Neuer Zugang zum City Terminal

city-terminal-1

In Rotterdam wurde jetzt der erneuerte Zugang (Gate Reeweg) vom City Terminal am Eemhaven von Floor Vermeulen, dem Abgeordneten der niederländischen Provinz Süd-Holland, eröffnet. Der neue Zugang und die umliegende Infrastruktur sorgen für eine wesentlich bessere Zugänglichkeit von Stadt und Hafen.

Der neue Zugang und die dazugehörige interne Spur können in Zukunft 3.000 LKW pro 24 Stunden aufnehmen und Höchstauslastungen von 450 LKW pro Stunde auffangen. Das ist erforderlich, da im City Terminal, einem multifunktionellen Hafen- und Industriegebiet auch mehr Traffic erwartet wird.

Das erneuerte Gate passt in die großangelegte Umstrukturierung von Terminals und Infrastruktur im ehemaligen Home Terminal von ECT. Nach der Sanierung entsteht ein einzigartiger multimodaler Shortsea-Cluster mit hervorragendem Zugang zu den europäischen Absatzgebieten über Binnenschifffahrt, Schiene und Straße. „Die Entwicklung dieses neuen Gates und des City Terminals passt in das Konzept des Hafenbetriebs Rotterdam, das sich darauf richtet, den Hafen erreichbar zu gestalten und alte Hafengebiete in der Nähe der Stadt zu sanieren und neu zu nutzen“, erläutert Ronald Paul, COO Hafenbetrieb Rotterdam. Die Erschließung des City Terminals kommt unter anderem dank einer Subvention seitens der niederländischen Provinz Süd-Holland und der Stadt Rotterdam zustande: „Das neue Terminal verstärkt die Macht des Rotterdamer Hafens. Das ist gut für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze. Dies gilt nicht nur für den Hafen, sondern ebenfalls für die Greenports in Süd-Holland. Der Rotterdamer Hafen wird für den Import und in naher Zukunft ebenfalls für den Export von Frischprodukten aus den Greenports immer wichtiger. Aus diesem Grunde haben wir in gemeinsame Einrichtungen sowie in eine gute Infrastruktur rund um das Terminal investiert“, äußert sich der Abgeordnete Floor Vermeulen der Provinz Süd-Holland.

In der Zeit des Home Terminals entstanden in Stoßzeiten regelmäßig Staus auf dem Reeweg, der Verbindung zwischen dem Terminal und der A15. In dieser Zeit belief sich die Höchstauslastung des Terminals pro 24 Stunden auf ca. 900 LKW. Der Hafenbetrieb erwartet jetzt einen Zustrom von 2.500 bis hin zu 3.000 LKW pro 24 Stunden. Durch eine weitreichende Automatisierung, den Bau von wesentlich mehr Parkplätzen, die Nutzung der Cargocard und die Veränderung der Infrastruktur werden viel weniger Staus erwartet. Als zusätzliche Maßnahme zur schnellen Abwicklung dieses zukünftigen Verkehrsaufkommens hat der Hafenbetrieb vor kurzem die zur öffentlichen Straße gehörende Kreuzung ‚Reeweg – Bodaanweg‘ modernisiert. Diese Kreuzung stellt die Anbindung von bzw. zu der A15 dar. 2016 wurde dieser Kreuzung ein zusätzlicher Fahrstreifen hinzugefügt. Zudem wurde die Ampelregelung verändert, so dass der Durchgangsverkehr von bzw. zu der Autobahn A15 sowie der Abbiege- bzw. Einmünde-Verkehr vom City Terminal bessert geregelt wird.

Das entscheidend verbesserte Gate passt besser zu den sehr unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Nutzer vom City Terminal. SCA (Stückgut), RST (Container) RSC (Schienenterminal) Kramer (Containerreparatur und -lagerung), Zoll, MRS (Containerdienstleistung) und Kloosterboer (gekühlte Ladung). Mit Steinweg, dem Eigentümer der Containerumschlagfirmen RST und Uniport, konnte eine Einigung über Vertragsverlängerung, Erweiterung und weiteres Wachstum des Shortsea-Segments erzielt werden. Mit Kramer und MRS wurden Verträge zum Bau von zwei neuen Empty Depots auf dem Gelände geschlossen, die sich ebenfalls der weiteren Abwicklung von Reefer-Containern widmen wollen. Mit RSC sind derzeit Gespräche über geplante Erweiterungen im Gange.

Ein wichtiges Standbein bei der Weiterentwicklung ist Coolport – ein neues (Tief)Kühllager inmitten des Shortsea-Gebiets. Coolport, zum Kloosterboer-Konzern gehörend, wird für neue Ladungen und Arbeitsplätze für Rotterdam sorgen. Coolport hat inzwischen die erste Ladung in Empfang nehmen dürfen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Bundestag für Gesamtkonzept Elbe

Windeck-Binnenschiff_Hasenpusch

Am späten Abend des 22. Juni 2017 hat der Deutsche Bundestag eine Beschlussempfehlung der Regierungsfraktionen zum Gesamtkonzept Elbe beschlossen.

Der Bundestag würdigt darin die Arbeit des Gesamtkonzeptes und bestätigt damit das von Bund, Länder, Wirtschaft- und Umweltverbänden erarbeitete Konzept. Konkret wird u.a. ein zügiger Beginn der Voruntersuchung für die Engpassbeseitigung an der sogenannten Reststrecke Dömitz/Hitzacker gefordert.

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) begrüßt den Beschluss des Bundestages ausdrücklich. Boris Kluge, Geschäftsführer des BÖB und Wirtschaftsvertreter im Gesamtkonzept Elbe: „Mit dem Beschluss des Bundestages zum Gesamtkonzept Elbe haben wir das finale Startsignal um die Elbe wieder besser schiffbar zu machen. Wir sehen damit den jahrelangen Stillstand beendet.“ Kluge verweist aber auch auf kommende Aufgaben: „Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung muss zügig den Umsetzungsprozess beginnen und mit Ressourcen hinterlegen. Offene Fragen müssen im Anschlussprozess zügig angegriffen und einer Lösung zugeführt werden.“

Stefan Kunze, als Vertreter des Elbe Allianz e. V., ebenfalls Teilnehmer des Beratergremiums ergänzt: „Vor dem Hintergrund der auch in diesem Jahr aktuellen Niedrigwasserproblematik erwartet die verladende Wirtschaft die Herstellung einer zuverlässigen Wasserstraße Elbe, die mit dem vorliegenden Konzept ermöglicht wird. Ich wünsche mir auch im Umsetzungsprozess die Fortsetzung der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Umwelt.“
Auch ein Wunsch für Mittel- und Oberelbe: Der dreilagige Containertransport.

Quelle: Häfen Hamburg Marketing, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch




Betuweroute für das Wachstum wichtig

Nederland, Rotterdam, 2011 Foto; Freek van Arkel/Hollandse Hoogte

Die Betuweroute ist zehn Jahre nach der Eröffnung, eine unverzichtbare Bahnlinie für den Gütertransport von und zum Rotterdamer Hafen. Die Bahnstrecke trug in den vergangenen Jahren sehr zum Wachstum des Umschlags in Rotterdam und damit zur niederländischen Wirtschaft bei.

Zugleich ist es sehr wichtig, den Gütertransport mit der Bahn national und international weiterhin vorrangig zu behandeln, um diesen Erfolg weiter auszubauen; unter anderem zur nachhaltigeren Ausrichtung des Gütertransports.

Dies sind die Hauptschlussfolgerungen, die man beim Hafenbetrieb Rotterdam zehn Jahre nach der Eröffnung der Betuweroute im Jahr 2007 zieht. Ronald Paul, Chief Operating Officer (COO) des Hafenbetriebs Rotterdam: „Ein Hafen ist so gut wie seine Verbindungen zum Hinterland. Die Betuweroute war daher unseres Erachtens eine sehr gute Investition, sowohl für ein weiteres Wachstum des Hafens als auch zur Verlagerung von der Straße auf die Schiene. Davon profitiert nicht nur der Rotterdamer Hafen, sondern die gesamte niederländische Wirtschaft: weniger Staus, geringere Belästigung der Anwohner entlang der vorhandenen Bahnstrecke, nachhaltigerer Transport und mehr Platz auf der Bahnstrecke für die Personenbeförderung. Die Betuweroute ist von vitaler Bedeutung.“

Die Niederlande sind das einzige europäische Land mit einer speziellen Bahnstrecke, die nur für den Gütertransport bestimmt ist. Alleine schon für den Transport gefährlicher Stoffe ist dies eine sichere Lösung zur Umgehung der Städte entlang der vorhandenen Bahnstrecke, die zudem auch der Effizienz aller Transporte zugutekommt, wenn man das gemischte Bahnnetz (für den Personen- und Gütertransport) in den Niederlanden mit einem relativ hohen Aufkommen betrachtet. Die Hauptgüterarten, die per Bahn transportiert werden, sind Container, Eisenerz, Kohle und Chemie.

Von allen Containern, die von Rotterdam aus transportiert werden, verließen 2016 10,4 % den Hafen mit der Bahn. 35 % wurden auf dem Wasser transportiert, der Rest über die Straße. Über die Hafenbahnlinie, im Prinzip der Beginn der Betuweroute, fahren jährlich 50.000 Züge und auf der A-15-Strecke der Betuweroute über 20.000. Das Spitzenjahr war 2014 mit 25.000 Zügen. 2015 und 2016 mussten wegen Bauarbeiten in Deutschland mehr Züge über die Brabantroute und Bad Bentheim geführt werden. 2014 wurde 82 % des gesamten Bahnverkehrs auf der Achse Rotterdam-Deutschland über die Betuweroute geführt. 2016 verringerte sich dieser Anteil wegen der Umleitungen auf 57 % (siehe Abbildung).

Da ein wesentlicher Teil des Umschlags zum Hinterland per Bahntransport erfolgt, kommt es darauf an, noch vorhandene Hindernisse für ein weiteres Wachstum anzugehen. Ronald Paul: „Es ist sehr wichtig, dass dem Gütertransport per Bahn und der Personenbeförderung gleichermaßen große Aufmerksamkeit zukommt. Es ist Aufgabe von ProRail und des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt, Hindernisse für das weitere Wachstum des Bahntransports gezielt anzugehen.“

International ist es wichtig, eine Vereinheitlichung anzustreben. In den Niederlanden arbeiten wir auf der Betuweroute – z. B. – mit dem teureren europäischen Sicherheitssystem ERMTS und sind Lokführer obligatorisch zweisprachig. Dadurch sind die Nutzungskosten für Verkehrsunternehmen hoch. Außerdem gibt es in Deutschland einen Vorschlag zur Halbierung der Nutzungsvergütung. Es ist wichtig, dass der niederländische Tarif im Vergleich dazu nicht aus dem Rahmen fällt.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass für die Betuweroute in Deutschland eine zweckmäßige Fortführung geschaffen wird. Obwohl mit der Anlegung eines dritten Gleises zwischen Emmerich und Oberhausen begonnen wurde, hat sich kürzlich gezeigt, dass die Planung durch eine Verzögerung bei der Genehmigungserteilung für verschiedene Streckenabschnitte nicht eingehalten wird.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Freek van Arkel/Hollandse Hoogte




IHK Mittlerer Niederrhein feiert ihre Gründung

kpm122_40_Jahre_IHK_Mittlerer_Niederrhein

„Es war keine Zwangsehe – aber Liebe auf den ersten Blick war es sicherlich auch nicht.“ Mit diesen Worten kommentierte IHK-Präsident Elmar te Neues den Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern Krefeld, Mönchengladbach und Neuss zur IHK Mittlerer Niederrhein vor 40 Jahren.

„Diese vier Jahrzehnte waren für die IHK und für unsere Region eine Erfolgsgeschichte, zu der viele beigetragen haben“, ergänzte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Dafür möchten wir uns heute bedanken.“ Anlässlich ihres Gründungstages hatte die IHK im Anschluss an die Sitzung der Vollversammlung zu einem Sommerfest eingeladen.

Elmar te Neues erinnerte an die besonderen Umstände der Fusion: „Der Zusammenschluss von Industrie- und Handelskammern wurde Anfang der 70er-Jahre in Nordrhein-Westfalen zum Trend.“ Verschiedene Fusionsmodelle wurden diskutiert, unter anderem auch ein Zusammengehen mit Aachen, Düsseldorf oder Wesel. „Nach vielen Sitzungen, Gesprächen und Briefen bahnte sich dann aber doch die Verbindung an, die wir heute als IHK Mittlerer Niederrhein kennen“, so te Neues. „Der neue Kammerbezirk sollte die kreisfreien Städte Krefeld und Mönchengladbach sowie die Kreise Neuss und Viersen umfassen.“

Mit Dr. de Weldige-Cremer, dem ersten Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, war auch einer der maßgeblichen Akteure der „Kammer-Hochzeit“ von 1977 zu Gast beim Sommerfest. „Man kann sagen, dass Sie als Trauzeuge ein glückliches Händchen gehabt haben“, bedankte sich te Neues.

Anschließend blickte er auf wesentliche Meilensteine der IHK-Arbeit zurück: „Damals wie heute ist die Duale Berufsausbildung eines der wichtigsten Themen für uns. 516.000 Menschen haben in den vergangenen vier Jahrzehnten eine IHK-Prüfung gemacht.“ Te Neues erinnerte an die Erfolgsgeschichte des von der IHK initiierten dualen Studiums, das als Krefelder Modell in ganz Deutschland bekannt wurde.

Neben der beruflichen Bildung gehörte der Einsatz für eine leistungsfähige Infrastruktur und ein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen zu den Daueraufgaben der vergangenen 40 Jahre. Te Neues nannte beispielhaft die Initiative „Zukunft durch Industrie – Krefeld“, die Gründung der Metropolregion Rheinland und die Aktion „Heimat shoppen“ als weitere Meilensteine der vielfältigen IHK-Arbeit.

„Nach diesem Rückblick stellt sich die Frage: Was haben wir von den kommenden vier Jahrzehnten zu erwarten?“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz zur Begrüßung der Trend- und Zukunftsforscherin Birgit Gebhardt. „Wie entwickeln sich Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft angesichts des demografischen Wandels, einem veränderten Mobilitätsverhalten, fortschreitender Digitalisierung und Industrie 4.0?“

Gleich zu Beginn ihres Vortrags machte die Hamburger Trendforscherin eines unmissverständlich klar: „Die Digitalisierung, wie wir sie  heute erleben, ist weit mehr als nur ein weiteres Update, wie manche glauben.“ Vielmehr würden herkömmliche Fertigungsprozesse und Handelsmodelle grundlegend infrage gestellt. Nicht mehr die Produkte seien entscheidend, sondern die Daten der Konsumenten. „Damit wird demnächst das Geld verdient.“ Amazon, Google und Co. bezeichnete Gebhardt als „gatekeeper“ dieses Datenschatzes. „Die Macht dieser Unternehmen wird noch zunehmen – darauf sollten wir uns einstellen.“

Sie schilderte die Eindrücke von ihrer jüngsten Reise ins Silicon Valley. „Deep Learning“ sei das alles beherrschende Thema. „Es geht darum, Maschinen intelligent zu machen – das treibt alle großen Unternehmen um.“ Nachdem Roboter den Menschen die körperliche Arbeit abgenommen hätten, gehe es jetzt darum, dass die Maschinen die geistige Arbeit der Menschen übernehmen. „Operationsroboter sind heute besser als der Mensch in der Lage, komplexe und schwierige medizinische Eingriffe zu tätigen“, beschrieb Gebhardt ein Beispiel. „Ein solcher Roboter kann hier, in Krefeld, operieren und dabei von überall in der Welt aus gesteuert werden.“

Für die Arbeitswelt seien die Folgen des digitalen Wandels gravierend. „Digitalisierung bedeutet vor allem Vernetzung“, so Gebhardt. „In der Arbeitswelt der Zukunft werden Hierarchien und interdisziplinäre Gräben an Bedeutung verlieren, Kollaboration, Verhandeln und Austarieren dagegen immer wichtiger.“

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein, Anlässlich ihrer Gründung 1977 feierte die IHK Mittlerer Niederrhein 40 Jahre „Kammer-Ehe“: Präsident Elmar te Neues (r.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz schneiden die Torte an.




Unsere Kinder, unsere Zukunft

Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Darum dreht sich alles rund um Kindergesundheit am 24. Juni im Nachbarschaftsbüro in Krefeld-Uerdingen

Unsere Kinder, unsere Zukunft. Unter dieses Motto stellt der Chempark Krefeld-Uerdingen seinen diesjährigen Gesundheitstag. Am Samstag, 24. Juni 2017, dreht sich von 10 bis 14 Uhr alles um den Gesundheitsschutz und die Förderung und Entwicklung unserer Jüngsten.

Dazu stehen Eltern und Kindern im Nachbarschaftsbüro (Am Marktplatz 9, 47829 Krefeld) Experten mit Rat und Tat zur Verfügung.

Die pronova BKK klärt über den richtigen Versicherungsschutz auf. Am Aktionsstand können sich Groß und Klein über Gesundheitsthemen wie Übergewicht, gesunde Ernährung und Bewegung informieren. Das Team der pronova BKK bringt auch Tipps mit, was anstelle von Chicken Nuggets und Pommes an gesundem Essen schnell auf den Tisch gezaubert werden kann. Die Sportler vom SC Bayer 05 Uerdingen bauen mehrere Bewegungsstationen für Kinder auf und informieren über das breite Angebot des Vereins. Und die Fachleute von Clewer Laufen überprüfen Kinderfüße, führen eine Fuß- und Ganganalyse durch und bieten viele Tipps, zum Beispiel zur Körperhaltung von Kindern und den passenden Einlagen.

Quelle und Foto: CURRENTA




Koalitionsvertrag NRW aus Sicht der Logistik

Koesters

Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) begrüßt weitgehend den von der künftigen Landesregierung vorgestellten Entwurf des Koalitionsvertrages. Viele Forderungen der Logistik werden darin im Sinne des VVWL aufgeführt.

„Wir erhoffen uns von der neuen Landesregierung eine weitere Schärfung des Profils und Stärkung des Logistikstandortes NRW. Die Versprechen dazu sind im heute veröffentlichten Entwurf des Koalitionsvertrages enthalten, daran werden wir die Arbeit der künftigen Landesregierung messen“, betont Dr. Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer des VVWL NRW (Foto).

Wir freuen uns natürlich über das Bekenntnis zum Logistikstandort NRW und das Versprechen, alle Verkehrsträger und deren Schnittstellen auch für grenzüberschreitende Verkehre auszubauen und ausreichend Parkraum zu schaffen.

Besondere Bedeutung hat für uns, dass NRW zum Bundesland mit den schnellsten Planungs- und Genehmigungsverfahren werden soll. Die Leverkusener Autobahnbrücke, die seit 2013 für den Lkw-Verkehr gesperrt ist und deren Neubau physikalisch in 2017 trotz aller Priorisierung immer noch nicht begonnen hat, ist das Mahnmal dafür, wie dringend unser Planungsrecht modernisiert werden muss.

Ebenfalls aus Sicht der Logistik erfreulich: „Neubaumaßnahmen“ für Landesstraßen sind nicht mehr Tabu, sondern werden als Mittel zur Erschließung aufgeführt. Dass zur Finanzierung die Straßennutzer nicht noch stärker herangezogen werden sollen, entspricht 1:1 unseren in der Vergangenheit gestellten Forderungen.

Dass die neue Landesregierung pauschale Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Innenstädten ablehnt, ist im Sinne einer funktionierenden logistischen Versorgung und Entsorgung der Städte und Bürger sehr zu begrüßen. Der im Koalitionsvertrag angekündigte Schritt, Flottenfahrzeuge, die große Fahrleistungen im innerstädtischen Verkehr erbringen, schnell auf emissionsarme Antriebe umzustellen und den Anteil von Elektrobussen zu erhöhen, ist zwar grundsätzlich der richtige Weg, allerdings müssen in diesem Falle dringend Übergangsfristen eingeräumt werden. Die Verkehrswirtschaft muss sich bei der Investition in neue Fahrzeuge auf die bestehenden gesetzlichen Regelungen verlassen können. Es ist nicht vermittelbar, dass erst wenige Jahre alte Fahrzeuge plötzlich nicht mehr der Rechtslage entsprechen sollen. Der VVWL spricht sich hier zusammenfassend für intelligente Lösungen mit Übergangs- und Anpassungsfristen für den betroffenen allgemeinen Güter- und Wirtschaftsverkehr aus. Die gleichfalls gemachte Ankündigung, die wechselseitige gegenseitige Anerkennung der Handwerkerparkausweise zu ermöglichen, führt zu der Überlegung, hier auch das Umzugsgewerbe wieder mit in den Kreis der Antragsberechtigten einzuschließen.

Aus Sicht der Logistikbranche positiv zu werten sind die Ankündigungen, auch die LEP-Flächen für landesbedeutsame flächenintensive Großvorhaben zu ertüchtigen und weiterzuentwickeln und den newPark in den nächsten Jahren zum Top-Standort für neue Industrie in Nordrhein-Westfalen werden zu lassen. Auch der angekündigte Grundsatz, zum Erhalt der Wertschöpfungsketten sowie zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in NRW seitens des Landes Standortsicherung und Standortentwicklung durch die Bereitstellung und Bevorratung von Flächen zur gewerblichen und industriellen Nutzung ermöglichen, signalisiert eine dringend notwendige ausgewogenere Flächenpolitik.

Der VVWL begrüßt, dass die neue Landesregierung beabsichtigt, die Potenziale der nordrhein-westfälischen Wasserstraßen besser zu nutzen. Zudem beabsichtigt die Landesregierung, die auch im Rahmen des 2016 vorgestellten Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept getroffene Unterscheidung in landesbedeutsame und nicht landesbedeutsame Häfen (Binnenhäfen) aufzuheben, gleiches auch in Bezug auf die Flughäfen. VVWL und das von ihm mitgeführte Logistikcluster NRW hatten sich stets gegen eine solche Unterscheidung, insbesondere bei den Binnenhäfen, ausgesprochen.

Eine Stärkung, Weiterentwicklung und schnellstmögliche Umsetzung des Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzepts des Landes und die Entwicklung eines Landeshafengesetzes wird vom VVWL und der in ihm vertretenen maritimen Logistik gerne aktiv begleitet. Auf Basis des 2016 verabschiedeten Bundesverkehrswegeplans und der Verkehrswegeausbaugesetze begrüßt der VVWL zudem die Absicht, gegenüber dem Bund werden mit Nachdruck auf eine Sanierung der Schleusenbauwerke sowie auf die Anhebung der Fluss- und Kanalbrücken hinzuwirken und gemeinsam mit dem Bund und den anderen Rheinanliegerländern die Erhöhung der Abladetiefe des Rheins voranzutreiben. Überfällig ist es, analog zu dem Kooperationsabkommen mit dem Hafenstandort Hamburg ein Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen Nordrhein-Westfalen und den ZARA-Häfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam anzustreben und möglichst abzuschließen.

Schienenprojekte, die im Bundesverkehrswegeplan 2030 nur im sogenannten „Potentiellen Bedarf“ eingestuft sind, möglichst schnell in den „Vordringlichen Bedarf“ zu bringen, ist angesichts der bundesweit überragenden Bedeutung des Schienenverkehrsstandortes Nordrhein-Westfalen ein richtiger Weg. Dazu gehört neben dem im Koalitionsvertrag unter anderem genannten zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecken Münster-Lünen und Kaldenkirchen-Dülken, dem dreigleisigen Ausbau der Strecke Aachen-Düren aber nicht zuletzt auch der Eiserne Rhein. Die Aussage, sich gemeinsam mit den Partnern Belgien und Niederlande für eine leistungsfähige, schienengebundene Anbindung des Antwerpener Hafens „stark zu machen“, bedarf an dieser Stelle einer näheren Konkretisierung. Die angekündigte Initiative gemeinsam mit dem Bund, anderen Rheinanliegerländern und der Deutschen Bahn zu einem Masterplan „Lärmbekämpfung und Bahnübergangsbeseitigung im Rheintal“ ist angesichts der Problemlage und der hochausgelasteten Nord-Süd-Magistralen zu begrüßen. Gleiches gilt im Grundsatz für das Vorhaben, zur Stärkung der nichtbundeseigenen öffentlichen Eisenbahnen (NE-Bahnen) die Infrastrukturförderung wieder einzuführen.

Nordrhein-Westfalen mit seiner stark außenhandelsorientierten Wirtschaft ist auch ein wichtiger Standort für Luftfrachtverkehre. Das Bekenntnis zur dezentralen Flughafeninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen und zur Verbesserung der Anbindung der Flughäfen via Schiene und Straße ist zu würdigen. Bei den im Koalitionsvertrag angeführten Maßnahmen zum Thema Lärmschutz ist durch die neue Landesregierung dafür Sorge zu tragen, dass die Leistungsfähigkeit der Fracht-Drehkreuze und -Standorte, nicht zuletzt  von Köln-Bonn und Düsseldorf, erhalten bleibt und nicht durch weiter einschränkende Regelungen behindert wird.

Den Vorrang des Bestands vor dem Neubau bei Verkehrsinfrastrukturen werden wir weiterentwickeln. Alle Verkehrsträger müssen nicht nur in einem guten Zustand erhalten, sondern je nach ihrem Bedarf auch ausgebaut werden können.

Das Vorhaben, Nordrhein-Westfalen zu einer „Modellregion für Mobilität 4.0 zu machen“ – mit intelligenter Verkehrsführung, neuen Mobilitätskonzepten und autonomem Fahren, aber auch mit konsequenter Beachtung des Datenschutzes wird begrüßt. Die nordrhein-westfälische Logistikwirtschaft tritt hierzu gerne in einen konzentrierten, anwendungs- und umsetzungsorientierten Austausch mit der Wissenschaft, innovativen Unternehmen und Entwicklern.

Wir hoffen, dass durch das Land NRW mehr Innovationsimpulse für das Verkehrssystem insgesamt und für den Güterverkehr im Besonderen gesetzt werden und die Digitalen Infrastrukturen in NRW flächendeckend und schnell im Sinne eines Standortvorteils im internationalen Standortwettbewerb ausgebaut werden. Der hohe Stellenwert, den der Digitale Ausbau im Entwurf des Koalitionsvertrages NRW erfährt, lässt uns dabei hoffen.

Mit Interesse hat der VVWL zur Kenntnis genommen, dass die neue Landesregierung den Mittelstand vor unfairer Konkurrenz durch öffentliche Unternehmen schützen und das Beteiligungsportfolio des Landes auf Privatisierungsmöglichkeiten hin prüfen will. Eine Betätigung von öffentlichen Unternehmen soll nur dann gerechtfertigt sein, wenn die Betätigung zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben dringend erforderlich ist und private Unternehmen diese Aufgabe nicht ebenso wirksam und effizient erledigen können. Erinnert sei hier an entsprechende Diskussionen und auch Beschwerden in Teilen der Logistikbranche (z.B. Entsorgungslogistik, Umzugsspedition und Hafenlogistik). Nach geltendem Landesrecht (§ 107 Gemeindeordnung NRW) gilt noch als Maßstab einer wirtschaftlichen Betätigung einer Gemeinde, dass der öffentliche Zweck durch andere Unternehmen nicht besser und wirtschaftlicher erfüllt werden kann. Hier müsste dann also auch folgerichtig die Gemeindeordnung geändert werden.

Über den VVWL: Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) e.V. ist der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der nordrhein-westfälischen Transport-, Speditions-, Logistik- und Entsorgungswirtschaft. Der VVWL ist Servicepartner und Interessenvertretung seiner Mitgliedsfirmen. Mit seinen rund 2.200 Mitgliedschaften ist er der führende Verband der nordrhein-westfälischen Verkehrs- und Logistikwirtschaft mit Geschäftsstellen in Düsseldorf und Münster.

Quelle und Foto: VVWL




GREEN CRUISE PORT erhält Preis für Nachhaltigkeit

???????????????

Das europaweite Hafenkooperationsprojekt GREEN CRUISE PORT für mehr Nachhaltigkeit in der Kreuzfahrt wurde mit dem zweiten Preis des Baltic Clean Maritime Award (BCMA) in der Kategorie Infrastruktur ausgezeichnet.

Europäische Häfen und Reedereien engagieren sich in dem Projekt, an dem auch die Hamburg Port Authority (HPA) sowie die HPA-Tochter Cruise Gate Hamburg aktiv beteiligt sind, Die Verleihung erfolgte im Rahmen des jährlichen Forums der „European Union Strategy for the Baltic Sea Region (EUSBSR)“ in Berlin. Auf dem Kongress diskutieren etwa 1000 Teilnehmer über Strategien für den Ostseeraum und angrenzende Nordseegebiete.

Jens Meier, CEO der HPA: „Der Hamburger Hafen setzt mit der europaweit größten Landstromanlage oder der Möglichkeit zur LNG-Betankung von Kreuzfahrtschiffen bereits Maßstäbe bei innovativen Ansätzen zur Emissionsminderung. Das Projekt ermöglicht den Beteiligten einen Austausch, von dem am Ende alle profitieren. Unser gemeinsames Ziel ist mehr Nachhaltigkeit.“

Sacha Rougier, Geschäftsführerin von Cruise Gate Hamburg: „An unseren Terminals haben wir unseren Partnern schon sehr früh verschiedene Möglichkeiten der alternativen Energieversorgung geboten und dabei wichtige Erfahrungen gesammelt. Für die nächste Generation von Kreuzfahrtschiffen ist dabei der Austausch mit allen Kreuzfahrthäfen wichtig, um den Reedereien ein verlässliches Hafen-Netzwerk bieten zu können, das die reibungslose Versorgung mit alternativen Treibstoffen auf den unterschiedlichen Routen garantiert. Der Austausch im Rahmen dieser wegweisenden Initiative hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.“

Zwischen 2000 und 2015 nahmen die Passagierzahlen in den Ostsee- und der angrenzenden Nordseeregion um durchschnittlich jährlich 9,7% zu. Die Partner des auf drei Jahre angelegten Projekts GREEN CRUISE PORT wollen gemeinsam Lösungen erarbeiten, um die Umweltauswirkungen der Kreuzfahrt in Ost- und Nordsee zu minimieren. Die Kreuzfahrthäfen nehmen dabei als Knotenpunkt für die Passagiere eine zentrale Rolle ein. Die Hafenverwaltungen streben mit dem Projekt die Entwicklung nachhaltiger und innovativer Lösungsansätze im Bereich der Infra- und Suprastruktur an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen nachhaltige Energieversorgung und innovative Lösungen zur Emissionsminderung, smarte Terminalgebäude und innovative Entsorgungseinrichtungen sowie intelligente Verkehrslösungen und regionalwirtschaftliche Effekte der Kreuzschifffahrt.

GREEN CRUISE PORT wird durch die Europäische Union gefördert. Das Projekt wird gemeinsam von den Hafenverwaltungen Hamburg, Rostock, Helsinki, Bergen, Esbjerg, Klaipeda, Tallinn und Riga sowie einem Forschungsinstitut in Danzig vorangebracht. Die Häfen Kopenhagen, Stockholm, Göteborg, Oslo, Kaliningrad, St. Petersburg und Amsterdam sowie die Reedereien TUI Cruises und AIDA unterstützen das Vorhaben als Associated Partner. Für den Kreuzfahrtstandort Hamburg unterstützen die HPA-Tochtergesellschaft Cruise Gate Hamburg, das Hamburg Cruise Center und die Senatskanzlei.

Die internationale Jury konnte aus 25 Nominierungen wählen. Mitglieder der Jury waren Markku Mylly, (Director of European Maritime Safety Agency), Tommy Halén (Director, Trelleborgs Hamn AB), Anne Sigrid Hamran (Port Director, Port of Oslo), Ralf Nagel (Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder), Prof. Dr. Ehlers (Member of the Advisory Board, Baltic Sea Forum), Henrik Hololei (Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU), Kurt Bodewig (Baltic Sea Forum).

Quelle: Hamburg Port Authority AöR, Foto: HHM/Annette Krüger




HGK bilanziert erfolgreiches 2016

Hafenansicht vom Stellwerk Godorf Hafen Blick auch auf den Bahnhof Godorf Hafen

Häfen und Güterverkehr Köln AG hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem Rekordergebnis von 8,1 Millionen Euro abgeschlossen.

Trotz einer schwierigen Marktsituation im Schienengüterverkehr und in der Binnenschifffahrt konnte die HGK ihre Erträge aus Beteiligungen steigern. Darüber hinaus wirkte sich der Verkauf von Grundstücken im Deutzer Hafen an die Stadtentwicklungsgesellschaft „moderne stadt“ positiv auf die Bilanz aus.

Mit der Übernahme der neska-Gruppe Ende 2015 hat die HGK eine Reihe von Terminals und Niederlassungen am Rhein, aber auch an anderen Standorten in Deutschland erworben, die die bestehenden Geschäfte mit Binnenschiff und Bahn stärken. Das Jahr 2016 wurde dazu genutzt, die Organisation zu optimieren und die Angebote innerhalb der neska-Gruppe, aber auch im Zusammenspiel mit dem Binnenschifffahrtsunternehmen HTAG besser zu vernetzen.

„Damit hat die HGK ihre Geschäftsbasis erheblich verbreitert und ihren Weg zur Logistik-Holding konsequent weiter beschritten. Diese Diversifizierung erweist sich als hilfreich, um im Wettbewerb zu bestehen“, betont HGK-Vorstandssprecher Horst Leonhardt. Sowohl die neska als auch die HTAG erzielten 2016 ein Ergebnis über Plan.

Nach Abzug aller Steuern beläuft sich das Jahresergebnis 2016 der HGK auf 8,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen). Damit wurde die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt.

Beim Hafenumschlag konnte trotz erneuter Beeinträchtigungen durch monatelanges Niedrig-wasser auf dem Rhein ein überdurchschnittliches Wachstum erzielt werden. Die RheinCargo, das Gemeinschaftsunternehmen der HGK und der Neuss-Düsseldorfer Häfen, hat 2016 in den Häfen Köln, Neuss und Düsseldorf 28,0 Millionen Tonnen umschlagen – 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit legten die Häfen der RheinCargo deutlich stärker zu als der landesweite Durchschnitt in NRW (plus 1,8 Prozent).

Dagegen entwickelte sich der Eisenbahngüterverkehr in Deutschland 2016 rückläufig. Vor dem Hintergrund sich verschlechternder Rahmenbedingungen für die Schiene und scharfen Wett-bewerbs durch den LKW aufgrund anhaltend niedriger Dieselpreise sank die von RheinCargo per Bahn transportierte Gütermenge um 4,2 Prozent auf 22,4 Millionen Tonnen.

Insgesamt wurden in der HGK-Gruppe (RheinCargo, neska, HTAG) im vergangenen Jahr rund 71 Millionen Tonnen Güter transportiert und umgeschlagen. „Dabei setzen die Unternehmen in unserem Verbund vor allem auf klimafreundliche Logistik-Lösungen mit Binnenschiff und Bahn und leisten so einen erheblichen Beitrag zur Entlastung der Straßen und der Umwelt“, erklärt HGK-Vorstandsmitglied Wolfgang Birlin.

Ein wichtiges Ereignis im Geschäftsjahr 2016 war die Veräußerung der Grundstücke der HGK im Hafen Köln-Deutz an die Stadtentwicklungsgesellschaft „moderne stadt“. Damit ist der Weg für die vom Rat der Stadt Köln beschlossene Umwandlung des Deutzer Hafens zu einem neuen Stadtviertel bereitet. Der Umschlagbetrieb in Deutz wird Ende 2020 eingestellt, danach erfolgt die städtebauliche Entwicklung des Areals. Mit dem Verkauf eröffnet die HGK der wachsenden Stadt Köln die Möglichkeit, in bester innerstädtischer Lage ein völlig neues Quartier zu schaffen, in dem künftig tausende Menschen wohnen und arbeiten werden. Die Erträge aus dem Verkauf der Grundstücke fließen der HGK bis in das Jahr 2022 zu.




Unternehmen und Geschäftsmodelle

referenten.0x800

Bereits zum 9. Mal veranstalteten das Logistikcluster – das vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik (VVWL) NRW e.V. und dem LOG-IT-Club e.V. getragen wird – und der VVWL gemeinsam mit der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg am 13. Juni das BranchenForum SchifffahrtHafenLogistik.

Die Veranstaltung, die Michael Cordes von der Verkehrsrundschau moderierte, stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Maritime Logistik 4.0 – Unternehmen und Geschäftsmodelle der Zukunft“ und stieß wieder mit rund 100 Teilnehmern aus Politik, Verwaltung, aus der Schifffahrts-, und Logistikwirtschaft, aus Industrie, Handel sowie aus Verbänden und den IHKen auf reges Interesse.

Dr. Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer des VVWL und Clustermanager Logistik NRW betonte in seiner Begrüßung die enorme Wichtigkeit einer besseren Vernetzung. Dabei machte er aber auch deutlich, dass sich zwar die Logistiker den Herausforderungen der Digitalisierung bereits vielfach auf breiter Front stellen würden. Für die nahe Zukunft müssten aber Antworten auf zahlreiche Fragen erarbeitet werden, beispielsweise wo in Zukunft die Wertschöpfung und Daseinsberechtigung der maritimen Logistiker liegt. Werden sich im Zuge der Digitalisierung Geschäftsmodelle anpassen können oder „disruptiv“ abgelöst? Welche Struktureffekte sind für See(hafen-)spediteure und die verschiedenen Carrier insgesamt zu erwarten? Um diesen Wandel zu bewältigen, sei neben der Innovations- auch eine ausreichende Kapitalkraft der Logistik Voraussetzung.

IHK- Präsident Burkhard Landers, der als Hausherr grüßte, lobte die beachtliche Bilanz von neun immer sehr hochkarätiger Veranstaltungen die das Logistikcluster NRW und der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW zusammen mit der IHK ausgerichtet haben. Das Branchenforum würde nicht nur regelmäßig mit Top-Rednern aufwarten, sondern würde auch aktive politische Arbeit leisten und Resolutionen mit großer Wirkung verabschiedeten. So sei die Liste mit den wichtigsten Verkehrsprojekten für das Hinterland – heute bekannt als Düsseldorfer Liste – ein zentrales Ergebnis dieses BranchenForums. Handlungsbedarf sah er vor allem beim Thema Fachkräftemangel: Sinkende Bewerberzahlen bei den Auszubildenden und ein weitgehend leer gefegter Arbeitsmarkt seien erst die Vorboten des demografischen Wandels. Darüber hinaus forderte er weiteren Bürokratieabbau und betonte den Stellenwert der Infrastruktur.

Dr. Hansjörg Rodi, CEO Germany and President Central and Eastern Europe Region, Kühne + Nagel (AG & Co.) KG., machte deutlich, dass die Digitalisierung der Branche nicht erst jetzt beginne. So habe sein Unternehmen Plattformen betrieben, seit es EDI-Verbindungen gab: „Ein Großteil unseres Geschäftes findet heute schon elektronisch statt.“ Ziel sei es, dass ein Container von A nach B gelangt, ohne dass ein Mensch eingreife. „Wir sind mitten drin in der in der Digitalen Transformation. Kühne + Nagel will auch hier Marktführer sein. Menschen werden wir aber auch in Zukunft brauchen, nicht zuletzt, da Transporte nicht immer so stattfinden, wie sie geplant waren, gerade außerhalb der Rennstrecken“, machte er deutlich. Auch schon vor dem Digitalen Zeitalter sei Transparenz das oberste Gebot gewesen, denn man könne kein Geld in dem Glauben verdienen, der Kunde bekäme die Ratenentwicklung auf dem Markt nicht mit. Dr. Rodi sieht in der maritimen Logistik auch auf absehbare Zeit keine disruptiven Entwicklungen bei der Digitalisierung. Dennoch war Dr. Rodi auch selbstkritisch: „Die Spediteure haben zu lange damit gelebt, dass die Kunden irgendwann schon ihre Sendungen in Auftrag geben. Was die Kunden jedoch genau umtreibt, damit haben wir uns die letzten Jahre nicht intensiv genug beschäftigt“.

Michael Wax, Mitgründer und CCO der FreightHub GmbH, stellte seine Plattform als „erste volldigitale Speditionsagentur“ vor, die durch eingesparte Kosten und rationalisierte Prozesse die Kundenzufriedenheit erhöhe. Die Speditionsbranche sei sehr stark fragmentiert, neben einigen Global Playern gebe es sehr viele kleine und mittelständische Speditionen, die sich keine eigene IT-Abteilung leisten könnten. Hier setze FreightHub an und würde der Branche helfen, sich besser zu vernetzen und transparentere Angebote zu erstellen. Über eine Kundenbefragung sei ermittelt worden, dass viele Kunden nicht mit den Leistungen der Spediteure, auch im maritimen Bereich, zufrieden sind. „Die Preise sind nicht transparent. Viele Verlader beklagen, dass nicht ersichtlich ist, für welche Leistung was zu zahlen ist“, sagte Wax. „Bis zu 72 Stunden auf eine Antwort nach dem Preis für einen Transport zu warten, ist den Kunden zu lang“, so Michael Wax weiter. Deshalb gäbe es bei Freight Hub „real time quotes“ (also Preise sofort auf Anfrage) und auch Angaben zu den Preisen einzelner Nebenleistungen, z.B. Terminalgebühren oder Fiskalverzollung.

Carsten Taucke, Vorsitzender der Geschäftsführung IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG., bemängelte, dass in einigen Teilen der Branche oftmals noch so disponiert würde wie vor zwanzig Jahren. Man müsse begreifen, dass Digitalisierung kein reines Problem der IT, sondern vielmehr ein Top-Management-Thema sei. „Unsere Kunden erwarten schließlich bessere Prozesse und höhere Effizienz – Transparenz alleine reicht nicht aus.“ Damit sich aus dem Hype „Logistik 4.0“ ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln kann, ist eine Zusammenarbeit mit den führenden Köpfen der IT-Landschaft notwendig, da die Lösungen nicht von den Unternehmen im Alleingang erarbeitet werden können. Carsten Taucke stellte auch die eigene Lösung „IFMS“ vor und beschrieb anschaulich die Lehren daraus. Aus heutiger Sicht sei der Entwicklungsprozess von IFMS mit fast 5 Jahren deutlich zu lang gewesen. Mit den Erfahrungen aus IFMS würden aktuelle Digitalisierungsprozesse bei Imperial auch schon fast rasend schnell verlaufen  (Stichworte: CREATHON, MVP). Ein Fazit: Gerade für die Binnenschifffahrt gelte es anders zu denken. Zudem biete Imperial hier den Akteuren kooperative Lösungen und die Mitnutzung von IFMS an.

Ralf Düster, Geschäftsführender Gesellschafter der Setlog GmbH, mahnte, dass bei aller Digitalisierung die Mitarbeiter abzuholen und mitzunehmen sind. Dabei sei die große Chance des Mittelstandes, sich mit lokalen Partnern gemeinsam aufzustellen und digital zu vernetzen. Die hierzu nötige IT-Landschaft und „Szene“ sei nicht nur in Berlin vorhanden, sondern vor Ort in NRW – unter anderem bei Fraunhofer oder dem „Industrial Data Space (IDS) “ – zu finden. Aber auch die analoge Vernetzung habe immer noch ihren Stellenwert: „Im LogistikCluster NRW treffen sich seit zehn Jahren die Experten der Branche, um über Lösungen zu sprechen und sich auszutauschen“, lobte er.

Axel Götze-Rohen, Geschäftsführer Bargelink GmbH, betonte die europäische Spitzenposition seiner Plattform für die Binnenschifffahrt, auf der sich jeder an der Logistikkette Beteiligte registrieren könne. Ein großer Vorteil seiner Lösung sei die Neutralität der Plattform, die von allen Akteuren der Binnenschifffahrts-Supply Chain genutzt werde. Interessant sei, dass größere Kunden oftmals nicht die direkte Zusammenarbeit mit Partikulieren suchen würden, sondern vielmehr einen Spediteur beauftragen wollten, der sich um die Abläufe und evtl. auftretende Probleme bei der Durchführung kümmert. n kommt. Die Spediteure rief er auf, sich um Ausbildung und verstärkt um Duale Studien zu kümmern. „Wir brauchen in Zukunft Dolmetscher, die die Digitale Sprache beherrschen“, forderte er.

Kristin Kahl, Leiterin Abteilung New Business and Digitalization Contargo GmbH & Co. KG, verdeutlichte, dass die Digitale Transformation alle Bereiche der Unternehmen betreffe und von der Disposition bis hin zum Ladepersonal, Schiffsführer und Fahrer reiche. Beim operativen Schiffs- und Fahrpersonal solle man jedoch nicht auf komplizierte IT, sondern vielmehr auf Apps für das Smartphone setzen; dies sei nicht nur günstiger, sondern auch intuitiv bedienbar. Selbst wenn die Schnittstellen der Verkehrsträger auch in Zukunft anfälliger für Störungen blieben, würden diese durch zunehmende Digitalisierung vorhersehbarer und leichter zu lösen sein. Dabei würden jedoch die Arbeitsplätze zur einfachen Dateneingabe künftig wegfallen und die Mitarbeiter für höher qualifizierte Aufgaben zu schulen sein. Hilfreich sei auch hier eine branchenübergreifende Standardisierung der Prozesse, es wäre fatal, wenn zahlreiche Sonderlösungen entstehen würden.

Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant des Hafens Antwerpen in Deutschland, sah in der Digitalisierung eine große Herausforderung für die Häfen. Mit Produkten und Initiativen wie APCS (Antwerp Port Community System), einem Netzwerk von Systemen und Lösungen für die digitale  KommuniKation im Hafen zum Datenaustausch  „business to government (B2G)“, „business to business“ (B2B) und „government agencies to government agencies (G2G) würde in Antwerpen die Digitale Zukunft vorbereitet und Lösungen entwickelt. Zur Entwicklung von Lösungen würden die Seehäfen auch intensiv untereinander kommunizieren, da die Kunden selten an einen einzigen Hafen gebunden wären. Wichtige Aufgabe der Digitalisierung wäre vor allem die Effizienzsteigerung aller Verkehrsträger und deren Schnittstellen; der Modal Split würde sich zwar zugunsten von Bahn und Schifffahrt ändern, jedoch würden auch mehr Lkw unterwegs sein als heute.

Sebastian Schambach, Projektleiter, Transportation Sector, Oliver Wyman GmbH, kritisierte, dass Deutschland bei Investitionen in moderne Systeme nicht führend sei, obwohl das Land den Spitzenplatz in der Logistik innehabe. In Bezug auf die Digitalisierung werde vielfach noch zu viel „in Prozessen gedacht und zu wenig hinsichtlich der Geschäftsmodelle. Die Entwicklung neuer Strukturen sei eng an geeignetes Personal gebunden, und gerade hier hätten es Startup-Unternehmen viel leichter als alteingesessene Logistiker, da sie in den sozialen Netzwerken heimisch wären, wo sie geeignete Leute abholen könnten. Generell werde sich der Spediteur als Bestandteil der maritimen Logistik langfristig im Zuge der Digitalisierung nicht selbst abschaffen, er werde sich aber anderen Wettbewerbssituationen und neuen Konkurrenten gegenübersehen.

Quelle und Foto: VVWL, die Referenten v.l. Michael Wax, Ralf Düster, Dr. Christoph Kösters, Moderator Michael Cordes, Dr. Hansjörg Rodi, Kristin Kahl, Axel Götze-Rohen, Sebastian Schambach, Dr. Dieter Lindenblatt, Carsten Taucke, Burkhard Landers                           




Bundesfachabteilung Wasserbau gegründet

GrossHuelskens

„Mit der Gründung der Bundesfachabteilung (BFA) Wasserbau erhält die technisch-politische Interessenvertretung des Wasserbaus mit seinen vielfältigen Aufgaben an Küsten, Flüssen und Kanälen eine feste Grundlage.“

„Als Ansprechpartner für Politik und Verwaltung wollen wir den Dialog mit dem Bundesverkehrsministerium und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, aber auch mit privaten Auftraggebern über aktuelle Herausforderungen des Wasserbaus suchen“, so Dipl.-Ing. Thomas Groß, designierter Vorsitzender der BFA Wasserbau und Geschäftsführer Huelskens Wasserbau GmbH & Co. KG, Wesel, in Berlin.

Erste inhaltliche Schwerpunkte sieht Groß in der Reduzierung des Planungsdefizits und der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungs-verfahren im Wasserstraßenbereich, der Kommentierung von neuen technischen und umweltrechtlichen Vorschriften sowie der Mitarbeit bei der Nachwuchsgewinnung.

Die Mitgliederversammlung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie hatte am 1. Juni die Gründung der neuen Bundesfachabteilung beschlossen. Die BFA Wasserbau ergänzt die bereits im Verkehrsbereich bestehenden Bundesfachabteilungen Straßenbau und Eisenbahnoberbau. Bislang sind 30 Unternehmen in der BFA Wasserbau organisiert, die zur konstituierenden Sitzung am 18. September 2017 in Duisburg zusammenkommen.

Der kommissarisch ins Amt gewählte Vorstand der BFA Wasserbau besteht aus:

  • Ing Heinz Baltus, Geschäftsführer Hydro Wasser- und Tiefbau GmbH, Menz,
  • Ing. Thoma Groß, (Vorsitzender), Geschäftsführer Huelskens Wasserbau GmbH & Co. KG, Wesel,
  • Ing. Johann Maidl, Prokurist Reinhold Meister Wasserbau GmbH, Hengersberg,-Ing. (FH)
  • Hansjörg Maier, Technischer Geschäftsführer SCHLEITH GmbH, Rheinfelden,
  • Ing. Rolf Meischen, Standortleiter Spezialtiefbau Bereich Hamburg WAYSS & FREYTAG Ingenieurbau, Hamburg,
  • -Ing. Helmut Renze, Geschäftsführer JOHANN BUNTE GmbH & Co. KG, Papenburg.

Quelle und Foto: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.