NRW-Verkehrsministerium neu aufgestellt

DEU, Düsseldorf, 30.06.2017: Staatskanzlei: Dr. Hendrik Clemens Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr(r.) mit Verkehrsminister Hendrik Wüst (l.). [Bitte Copyright beachten: Lichtenscheidt Belegexemplar an: Eric Lichtenscheidt, Berger Allee 9, 40213 Düsseldorf, 0176 8215 4649, lichtenscheidt@feinefotos.de] [#0,26,121#]

Der neue Verkehrsminister Hendrik Wüst (r.) hat nach seiner Vereidigung in der vergangenen Woche sein Amt im Ministerium angetreten. Zugleich hat auch sein Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte die Amtsgeschäfte aufgenommen.

Anlässlich seiner ersten Arbeitswoche sagte Minister Wüst: „Ich freue mich, Teil des Neuaufbruchs zu sein und mich in den kommenden Jahren mit aller Kraft in den Dienst des Landes stellen zu können. Als neuer Verkehrsminister möchte ich vor allem für eine intelligente, vernetzte Mobilität stehen. Wir werden unter anderem die Chancen der Digitalisierung nutzen, um für die Mobilität der Zukunft gerüstet zu sein.“

Staatssekretär Schulte ergänzte: „Den Verkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland zu gestalten, ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stelle. In diesem Bereich die Weichen für die Zukunft zu stellen, wird eine spannende aber lohnende Aufgabe.“

Der 41-jährige Wüst wurde in Rhede geboren und war zuletzt wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in NRW. Zudem war er in den Jahren 2006 bis 2010 Generalsekretär der nordrhein-westfälischen Union und auch viele Jahre Mitglied des CDU-Bundesvorstands. Der Westfale hat seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbands NRW nach seiner Ernennung als Minister beendet.

Schulte ist 58 Jahre alt und stammt aus Essen. Der Bauingenieur wechselt von der Privatwirtschaft ins Ministerium. Er war unter anderem für große Infrastrukturprojekte des Hochtief-Konzerns sowie des österreichischen Unternehmens PORR verantwortlich.

Quelle: MBWSV, Foto: E. Lichtenscheidt




Massive Schwierigkeiten beim Containerumschlag

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Die Containerabfertigung in den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen gerät zunehmend zum Desaster: Bereits seit Ende Mai kommen die Terminals dort mit der Abfertigung nicht mehr hinterher. Das beklagt der BDB.

Sowohl bei den ausgehenden Verkehren in Richtung Übersee, als auch bei der Verschiffung von Containern in das Hinterland kommt es zu massiven zeitlichen Verzögerungen. Binnenschiffe werden an den Containerterminals nur noch mit mehrtägiger Verspätung abgefertigt. Verbindliche Abfertigungstermine gibt es nicht mehr; die Wartezeiten zum Laden bzw. Löschen der Fracht betragen im Hafen Antwerpen bis zu 96 Stunden. In Rotterdam sind es sogar bis zu 120 Stunden.

Vertreter aus Wirtschaft und Industrie schlagen nun zusammen mit Firmenvertretern des Binnenschifffahrtsgewerbes und des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) Alarm, denn Wartezeiten beim Umschlag von bis zu einer Woche sind unzumutbar. Containercarrier in der Binnenschifffahrt können unter diesen Umständen die Einhaltung ihrer Fahrpläne nicht mehr garantieren. Entstehende Mehrkosten für das Löschen an anderen Terminals, zum Beispiel um Termine zu halten, können keinesfalls durch die Dienstleister bzw. deren beauftragende Verlader geschultert werden. „Folgekosten durch verpasste Seeschiffsabfahrten bzw. verspätete Gestellungen von Containern liegen außerhalb unseres Verantwortungsbereichs“, argumentiert die Branche, die sich selber häufig als „Spielball“ in Abfertigungsabläufen in den Seehäfen sieht und mit enormem Mehraufwand und zusätzlichen Kosten zu kämpfen hat.

Der Wirtschaftsstandort Deutschland leidet massiv unter dieser Situation in den Westhäfen. Und auch umweltpolitisch ist die derzeitige Situation ein Trauerspiel. Immer mehr Containerverkehre werden zurzeit aus der Not heraus auf die Straße verlagert, weil die Zuverlässigkeit den Kunden der Verlader gegenüber keine andere Wahl lässt. Und die derzeit niedrigen Wasserstände am Rhein verhindern, dem Stau in den Seehäfen schlicht mit mehr Schiffsraum im Hinterland zu begegnen.

Die Ursachen dieser unhaltbaren Zustände liegen nicht in Wetterkapriolen oder ähnlichem begründet, sondern sind in weiten Teilen hausgemacht. Die Fusion der großen Seereedereien mit komplett neuen Abfahrtplänen sorgt seit Monaten weltweit für Chaos in der Abfertigung. Große Seeterminals in den Westhäfen bewegen sich mit einer Auslastung von 90 % an der Grenze des Machbaren. Auch die bisher als Bypass genutzten Terminals sind inzwischen ausgelastet. Der Cyberangriff auf ein großes Seeterminal in den vergangenen Tagen hat die Abfertigung zusätzlich ins Stocken gebracht. Alle Versprechungen der Terminalbetreiber, diese Situation nun kurzfristig in den Griff zu bekommen, haben sich als haltlos erwiesen.

Wirtschaftsvertreter, die Binnenschifffahrtsbetreiber mit dem BDB und Vertreter von Terminal und Hafen hatten dazu in den letzten Monaten gemeinsame Konzepte verabredet, die auch Wirkung zeigten, nun aber wieder ins Gegenteil umzuschlagen scheinen. Auch die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen bemühen sich im Rahmen von Gesprächsrunden auf höchster Führungsebene und mit sämtlichen Beteiligten um eine Beseitigung der Misere.

Die Forderung von Industrie und Wirtschaft sowie der Binnenschifffahrtsunternehmen ist daher eindeutig: „Es genügt uns nicht, dass in gemeinsamen Gesprächen mit Terminalbetreibern Besserung gelobt wird. Die Seehäfen sind aufgefordert, die Abfertigungsprobleme endlich operativ in den Griff zu bekommen. Dazu müssen auch den Binnenschifffahrtsunternehmen verbindliche Abfertigungstermine gegeben werden, damit Planungen nicht immer wieder über den Haufen geworfen werden müssen oder von einer Vertröstung zur anderen gehangelt wird. Dies alles muss nun zeitnah geschehen, damit die Erfolgsstory ‚Container in der Binnenschifffahrt‘ fortgeschrieben werden kann!“

Quelle: BDB, Foto: Port of Antwerp