Verkehrsminister fährt auf „eddy“ ab

SWDWuest

Seit gut zwei Monaten sind sie auf den Düsseldorfer Straßen unterwegs: Die Elektro-Mietroller mit dem Namen „eddy“, die von den Stadtwerken Düsseldorf und dem Berliner Startup „emmy“ betrieben werden.

Für die Stadtwerke ist das E-Rollersharing mehr als nur ein Geschäftsmodell. Es ist auch ein wichtiges Signal dafür, dass die umweltfreundliche E-Mobilität in die Spur kommt. Davon überzeugte sich heute auch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Er besuchte die Unternehmenszentrale am Höherweg, um eine Testrunde mit dem E-Roller zu drehen und sich über das neue Angebot als ein Element eines zukünftigen urbanen Verkehrssystems zu informieren.

Nach dem Gespräch mit Stadtwerke-Vorstand Hans-Günther Meier zeigte sich der Minister überzeugt vom Konzept: „Der Elektroroller Eddy macht Spaß, verringert Staus in der Stadt und ist auch noch gut für die Umwelt. Mit Eddy bringen die Stadtwerke Düsseldorf was ins Rollen.“ Hintergrund: Die Elektro-Roller werden mit umweltfreundlich erzeugtem Strom betrieben. Stadtwerke-Vorstand Hans-Günther Meier rechnete vor: „Seit dem Start sind die Roller rund 80.000 Kilometer auf Düsseldorfs Straßen gefahren. Ein Mittelklasse-Benziner mit einem Verbrauch von sechs Litern auf 100 Kilometer emittiert auf diese Distanz immerhin mehr als 20 Tonnen CO2.“

Das Prinzip von „eddy“ ist ganz einfach: Die Kunden können die Elektro-Fahrzeuge überall in der City ausleihen und wieder abstellen. Insgesamt sind 100 Roller innerhalb des Geschäftsgebietes, das einen Großteil der Innenstadt abdeckt, verteilt. Die Ausleihe selbst geht komfortabel: Die Kundinnen und Kunden müssen sich einmal registrieren und können dann jeden Roller per Handy-App starten und wieder abmelden. Die Preise liegen bei 19 Cent pro Minute oder 59 Cent je angefangenem Kilometer. Nach jeder Fahrt wird automatisch der günstigere Tarif abgerechnet.

Für Martin Giehl, Stadtwerke-Prokurist und verantwortlich für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, ist „eddy“ ein wichtiger Baustein für ein städtisches Mobilitätssystem der Zukunft: „Dabei geht es um die optimale Vernetzung von ÖPNV, Sharing-Angeboten sowie Rad- und Fußverkehr, um die Stadt von Luft- und Lärmemissionen zu entlasten.“

Weitere Infos dazu gibt’s hier im Internet

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG, NRW-Verkehrsminister Hendrick Wüst mit dem Düsseldorfer Landtagsabgeordneten Marco Schmitz




Antwerpen mit gutem Ergebnis

Container terminals at Deurganckdock

Der Hafen Antwerpen konnte in den ersten neun Monaten dieses Jahres sein Umschlagvolumen erneut steigern. Insgesamt wurden 167,1 Mio. Tonnen Fracht und damit 3,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum umgeschlagen.

Nahezu alle Bereiche konnten bis Ende September ein starkes Wachstum verzeichnen: Der Containerumschlag stieg in der Tonnage um 3,7 Prozent auf 91,9 Mio. Tonnen, Flüssiggüter wie etwa Ölderivate erreichten ein Plus von 2,4 Prozent auf 54,4 Mio. Tonnen, konventionelles Breakbulk, darunter Stahl, legten um 7,7 Prozent auf 7,8 Mio. Tonnen zu und der Ro/Ro-Bereich vervollständigte den positiven Trend mit einem Wachstum von 10,7 Prozent auf 3,7 Mio. Tonnen. Lediglich der Bereich Schüttgut verbuchte ein leichtes Minus von 0,8 Prozent.

„Im vierten Quartal wollen wir das gleiche Wachstumstempo beibehalten wie in den vorgegangenen neun Monaten”, sagte Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. „Dieser positive Trend hält bereits seit einigen Jahren beständig an. Antwerpen kann nun seit geraumer Zeit sehr gute Ergebnisse verbuchen – und das in einem Markt, der ansonsten von Volatilität und Fluktuationen charakterisiert ist. Wenn man es in einer solchen Situation schafft, nicht nur seine Marktanteile zu halten sondern auszubauen, gibt dies Vertrauen in die Zukunft.“

Container
Der Containerumschlag ist in den ersten neun Monaten in Tonnage gemessen um 3,7 Prozent auf 91.904.088 Tonnen gestiegen. In Standardcontainern (Twenty-Foot Equivalent Unit) entspricht das einem Wachstum von 3,2 Prozent. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 7.798.016 TEU in Antwerpen umgeschlagen. Dabei stieg die Anzahl beladener Container, die am Hafen umgeschlagen wurden, um 4,6 Prozent, während die Anzahl von Leercontainern um 4,4 Prozent sank.

Bei den Handelsrouten konnten speziell mit Nordamerika (+9,5 Prozent) und dem Fernen Osten (+9,3 Prozent) Zuwächse verzeichnet werden. Die Verkehre mit den Vereinigten Staaten erreichten bei beladenen Containern ein Wachstum von 6,7 Prozent, wobei die ankommenden US-Exporte mit einem Plus von 8,7 Prozent einen klaren Aufwärtstrend zeigten. Mit Europa, Antwerpens größtem Partner, büßte der Hafen in den ersten neun Monaten 4,5 Prozent Volumen ein. Dies ist vor allem auf einen Rückgang von Inbound-Transshipment-Fracht zurückzuführen.

Der gestiegene Containerumschlag ist einerseits durch die Schiffsanläufe der neuen Reedereiallianzen bedingt, mit denen Antwerpen seine Marktposition in Nordwesteuropa festigen konnte. Zum anderen wurden neue Liniendienste eingerichtet, die sich ausdrücklich für Antwerpen entschieden haben. Somit konnte Containerfracht in den vergangenen neun Monate folgende Zahlen erreichen: Im zweiten Quartal 2017 wurde mit 2.663.590 TEU das beste Quartalsergebnis in der Geschichte des Hafens erzielt – dicht gefolgt vom dritten Quartal mit 2.654.711 TEU.

Breakbulk
Ro/Ro-Fracht verzeichnete in diesem Jahr ein starkes Plus von bisher 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 3.752.577 Tonnen. Insbesondere die Papier-Importe im Ro/Ro-Bereich wuchsen mit 250.000 Tonnen oder 89 Prozent immens an. Generell konnte eine Steigerung der rollenden Ladung im Im- und Export auf beinahe allen Handelsrouten verzeichnet werden. Gleichzeitig stieg die Zahl der umgeschlagenen Fahrzeuge um 3,4 Prozent auf 919.793 Einheiten.

Das konventionelle Breakbulk hat sich in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls gut entwickelt. Ende September wurde hier ein Volumen von 7.829.415 Tonnen erreicht, was einem Anstieg um 7,7 Prozent entspricht. Hohe Wachstumsraten waren insbesondere bei Im- und Export von Eisen und Stahl – und hier speziell bei Coils – zu verzeichnen. Insbesondere die Importe von Roheisen und Stahl aus Indien stiegen stark an – ein Plus von 190 Prozent oder 600.000 Tonnen. Dem steht ein Rückgang der Importe aus China um 38 Prozent oder 420.000 Tonnen gegenüber. Diese Entwicklung ist durch Antidumpingmaßnahmen Europas begründet, mit denen Einfuhren chinesischen Stahls belegt worden sind. Nachdem die EU kürzlich auch Einfuhrzölle für Coils aus Russland, Brasilien, der Ukraine und dem Iran erhöht hatte, gingen die Stahlimporte aus diesen Ländern ebenfalls stark zurück.

Flüssiggut
Der Umschlag von Flüssiggut ist innerhalb der ersten neun Monate 2017 um 2,4 Prozent auf 54.462.733 Tonnen gestiegen. Während die Exporte von flüssigem Treibstoff einen Anstieg von 11,4 Prozent verzeichneten, sanken die Importe im gleichen Zeitraum um 12,8 Prozent, sodass das Umschlagvolumen mit 30.817.999 Tonnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beinahe gleich geblieben ist. Der höhere Umschlag bei Flüssiggut ist auf den Anstieg von Rohölimporten um 28,0 Prozent auf 4.360.575 Tonnen zurückzuführen. Das Umschlagvolumen chemischer Produkte stieg in den ersten drei Quartalen um 2,0 Prozent auf 10.638.133 Tonnen.

Schüttgut
Das Volumen im Schüttgutumschlag ist von Januar bis September 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent auf 9.200.951 Tonnen leicht gesunken. Düngemittel, die den größten Teil des Schüttguts ausmachen, konnten derweil einen Anstieg um 7,4 Prozent auf 2.828.534 Tonnen verzeichnen, wobei hier die Exporte um 6,4 Prozent und die Importe um 9,5 Prozent gestiegen sind.

Der Erzumschlag ist um 23,2 Prozent auf 1.840.806 Tonnen angewachsen, was insbesondere auf den Anstieg der Importe zurückzuführen ist. Diese lagen um das Zweieinhalbfache höher als im Vorjahreszeitraum. Das Volumen der im Hafen umgeschlagenen Kohle ging in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr stark zurück und sank um 55,6 Prozent auf 396.518 Tonnen.

Seeschiffe
In den ersten neun Monaten dieses Jahres liefen den Hafen Antwerpen insgesamt 10.695 Seeschiffe an. Das entspricht einem zahlenmäßigen Rückgang um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zugleich ist die Bruttotonnage um 1,8 Prozent auf 307.095.315 GT (Gross Tonnage) angestiegen.

Quelle und Fotos: Antwerp Port Authority




Zollinspektionen online sichtbar

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Mit  dem Service Inspectieportaal von Portbase, der Organisation hinter dem übergreifenden nationalen Port Community System, kann man online alle Importkontrollen einsehen, die unter Regie des Zolls in den niederländischen Häfen stattfinden.

Von der ersten Ankündigung bis zur Freigabe kann die Hafenwirtschaft die „eigene“ Ladung mitverfolgen. Mit dem neuen Service wissen alle beteiligten Parteien immer rechtzeitig, welche Importladung für eine Scankontrolle bzw. physische Überprüfung ausgesucht wird. Terminals können Container und andere Ladung schon vor der Ankunft in ihren Systemen blockieren. Eine Inspektion ist direkt bei der Ankunft möglich. Die Ladung kann anschließend der Logistikkette wieder rasch hinzugefügt werden.

Der Service Inspectieportaal wurde von Portbase entwickelt, in enger Zusammenarbeit mit dem Zoll, Terminals, Reedereien, Schiffsmaklern und Agenturen. Der Service ist im Internet verfügbar und zeigt die geplanten Kontrollen von Containern, Massengut- und Stückgutladung in allen niederländischen Häfen. Dies gilt sowohl für die Kontrollen des Zolls selbst als auch für die Inspektionen, die sie auf Anfrage der niederländischen Aufsichtsbehörde für Lebensmittel und Waren (Nederlandse Voedsel en Waren Autoriteit, NVWA) und der niederländischen Inspektion für Umwelt und Transport (Inspectie Leefomgeving en Transport, ILT) durchführen. Außer einer Echtzeitanzeige für die Mitverfolgung der Kontrollen bietet der Service Inspectieportaal zudem umfangreiche Optionen für Berichte, Recherchen und zur Suche.

Iwan van der Wolf, Managing Director von Portbase: „Inspectieportaal ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam mit unserer Community daran arbeiten, die niederländischen Häfen zunehmend cleverer zu gestalten.”

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Potenziale der Start-up-Szene identifiziert

Prof. Dr.-Ing. Frank Fürstenberg

Die Logistik-Initiative Hamburg und die NORDAKADEMIE Graduate School haben im Rahmen der Masterprojekte ein gemeinsames Projekt zum Thema „Digital Hub Logistics Hamburg“ erfolgreich bearbeitet.

Kernaufgabe war es, den Ist-Zustand der logistischen Start-Up-Szene zu untersuchen und darauf aufbauend Handlungsstrategien und konkrete Maßnahmen zur Förderung logistischer Start-Ups in Hamburg herauszuarbeiten. Carmen Schmidt, Mitglied der Geschäftsführung der Logistik-Initiative, sowie der betreuende Dozent und Studiengangsleiter Logistik an der NORDAKADEMIE, Prof. Dr.-Ing. Frank Fürstenberg, zeigten sich sehr zufrieden mit den Untersuchungsergebnissen.

Als erfolgreichstes Digital Hub gilt das Silicon Valley mit seiner Kombination aus Gründern, Start-ups, großen Technologieunternehmen und herausragenden Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zur Förderung digitaler Branchenhubs in Deutschland die Digital Hub Initiative gegründet. Mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft, die auch die Logistikbranche massiv verändern wird, soll mit zwei Digital Hub Logistics an den Standorten Hamburg und Dortmund ein Zeichen gesetzt werden.

Aufgrund der geografischen Lage und der guten Erreichbarkeit zu Wasser, über Straße, Schiene und Luft ist Hamburg ein herausragender logistischer Knotenpunkt im Welthandel und der bedeutendste Logistikstandort in Nordeuropa. Damit dies so bleibt, müssen Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation rechtzeitig erkannt und die mittelstandsgeprägte Logistikbranche dement­sprechend aufgestellt werden. Der Digital Hub Logistics in Hamburg soll hierzu einen Beitrag leisten.

Der Hamburger Hub soll Freiraum bieten für digitale Technologie- und Produktentwicklungen, neue Geschäftsmodelle sowie Workshops für Unternehmen und Gründer. Co-working Areas, Prototype Labs und MakerSpace sollen das innovative Test- und Investumfeld für die Logistikkonzepte der Zukunft liefern. Rund 30 Unternehmen haben bereits ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung erklärt, damit Global Player, Mittelständler und vor allem auch Start-ups gemeinsam an innovativen digitalen Lösungen rund um die Logistik forschen und marktreife Produkte entwickeln können.

Die geplanten Aktivitätenfelder reichen von der Vernetzung von Logistikunternehmen, IT-Branche, Forschung und Wissenschaft, Start-ups und Politikern über Schulung- und Trainingsprogramme für Innovatoren bis hin zu Aufbau von Experimentier- und Testräumen für Prototypen und neue Produkte.

Das Projektteam, bestehend aus acht Masterstudierenden der NORDAKADEMIE Graduate School, führte eine Online-Befragung sowie 15 Experteninterviews durch, um die Bedürfnisse von Logistik-Start-Ups sowie die Position Hamburgs als Gründungsstandort im nationalen und internationalen Vergleich zu bestimmen. In dem Zusammenhang wurden auch ausgewählte deutsche und europäische Städte und Regionen mit bereits relativ hoher logistischer Start-Up Aktivität näher betrachtet und Verbesserungspotenziale für Hamburg abgeleitet. In einer anschließenden SWOT-Analyse wurden dann die internen und gegenwartsbezogenen Stärken und Schwächen der Stadt Hamburg als Logistikstandort den externen und zukunftsorientierten Chancen und Bedrohungen gegenübergestellt. Daraus ergaben sich 89 mögliche Strategien für die Positionierung Hamburgs als weltweit führender Logistik- und Start-up-Standort. Aus diesen wurden zwölf Strategien ausgewählt, die aus Sicht des Projektteams einerseits durch die Logistik-Initiative Hamburg umsetzbar sind und andererseits Erfolge bzgl. der Zielsetzung versprechen. Abschließend wurden die ausgewählten Strategien durch das Team mit konkreten Handlungsempfehlungen unterlegt.

Prof. Fürstenberg lobt das Vorgehen der Studierenden und deren Ergebnisse: „Das Projektteam hat die sehr umfangreiche, durchaus komplexe Projektaufgabe sehr eigenständig und äußerst strukturiert bearbeitet. Ich freue mich, dass wir mit den erzielten Ergebnissen die Logistik-Initiative unterstützen und damit einen kleinen Betrag zur Stärkung des Logistikstandorts Hamburg leisten können.“

Auch die Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg, Carmen Schmidt, ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „In der gesamten Projektphase habe ich die Studierenden als sehr professionell, strukturiert und lösungsorientiert erlebt. Die zahlreichen Ideen und Ansätze werden wir in der Zukunft gut nutzen können, um die Attraktivität des Digital Hubs Logistics und damit auch die des Logistikstandortes Metropolregion Hamburg zu steigern.“

Neben der Analyse des gegenwärtigen Zustands des Logistikstandorts Hamburg arbeitete die Projektgruppe zahlreiche konkrete Handlungsempfehlungen aus. Einfach umsetzbar wäre laut Projektgruppe bspw. ein „Studenten – Start-up Speed Dating“, bei dem sich interessierte Studenten und potenzielle Arbeitgeber (oder Inspirationsquellen) kennen lernen können. Sehr hilfreich für Start-ups sei auch eine Beratung in produkt- oder patentrechtlichen Fragen oder bei Problemen mit der Finanzierung, die im oder durch das Digital Hub organisiert würde. Beim Streben nach den besten Fachkräften möglicherweise ein starkes Argument pro Hamburg ist eine Ausweitung des Konzepts Digital Hub Logistics zu einem Digital Campus Logistics, wo Work, Life und Social Spaces in einen Digital Hub integriert werden. Diese können den Start-ups sowie ihren Mitarbeitern zu attraktiven Konditionen zur Verfügung gestellt werden. Die Studierenden machten aber auch deutlich, dass die genannten Maßnahmen jedoch nur Erfolgsaussichten haben werden, wenn die Positionierung, die Produkte und der Absatz der Logistik Start-ups intensiv gefördert werden – nur so kann zu starkem internationalem Wettbewerb der Jungunternehmen aufgeschlossen werden.

Quelle und Foto: Logistik-Initiative Hamburg e.V.




ZKR veröffentlicht zweiten Marktbericht

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In diesem Jahr veröffentlicht die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) zum zweiten Mal in Folge in Zusammenarbeit mit der europäischen Kommission ihren Jahresbericht über die Marktbeobachtung der Binnenschifffahrt.

Der vorliegende Bericht ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen. Er gibt einen ausführlicher Überblick über die Marktlage sowie über die aktuellen Trends der Binnenschifffahrt während des Jahres 2016. Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Mobilität und Verkehr und Bruno Georges, Generalsekretär der ZKR veranschaulichen mit ihren Vorworten die dezidiert europäische Dimension der Veröffentlichung.

Die Analyse der Entwicklung des Beförderungsvolumens auf den wichtigsten europäischen Wasserstraßen und in den europäischen Hauptbinnenhäfen stellt ein zentrales Element des Jahresberichts dar. Auf die Binnenschifffahrt entfielen 2016 fast 145 Milliarden Tonnenkilometer an beförderten Gütern. Die Rheinschifffahrt hat weiterhin den größten Anteil daran. Die Veröffentlichung geht im Einzelnen auf jedes Gütersegment ein und widmet insbesondere dem Containertransport große Aufmerksamkeit, für den in der gesamten Europäischen Union ein Anstieg von 4,6 % verzeichnet werden konnte und der damit 15 Milliarden Tonnenkilometer erreichte. Die Fahrgastschifffahrt und insbesondere der Bereich der Flusskreuzfahrten haben ihren Aufwärtstrend 2016 fortgesetzt: insgesamt wurden 1,36 Millionen Passagiere auf den 335 Flusskreuzfahrtschiffen gezählt, die auf dem Rhein, der Donau, der Seine, der Elbe, der Rhône und auf weiteren Flüssen der Europäischen Union unterwegs sind.

Neben der Marktbeobachtung enthält der Bericht eine Analyse der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Bedingungen, die für die Binnenschifffahrt in Europa eine Rolle spielen. Das günstige wirtschaftliche Umfeld mit einem Wachstum der industriellen Produktion und des Welthandels hat sich insgesamt günstig auf die Transportbranche ausgewirkt und war im Besonderen auch für die Binnenschifffahrt mit positiven Effekten verbunden. Die schlechten Ernten im Sommer 2016 in Frankreich oder auch das Niedrigwasser auf dem Rhein und der Donau brachten allerdings negative Folgen mit sich und haben zu einem Rückgang der Binnenschifffahrt geführt. Der Jahresbericht enthält zusätzlich zu einer gesamtwirtschaftlichen Analyse eine Untersuchung der Binnenschifffahrt und ihrer nachhaltigen Entwicklung im größeren Kontext des multimodalen Verkehrs.

Die Veröffentlichung des Jahresberichts der Marktbeobachtung der Binnenschifffahrt in Europa ist ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, bei der alle Akteure und beteiligten Interessenvertreter, einschließlich der Flusskommissionen und der Vertreter des Gewerbes, eingebunden werden.

Die vollständige Version kann als PDF-Datei auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Niederländisch unter http://www.ccr-zkr. org/13020800-de.html heruntergeladen werden oder direkt unter  www.inland-navigation-market.org online eingesehen werden.

Quelle und Grafik: ZKR




Mosel-Express verdoppelt seine Frequenz

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Das deutsche Unternehmen AM Zehnhoff-Söns hat seinen wöchentlichen Schienenpendeldienst zwischen Rotterdam und Trier verdoppelt. Inzwischen fährt der Express sowohl am Sonntag als auch am Mittwoch in Rotterdam ab. Einen Tag danach ist der Zug in der ältesten Stadt Deutschlands.

„Die Nachfrage nach dem Schienentransport ist stark im Aufwind“, äußert sich Felix Zocher, Manager Business Development & Sales des Unternehmens AM Zehnhoff-Söns. „Wir transportieren viele Güter für die Automobilbranche und andere Fertigungsindustrien, wobei jedoch ebenfalls eine Menge Produkte für den Pflegesektor und auch Wein mitgenommen werden.“ Letztgenanntes ist auch nicht ungewöhnlich. Trier ist nämlich das Zentrum des deutschen Weinhandels.

**Multimodales Terminal in Trier
**Die Gesamtkapazität des Zuges Mosel-Express beläuft sich auf 100 TEU pro Fahrt. Der Containerzug pendelt zwischen den RWG- und ECT-Delta-Terminals auf der Rotterdamer Maasvlakte und dem multimodalen Terminal in Trier. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Firma AM Zehnhoff-Söns beschlossen hat, die Frequenz zu erhöhen“, sagt Matthijs van Doorn, Manager Logistics des Hafenbetriebs Rotterdam. „Hierdurch wird das Schienenprodukt von und nach Rotterdam weiter verstärkt und wird das Band zwischen beiden Regionen noch besser.“

Quelle und Foto: Am Zehnhoff Söns




Keimzelle für Logistik-Innovationen

Duisburger Hafen AG (duisport) hat die Innovationsplattform Logistik „startport“ gegründet. Startup-Unternehmen wird auf einer Gesamtfläche von 550 Quadratmetern im kreativen Umfeld der Werhahnmühle am Duisburger Innenhafen die Möglichkeit gegeben, innovative logistische Lösungen zu entwickeln.

„Der Duisburger Hafen als führende Drehscheibe Zentraleuropas und viele Unternehmen in der Region stehen vor großen Herausforderungen, ihre Logistik permanent zu optimieren. Industrie und Logistik müssen dabei bestmöglich vernetzt werden. Die Ideen junger Startups können uns hierbei helfen“, sagte duisports Vorstandsvorsitzender Erich Staake bei der heutigen startport-Eröffnung unter Anwesenheit von NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart.

Interessierte Firmengründer können sich ab sofort über die Webseite www.startport.net für einen Platz im startport-Programm bewerben. Bei erfolgreicher Aufnahme können die Startups ein Jahr lang die Infrastruktur und die Workshops von startport kostenfrei nutzen und ihre Ideen zu einem Geschäftsmodell weiterentwickeln.

Nach Ablauf des Jahres besteht für duisport und seine Exklusiv-Partner Klöckner & Co, Evonik und Initiativkreis Ruhr die Möglichkeit zur Investition in die Startups. Die Partner sind Mitglied im Beirat der startport GmbH und entscheiden bei der Übernahme von Startups in das Programm mit. Überdies können duisport und die Exklusivpartner eigene Projektteams zu Innovationsthemen rund um die Logistik in die Räumlichkeiten des startports entsenden.

Neben den Exklusivpartnern unterstützen beispielsweise die Universität Duisburg-Essen, die Hochschule Rhein-Waal, die Deutsche Bank, das Fraunhofer Institut sowie Roland Berger das Projekt. Diese bieten im startport Workshops zu Digitalisierungsthemen für die Startups und die anderen Partner der Innovationsplattform an. „startport wird durch das Zusammentreffen von Jungunternehmen, Praktikern aus der Wirtschaft und Wissenschaft zu einem lebendigen Ort des Austausches und der Kreativität. Dort entsteht eine Keimzelle für Innovationen in der Logistik“, so Erich Staake.

Ein erstes Jungunternehmen, das innovative Software zur Optimierung von Kransteuerungen und Lagerstrategien in Containerterminals entwickelt hat, ist bereits in das startport-Programm aufgenommen worden.

Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart sagte: „Die Logistik ist hierzulande der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach Handel und Automobilindustrie. Auf dem Weg zur Logistik 4.0 begrüßen wir das Engagement schlagkräftiger Partner für den startport. Durch die neue Innovationsplattform im weltweit größten Binnenhafen wird der Gründerstandort NRW weiter gestärkt. Viel Erfolg wünschen wir den Start-ups, die zukünftig durch Digitalisierung, Automatisierung und moderne Verkehrskonzepte die Logistikkette intelligenter machen werden.“

Quelle und Foto: duisport, krischerfotografie, v.l.: Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, und Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart enthüllten gemeinsam bei der Eröffnung des startport-Office das Logo der startport GmbH l 

 




Hund aus Notlage im Neusser Hafen gerettet

Am Dienstag Abend wurde die Feuerwehr Neuss zu einem Einsatz in  der Hafeneinfahrt des Neusser Industriehafens alarmiert. Dort sollte sich ein Hund in einer Zwangslage befinden.

Umgehend rückte die Wasserrettungseinheit des Löschzug Grimlinghausen aus und besetzte das Mehrzweckboot Marne sowie ein Löschfahrzeug zur landseitigen Absicherung.

Vorort bestätigte sich die Meldung. Ein Hund war von einer Spundwand ins Wasser gestürzt und hatte sich auf einen kleinen Vorsprung gerettet. Die Besatzung des Mehrzweckboots näherte sich vorsichtig und ruhig dem augenscheinlich nicht verletzten Tier und rettete es aus seiner Notlage.

Etwas nass aber sehr dankbar wurde der Hund an die Landkräfte übergeben, welche zusammen mit der Polizei den Halter ermitteln konnten. Dieser begab sich umgehend zur Einsatzstelle und nahm den Hund in Empfang, welcher mehrere Stunden zuvor am Rhein in Meerbusch Büderich entlaufen war.
Quelle und Foto: Feuerwehr Neuss




FIege Logistik fährt für MediaMarktSaturn

Fiege Logistik hat großes mit dem ehemaligen Hauptsitz in Greven vor: Nach umfangreichen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen entsteht ein 90.000 Quadratmeter großer Logistikstandort in der Heimat des westfälischen Logistikdienstleisters.

Rund 60.000 Quadratmeter werden von den deutschen Online-Gesellschaften von MediaMarktSaturn genutzt, mit denen Fiege die Partnerschaft weiter ausbaut. Die ersten Pakete sollen die zum E-Commerce-Standort umgebauten Logistikhallen schon zum Weihnachtsgeschäft 2018 verlassen. Die Belegschaft wird in den kommenden Jahren um mehrere Hundert gewerbliche und kaufmännische Mitarbeiter erhöht.

Für MediaMarktSaturn ist Fiege seit 2012 Logistikpartner für den Onlinehandel in Deutschland. In den Niederlanden und Österreich läuft die Zusammenarbeit bereits seit 2010. Für den deutschen Markt werden im Fiege Mega Center Erfurt ein Großteil der über die Onlineshops von MediaMarkt und Saturn gehandelten, paketfähigen Produkte gelagert, kommissioniert, verpackt und über verschiedene Dienstleister versendet. „MediaMarkt und Saturn wachsen in diesem Bereich so stark, dass wir das E-Commerce-Geschäft nicht mehr allein aus Erfurt abdecken können, daher werden nun zusätzlich die neuen Logistikflächen in Greven aufgebaut“, sagt Martin Rademaker, Managing Director Online Retail bei Fiege. Zudem wickelt Fiege für MediaMarktSaturn an den Standorten Lehrte und Köln auf mehr als 60.000 Quadratmetern auch die Kundenbestellungen ab, die per Zwei-Mann-Handling an den Kunden versandt werden, darunter Großgeräte wie zum Beispiel Kühlschränke.

Neben dem nachhaltigen Wachstum des Online-Geschäfts spielten für MediaMarktSaturn auch die Warenverfügbarkeit sowie die Optimierung von Lieferzeiten eine wesentliche Rolle für die zusätzliche Standortwahl: „Mit dem weiteren Logistikstandort erhöhen wir die Verfügbarkeit von bei MediaMarkt und Saturn erhältlichen Produkten nicht nur deutlich, sondern werden künftig Kundenbestellungen noch schneller ausliefern können. Mit der Expansion in den Standort Greven gehen wir somit einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen unserer Supply Chain-Strategie und folgen unserem Anspruch, unsere Leistungen auch im Bereich Logistik konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden zu orientieren“, so Mirko Nägele, COO Einkauf, Supply Chain & Digital bei MediaMarktSaturn Deutschland.

In den nächsten Monaten entstehen in Greven-Reckenfeld zunächst drei neue Hallenschiffe. Ein Teil des bisherigen Logistikzentrums muss dafür weichen. Bis Anfang 2019 soll der Neubau-Komplex stehen. Zwei der drei Hallen sollen aber schon das Wintergeschäft 2018 abbilden. „Die Erweiterung des Logistikzentrums in Greven-Reckenfeld ist bisher eines der komplexesten Projekt innerhalb der Fiege Gruppe“, sagt Jan Fiege, Managing Director Real Estate. „Wir implementieren dort den Kunden MediaMarktSaturn, bauen aber gleichzeitig auch während des operativen Betriebes Bestandskunden um. Da muss eine Vielzahl von Schnittstellen beachtet werden.“ Die Modernisierung sei ein wesentlicher Teil des Projekts und gehe weit über die Instandsetzung von Dachflächen und die Optimierung der Heizungsanlage hinaus.

Der Neubau wird mit 17 Metern Hallenhöhe rund sechs Meter höher ausfallen als der Bestand. „Die drei neuen Hallenschiffe haben wir als Doppelgeschoss geplant. Damit erreichen wir eine besonders hohe Verdichtung“, sagt Jan Fiege. Der gesamte Standort wird nach Abschluss aller Arbeiten über eine Logistikfläche von ca. 90.000 Quadratmetern verfügen.

Entwickelt und gesteuert wird das Großprojekt inklusive Intralogistik durch die Fiege Real Estate. Im August erfolgte die Vergabe an den Generalunternehmer Köster. Für die Zukunft sei noch eine Ausbaufläche von rund 20.000 Quadratmetern geplant. Ein Bauantrag wurde bereits eingereicht. Aber nicht alles am Standort in Greven-Reckenfeld wird sich verändern. Viele Dinge werden beibehalten: Das Branchenspezifische Know-how aus den Bereichen Fashion, eCommerce, Industrie- und schnell drehende Güter wird weiterhin gebündelt zur Verfügung stehen. Zahlreiche Mehrwertdienstleistungen, sogenannte Value Added Services, werden integriert.

Quelle und Foto: Fiege Logsitik

 




Logistik stellt Forderungen auf

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Mit einem Offenen Brief hat sich die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. als Veranstalterin des 34. Deutschen Logistik-Kongresses und Kompetenznetzwerk für Logistiker aus Industrie, Handel, Logistikdienstleistungen und Wissenschaft an die Mitglieder des Deutschen Bundestages gewandt.

Prof. Raimund Klinkner, der Vorstandsvorsitzende der BVL, stellte die Inhalte bei der Eröffnung des Kongresses am heutigen Mittwochmorgen in Berlin vor.

„Logistik ist mit einer Leistung von 258 Milliarden Euro im Jahr 2016 und über drei Millionen Beschäftigten der drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands und zugleich ein wichtiger Motor für wirtschaftliches Wachstum und den Arbeitsmarkt. Logistik sichert unseren Wohlstand, ist erfolgsrelevant und trägt unmittelbar zum Ergebnis aller Wirtschaftsbereiche bei. Sie ist Treiber des digitalen Wandels und ihr kommt eine hohe Verantwortung zu – gesellschaftlich, volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich“, so Klinkner. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, bedürfe es zukunftssicherer Rahmenbedingungen.

Als die fünf politischen Handlungsfelder mit höchster Relevanz für die Logistik führt der Brief die Verkehrsinfrastruktur an, die digitale Infrastruktur, die urbane Logistik, die Bildung und die Beschleunigung von Planungsverfahren. Die BVL formuliert jedoch nicht nur Forderungen an die Politik, sondern bietet die gemeinsame Entwicklung von Konzepten an. „Wir sind davon überzeugt, dass die vor uns liegenden Herausforderungen von Wirtschaft und Politik nur gemeinsam und über alle Parteigrenzen hinweg gemeistert werden können – damit Digitales in Zukunft auch wirklich gelebt und nicht nur postuliert wird und Deutschland erfolgreich und wettbewerbsfähig bleibt“, sagte Klinkner.

Im Brief heißt es: Die Bundesvereinigung Logistik richtet gemeinsam mit den unterzeichnenden Partnern aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung folgende Forderungen an die politisch Verantwortlichen in Parlament und Regierung:
Verkehrsinfrastruktur mit Brücken, Straßen, Schienen- und Wasserwegen sowie Luftverkehr
Die Situation:

Der „Logistikweltmeister“ Deutschland lebt vielerorts von der Substanz.

Die Forderungen:

Stellen Sie die Weichen, damit nachhaltig in die teilweise marode Verkehrsinfrastruktur investiert wird – und zwar gleichermaßen in Erhalt und Ausbau. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 wird die dramatischen Engpässe nur in Teilen beseitigen. Legen Sie nach! Auch das Luftverkehrskonzept enthält wichtige Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der deutschen Luftverkehrsindustrie. Nehmen Sie die Umsetzung in Angriff!
Digitale Infrastruktur samt digitaler Standards und digitaler Sicherheit
Die Situation

Deutschland ist ein Glasfaser-Entwicklungsland und belegt bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen im OECD-Vergleich Platz 28 von 32. Das ist besorgniserregend, zumal der Ausbau zukunftssicherer digitaler Infrastruktur wesentlich für den Erfolg der Logistik sein wird. Ohne eine digitale Infrastruktur, die eines Logistikweltmeisters würdig ist, können Digitalisierungs-Potenziale nicht ausgeschöpft werden.

Die Forderungen

Setzen Sie die Digitalisierung daher ganz oben auf die politische Agenda und packen Sie den Glasfaser-Ausbau entschlossen an. Schaffen Sie Rahmenbedingungen, damit die Logistik effizient – und damit ressourcenschonend – arbeiten kann. Ein weithin beachtetes Signal wäre die Einrichtung eines Ministeriums für Digitalisierung.

Übergreifende Lösungen für die urbane Logistik
Die Situation:

Stau, Lärm, Emissionen und Engpässe in den Innenstädten betreffen Wirtschaft und Gesellschaft – und unsere Umwelt. Es gibt viele gute Einzellösungen, aber keine gemeinsame Roadmap, die ganzheitliche Lösungen anstrebt und die Anliegen aller Stakeholder berücksichtigt. Selbst Modellversuche der Wirtschaft zur Verbesserung der Abläufe stecken in monatelangen Genehmigungsschleifen von Behörden fest.

Die Forderungen:

Machen Sie die urbane Logistik zum Top-Thema und setzen Sie Zeichen für die konstruktive Zusammenarbeit von Politik, Verwaltungen, Stadtplanern, Wirtschaft, öffentlichem Personennahverkehr und den Bürgern. Die Experten im Wirtschaftsbereich Logistik bieten ihre Unterstützung an!

Schulische, berufliche und akademische Bildung als generationsübergreifende Vorbereitung auf das digitale Morgen
Die Situation:

Branchenübergreifend gaben in einer Umfrage der BVL 82 Prozent der Teilnehmer an, dass der Fachkräftemangel in der Logistik in den nächsten zehn Jahren negative Auswirkungen auf den Erfolg der Unternehmen haben wird. Wir sehen in der Digitalisierung von Prozessen einen Weg, dem Fachkräftemangel durch höhere Effizienz zu begegnen. Für eine neue, digitalisierte Arbeitswelt müssen aber auch Mitarbeiter und Nachwuchskräfte fit gemacht werden. Das kann nur durch eine Anpassung der Lehrpläne und Lehrmethoden in allen Schulzweigen funktionieren.

Die Forderung:

Entrümpeln Sie gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Ländern die Curricula von überholten Inhalten – und machen Sie in der Schul- und Bildungspolitik den Weg frei für eine international wettbewerbsfähige Bildung.

Beschleunigung von Planungsverfahren und Projektumsetzungen
Die Situation:

Planungsverfahren mit einer Laufzeit von 20 Jahren und mehr behindern die infrastrukturelle Entwicklung in Deutschland. Darauf hat auch Bundeskanzlerin Merkel im Juli 2017 öffentlich hingewiesen. Das Geld für Investitionen ist vorhanden – aber die Verwaltungs- und Entscheidungsprozesse werden heutigen Anforderungen vielfach nicht gerecht. Insbesondere bei großen Infrastrukturprojekten erweist sich die föderale Struktur als Bremse.

Die Forderung:

Schaffen Sie, zumindest für Großprojekte, die Ländergrenzen überschreiten, zentrale Entscheidungsstrukturen. Nur so können Fehlentscheidungen und zeitliche Verzögerungen vermieden werden, die häufig mit der Durchsetzung von Partikularinteressen verbunden sind.

Logistiker aus der Industrie, dem Handel, den Logistikdienstleistungen und der Wissenschaft unterstützen die Forderungen des Briefes. Unterzeichnet haben: Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner und Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer (BVL), Frank Wiemer (REWE), Joachim Limberg (ThyssenKrupp), Frank Dreeke (BLG Logistics Group), Dr. Karl A. May (BMW), Josip T. Tomasevic (AGCO), Dr. Karl Nowak (Robert Bosch), Frauke Heistermann (Aufsichtsrätin und Digitalisierungs-Coach), Karl Gernandt (Kühne Holding), Dr. Torsten Mallée (AEB), Prof. Dr. Michael ten Hompel (Fraunhofer IML), Peter Gerber (Lufthansa Cargo), Dr.-Ing. Stefan Wolff (4flow) und Christian Berner (LR Health & Beauty Systems).

Diesen 15 Erstunterzeichnern können sich im Internet weitere Unterstützer anschließen.

Zum Offenen Brief: www.bvl.de/offener-brief

Quelle:BVL, Foto: duisport