Ausrollen in alle Ballungsräume

Mercedes-Benz Vans und Hermes unterzeichnen strategische Partnerschaft in Hamburg. Mercedes-Benz Vans and Hermes sign strategic partnership in Hamburg.

Mercedes-Benz Vans und Hermes haben einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung von Technologien und Dienstleistungen für die Fahrzeugflotte des Handels- und Logistikdienstleisters geschlossen.

Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, und Hanjo Schneider, Mitglied des Vorstandes der Otto Group im Segment Services und Aufsichtsratsvorsitzender der Hermes Europe GmbH, unterzeichneten in einer Hamburger Mercedes-Benz Niederlassung eine entsprechende Vereinbarung. Insgesamt wird Hermes Germany ab 2018 sukzessive 1500 Mercedes-Benz Elektrotransporter für die Paketzustellung einsetzen. Anlässlich der Vertragsunterzeichnung gaben die Unternehmen weitere Details ihrer Partnerschaft bekannt.

Nach der Pilotphase in Hamburg und Stuttgart, die Anfang 2018 beginnt, weiten die Unternehmen ihre Zusammenarbeit auf Ballungsräume im gesamten Bundesgebiet aus. Die Zusam-menarbeit geht weit über den reinen Betrieb von batterie-elektrisch angetriebenen Fahrzeugen hinaus. Sie umfasst auch die gemeinsame Erarbeitung eines Konzepts für eine effiziente Lade-Infrastruktur in den Logistikzentren von Hermes und IT-Dienste zur optimalen Steuerung der Elektroflotte. Darüber hinaus beabsichtigen die Partner die Entwicklung von Gesamt-systemlösungen zur Steigerung der Effizienz über den gesamten Zustellungsprozess. Hierzu zählen beispielsweise automatische Laderaumsysteme, die das Be- und Entladen von Paketen beschleunigen können. Zudem unterstützt Mercedes-Benz Vans Hermes mit speziellen Leasingangeboten – auch für die von Hermes beauftragten Servicepartner – bei der Modernisierung der Zustellflotte.

„Transporterkunden von heute brauchen sehr viel mehr als einen Laderaum auf vier Rädern. Sie brauchen Fahrzeuge, die optimal an ihren Anwendungs-zweck angepasst sind. Dazu gehören emissionsarme und –freie Antriebe, aber auch intelligente Lösungen über das reine Fahrzeug hinaus. Die Zusammenarbeit mit Hermes, in der wir 1500 Elektrotransporter von Mercedes-Benz einsetzen, ist ein weiterer Schritt in der Elektrifizierung unseres Gesamt¬angebots. In den kommenden Jahren wird Mercedes-Benz Vans dazu 150 Millionen Euro investieren. Und natürlich profitieren wir insgesamt vom hohen Daimler-Investment der nächsten Jahre in Elektromobilität“, verdeutlicht Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans.

„Mit Mercedes-Benz Vans haben wir den optimalen Partner für unsere aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Handels- und Logistikbranche gewonnen. Ziel ist es, unsere Prozesse noch effizienter, produktiver und nachhaltiger zu gestalten. Emissionsarme und –freie Fahrzeuge sind eine wichtige Säule in unserer Strategie, genauso wie die fortgesetzte Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen für den innerstädtischen Lieferverkehr sowie die weitere Verbesserung unserer Servicequalität“, sagt Hanjo Schneider, Mitglied des Vorstandes der Otto Group im Segment Services und Aufsichtsratsvorsitzender der Hermes Europe GmbH. „Gemeinsam streben wir an, bis 2025 sämtliche Innenstadtbereiche der deutschen Großstädte zu 100 Prozent emissionsfrei zu beliefern – ein Meilenstein für die Zukunft der Paketlieferung in Deutschland.“

Ein besonders wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit besteht in der gemeinsamen Erarbeitung eines Konzepts für eine effiziente Lade-Infrastruktur in den Logistikzentren. Besonderes Augenmerk legen die Projektpartner auf intelligente IT-Lösungen, die das Flottenmanagement optimieren. Mercedes-Benz Vans bietet Hermes ein Konnektivitätspaket speziell für elektrische Nutzfahrzeuge. Es beinhaltet ein elektrospezifisches Flottenmanagement, das zum Beispiel Lade-Infrastruktur, Reichweite und Temperaturbedingungen in die Routenplanung miteinbezieht. Darüber hinaus sollen digitale Dienste den administrativen Aufwand für die Flottenverwaltung und den Arbeitsalltag des Fahrers reduzieren sowie die Fahrzeugverfügbarkeit an den jeweiligen Standorten insgesamt erhöhen.

Für den Fahrzeugladeraum werden intelligente Systeme entwickelt, die das Be- und Entladen der Fahrzeuge schneller, effizienter und schonender für das Personal machen sollen. Dabei spielen One-Shot-Loading-Konzepte für die Prozesse im Logistikzentrum und automatische Regalsysteme für den Fahrzeugladeraum eine Rolle. Denkbar sind aber auch weitergehende Lösungen, um die Servicequalität in der Zustellung weiter zu steigern. Durch höhere Geschwindigkeit und mehr Effizienz unterstützen diese Lösungen Lieferoptionen wie die Zustellung am selben Tag oder innerhalb definierter Zeitfenster. Ideen und Systeme, die in diese Richtung weisen, hatte Mercedes-Benz Vans bereits im vergangenen Jahr bei der IAA vorgestellt.

Mit der Zusammenarbeit unternimmt Mercedes-Benz Vans einen weiteren Schritt in der Umsetzung seiner Planung im Bereich batterie-elektrischer Antriebe. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, nach 2011 erneut mit einem Elektrotransporter in Serienproduktion zu gehen. Die Batterien für die Fahrzeuge werden von der Deutschen Accumotive GmbH im sächsischen Kamenz gefertigt, die Antriebsstränge enstehen in Eigenentwicklung. Die Übernahme von Modulbestandteilen mit hohem Reifegrad aus dem PKW-Bereich ermöglicht dabei optimale Kosten für die Endkunden. Mercedes-Benz Vans entwickelt für unterschiedliche Baureihen flexible, elektrische Basisfahrzeuge, die in enger Abstimmung auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kunden und Branchen angepasst werden können. Gleichzeitig erfüllen sie in bester Weise die markentypischen Standards hinsichtlich Ergonomie, Arbeitsplatzsicherheit, Komfort und Verkehrssicherheit.

Mercedes-Benz Vans investiert in den nächsten Jahren insgesamt rund 150 Millionen Euro in die Elektrifizierung seines gewerblichen Angebots basierend auf dem Vito und dem Sprinter. Das Geschäftsfeld kann dabei auf vorhandene Technologien des modularen Baukastensystems von Mercedes-Benz Cars zurückgreifen und profitiert dadurch von Skaleneffekten. Die Investitionen fließen in die Adaption vorhandener Technologien sowie in eigene Entwicklungsleistungen. Insgesamt investiert Daimler in den nächsten Jahren zehn Milliarden Euro in Elektro-PKW.

Mit der strategischen Partnerschaft will Hermes die Modernisierung seiner Fahrzeugflotte weiter vorantreiben. Neben batterie-elektrisch betriebenen Fahrzeugen spielen dabei Euro VI Transporter mit Verbrennungsmotor eine wichtige Rolle. Im Rahmen des neuen Logistik Partner Programms von Mercedes-Benz Vans erhält Hermes ein spezielles Leasingangebot, das an die besonderen Bedürfnisse von Paket-Express-Kurierdienstleistern angepasst wurde und auch den Servicepartnern von Hermes angeboten wird. Es ermöglicht flexible Leasingzeiträume und beinhaltet einen Pool an Mietfahrzeugen, um auch bei Auftragsspitzen kurzfristig die benötigten Fahrzeugkapazitäten zur Verfügung zu stellen, ohne diese im eigenen Fuhrpark vorhalten zu müssen. Zu den Services zählen auch Fahrerschulungen, die einen effizienten und störungsfreien Betrieb der Fahrzeuge unterstützen, und individuelle Dienstleistungen im Logistikzentrum – zum Beispiel kurzfristige Wartungen und Reparaturen, um die Fahrzeuge schnell wieder einsatzbereit zu machen. Das Logistik Partner Programm steht auch weiteren Kunden von Mercedes-Benz Vans offen.

Quelle und Foto: Daimler AG




DB: 3D revolutioniert die Instandhaltung

Michel David, Senior 3D Print Specialist, der Firma bigrep  beobachtet am 11.0.17  den Druck einer Kopfstütze. Foto: DB AG/Oliver Lang

Der 3D-Druck nimmt bei der Deutschen Bahn (DB) Fahrt auf. Den Anfang machte Ende 2015 der Druck eines einfachen Mantelhakens. Seitdem hat die DB bereits 1.000 Ersatzteile verschiedenster Art gedruckt, mit steigender Tendenz.

Bis Ende 2017 sollen insgesamt 2.000 Ersatzteile aus dem 3D-Drucker kommen, bis Ende 2018 schon 15.000 Stück. Dabei reicht die Bandbreite vom Lüftungsgitter über Kopfstützen bis zur Querdämpferkonsole.

„Für die Instandhaltung unserer Fahrzeuge brauchen wir sofort lieferbare Ersatzteile. Unsere Züge sollen rollen“, sagt Uwe Fresenborg, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Fahrzeuginstandhaltung und Pate für den 3D-Druck bei der DB. „Der 3D-Druck hilft uns genau dabei. Drucken ist schneller, flexibler und günstiger als herkömmliche Herstellungsverfahren und die Fahrzeuge sind innerhalb kürzester Zeit wieder verfügbar und für unsere Kunden im Einsatz.“

Ob ein Bauteil aus dem 3D-Drucker tatsächlich eingesetzt wird, entscheiden umfangreiche Tests, die alle Teile durchlaufen. Hierbei geht es beispielsweise um die Prüfung der Dauerfestigkeit. Die additive Fertigung beim 3D-Druck – also der schichtweise Aufbau der Ersatzteile – ermöglicht es zudem, Ersatzteile an besonders störungsanfälligen Stellen vorab zu optimieren. Dadurch können Störungen bereits im Vorfeld minimiert und die Verfügbarkeit von Zügen noch weiter erhöht werden. Während die ersten Ersatzteile ausschließlich aus Kunststoff waren, werden mittlerweile auch Metallbauteile im Pulverdruckverfahren produziert und im Hochgeschwindigkeitsverkehr eingesetzt. Ein Beispiel der Klemmenkasten, der empfindliche Kabel an einem Motor im ICE schützt.

„Wir setzen den 3D-Druck bei der Bahn nicht nur für die Instandhaltung ein, sondern sind im gesamten Unternehmen auf der Suche nach möglichen Verbesserungen, die wir durch diese Art der Produktion erreichen können“, so Stefanie Brickwede, Projektleiterin 3D-Druck bei der DB. So wird auch am Bahnhof der Einsatz von 3D-Druck bereits getestet: Mit Handlaufschildern in Blindenschrift können sich mobilitätseingeschränkte Personen im Berliner Hauptbahnhof leichter zurechtfinden. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, für Handläufe am Bahnsteig individualisierte Schilder zu fertigen.

DB Schenker untersucht zudem intensiv, wie in großen Materiallagern 3D-Drucker eingesetzt werden können, um Ersatzteile für die Kunden vor Ort auszudrucken und damit Lagerbestände zu verkleinern. Aktuell läuft die Suche nach geeigneten Testkunden.

Statt selbst teure 3D-Drucker-Farmen aufzubauen, setzt die DB auf die Partnerschaft im Netzwerk „Mobility goes Additive“. Industrie und Mobilitätswelt arbeiten hier Hand in Hand. Weit über 40 Unternehmen – von Anwendern über Universitäten bis hin zu Start-ups – haben sich auf Initiative der DB darin zusammengeschlossen, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben. Mit an Bord sind auch Druckmaschinenhersteller und Druckdienstleister.

Der 3D-Druck ist Bestandteil des 2016 gestarteten DB-Qualitätsprogramms „Zukunft Bahn“, das die Angebote und Services der Bahn für die Kunden verlässlicher, komfortabler und sympathischer machen soll.

Quelle: Deutsche Bahn AG, Foto: DB AG/Oliver Lang, Ersatzteile für die DB aus dem 3D-Drucker: Kopfstütze für einen Regionalzug




Hamburg erhält Logistik-Accelerator

Europa, Deutschland, Hamburg, Trockendock der Blohm & Voss Werft

Deutschlands führender Logistikstandort Hamburg wird noch in diesem Jahr einen neuen Innovationstreiber erhalten. Die Haspa und die Logistik-Initiative Hamburg gründen gemeinsam den Next Logistics Accelerator, den NLA.

Als drittgrößter Containerhafen Europas und Standort namhafter Logistik- und IoT-Unternehmen wie Eurogate, HHLA, Hapag-Lloyd, Hoyer, Kühne + Nagel, Hermes oder NXP, ist Hamburg einer der attraktivsten Standorte für internationale Start-ups und Gründerteams mit innovativen Logistik-Geschäftsmodellen.

Der Next Logistics Accelerator unterstützt Gründerteams mit einem Beteiligungskapital von bis zu 50.000 Euro und erhält dafür 3 bis 10 Prozent der Unternehmensanteile. Zielgruppe sind Start-ups mit neuen Logistik-Geschäftsmodellen aus den Segmenten „Warehousing“, „Internet of Things“, „Transport“ und „Adjacent Services“. Geboten werden neben dem Kapital und einem 6-Monats-Accelerater Programm vor allem Zugang zum umfangreichen Logistiknetzwerk der Stadt. Mit seinen rund 12.000 Unternehmen ist die Metropolregion ein idealer Standort, um Produkte und Services im Markt zu testen. Allein die Haspa und die Logistik-Initiative Hamburg verfügen über mehr als 2000 Kunden- bzw. Mitgliedsunternehmen aus der Logistikbranche, die sich für die Produkte und Services der Start-ups interessieren. Die Gründerteams werden vom Accelerator-Management und von Experten aus Spezial- und Großunternehmern in einer attraktiven Location betreut. Ein optionaler siebter Monat bei einem Partner-Accelerator in einer asiatischen Metropole ist in Vorbereitung.

Der NLA wird finanziert von zehn ausgewählten Logistikinvestoren, die den Start-ups Zugang zu einem idealen „Easy Testing Environment“ verschaffen, in dem sie Produkte schnell und einfach erproben können und wertvolles Feedback erhalten.

Voraussichtlich ab Oktober können sich Start-ups bewerben. Der Beginn des ersten „Batch“ soll im Januar 2018 erfolgen. Jährlich werden zwei „Klassen“ mit jeweils fünf Logistik Start-ups in Hamburg durchgeführt.

„Mit den Start-ups des Next Logistics Accelerator werden wir nun auch der Logistikbranche neue Impulse geben. Hamburg bietet dafür das perfekte Umfeld, um auch für diese Branche die besten europäischen Start-ups in die Stadt zu holen“, so Initiator und Haspa-Generalbevollmächtigter Andreas Mansfeld.

Prof. Dr. Peer Witten, Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg ergänzt: „Die meisten Logistikunternehmen sind offen für den Wandel, haben aber nicht die Ressourcen und teilweise auch nicht die Kompetenz diesen selbst zu gestalten. Die innovative Kraft der Start-ups ist deswegen hochinteressant und mehr als unterstützungswürdig. Mit dem Next Logistics Accelerator und dem Digital Hub Logistics bieten wir in Hamburg ein exzellentes Ökosystem“.

„Der Next Logistics Accelerator hat nun die Suche nach dem dreiköpfigen Managementteam, nach Investoren, Partnern, Sponsoren und Mentoren begonnen. Wir freuen uns über qualifizierte Vorschläge“, so Bodo Kräter von der Unternehmensberatung Skillnet. Mit dem ebenfalls von Skillnet unterstützen Aufbau des Next Media Accelerators der Deutschen Presseagentur (dpa) konnten bereits mehrere Folgefinanzierungen, z.T. in Millionenhöhe von europäischen und US-Investoren realisiert werden.

Wirtschaftssenator Horch begrüßt den Next Logistics Accelerator. „Neben der erfolgreichen Arbeit des Next Media Accelerators, der im Sommer bereits mit seinem 2. Fonds für bis zu 100 Medien-Start-ups bis 2021 durchstartet und des in Gründung befindlichen Next Commerce Accelerators der im 2. Halbjahr 2017 seine Türen öffnet, ergänzt der Next Logistics Accelerator perfekt die gesamte Wertschöpfungskette vom Kunden bis zum Produkt. Und das alles mit nationalen und internationalen Start-ups an einem Standort und einer lebenswerten Metropole – dem „Tor zur Welt“.

Quelle: Hamburger Sparkasse, Logistik-Initiative Hamburg, Foto:www.mediaserver.hamburg.de / LOOK Bildagentur der Fotografen