: DACHSER




Schulschiff „Rhein“ unter neuer Leitung

BDB

Schulschiff „Rhein“ steht seit 1. April 2017 unter neuer Leitung. Volker Müßig übernimmt das Ruder der einzigartigen Aus- und Weiterbildungseinrichtung in der Binnenschifffahrt.

Das Schulschiff befindet sich in der Trägerschaft des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) und liegt in Duisburg-Homberg vor Anker. An Bord werden jährlich rund 300 Auszubildende während der Berufsschulblöcke des benachbarten Schiffer-Berufskollegs untergebracht, verpflegt, betreut und in praktischen Arbeitsgemeinschaften auf das Leben an Bord vorbereitet. Außerdem bietet das Schulschiff im Bereich der Weiterbildung ein umfassendes Lehrgangsprogramm und speziell zugeschnittene Seminare für die Branche an.

Volker Müßig, Jahrgang 1962, ist gelernter Binnenschiffer und Speditionskaufmann. Seine Ausbildung absolvierte er bei der Karl Gross Internationale Speditions GmbH in Bremen. Es folgten berufliche Stationen bei der Hegemann-Gruppe in Bremen und der Deutschen Binnenreederei in Berlin und Hamburg. Mit seinem Unternehmen „Müßig Tankschiffahrt“ ist er seit September 2007 im Vorstand des BDB vertreten, Mitglied in der Kommission Tankschifffahrt und engagiert sich als Vorsitzender der Schulschiff-Kommission des Verbandes für die Einrichtung.

„Ich freue mich, diese verantwortungsvolle Aufgabe an Bord zu übernehmen. Eine gute und qualitativ hochwertige Ausbildung sichert die Zukunft der Branche. Dazu leistet das Schulschiff einen entscheidenden Beitrag. Binnenschiffer / Binnenschifferin ist ein faszinierender Beruf, der vielfältige Möglichkeiten und hervorragende Perspektiven eröffnet. Als Leiter des Schulschiffs werde ich mich dafür einsetzen, noch mehr junge Menschen für dieses Berufsbild zu begeistern“, so Volker Müßig.

Seine langjährige Tätigkeit als Dozent im Bereich der Weiterbildung in der Binnenschifffahrt sowie die Mitgliedschaft im Prüfungsausschuss der niederrheinischen IHK qualifizieren Herrn Müßig neben seiner großen Erfahrung im Gewerbe fachlich in besonderer Weise für seine neue, anspruchsvolle Aufgabe. Volker Müßig ist als Unternehmer, der selbst Nachwuchs für die Binnenschifffahrt ausbildet, außerdem vertraut im Umgang mit Auszubildenden und jungen Menschen.

Volker Müßig folgt auf Klaus Ridderskamp, der die Geschicke des Schulschiffs mehr als zwei Jahre geleitet hat und zum 31. März 2017 aus den Diensten des BDB ausgeschieden ist. Der BDB dankt Herrn Ridderskamp für die geleistete Arbeit und die Verdienste in der Aus- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt.

Aktuelle Informationen über das Schulschiff, Einblicke in das Leben an Bord und das Lehrgangsprogramm finden Sie online unter www.schulschiff-rhein.de.

Quelle und Foto: BDB




Virtuelle Rheinreise mit Contargo

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Contargo hat erstmals eine Multimediastory entwickelt, um Kunden, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit das Unternehmen näher zu bringen.

Mit der ersten Geschichte lädt das Unternehmen die Nutzer zu einer „Rheinreise mit Contargo“ ein.

Die Tour beginnt am Terminal in Basel und führt weiter per Binnenschiff auf dem Rhein zu einigen Contargo-Standorten und weiter bis nach Rotterdam. Unterwegs erfahren Sie mehr über die Reise und die besuchten Terminals.

Sind Sie reisefertig? Dann klicken Sie hier

Quelle und Foto: Contargo




Leonhardt geht in den Ruhestand

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Am 31. Januar 2018 geht Horst Leonhardt, unter anderem Vorstandssprecher der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) nach einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers in den Ruhestand.

Leonhardt war seit 2004 vom Prokuristen zum Sprecher des Vorstandes der HGK ernannt worden. Beinahe zeitgleich wurde er als Arbeitsdirektor in die Geschäftsführung der Stadtwerke Köln berufen. Außerdem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates der HTAG Häfen und Transport AG,

Leonhardt gilt als einer der Architekten des Zusammenschlusses RheinCargo, den er seit der Gründung bis 2015 als gemeinsamer Vorstand mit dem NDHler Rainer Schäfer führte.

Leonhardt hat bei den Kölner Verkehrsbetrieben ein Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Eisenbahndienst gemacht und war 1992 zur HGK gekommen wo er unter anderem im Personalwesen, im Marketing sowie Cargo/ Kontraktlogistik tätig war.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger, diverse, Foto: HGK




duisport erzielt erneut Rekordergebnis

170405_duisport Bilanzpressekonferenz 2016

Die duisport-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016 den Rekordumsatz in Höhe von 230 Mio. Euro erzielt. Das ist eine Steigerung um 6 % oder 13 Mio. Euro gegenüber 2015, in dem ein Umsatz von 217 Mio. Euro erwirtschaftet wurde.

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde das Ergebnis 2016 um 7 % auf 40 Mio. Euro (2015: 37 Mio. Euro) verbessert. Damit steigt das Ergebnis bereits seit fast 20 Jahren deutlich und nachhaltig. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei 19 Mio. Euro und somit ebenfalls über dem Vorjahreswert von 17 Mio. Euro. „Das ist angesichts der Stagnation der Weltwirtschaft und der Logistikmärkte in Europa sowie einer Sättigung des Containergeschäfts ein sehr gutes Ergebnis. Erfreulich ist, dass alle Geschäftsbereiche Ergebnissteigerungen erzielt haben“, so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.

Von den insgesamt drei duisport-Geschäftsbereichen erzielte das Segment Infra- und Suprastruktur Umsätze in Höhe von 48,6 Mio. Euro (2015: 48,4 Mio. Euro). Dieses stabile Niveau resultierte wie im Vorjahr aus nahezu vollständig vermieteten Hallenflächen. Im Geschäftsbereich Infrastruktur wurden 2016 mit rd. 355.000 m² so viele Flächen wie nie zuvor in einem Geschäftsjahr vermarktet.

Im Geschäftssegment Logistische Dienstleistungen stiegen die Umsätze im Jahr 2016 um 4,4 % auf 78,9 Mio. Euro (2015: 75,6 Mio. Euro).

Das Geschäftssegment Verpackungslogistik verzeichnete 2016 ein Umsatzvolumen von 73 Mio. Euro und damit 3,8 Mio. Euro mehr als im Jahr 2015 (69,2 Mio. Euro).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die duisport-Gruppe rd. 24 Mio. Euro (2015: 20 Mio. Euro) an Sach- und Finanzinvestitionen getätigt. Neben Projekten zur Kapazitätserweiterung bestehender Logistikanlagen wurde 2016 insbesondere in den Erwerb einer ehemaligen Papierfabrik in Duisburg-Walsum investiert. Diese Industriefläche wird nun zu einem modernen, trimodal angebundenen Logistikstandort („logport VI“) weiterentwickelt. Staake: „Damit setzen wir einen weiteren strukturpolitisch wichtigen Akzent für die Region.“

Die seit Jahren stabile Ertragslage der duisport-Gruppe ist auch ein Ergebnis der nachhaltigen Investitionspolitik für die Region und des gezielten Ausbaus unserer internationalen Aktivitäten. Zudem spiegelt sich hier die erfolgreiche Ansiedlung internationaler Kunden und Logistikdienstleister im Duisburger Hafen wider. Ein weiterer Erfolgstreiber ist die konsequente Weiterentwicklung und Ausweitung kundenorientierter Leistungsangebote.

Der Gesamtgüterumschlag einschließlich der privaten Werkshäfen betrug im gesamten Duisburger Hafen 2016 133 Mio. Tonnen (2015: 129 Mio. Tonnen). In den Häfen der duisport-Gruppe wurde 2016 ein Verkehrsvolumen von 66,8 Mio. Tonnen (2015: 68,5 Mio. Tonnen) bezogen auf die drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und Lkw abgewickelt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf den Wegfall eines Sondergeschäftes im Bahnverkehr zurückzuführen.

Der Güterumschlag per Schiff verbesserte sich im Jahr 2016 auf 16,2 Mio. Tonnen (2015: 15,6 Mio. Tonnen). Der Eisenbahnverkehr lag mit 17,6 Mio. Tonnen unter dem Niveau des Vorjahres (2015: 19,1 Mio. Tonnen). Die Lkw-Verkehre (Vor- und Nachlauf) verzeichneten 2016 ein Umschlagergebnis von 33,1 Mio. Tonnen (2015: 33,9 Mio. Tonnen). Unter Einbeziehung aller Verkehrsträger erreichte der Containerumschlag in den Häfen der duisport-Gruppe im Jahr 2016 mit 3,7 Mio. TEU eine weitere Höchstmarke (2015: 3,6 Mio. TEU). Die duisport-Gruppe konnte somit ihre Spitzenposition als zentraleuropäische Logistikdrehscheibe weiter ausbauen.

Im Zuge der Seidenstraßen-Initiative „one belt, one road“ wurden im Jahr 2016 Kooperationen mit chinesischen Unternehmen geschlossen, um gemeinsame Projekte im gesamten transeurasischen Bereich zu realisieren. Bereits heute verkehren wöchentlich mehr als 20 Züge zwischen dem Duisburger Hafen und verschiedenen Zielen in China. Die Seidenstraßen-Initiative verfolgt das Ziel, China insgesamt besser an die Märkte in Westeuropa anzubinden und gleichzeitig Zentral- und Westchina wirtschaftlich auszubauen. Geplant ist in den kommenden Jahren ein erheblicher Zuwachs im Gütertransport von China nach Europa direkt über Duisburg. In den chinesischen Millionenstädten entlang der Seidenstraße Chengdu, Chongqing und Urumqi im Nordwesten des Landes ist duisport bereits seit Längerem engagiert.

Staake: „Wir sind sehr zufrieden über die wachsende Bedeutung der Chinazüge. Das wird weiterhin Fahrt aufnehmen und zu steigenden Umschlagzahlen im Duisburger Hafen führen, zumal China jetzt die USA als wichtigsten Handelspartner Deutschlands abgelöst hat. Zudem ist China noch vor den USA der weltweit wichtigste E-Commerce-Markt, der zukünftig ein herausragender wirtschaftlicher Treiber in der Transportlogistik sein wird.“

Der Duisburger Hafen nimmt seit Jahren die Spitzenposition bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Rhein-Ruhr-Region ein. Dies belegt auch die Zahl der rd. 45.000 direkt und indirekt vom Hafen abhängig Beschäftigten in der Region, ein Zuwachs von 26.000 Arbeitsplätzen seit dem Jahr 2000. In den öffentlichen Häfen Duisburgs sind mehr als 300 Betriebe ansässig. Im vergangenen Jahr wurden im Zuge der Rekord-Neuansiedlungen über 1.000 direkte Arbeitsplätze geschaffen.

Maßgeblicher Investitionsschwerpunkt war im Jahr 2016 der Erwerb der ehemaligen Papierfabrik in Duisburg-Walsum („logport VI“). „Damit wird die Erfolgsgeschichte der ‚logport‘-Idee fortgesetzt und ein weiteres Leuchtturmprojekt in Duisburg realisiert“, so Staake. Auf logport I in Rheinhausen wurden seit 1998 etwa 50 führende internationale Logistikunternehmen angesiedelt, die heute mehr als 5.000 Beschäftigte zählen.

logport VI ist nach logport I das zweitgrößte Projekt der Duisburger Hafen AG in den vergangenen 16 Jahren. Auf dem 40 Hektar großen Gelände sollen Gütertransporte von Straße, Schiene und Wasserweg trimodal koordiniert werden. Insgesamt wird dort mit der Schaffung von über 500 Arbeitsplätzen gerechnet.

Mit dem Projekt in Walsum wächst die logport-Familie weiter. Vier Logistikzentren sind entstanden und entstehen in Duisburg, davon drei mit direkter Wasseranbindung; ein Logistikzentrum wird derzeit in Kamp-Lintfort realisiert, ein weiteres ist in Oberhausen geplant. Darüber hinaus wird über das Joint Venture dev.log GmbH am Standort Lülsdorf im Süden von Köln derzeit eine Fläche von rd. 50 ha für die Ansiedlung von Produktions- und Logistikunternehmen entwickelt.

Im laufenden Jahr errichtet duisport auf der Mercatorinsel in Duisburg-Ruhrort ein Logistikzentrum im Umfang von rd. 50.000 m² Lagerfläche. Der Premium-Automobilhersteller Daimler wird zukünftig über Duisburg Fahrzeugkomponenten exportieren. Durch diese Großansiedlung werden rund 500 Arbeitsplätze neu geschaffen.

Quelle: duisport, Foto duisport/krischerfotografie: Der duisport-Vorstand (v. l. n. r.) Prof. Thomas Schlipköther, Erich Staake (Vorstandsvorsitzender) und Markus Bangen empfingen die Presse bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz.




Studie zeigt Wege zur CO2-Reduzierung

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Das Wuppertal Institut hat ermittelt, wie die Rotterdamer Industrie die CO₂-Emission drastisch verringern und dennoch weiter die Produkte erzeugen kann, an denen in unserer Gesellschaft ein Bedarf besteht, wie zum Beispiel Kraftstoffe und chemische Erzeugnisse.

Das Hauptergebnis der Studie besteht darin, dass eine Verringerung der CO₂-Emission bis zu 98 % realisierbar ist, indem man eine Reihe unterschiedlicher Techniken nutzt. Die Studie wurde im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam durchgeführt, der darauf abzielt, dass das Hafengebiet eine führende Position in der Energiewende einnimmt.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Die Studie zeigt, dass eine drastische CO₂-Reduktion möglich ist und verschiedene Projekte, an denen wir derzeit arbeiten, sehr gut in die ausgearbeiteten Konzepte für die Energiewende passen, insbesondere die Nutzung von Restwärme und die Abscheidung und Speicherung von CO₂. Der Bericht zeigt jedoch auch, dass Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten zum großen Teil auf eine andere Technologie umsteigen sollten. Die Energiewende ist ein Prozess mit vielen Schritten, von zahlreichen Partnern und über einen langen Zeitraum hinweg. Die Studie zeigt, dass eine Energiewende möglich ist und dient vor allem als Aufruf zur Initiierung von Projekten. Man sollte zunächst klein beginnen und dann in größerem Maßstab vorgehen. Dies ist in Rotterdam möglich, erfordert jedoch eine solide langfristige Politik und Unterstützung durch den Staat und Europa.“

Das deutsche Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat untersucht, welche Möglichkeiten es gibt, die Rotterdamer Industrie auf das Klimaübereinkommen von Paris abzustimmen. Eine Schließung von Industrieanlagen ist nicht erforderlich, da die Gesellschaft auch langfristig Bedarf an verschiedensten chemischen Produkten und Brennstoffen hat. Der Transport kann teilweise elektrifiziert werden, doch für die Luftfahrt und Seeschifffahrt ist dies vorläufig schwierig. Eine Schließung von Industrieanlagen in Europa würde zum Import der jeweiligen Produktarten führen. Sie führt letztlich nur dazu, dass Industrie an andere Orte verlagert wird und hier viele Menschen ihre Arbeit verlieren. Ein Wandel zu einer Produktion mit einem wesentlich geringeren CO₂-Fußabdruck ist somit ein logischer Schritt. Das Wuppertal Institut hat dementsprechend vier mögliche Konzepte für die Energiewende ausgearbeitet.

Das erste ist das Business-as-Usual-Szenario. Wie der Name bereits besagt, zeigt dieses Szenario keine großen Trendänderungen. Eine Verbesserung der Effizienz der Industrie durch den Einsatz der „Best available technology“ sorgt für eine geringere Emission. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass sich die Produktion verringert, da der Bedarf an Brennstoffen zurückgeht. Das Ergebnis ist eine um 30 % geringere CO₂-Emission im Jahr 2050. Für die Realisierung der Klimazielsetzungen ist dies zu wenig. Das zweite Szenario, Technological Progress, kommt mit 75 % etwas mehr in die Nähe. Das Hauptelement ist dabei die Abscheidung und Speicherung von CO₂ in großem Maßstab.

In zwei weiteren Konzepten der Energiewende erscheint derzeit eine CO₂-Reduktion von 98 % realisierbar. Bei dem einen handelt es sich um Biomass and CCS; es stützt sich stark auf den Einsatz von CCS kombiniert mit Biomasse als Rohstoff für Chemie. Das letzte Konzept ist der Closed Carbon Cycle, der stark auf die Schließung von Kreisläufen abzielt. Es werden noch fossile Rohstoffe genutzt, doch sie werden nahezu vollständig recycelt.

Jedes Konzept für die Energiewende hat Herausforderungen bzw. Engpässe wie etwa die Verfügbarkeit von genügend Biomasse, eine 100 %-ige Abscheidung von CO₂ oder eine vollständig regenerative Stromerzeugung. Zudem gibt es bei jedem der Energiewendekonzepte Unsicherheiten im technischen Bereich. So zeigt sich, dass nicht ein einzelnes Konzept zum Erfolg führt, sondern letztlich eine Kombination der verschiedenen Konzepte erforderlich sein wird, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Zudem gilt, dass in allen Konzepten einige der gleichen Techniken vorkommen wie die Wasserstoffproduktion durch Elektrolyse mit nachhaltiger Elektrizität (z. B. erzeugt durch Windkraft im Meer), eine Elektrifizierung industrieller Prozesse sowie die Nutzung von Restwärme.

Im Rotterdamer Hafengebiet wird an einigen Projekten gearbeitet, die in diese Konzepte für die Energiewende passen, wie die Entwicklung eines regionalen Wärmenetzes, eines Demonstrationsprojekts für die Abscheidung und Speicherung von CO₂, (CCS) die Umwandlung von Kunststoffabfall in Chemikalien (Waste-to-chemicals), biobasierte Brennstoffe und Chemie, Transport an Land von Strom, der in Windparks in der Nordsee erzeugt wird, die Wasserstoffproduktion durch Elektrolyse usw. Projekte dieser Art können die wirtschaftliche Erneuerung des Rotterdamer Industriekomplexes vorantreiben.

In der Energiewende folgt der Hafenbetrieb Rotterdam einer Strategie nach dem Prinzip „Sowohl als auch“. Der Hafenbetrieb setzt stark auf die Entwicklung einer nachhaltigen Industrie wie regenerativer Energie, einer biobasierten Produktion und Initiativen im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Zugleich arbeitet der Hafenbetrieb mit der vorhandenen, auf fossilen Energiequellen basierenden Industrie zusammen an einem zunehmend niedrigeren CO₂-Fußabdruck, beispielsweise mit Projekten zur Nutzung von Restwärme und zur CO₂ -Abscheidung und Speicherung.

Die Studie gibt es hier

Im Anschluß organisierte der Hafenbetrieb Rotterdam ein Gipfeltreffen mit dem Titel „Energy in Transition“. An Bord der SS Rotterdam wurde der Wuppertal-Bericht präsentiert. Das Gipfeltreffen war ein Anlass, über Herausforderungen, vor allem jedoch über die sich bietenden Chancen, nachzudenken.

Verschiedene Akteure präsentieren voller Stolz, dass die Energiewende tatsächlich jetzt schon stattfindet. Zur Förderung von Initiativen und Partnerschaften sind im Vorfeld des Gipfeltreffens drei neue Partnerschaften bekannt gegeben worden, die sich auf die optimale Nutzung von Restwärme der Industrie und von Biobrennstoffen richten.

„Wir müssen es gemeinsam machen.“ So lautet die deutliche Schlussfolgerung, die sich aus einer Reihe Workshops ergeben hat, bei denen die Teilnehmer gemeinsam darüber nachdenken mussten, wie die Energiewende tatsächlich beschleunigt werden kann. Es heißt jedoch: „Ohne Fleiß kein Preis” – wir dürfen keine Angst davor haben, in der Übergangsphase Risiken einzugehen. So äußert sich Stijn Effting, Leiter des Workshops „Biobased: Growing Energy“.

Zu verschiedenen Themen wie Kreislaufwirtschaft, alternative Brennstoffe und Energie-Effizienz konnten die Unternehmen während des Gipfeltreffens mit dem Pläneschmieden beginnen. Das taten sie nach Aussage von Maike Akkers, Leiterin des Workshops „Power to the Port“, auch bereits vor zehn Jahren – aber damals wollten sie es in Eigenregie versuchen. „Jetzt sind die Akteure dazu bereit – miteinander – ins kalte Wasser zu springen.“

Auch Randolf Weterings, Leiter des Workshops „Capture the Opportunity“ hält positive Worte bereit: „In Zukunft könn(t)en wir CCS (Carbon Capture and Storage) für die chemische Industrie nutzen. Und zudem nehmen wir Unternehmen ihre Sorgen ab und schaffen gleichzeitig ein Netzwerk zur Beschleunigung der Anwendung von CCS.”

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Mittelfristprognose veröffentlicht

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Laut der im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur erstellten Prognose wird für den Güterverkehr im Jahr 2017 ein anhaltendes Wachstum beim Transportaufkommen (+1,2 %) und bei der Transportleistung (+1,5 %) erwartet.

Mittelfristig ist aufgrund der sich abzeichnenden Rahmenbedingungen mit einem anhaltenden, wenngleich abgeschwächten Wachstum beider Größen zu rechnen. Die Entwicklung nach Verkehrsträgern zeigt eine vergleichbare Tendenz. Mit einem jährlichen Plus von mindestens 2 % bei Aufkommen und Leistung werden für den Kombinierten Verkehr, als Teilsegment des Eisenbahngüterverkehrs, sowie für die Luftfracht überdurchschnittliche Zuwächse prognostiziert.

Transportaufkommen Mio. t Veränderungen in %
2015 2016 2017 2020 16/15 17/16 20/17
Straßengüterverkehr 3539,2 3593,3 3639,4 3702,5 1,5 1,3 0,6
Eisenbahngüterverkehr

darunter Kombinierter Verk.

367,3

89,4

361,3

91,0

362,9

92,9

367,2

100,5

-1,6

1,9

0,4

2,1

0,4

2,7

Binnenschifffahrt 221,4 219,6 220,8 222,5 -0,8 0,5 0,3
Rohrleitungen 90,7 92,4 92,7 91,8 2,0 0,3 -0,3
Luftfracht 4,4 4,6 4,7 5,0 3,4 2,5 2,0
Insgesamt 4223 4271,2 4320,5 4389,1 1,1 1,2 0,5
Seeverkehr 291,8 292,6 294,7 298,4 0,3 0,7 0,4

Das im Personenverkehr im Jahr 2016 zu beobachtende Aufkommens- und Leistungswachstum wird sich kurz- bis mittelfristig ebenfalls abschwächen. Für das Jahr 2017 wird über alle Verkehrsarten ein Plus von 1,2 % (Aufkommen) bzw. 1,3 % (Leistung) prognostiziert. Vor dem Hintergrund einer zu erwartenden Zunahme der Kraftstoffpreise zeigt sich die Gesamtentwicklung maßgeblich von der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs beeinflusst. Ein überdurchschnittliches Wachstum wird kurz- wie mittelfristig dem Luftverkehr sowie dem Eisenbahnverkehr zugetraut. Die Wachstumsraten im Fernbuslinienverkehr bleiben hingegen deutlich hinter denen der Vorjahre zurück. Der gemeinsam von der SSP Consult, Beratende Ingenieure GmbH und dem Bundesamt für Güterverkehr erstellte Prognosebericht steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Quelle: Bundesamt für Güterverkehr, Foto: HHM Krueger




Verbände begrüßen den Bundesratsbeschluss

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Der Bundesrat hat heute die Neufassung der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)“ verabschiedet. Damit wurden langjährige Verhandlungen auf Bundesebene, zwischen den Ländern und der Wirtschaft aus Sicht der Branche erfolgreich abgeschlossen.

Die Verkehrsverbände VDV und BÖB begrüßen die heutige Bundesratsentscheidung ausdrücklich: „Wir haben uns intensiv dafür eingesetzt, dass das Erfolgsmodell des Kombinierten Verkehrs nicht durch eine Verordnung geschwächt oder ausgebremst wird, die bei unseren Unternehmen nur hohe Kosten aber keine Wirkung erzeugt hätte. Wir begrüßen es, dass am Ende auch bei der Politik die Vernunft gesiegt hat“, so die Vertreter von VDV und BÖB.

Die Neufassung der AwSV stellt erstmals eindeutig klar, dass es sich bei Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs nicht um herkömmliche Lagerstätten handelt. Diese Unterscheidung spielt bei den Umweltauflagen, wie z. B. bei der Flächenversiegelung, eine entscheidende Rolle bezüglich des bürokratischen Aufwands und der notwendigen Investitionen für Um- und Neubau der Anlagen. „Zwischenzeitlich drohten den Terminalbetreibern in Deutschland zusätzliche Kosten von bis zu drei Milliarden Euro, das wäre das Ende des Kombinierten Verkehrs gewesen. Und zwar völlig grundlos, denn wasser- oder umweltgefährdende Stoffe werden dort in Abhängigkeit der Transportströme maximal zwischenabgestellt, um im Anschluss einen schnellstmöglichen Weitertransport sicherzustellen. Deshalb gab es auch in den 150 Terminals des Kombinierten Verkehrs noch nie einen Vorfall, der zur Verunreinigung von Boden oder Gewässern geführt hat“, so die Verbandsvertreter.

Mit der jetzt final verabschiedeten Verordnung wird dagegen die notwendige Investitions- und Planungssicherheit beim Neubau von Terminals des Kombinierten Verkehrs ein Stück weit sichergestellt. Aufgrund der steigenden Beförderungsmenge im Kombinierten Verkehr, die im Jahre 2016 zum wiederholten Mal die 100-Millionen-Tonnen-Grenze überschritten haben, arbeitet das System bereits heute an seiner Kapazitätsgrenze. Um das zu erwartende Wachstum bewältigen zu können, sind weitere Investitionen in den Ausbau des Kombinierten Verkehrs unumgänglich.

  • Quelle: VDV und BÖB, Foto: Contargo



Zu Lasten der Binnenschifffahrt

* Copyright Peter-Paul Weiler, www.berlin-event-foto.de Tel. +49 1577 4720112 / Veröffentlichung und Verwendung nur mit Autorenangabe / Publication is permitted provided photographer is named

Der in Teilen der Verkehrspolitik mit Wohlwollen aufgenommene Vorschlag, demnächst die Trassenpreise der Bahn zu halbieren, wird zu Lasten der Güterbinnenschifffahrt gehen. Das hiermit eigentlich verfolgte Ziel, Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, wird sich nicht erreichen lassen, sondern lediglich die Wettbewerbssituation zwischen Schiene und Schiff anheizen.

Auf diese Zusammenhänge hat Martin Staats, Vorstand der MSG eG und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), in Berlin hingewiesen.

Es sei löblich, dass die Politik die Straße vom Güterverkehr entlasten wolle. Eine bloße Kostenreduktion durch Absenkung der Trassenpreise sei hierfür aber ungeeignet: „Schiff und Schiene transportieren in großen Mengen identische Massengüter wie etwa Kohle, Erze, Steine, Erden, Container sowie landwirtschaftliche oder chemische Erzeugnisse. Hierfindet der Wettbewerb der Verkehrsträger statt, und der wird sich deutlich verschärfen, wenn die Kosten der Schiene um die Hälfte reduziert werden. Am Aufkommen des Straßengüterverkehrs ändert sich dadurch nichts, zumal sich die Frage stellt, ob die Schiene überhaupt die Kapazität besitzt, die auf der Straße transportierten Güter in größerem Umfang zu übernehmen“, erklärte Staats im Rahmen einer Veranstaltung der Parlamentarischen Gruppe Binnenschifffahrt (PGBi) in Berlin. Wenn diese enorme Kostenabsenkung bei der Schiene bei der anstehenden Reform der Schifffahrtsabgaben nicht berücksichtigt werde, sei eine eklatante Wettbewerbsverzerrung zwischen Schiff und Schiene vorprogrammiert.

Ein zukünftiger Themenschwerpunkt liegt in den Augen des Verbandspräsidenten im Bereich der Innovationen: „Die Binnenschifffahrt hat in der NRMM-Verordnung die mit Abstand strengsten Abgasgrenzwerte in Europa verordnet bekommen. Kein Hersteller hat derzeit für uns Motoren im Angebot, die diese Grenzwerte einhalten könnten. Es ist bezeichnend, dass die Bahn von der EU nicht nur die Möglichkeit einer Befreiung von den neuen Abgasgrenzwerten eingeräumt bekommen hat, sondern auch zukünftig alte Austauschmotoren mit hohen Emissionswerten einbauen darf. Die Binnenschifffahrt wird u.a. durch alternative Antriebe und Treibstoffe, wie etwa Gas-to-liquid (GTL), oder Kraftstoff-Wasser-Emulsionstechniken für niedrigere Emissionen sorgen und so ihre Umweltverträglichkeit steigern“, so Martin Staats.

Auch wenn in dieser Legislaturperiode bereits viel im Bereich der Wasserstraßeninfrastruktur erreicht wurde: Hier bleibt die Politik nach wie vor gefordert. Flüsse und Kanäle müssen in Teilen ausgebaut und bestehende Engpässe beseitigt werden. „Die Vertiefung des Mittelrheins ist ein für die Wirtschaft und Industrie wichtiges und volkswirtschaftlich hoch rentables Projekt des aktuellen Bundesverkehrswegeplans. Es darf aber nicht sein, dass die Umsetzung dieser Maßnahme nun Jahrzehnte dauert – sei es aus Mangel an Personal in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, sei es aufgrund eines absurd hohen Planungsaufwandes oder eines extensiven Verbandsklagerechts“, mahnte BDB-Präsident Martin Staats. Deutliche Worte fand Staats zu der Verteilung des zukünftigen WSV-Personals und der Planungsgelder, die kürzlich im Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen wurde: „Der Elbe-Lübeck-Kanal hat mit einer Million Gütertonnen bei Weitem nicht die Bedeutung des Rheins, der Main-Donau-Wasserstraße, des westdeutschen Kanalnetzes, der Mosel und des Neckars. Die exklusiv für den Ausbau dieses Kanals bewilligten Ingenieure hätte die deutsche Wirtschaft an anderer Stelle dringender gebraucht, wo sie volks- und verkehrswirtschaftlich nutzenstiftender hätten eingesetzt werden können!“

Zum Abschluss brach der BDB-Präsident noch eine Lanze für die Mitarbeiter in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung: „Man sollte aufhören, dauernd auf die WSV einzudreschen. Dort arbeiten fähige Leute, und wir bedauern, dass uns die Ansprechpartner in der Fläche teilweise abhandengekommen sind. Die Arbeit in der Verwaltung dürfte durch die bisherige Reform nicht einfacher geworden sein“.

 Quelle: BDB, Foto: Berlin-event-foto.de, Auf dem Parlamentarischen Abend der Parlamentarischen Gruppe Binnenschifffahrt in Berlin bezieht BDB-Präsident Martin Staats Stellung zur Verkehrspolitik des Bundes.