Pump-Jets für „MS Renate“

renate

Der Propulsionsspezialist SCHOTTEL sicherte sich einen Auftrag für die Ausstattung des diesel-elektrisch betriebenen Fahrgastschiffs „MS Renate“ der Personenschifffahrt Josef Schweiger.

Die beauftragte Werft Stahlbau Müller in Oberwinter am Rhein orderte insgesamt drei SCHOTTEL Pump Jets für das 50 Meter lange und 10 Meter breite Schiff. Die „MS Renate“ wird als erstes diesel-elektrische Fahrgastschiff mit SCHOTTEL Pump Jets auf der deutschen Donau verkehren. Damit ist sie optimal geeignet für ihren Einsatz im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ im niederbayerischen Landkreis Kelheim.

Angetrieben wird das energieeffiziente Schiff, das Platz für beinahe 500 Gäste bietet, von zwei SCHOTTEL Pump Jets Typ SPJ 82 mit einer Leistung von je 361 kW. Zusätzlich wird ein Pump Jet Typ SPJ 57 mit einer Leistung von 180 kW als Querstrahlsteueranlage im Bug integriert. Das Bugstrahlruder kann nach Bedarf sowohl zum flexiblen Manövrieren im engen Fahrwasser als auch als zusätzlicher Antrieb eingesetzt werden. Die Besonderheit des 360 Grad steuerbaren Pump Jets ist, dass er bodengleich eingebaut wird und ohne Widerstand auch in flachem Wasser vollen Schub in alle Richtungen bietet. Damit beweist er selbst bei höheren Geschwindigkeiten bis 12 kn maximale Manövrierfähigkeit. In der Binnenschifffahrt bewährt sich der kompakte SPJ überall dort, wo aufgrund von Tiefgangsbeschränkungen ein herkömmlicher Propellerantrieb nicht eingesetzt werden kann. Durch den bündigen Einbau im Schiffsboden kann der Spezialantrieb auch in extrem flachen Gewässern operieren. Ein Schutzgitter am Wassereinlass der Pump Jets schützt vor Beschädigungen durch Treibgut.

Durch den Einbau einer elastischen Lagerung wird die Stahl- und Gussstruktur des Pump Jets vollkommen vom Schiffsrumpf getrennt. Außerdem werden auf diese Weise hochfrequente Vibrationen gefiltert. Der SPJ ist dadurch ein extrem geräusch- und schwingungsarmer Antrieb, der für höchstmöglichen Komfort an Bord

des Fahrgastschiffs sorgt und gleichzeitig die Tierwelt unter Wasser schützt. Die „MS Renate“ wird planmäßig im Frühjahr 2018 ihren Betrieb auf der Donau aufnehmen. In den Sommermonaten von März bis Oktober wird das Schiff überwiegend im Linienverkehr im Donau- und Altmühltal bei Kelheim im Einsatz sein. Außerdem kann es ganzjährig für Sonderfahrten auf der bayerischen Donau und dem Main-Donau-Kanal gebucht werden.

Die SCHOTTEL-Gruppe mit Hauptsitz in Spay am Rhein ist ein weltweit führender Hersteller von Antrieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen. 1921 gegründet, entwickelt und fertigt das Unternehmen seit rund 65 Jahren rundum steuerbare Antriebs- und Manövriersysteme, komplette Antriebsanlagen bis 30 MW Leistung sowie Steuerungen für Schiffe aller Art und Größe. Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte weltweit sorgen für Kundennähe.

Quelle: Schottel, Foto: Renate Schweiger, Das aktuelle Fahrgastschiff „MS Renate“ der Familie Schweiger wird im Frühjahr 2018 von dem Nachfolgermodell abgelöst.

 




LNG in der Seeschifffahrt

ferlemann

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert ab sofort die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen auf verflüssigtes Erdgas (LNG) als Schiffskraftstoff. Ziel des neuen Förderprogramms ist es, den Einsatz von LNG in der deutschen Seeschifffahrt voranzutreiben. Die Fördermittel werden aus der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) zur Verfügung gestellt.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Deutschland ist eine der weltweit größten Schifffahrtsnationen. Wir wollen diese Spitzenposition halten und unterstützen deshalb die Einführung innovativer Technologien. Mit unserem neuen Förderprogramm beschleunigen wir die Verbreitung alternativer Antriebe in der Seeschifffahrt und halten Kurs auf unser Ziel: Mehr Mobilität bei weniger Emissionen.“

LNG als Schiffskraftstoff trägt zur Senkung der Treibhausgas- und der Luftschadstoffemissionen bei. Im Gegensatz zu herkömmlichen, ölbasierten Schiffskraftstoffen verursacht LNG keinerlei Schwefeloxid-Emissionen (SOx). Stickoxid-Emissionen (NOx) werden im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 90 Prozent und Partikel-Emissionen um ca. 98 Prozent reduziert.

Begleitend zum Ausbau der LNG-Tankinfrastruktur und der Aus- und Umrüstung von Schiffen modernisiert das BMVI auch die bundeseigene Flotte mit alternativen Antrieben. Mit dem Forschungsschiff „Atair“ des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gibt das BMVI den Startschuss.

Die Förderrichtlinie wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ein erster Aufruf für Projektanträge befindet sich in Vorbereitung. Antragsberechtigt sind Unternehmen, die Eigentümer eines Schiffes sind oder einen Schiffsneubau planen, sowie Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts.

Quelle und Foto: BMVI