Antwerpen legt Aktionsplan vor

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Die Antwerpener Hafengemeinschaft hat einen Aktionsplan ausgearbeitet, um die Abfertigung von Container-Binnenschiffen im Hafen zu optimieren.

In den vergangenen Monaten war der Containerumschlag an einigen Terminals immer wieder unter starken Druck geraten. Die rasant wachsenden Volumina und die immer größer werdenden Seeschiffe, die den Hafen anlaufen, haben in Verbindung mit Arbeitskräfteknappheit zu Spitzenbelastungen an den Terminals geführt. Lange Wartezeiten für Container-Binnenschiffe waren die Folge.

Der Binnenschiffsverkehr ist für die Antwerpener Hafengemeinschaft in seiner Gesamtheit und speziell für den nachhaltigen Güterverkehr vom und ins Hinterland von besonderer Bedeutung. Mit entsprechendem Nachdruck wurde in den vergangenen Monaten deshalb ein Aktionsplan erarbeitet, der bereits kurzfristig strukturelle Verbesserungen zum Ziel hat.

Zu Beginn dieser Woche erhielt dieser Aktionsplan die Zustimmung der beteiligten Akteure, darunter die involvierten Terminals, Barge-Operator, Reedereien, Verlader, Spediteure, die flämische Regierung, Vlaamse Waterweg (Wasserstraßenbetreiber), Alfaport-Voka (Handelskammer) und die Antwerp Port Authority.

Im Kern betreffen die Maßnahmen folgende Handlungsschwerpunkte:

  • Vollständige Digitalisierung: Derzeit werden nicht alle verfügbaren Informationen an alle Akteure in der Lieferkette weitergegeben. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird eine hafenweite Datenaustauschplattform entwickelt, die allen Beteiligten direkten Zugriff auf die benötigten Echtzeit-Informationen ermöglicht. NxtPort wird dabei die Federführung übernehmen.
  • Engere Zusammenarbeit bei der Planung: Für eine effiziente Organisation der Be- und Entladung von Containern im Hafen steht mit dem Barge Traffic System (BTS) bereits ein Planungstool zur Verfügung. Barge-Operator können mit dieser Applikation die Ankunft der Binnenschiffe am Terminal im Voraus anmelden, ein Zeitfenster vereinbaren sowie andere Informationen an den Terminalbetreiber weitergeben. Ein geplantes Update soll die stärkere Nutzung des Systems durch Binnenschifffahrtsunternehmen zusätzlich fördern.

In Kombination mit dem Barge Traffic System arbeitet die Antwerpener Hafengemeinschaft an einer zentralen Binnenschiffsplanung, wobei eine zentrale Einheit die Pläne für alle Containerterminals im Hafen erstellt.

  • Bündelung der Volumen: Derzeit schlagen Container-Binnenschiffe an Terminals zu häufig nur kleine Volumina um, was zu einer suboptimalen Nutzung der Terminalressourcen führt. Es macht einen großen Unterschied, ob zehn Anlieferer jeweils ein Ladungspaket anliefern oder ein Anlieferer zehn Ladungspakete. Da die Hafengemeinschaft das zweite Szenario eindeutig bevorzugen würde, werden nun verstärkt Maßnahmen ergriffen, um Volumina zu bündeln – sowohl im Hafen als auch außerhalb. So kann erreicht werden, dass Binnenschiffe künftig jeweils größere Volumina an den Terminals anliefern.
  • Gewährleistung einer ausreichenden Anzahl von Hafenarbeitern: CEPA, der Arbeitgeberverband, der für die Anstellung der Hafenarbeiter zuständig ist, hat bereits in diesem Sommer damit begonnen, zusätzliche Hafenarbeiter und Fahrer einzustellen. Darüber hinaus werden zusätzliche Schulungen durchgeführt, so dass die Hafenarbeiter früher für den Umschlag von Binnenschiff-Containern zur Verfügung stehen.

Es werden außerdem zusätzliche Liegeplätze für Binnenschiffe eingerichtet.

In den kommenden Wochen wird intensiv an der Initiierung weiterer Projekte für jeden dieser Handlungsschwerpunkte gearbeitet. Ende Januar findet dann unter der Leitung der Antwerp Port Authority ein Gipfeltreffen der beteiligten CEOs statt.

Hintergrund des Aktionsplans

Am 6. Juli dieses Jahres organisierte die Antwerp Port Authority einen Runden Tisch zum Thema Containerbinnenschifffahrt mit allen Partnern der Supply Chain, um Verspätungen in der Abfertigung von Container-Binnenschiffen zu erörtern. Im Rahmen des Treffens unterzeichneten DPW, MPET, PSA, PSA, ICBO, ASV, Alfaport-Voka, MOW, Vlaamse Waterweg, VEA, OTM und die Antwerp Port Authority eine Absichtserklärung zur strukturellen Verbesserung des Containerumschlags für Binnenschiffe. Im September folgten spezielle Workshops, um die Herausforderungen im Prozess zur strukturellen und schrittweisen Verbesserung des Umschlags aufzuzeigen. Im Oktober wurden dann mit den beteiligten Parteien Themen und Aktionspläne im Detail besprochen. Am 6. November schließlich wurde nun der Aktionsplan von allen beteiligten CEOs genehmigt und die erforderlichen Zusagen erteilt.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Kräftiger Aufschwung beschert 10-Jahres-Hoch

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Die Konjunktur im Rheinland hat nach einer dreijährigen Seitwärtsbewegung im Jahresverlauf 2017 an Breite und Stärke gewonnen. Dieses erfreuliche Fazit zieht die IHK Initiative Rheinland.

Der Geschäftslageindex, also die Differenz der guten und der schlechten Einschätzungen, hat seit Jahresbeginn zugelegt. Dazu beigetragen haben sowohl die Inlands- als auch die Auslandsnachfrage. Die Beschäftigung und die privaten Einkommen sind weiter gestiegen. Die Zinsen bleiben anhaltend niedrig. Und für all dies sind die Perspektiven auf Sicht günstig. Das sorgt in der Summe für ein nachhaltig gutes Konsumklima trotz steigender Mieten und Kraftstoffpreise. Der Export hat im Jahresverlauf merklich zugelegt, denn die Weltwirtschaft befindet sich mittlerweile in einem Aufschwung. Dies gilt vor allem für die USA, Japan und den Euroraum. Aber auch die chinesische Wirtschaft expandiert wieder kräftiger. Viele Betriebe möchten im kommenden Jahr zusätzlich investieren und weiteres Personal einstellen. Allerdings haben die Anspannungen seit Jahresbeginn zugenommen: Die Auslastung der Maschinen und Anlagen in den produzierenden Branchen sowie das fehlende Personal zur Bewältigung der steigenden Auftragslage. Dabei nehmen die Schwierigkeiten zu, offene Stellen zügig zu besetzen. Der starke Eurokurs könnte zudem einen noch kräftigeren Aufschwung bremsen. Die weiteren Geschäftserwartungen der rheinischen Wirtschaft zeigen stabil aufwärts.

Das Konjunkturbarometer Rheinland gibt es hier

Quelle: IHK Initiative Rheinland, Foto: NDH




„Hafen trifft Festland“ in Leipzig

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Den Mitgliedsunternehmen des Netzwerk Logistik Leipzig-Halle wurde in Leipzig veranschaulicht, welche Möglichkeiten ihnen die niedersächsischen Seehäfen mit dem Tiefwasser-Containerterminal Wilhelmshaven bei der Optimierung ihrer internationalen Logistikketten eröffnen können.


Gemeinsam mit dem Netzwerk Logistik Leipzig-Halle hatten Seaports, JadeWeserPort-Marketing, Eurogate und TFG Transfracht zu der Veranstaltung eingeladen. Rund 50 Vertreter aus Logistikwirtschaft und Industrie einer der stärksten deutschen Wirtschaftsregionen konnte Marko Weiselowski vom Vorstand des Netzwerk Logistik Leipzig-Halle in seinem Grußwort willkommen heißen. Hierbei betonte er: „Die niedersächsischen Häfen sind ein wichtiger Partner für die mitteldeutsche Wirtschaft. Wir begrüßen den Austausch ausdrücklich, da die gut angebundenen Häfen ein wichtiges Tor zu den weltweiten Märkten darstellen und in der Gegenrichtung  die Logistikregion Leipzig-Halle ein prädestinierter Standort für den Import und die Weiterverteilung von Waren in Richtung  Mittel- und Osteuropa ist.“ In den anschließenden Vorträgen skizzierten die verschiedenen Referenten, welche Potenziale und Chancen die Seehafen- und Logistikwirtschaft in den niedersächsischen Seehäfen ihren Kunden bieten kann.

So startete Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Seaports of Niedersachsen GmbH, mit ihrer Vorstellung der Seehafengruppe in Niedersachsen, die mit ihrem vielfältigen Portfolio maritimer Logistikdienstleistungen an neun Standorten punkten kann. Marcus Braue, Niederlassungsleiter der DFDS Germany ApS & Co. KG in Cuxhaven, beschrieb erfolgreiche Lösungen von Short-Sea-Logistikketten über den Seehafen Cuxhaven und stellte hieran beispielhaft die hohe Servicequalität in den niedersächsischen Seehäfen heraus.

Im Vordergrund der Präsentation von Michael Moehlmann, Vertriebsleiter der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG, und Oliver Bergk, General Manager Sales der EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG, stand das Containerterminal Wilhelmshaven, das mit seinen kurzen und schnellen Wegen, den leistungsfähigen Hinterlandanbindungen via Straße und Schiene, dem großzügigen Flächenpotenzial im Güterverkehrszentrum und der vorhandenen Suprastruktur für die Abfertigung von Großcontainerschiffen eine echte Alternative bei der Planung von Logistikkonzepten für Container bietet.

Abgerundet wurde das Vortragsprogramm durch Frank Gedat, Leiter Regionalbereich Ost der TFG Transfracht GmbH, der die flexiblen Anbindungsmöglichkeiten der deutschen Seehäfen an das Netzwerk „Albatros-Express“ des Bahnoperateurs Transfracht im Seehafenhinterlandverkehr ab dem Umschlagsbahnhof Leipzig-Wahren darstellte. Abschließend bezog Bernhard Schmid, Hafenbeauftragter der DB Netz AG, zum aktuellen Stand der Ausbaumaßnahmen an wichtigen Bahninfrastrukturen Richtung Norden Stellung.

Den Abschluss des Abends bildete ein reger Meinungsaustausch über die Möglichkeiten für die Logistikbranche der Wirtschaftsregion Leipzig-Halle, neue Wege zu den Häfen an der deutschen Nordseeküste einzuschlagen. „Es ist unser Ziel, die Seehäfen in Niedersachsen noch viel stärker in das Bewusstsein von Verladern, Reedern und Spediteuren zu bringen“, so Inke Onnen-Lübben. Es gäbe in Niedersachsen viel Potential um die verschiedensten Güter effizient abzuwickeln. „Mit der Realisierung des JadeWeserPort hat das Land Niedersachsen zudem die richtige Antwort auf die rasante Entwicklung zu immer größeren Containerschiffen gefunden und damit den containerisierten Warenumschlag langfristig für Deutschland gesichert“, ergänzt Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG. “Unsere Vorteile wollen wir gern aus erster Hand an die Akteure im Wirtschaftsraum Leipzig-Halle kommunizieren.“

Das 2008 gegründete Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e.V. vereint neben zahlreichen „klassischen“ Logistikdienstleistern auch Unternehmen aus dem Bereich logistiknaher Dienstleistungen, aus der Personal- und Immobilienwirtschaft, Gebietskörperschaften wie die Städte Leipzig und Halle, die regionalen Industrie- und Handelskammern sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, darunter acht Hochschulen. Seit 2016 verfügt das Netzwerk über Regionalbüros in Dresden und Chemnitz.

Das Netzwerk vertritt in der Arbeitsgemeinschaft Logistikinitiativen Deutschland die Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zu den zentralen Aufgaben des Netzwerks gehören neben Innovation, Personal- und Geschäftsentwicklung die Positionierung der Logistikregion Mitteldeutschland als etabliertes Europa-Gateway und zentraler Distributionsstandort mit schnellen Verbindungen insbesondere zu den osteuropäischen und ostasiatischen Märkten, wozu eine Kooperation mit dem Hafen Hamburg und der Logistikregion Sassnitz-Mukran in Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich beiträgt.

Quelle: Seaports, Foto: JadeWeserPort