Deutsche Häfen werden zu digitalen Hubs

Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Auf dem Weg zum Hafen 4.0: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) startet bereits den zweiten Förderaufruf für innovative Hafentechnologien.

Bundesminister Alexander Dobrindt: „Deutschland braucht eine starke maritime Wirtschaft. Wir entwickeln mit unserem Förderprogramm deutsche Häfen zu digitalen Hubs und stellen dafür 64 Millionen Euro bereit. Wir unterstützen die Häfen dabei innovative Hafentechnologien zu entwickeln und damit Güterumschläge zu optimieren. Dadurch sichern wir die Arbeitsplätze der Zukunft.“

Mit dem Förderprogramm für Innovative Hafentechnologien (IHATEC) unterstützt das BMVI Projekte, die nachweislich zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Technologien in den Häfen beitragen. Sie sollen dabei helfen, das stark anwachsende Umschlagaufkommen zu bewältigen und Logistikketten zu verbessern. Dafür stellt das BMVI im Zeitraum 2016 – 2020 rund 64 Millionen Euro bereit.

Das Förderprogramm IHATEC richtet sich an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Einrichtungen für Forschung und Wissensverbreitung, außeruniversitäre Einrichtungen und Ingenieurbüros.

Im ersten Aufruf, der bis Ende 2016 lief, wurden insgesamt 75 Anträge zu 27 Verbundprojekten eingereicht. Bislang wurden rund 19 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt. Die Projekte reichen von der IT-optimierten Prozesssteuerung über den Einsatz automatisierter Systeme für den Güterumschlag bis hin zu Maßnahmen zur Bekämpfung von Cyber-Angriffen.

Ausführliche Informationen zur Förderrichtlinie gibt es hier und Möglichkeit zur Antragsstellung hier

Quelle und Foto: BMVI




Kieler Hafenpreis an Jörn Grage verliehen

06 07 Presiverleihung vl Joern Grage Dirk Claus Foto Port of Kiel

Der Kieler Hafenpreis 2017 wurde an Jörn Grage, Geschäftsführer der SCA Logistics GmbH, verliehen. Die Auszeichnung wurde am Donnerstagabend (14.09.) im Rahmen der „Sprottenback“, der gesellschaftlichen Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, durch Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, überreicht.

In seiner Laudatio würdigte Dirk Claus den Preisträger: „Jörn Grage hat durch sein persönliches Engagement maßgeblich dazu beigetragen, das neue SCA Logistics-Terminal in Kiel anzusiedeln. Mit SCA und Iggesund Paperboard sind nunmehr zwei global führende Forstproduktunternehmen Partner des Hafens.“ Im neuen Logistikzentrum, das im November 2016 im Ostuferhafen eröffnet wurde, werden bereits in diesem Jahr über 800.000 Tonnen hochwertige Papierprodukte umgeschlagen und eingelagert. Dirk Claus: „Das Papiergeschäft fügt dem Kieler Hafengeschehen eine weitere tragende Säule hinzu und gibt uns einen nachhaltigen Wachstumsschub. Neben den sichtbaren Investitionen in die Terminalanlagen ist auch die Ausweitung der Logistikkompetenz am Standort genauso bedeutend.“

Das neue SCA-Terminal wurde mit einer Hallenlagerfläche von über 50.000 m² auf einem gut 16 Hektar großen Areal im nördlichen Bereich des Ostuferhafens errichtet. In Summe wurden 25 Mio. Euro investiert und 80 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung mit dem Kieler Hafenpreis“, so Jörn Grage: „Das neue Terminal ist genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und geographisch ein idealer Ausgangspunkt zur Belieferung unserer Kunden. Dazu gewährleistet die gute Zusammenarbeit mit dem PORT OF KIEL eine reibungslose Abwicklung der Schiffsanläufe.“ SCA-Frachtfähren laufen den Ostuferhafen zweimal wöchentlich aus Sundsvall in Nordschweden an und löschen bis zu 160 mit Papierprodukten beladene Kassetten. Die Produktpalette reicht dabei von Zellstoffen über Druckpapiere bis hin zu Kraftlinern und Kartonagen für hochwertige Verpackungen, die für deutsche und europäische Märkte bestimmt sind. Darüber hinaus werden Überseecontainer gepackt, die via Hamburg nach Fernost verschifft werden. Auf ihrem Rückweg an die schwedische Ostküste transportieren SCA-Schiffe verschiedene Ladungsarten, wie Fahrzeuge, Stückgüter, Stahl oder auch Recyclingmaterialien.

Jörn Grage (52), studierter Betriebswirt und ausgebildeter Schifffahrtskaufmann, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine berufliche Laufbahn begann 1981 bei D. Fuhrmann, Nissle & Günther Nflg., wo er als Operations und Sales Manager für den Hamburger Linienagenten tätig war. 1990 wechselte Jörn Grage zur HHLA, bevor er 1993 die Position des Sales und Marketing Managers der Hansa Rail GmbH, einem Joint Venture der DB und der schwedischen Staatsbahn übernahm. Seit 1997 in der Rail Logistics & Forwarding-Sparte der Schenker AG tätig, hat er als Management Representative, Prokurist und später Geschäftsführer für die Schenker AB, Railog GmbH, Schenker Rail Cargo Deutschland GmbH und Scandinavian Rail Cargo AB gearbeitet. Seit September 2013 ist Jörn Grage Geschäftsführer der SCA Logistics GmbH, der deutschen Logistiktochter des schwedischen SCA-Konzerns. Der SCA-Konzern entwickelt und produziert hochwertige Forstprodukte, die in rund 100 Ländern der Welt vertrieben werden. Als größter privater Forsteigentümer Europas mit einer Waldfläche von 2,6 Millionen Hektar steht SCA für nachhaltige Forstwirtschaft. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter. SCA hat seinen Hauptsitz in Sundsvall, Schweden.

Die Skulptur des diesjährigen Kieler Hafenpreises wurde von ANTARIS, dem Eckernförder Designer und Kunstschmied Patrick Schloßer, in Form eines Pollers gestaltet, der von Sprotten umschwärmt wird. Die Skulptur ist ein wertvolles Unikat der Metallkunst, die in Handarbeit des Künstlers aufwendig gefertigt wurde. Der Poller symbolisiert die feste Verbindung der Schiffe mit dem Hafen. Die Sprotten, die immer im Schwarm schwimmen, stehen bildlich für die Gemeinschaft, die zielstrebig vorrankommt. Auf Vorschlag des Beirates der SEEHAFEN KIEL wird mit dem Hafenpreis einmal im Jahr eine Persönlichkeit im Rahmen der „Sprottenback“ ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um den Kieler Hafen verdient gemacht hat.

Der Hafenpreis wurde erstmals im Jahr 2005 verliehen. Bisherige Preisträger waren:
2005: Samuil Vindergauz (Liniendirektor der Reederei LISCO), 2006: Hans-Dieter Nehrhoff (Technischer Geschäftsführer des Gemeinschaftskraftwerkes Kiel), 2007: Gunnar Blomdahl (CEO der Stena Line), 2008: Röttger Wittern (Geschäftsführer Sartori & Berger), 2009: Trond Kleivdal (CEO der norwegischen Reederei Color Line), 2010: Anders Refsgaard (Vice-President der Reederei DFDS Seaways), 2011: Ingolf Kästner (Leiter internationale Verkehre der Kombiverkehrs KG), 2012: Verleihung des Prunksiegels der Landeshauptstadt Kiel an Heinz Bachmann (langjähriger Marketingdirektor der SEEHAFEN KIEL), 2013: Claudia Roller (Vorstandsvorsitzende von Hamburg Hafen Marketing), 2014: Frank Erschkat (Leiter des Produktionszentrum Hamburg der DB Schenker Rail AG), 2015: Niclas Mårtensson (Chief Operating Officer (COO) der Stena Line Group), 2016 Jos van der Meer (Geschäftsführer der Mibau Baustoffhandel GmbH).

Kiel zählt zu den vielseitigsten Hafenstandorten an der Ostseeküste. Die verschiedenen Hafenteile rund um die Kieler Förde verfügen über Terminalanlagen für Passagier- und Frachtschiffe nahezu jeder Art und Größe. Kiel ist bedeutender Fährhafen mit Verbindungen nach Skandinavien, ins Baltikum sowie nach Russland; Kiel zählt zu den führenden Kreuzfahrthäfen in Nordeuropa und hat zudem eine wichtige regionale Versorgungsfunktion mit Stück- und Massengütern. Das Rückgrat des Hafens bilden die Fährverkehre, die etwa 4/5 zum Gesamtumschlag von 6,5 Mio. Tonnen in 2016 beitrugen. Das Passagieraufkommen von gut 2 Mio. Reisenden unterstreicht gleichzeitig die Bedeutung des Seetourismus und die Leistungsfähigkeit für touristische Verkehre. Seine geographische Lage und die Hinterlandverbindungen über die Straße und auf der Schiene machen den Hafen für den Güterumschlag und Passagierverkehr gleichermaßen attraktiv.

Quelle und Foto: Seehafen Kiel