Hochwasser schließt zwei Neusser ein

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Vorsicht bei Hochwasser: Am Samstag gegen 15.30 Uhr wurde die Feuerwehr Neuss zu zwei eingeschlossenen Personen auf der Neusser Ölgangsinsel alarmiert. Auf Grund des steigenden Wasserspiegels wurde ihnen der Rückweg abgeschnitten.

Umgehend wurde die Wasserrettungseinheit der Stadt Neuss entsandt, die die zwei Personen und deren zwei Hunde nach kurzer Suche schnell lokalisieren konnte. Mithilfe des Mehrzweckboots Marne sowie Kräften von der Landseite die mit einem Schnelleinsatzboot unterstützten, wurden alle Betroffenen gerettet und sicher an Land abgesetzt. Niemand wurde verletzt.

Im Einsatz waren von Seiten der Feuerwehr der Löschzug Grimlinghausen mit einem Löschfahrzeug sowie dem Mehrzweckboot Marne und einem Schnelleinsatzboot. Ingesamt waren 12 Einsatzkräfte Vorort.

Quelle und Foto: Feuerwehr Neuss




150 Jahre maritime Dienstleistung und Forschung

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Mit einem Tag der offenen Tür, einer Ausstellung im Internationalen Maritimen Museum Hamburg unter dem Motto „Über Wasser – Unter Wasser – 150 Jahre maritime Dienste in Deutschland“ sowie Vorträgen auf verschiedenen Veranstaltungen erinnern das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) an die Eröffnung der Norddeutschen Seewarte am 1. Januar 1868.

Das Datum markiert den Beginn der maritimen Verwaltung, der Meeresforschung und der maritimen Meteorologie in Deutschland.

Das BSH und der DWD öffnen am 21. April 2018 von 10.00 bis 17.00 Uhr die Türen ihrer Dienstgebäude in der Bernhard-Nocht-Straße 76 und 78 in Hamburg. Sie zeigen ihre Arbeit zum Beispiel im Rahmen der Seevermessung, der Wracksuche und der Herstellung von Papier- und elektronischen Seekarten. Die Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in die Prüfung von technischen Ausrüstungen an Bord. Sie lernen die Aufgaben der Behörden im Rahmen der Offshore-Windenergie kennen. Wesentliche Geräte und Einrichtungen für die Datenerhebung in Atmosphäre und Meer können besichtigt werden. Erstmalig öffnet das BSH auch seine Labore zum Beispiel für die Kalibrierung von Geräten und die Einrichtung von Messketten zur Erhebung von Daten im Meer. Das Seewetteramt bietet einen Einblick in die Erstellung von Wettervorhersagen und Unwetterwarnungen, die Überwachung des weltweiten Klimas, die Wetterberatung von Kapitänen auf ihren Routen und für die Errichtung von Windkraftanlagen in der Deutschen Bucht. Auch Schiffstagebücher aus der Zeit der Norddeutschen und später Deutschen Seewarte werden ausgestellt.

Für Kinder gibt es auch ein Programm: Sie werden spielerisch an die maritimen und meteorologischen Themen herangeführt. Sie können dabei unter anderem ein „Kapitänspatent“ machen, Schadstoffe angeln, Flaschenposten basteln und als Würfelspiel die große Sommeraufnahme der Nordsee – eine jährlich stattfindende, sechs Wochen dauernde Forschungs- und Monitoringfahrt der BSH-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Bewertung des Zustands der Nordsee – nachvollziehen.

Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, an den Landungsbrücken ein Vermessungs-, Wracksuchund Forschungsschiff des BSH zu besichtigen und Einblick in die Arbeit an Bord zu gewinnen.

Vom 2. Juni 2018 bis voraussichtlich 30. August 2018 stellt das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) in Zusammenarbeit mit BSH und DWD die Arbeit der verschiedenen Bereiche der beiden Behörden vor. Es führt die Besucherinnen und Besucher in die Vergangenheit der maritimen Aufgaben, zeigt die historischen Geräte und Arbeitsweisen und spannt den Bogen in die Zukunft. Das Museum wird erstmals unter anderem Originaldokumente des Gründers der Norddeutschen Seewarte, Wilhelm Enno von Freeden, der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Quelle: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Deutscher Wetterdienst (DWD), Foto: BSH




Einschränkungen der Binnenschifffahrt

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Bereits seit einigen Tagen sind aufgrund lang anhaltender Regenfälle stark ansteigende Pegel an zahlreichen frei fließenden und staugeregelten deutschen Flüssen zu beobachten, darunter auch an für die gewerbliche Binnenschifffahrt relevanten Wasserstraßen.

Hinzu tritt derzeit die Schneeschmelze, die bereits zur Überschreitung der an den einzelnen Pegeln definierten Hochwassermarken geführt hat oder in den nächsten Tagen führen wird.

Hierzu teilt der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) mit:

Derartige Hochwassersituationen sind um diese Jahreszeit grundsätzlich nicht ungewöhnlich. In der Vergangenheit sprach man im Gewerbe immer vom so genannten „Adventshochwasser“. Sowohl die Schifffahrt als auch ihre Kunden sind deswegen darauf vorbereitet. Entweder erfolgte im Vorfeld eine Versorgung mit Mehrmengen oder die Kunden werden nach Abfließen des Hochwassers wieder regulär bedient. Mit Transportverlagerungen auf die Straße oder die Bahn muss deshalb bei zu erwartenden kurzfristigen Sperrungen für die Schifffahrt nicht gerechnet werden. Im Containertransport im Hinterlandverkehr der Seehäfen kann es zu Verzögerungen kommen. Gravierende wirtschaftliche Beeinträchtigungen der Branche sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu erwarten.

Der BDB stellt Informationen zur aktuellen Lage in den einzelnen Fahrtgebieten bereit.

Rhein:

Entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse werden derzeit die Überschreitungen der relevanten Hochwassermarken mehrerer Pegel, darunter Mainz, Kaub und Köln, vorhergesagt, so dass in Kürze mit einer Einstellung der Schifffahrt – wie bereits heute unter anderem am Oberrhein (Maxau) – zu rechnen ist. Gründe hierfür liegen im Zusammentreffen verstärkter Niederschläge und Tauwetter im Südwesten Deutschlands sowie der Schweiz. Die erhöhten Abflussmengen führen zu einer „Wellenbildung“ die von Oberrhein und den Nebenflüssen kommend die Wasserständen kurzfristig ansteigen lässt. Nachlassende Niederschläge und zurückgehende Temperaturen sollten zu einer Entspannung der Lage im Verlauf der nächsten Wochen führen.

Mosel, Saar und Neckar:

Die Nebenflüsse des Rheins sind ebenfalls von den hohen Wasserständen betroffen. So ist auf der Mosel, der Saar und Teilen des Neckars die Schifffahrt derzeit eingestellt. Auf dem Neckar finden derzeit lediglich in der chemischen Großindustrie in Heilbronn Verkehrsverlagerungen auf den LKW statt, da diese unabhängig vom Hochwasser beliefert werden muss. In den anderen relevanten Gütergruppen auf dem Neckar (Baustoffe, Kohle, Schrott) ist dieser Effekt bisher nicht in größerem Ausmaß festzustellen. Am Neckar wird mit einer Wiederaufnahme der Schifffahrt in der ersten Hälfte der dritten Kalenderwoche gerechnet.

Weser 

Die Mittelweser ist derzeit aufgrund der Überschreitung der relevanten Hochwassermarken an zahlreichen Pegeln für die Schifffahrt gesperrt. Deshalb finden dort keine Durchgangs- oder Ortsverkehre mehr statt. Mit einer Entspannung der Situation ist in den nächsten Tagen zu rechnen.

Westdeutsches Kanalgebiet:

Naturgemäß halten sich die Auswirkungen von Hochwasser in den Kanälen in Grenzen. Zu Beeinträchtigungen kann es aber im Wechselverkehr mit dem Rhein und anderen Nebenflüssen kommen.

Main/ Donau:

Teile des oberen Mains sind derzeit nicht mehr schiffbar. Aufgrund des vorerst zu erwartenden weiteren Wasseranstiegs ist davon auszugehen, dass die Sperrung der Schifffahrt auf weitere Teile des Flusses ausgeweitet wird. Auch auf Teilen der deutschen Donau wurde die Schifffahrt mittlerweile eingestellt. Die dort ansässigen Unternehmen beobachten die Lage, um die Berechnung des Scheitelpunktes des Hochwassers vornehmen zu können. Verlagerungseffekte sind bei den Güterströmen bei einer Sperrung von wenigen Tagen auch hier nicht zu erwarten.

Elbe:

Auf der Elbe besteht hingegen keine Hochwassergefahr. Betroffen ist lediglich die Verladung in Richtung Rheingebiet. Es wird damit gerechnet, dass sich die Wettersituation kurzfristig wieder entspannt und die Transporte zum Rhein ab Mitte der 3. Kalenderwoche wieder aufgenommen werden können.

Quelle: BDB




Schiffer-Berufskolleg RHEIN mit neuer Leitung

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Das europaweit anerkannte Kompetenzzentrum Schiff und Hafen, das Schiffer-Berufskolleg RHEIN in Duisburg-Homberg, steht ab sofort unter der Leitung von Dipl.-Ing. Klaus Paulus, dem bisherigen Stellvertretenden Schulleiter.

Das Schiffer-Berufskolleg RHEIN, Duisburg, ist mit seiner fachlichen Ausrichtung auf die Themenbereiche Schiff und Hafen bundesweit einzigartig und kann bereits auf mehr als 125 Jahre Tradition zurückblicken. Auszubildende der Binnenschifffahrt kommen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie der deutschsprachigen Schweiz und Luxemburg im Rahmen ihrer Berufsausbildung einmal pro Jahr für 13 Wochen nach Duisburg, um die Berufsschule zu besuchen. Sie stellen die größte Berufsgruppe am Berufskolleg. Weitere Berufsgruppen sind die Fachkraft für Hafenlogistik sowie Bootsbauer.

Mit Beginn des neuen Kalenderjahres übernimmt nun Klaus Paulus, die Leitung am Schiffer-Berufskolleg RHEIN. Der gelernte Schiffbauer (Krupp Ruhrorter Schiffswerft in Duisburg) hat nach seinem Studium zum Diplom-Ingenieur im Fachbereich Maschinenbau an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg mit mehreren Semestern Schiffstechnik eine Ausbildung zum Redakteur beim Springer-VDI-Verlag, Düsseldorf, gemacht und verantwortete dort als Chefredakteur eine Fachzeitschrift und organisierte den Verlags-Internetauftritt.

Im Jahr 2005 wechselte er an das Schiffer-Berufskolleg und wurde nach einem Referendariat für Seiteneinsteiger Bereichsleiter Boots- und Schiffbau sowie stellvertretender Schulleiter. Er baute Bilinguale Bildungsangebote sowie die elektronische Lernplattform „moodle“ auf, die speziell für die Gruppe der Binnenschifferinnen und Binnenschiffer aufgrund der längeren Abwesenheiten von der Berufsschule wichtige Selbst-Überprüfungs- und Nachschlag-Plattform zur Vorbereitung auf den jeweils nächsten Schulblock ist.

International ist Klaus Paulus den Bildungspartnern durch mehrere europäische Projekte bekannt, die vorrangig mit den Bildungseinrichtungen des Netzwerkes EDINNA (edinna.eu), dessen Vize-Präsident er ist, sowie den Sozialpartnern durchgeführt wurden. Beispielhaft seien hier Standards für die Ausbildung von Trainern an Flachwasserfahrsimulatoren genannt. Für den Europäischen Ausschuss für die Ausarbeitung von Standards im Bereich der Binnenschifffahrt (CESNI.eu) bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt in Straßburg arbeitet Klaus Paulus in der Arbeitsgruppe für Kompetenzstandards sowie in der gerade abgeschlossenen Arbeitsgruppe für technische Mindeststandards für Flachwasserfahrsimulatoren in der Binnenschifffahrt.

Nach weiteren fachlichen Schulungen absolvierte Klaus Paulus das Eignungsfeststellungsverfahren (EFV) und konnte so nach Bestätigung durch die zuständige Schulaufsicht, den Schulträger (Stadt Duisburg) sowie die Schulkonferenz zum Schulleiter ernannt werden.

Für die Zukunft stehen dem Schiffer-Berufskolleg insbesondere die Herausforderungen durch die am 27. Dezember 2017 veröffentlichte EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen in der Binnenschifffahrt bevor. Damit einher gehen die CESNI-Kompetenz-Tabellen, die die Standards für künftige Berufsausbildungen festschreiben. Bei der nationalen Umsetzung wird sich das Schiffer-Berufskolleg RHEIN aktiv beteiligen.

Quelle und Foto: Schiffer-Berufskolleg RHEIN




Bahn frei für 740-Meter-Netz: Güterbahnchefs erfreut

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Nach einer positiven Bewertung des Bundesverkehrsministeriums hoffen die Chefs der großen deutschen Güterbahnen auf einen schnellen Ausbau des deutschen Schienennetzes für Güterzüge von 740 Metern Länge.

Nachdem das Bundesverkehrsministerium die Projekte für längere Güterzüge im Dezember positiv bewertet hat und diese im Bedarfsplan hochgestuft werden, rechnen die Chefs von DB Cargo, SBB Cargo International, der Havelländischen Eisenbahn, der Hamburger Hafenbahn und der Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion mit großen Verlagerungspotenzialen für die Güterbahnen. Von der Politik forderten die Güterbahnchefs nun eine zügige Gangart bei der Ertüchtigung des deutschen Netzes. Zur Zeit wird die heutige europäische Standard-Zuglänge von 740 Metern auf vielen Strecken in Deutschland nicht erreicht. Oft wegen geringfügiger Netzbeschränkungen verkehren nur 11 Prozent der Züge hierzulande in normaler Länge. Das Bundesverkehrsministerium kalkuliert den Aufwand für die Beseitigung aller Netzengpässe auf 405 Millionen Euro und schätzt den Kosten-Nutzenfaktor mit 4,8 als sehr hoch ein.

Der Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, Roland Bosch, sagte: „Wir begrüßen die Entscheidung des Bundes, ein mit 740-Meter-Zügen befahrbares Netz in Deutschland zu schaffen. Damit wird ein wesentlicher Produktivitätshebel der Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Zuglänge, deutlich verbessert. Mit einer Standardzuglänge von 740 Metern erhöhen wir die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber dem Lkw in puncto Preis und Qualität.“

Auch der Leiter der Hamburger Hafenbahn, Harald Kreft zeigte sich erfreut über die Bewertung des Bundesverkehrsministeriums: „Ich bin sehr froh über die Priorisierung des 740-Meter-Netzes durch die Politik. Ein durchgängig auf 740 Meter ausgebautes Netz wird für die bereits gut ausgelasteten Züge vom Hamburger Hafen ins Hinterland aus dem Stand einen deutlichen Effizienzzuwachs generieren.“ Für den Kombinierten Verkehr im Hamburger Hafen brächten die 740 Meter langen Züge deutlich spürbare Effizienzgewinne, rechnete Kreft vor. „Im Kombinierten Verkehr bedeutet dies je Zug zwischen acht und zwölf Container mehr. Dieser weitere Produktivitätsschub des Schienengüterverkehrs wird allen an der Logistikkette Beteiligten zu Gute kommen und – last but not least – der Umwelt.“

Ludolf Kerkeling, Vorstand bei der Havelländischen Eisenbahn (HVLE), betonte den Zusammenhang zwischen Effizienzgewinnen beim Schienengüterverkehr und den Klimaschutzzielen der Politik. „Ich freue mich außerordentlich, dass die von mir erwartete positive Entscheidung für die 740 Meter-Züge nun gefallen ist. Dies ist ein wichtiger Schritt für eine Effizienzsteigerung und damit Stärkung des Schienengüterverkehrs. Ich fordere die Politik aber gleichzeitig auf, auch die anderen vom Verkehrsministerium gemeinsam mit den Bahnverbänden erarbeiteten Punkte aus dem Masterplan Schienengüterverkehr zügig anzugehen und umzusetzen, damit der Verkehrssektor in die Lage versetzt wird, durch Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundliche Schiene die Klimaschutzziele zu erreichen.“

Für Michail Stahlhut, Vorstand von SBB Cargo International, sind die deutschen Netzengpässe inzwischen ein Hindernis für den gesamten europäischen Schienengüterverkehr. Der Ausbau des 740 Meter-Netzes sei ein erster wichtiger Schritt: „Mit dem 740-Meter-Netz erreichen wir im europäischen Schienengüterverkehr einen großen Effizienzschub. Wir sind jedoch noch nicht am Optimum angekommen. Der Rastatt-Unterbruch hat uns gezeigt, dass wir umdenken müssen. Unsere Infrastrukturen müssen dringend internationaler werden. Das funktioniert nur mit einem Infrastrukturmanagement aus einer Hand. Der Schienengüterverkehr ist europäisch, das Infrastrukturmanagement muss europäisch werden. Interoperabilität auf dem gesamten Korridor ist die Forderung.“, sagte Stahlhut.

Armin Riedl, Geschäftsführer der auf den alpenquerenden Güterverkehr spezialisierten Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion, sieht das 740-Meter-Netz als Einstieg für deutlich längere Züge. „Der Ausbau des 740-Meter-Netzes ist von elementarer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Schienengüterverkehrs. Denn nur auf Basis dieser Infrastrukturerweiterung kann man die Systemstärke der Eisenbahn wirklich nutzen, nämlich lange und schwere Züge über große Distanzen zu befördern. Zur Verstärkung dieses Effektes sollte die Standard-Zuglänge von 740 Metern in Deutschland beispielgebend sein für den Aufbau eines europäischen 740-Meter-Netzes. Perspektivisch kann diese Diskussion aber nur der Einstieg sein in die weitere Erhöhung von Zuglängen auf 900 Meter oder mehr. Wagen und Lokomotiven können das heute schon aus technischer Sicht völlig problemlos. Einzig die Infrastruktur hindert uns, diese Effizienzgewinne zu realisieren.“

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, verlangte von der Politik einen klaren Zeitplan für das 740-Meter-Netz. „Nachdem das Bundesverkehrsministerium die Bewertung abgeschlossen hat, sollten die Maßnahmen schnell finanziert und umgesetzt werden.“ Flege verwies auf den hohen Nutzen-Faktor bei vergleichsweise geringen Kosten. „Die Maßnahmen bringen volkswirtschaftlich und klimapolitisch einen hohen Nutzen und sind zugleich wenig aufwendig. Es handelt sich oft nur um das Versetzen von Signalen und das Verlängern von Überholgleisen“, sagte Flege und mahnte mit Blick auf die europäischen Nachbarn zu einer Beschleunigung beim Planungsrecht und bei der Umsetzung. „Wir brauchen eine Planfeststellung aus einer Hand auch für die Schiene. In den EU-Nachbarländern sind längere Züge bereits im Einsatz. In Dänemark verkehren Züge von 835 Metern Länge, Frankreich plant ab 2018 bereits mit 1000 Meter langen Güterzügen“, sagte Flege. Laut EU Kommission sollen spätestens im Jahr 2030 alle Strecken des europäischen Kernnetzes für mindestens 740 Meter lange Züge geeignet sein.

Quelle: Allianz Pro Schiene e.V., Foto: HHM




„Orange River“ am Nordkai in Emden

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Die EPAS Ems Ports Agency & Stevedoring Beteiligungs GmbH & Co. KG hat erfolgreich 24 Rotorblätter am Nordkai für den Windenergieanlagenhersteller Enercon umgeschlagen.

Verschifft wurde die Ladung durch das Mehrzweckschiff „Orange River“. Das Schiff traf am 2. Januar in Emden ein und gehört mit einem Tiefgang von 10,90 Meter und einer Länge von 189,90 Meter zu den Maximalschiffsgrößen, die den Emder Binnenhafen befahren dürfen.

Am 2. Januar wurden durch EPAS 24 Rotorblätter mit jeweils einer Länge von 44 Meter für Onshore-Windenergieanlagen am Nordkai in Emden umgeschlagen. Auftraggeber war hierbei der Windenergieanlagenhersteller Enercon aus Aurich. Die aus Brasilien kommende Ladung wurde durch das Mehrzweckschiff „Orange River“, welches unter der Flagge Hong Kongs fährt, verschifft.

„Der Bulkcarrier „Orange River“ zählt mit einer Länge von 189,90 Meter, einer Breite von 32 Meter, einem Tiefgang von 10,90 Meter und einem Ladevermögen von 55.687 Tonnen zu den Maximalschiffsgrößen, die derzeit den Emder Binnenhafen befahren dürfen“, sagt Heinrich Smidt, Geschäftsführer der Ems Ports Agency & Stevedoring Bet. GmbH & Co. KG.

Die in Emden ansässige EPAS Ems Ports Agency & Stevedoring GmbH & Co. KG betätigt sich als Umschlagsunternehmen, Stauerei, Schiffsagent sowie in der Befrachtung von See- und Binnenschiffen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Projektladungen, zum Beispiel aus dem Windenergiebereich.

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Foto: EPAS




40 TRAXX-Lokomotiven für TX Logistik

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Der Bahntechnikanbieter Bombardier Transportation und das europäische Schienenverkehrsunternehmen TX Logistik haben einen Vertrag über die Lieferung von 40 innovativen BOMBARDIER TRAXX MS3-Mehrsystemlokomotiven abgeschlossen.

Der Vertrag umfasst auch einen Flottenwartungsvertrag über 15 Jahre mit zustandsabhängiger Wartung, die eine höhere betriebliche Verfügbarkeit der Flotte von TX Logistik gewährleisten wird. Der Auftrag über die 40 Lokomotiven und die 15 Jahre Flottenwartung hat nach Listenpreis einen Wert von rund 250 Millionen Euro (297 Millionen US-Dollar). Der Vertrag schließt außerdem eine Option für bis zu 25 weitere Lokomotiven ein. Die Auslieferung der Lokomotiven ist ab Sommer 2019 geplant.

Michael Fohrer, President Locomotives & Light Rail Vehicles und Vorsitzender der Geschäftsführung, Bombardier Transportation GmbH Deutschland, betonte: „Die TRAXX MS3 basiert auf der erfolgreichen TRAXX-Plattform mit mehr als 1.750 Lokomotiven, die europaweit im Einsatz sind – ihre grenzüberschreitende Funktion verschafft Betreibern die Möglichkeit, in nahezu ganz Kontinentaleuropa tätig zu werden. Gemeinsam mit unserem Erstkunden TX Logistik sind wir stolz, die TRAXX MS3-Lokomotive auf dem Markt einzuführen. Der eingeschlossene Servicevertrag über 15 Jahre mit Bombardier Transportation Deutschland wird überragende Zuverlässigkeit und höchste Verfügbarkeit der Flotte sicherstellen.“

Bombardiers TRAXX-Lokomotivplattform besteht aus der TRAXX AC3-Lokomotive (AC = alternating current, Wechselstrom), der TRAXX DC3-Lokomotive (DC = direct current, Gleichstrom) und der TRAXX MS3-Lokomotive (MS = Multisystem, unter allen Haupt-Stromspannungen in Europa einsetzbar). Sie hat aus Betreibersicht viele Stärken: Unter anderem kann sie im Vergleich zu anderen Lokomotiven derselben Leistungsklasse einen Waggon mehr ziehen. Ihre Energiekosten sind aufgrund reduzierten Energieverbrauchs niedrig – das geht unter anderem auf die wirkungsgradoptimierte Traktionskette und das regenerative Bremssystem zurück. Bei der TRAXX MS3-Lokomotive wird noch die neueste Signaltechnik installiert, die dynamische Transitionen an Landesgrenzen oder beim Wechsel von Signalsystemen möglich macht.

Bombardier Transportation ist ein weltweit führender Hersteller von Bahntechnik und verfügt über das breiteste Portfolio der Branche. Zur Produktpalette zählen das gesamte Spektrum schienengebundener Fahrzeuge, Fahrzeugkomponenten sowie Signal- und Steuerungstechnik. Zudem bietet das Unternehmen komplette Transportsysteme und ist erfolgreich in den Bereichen Bahndienstleistungen und Elektromobilität aktiv. Als innovativer Vorreiter setzt Bombardier Transportation kontinuierlich neue Standards für nachhaltige Mobilität und schafft mit integrierten Verkehrslösungen entscheidende Vorteile für Transportunternehmen, Fahrgäste und Umwelt. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen ist der Konzern in über 60 Ländern vertreten. Bombardier Transportation hat rund 37.150 Beschäftigte. Die Konzernzentrale befindet sich in Berlin.

Bombardier ist der weltweit führende Hersteller für Flugzeuge und Züge. Den Blick in die Zukunft gerichtet, fördert und entwickelt Bombardier weltweit effiziente, nachhaltige und bequeme Mobilitätslösungen. Es sind die Fahrzeuge, Dienstleistungen und vor allem die Mitarbeiter, die Bombardier zu einem weltweit führenden Unternehmen im Verkehrssektor machen.

Der Hauptsitz von Bombardier befindet sich in Montreal, Kanada. Die Aktien des Unternehmens werden unter dem Kürzel BBD an der Börse von Toronto gehandelt. Für das Geschäftsjahr 2016 weist das Unternehmen einen Umsatz von 16,3 Milliarden USD aus.

Quelle und Foto: Bombardier,  v.r.n.l.: Albert Bastius, COO, und Mirko Pahl, CEO, beide TX Logistik, mit Michael Fohrer, President LOC & LRV, Bombardier Transportation, konnten bereits einen Blick auf die erste TRAXX MS3 Lokomotive in der Fertigungslinie an unserem Standort in Kassel werfen.




Mittlerer Niederrhein im Regionenvergleich

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Der Wirtschaftsstandort Mittlerer Niederrhein entwickelt sich weniger dynamisch als vergleichbare Regionen. Bei wichtigen volkswirtschaftlichen Kennzahlen wie der Arbeitslosenquote und dem Wirtschaftswachstum liegt der Mittlere Niederrhein hinter deutschen Spitzenregionen und sogar hinter dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt zurück.

Dies zeigt die Analyse „Der Mittlere Niederrhein im Regionenvergleich“, die die IHK Mittlerer Niederrhein vorgestellt hat. In der Studie wurde der IHK-Bezirk – Mönchengladbach, Krefeld, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Viersen – anhand von 24 volkswirtschaftlicher Indikatoren mit anderen deutschen Regionen ähnlicher Größe verglichen. „Das Ergebnis zeigt, dass der Niederrhein zwar großes wirtschaftliches Potenzial hat“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Wenn wir mit deutschen Spitzenregionen mithalten wollen, müssen wir allerdings die Standortbedingungen für die Wirtschaft weiter verbessern. Die Region kann mehr.“

Es gibt eine Reihe von Indikatoren, die Mut machen. So zeichnet die Unternehmen am Niederrhein eine überdurchschnittliche Produktivität aus. „Das bedeutet, dass die Betriebe effizient arbeiten und gut aufgestellt sind“, betont Steinmetz. Das zeigt sich auch an der Kaufkraft. Die Studie zeige allerdings auch, dass die Region seit 2007 bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts sowohl gegenüber den Vergleichsregionen als auch dem bundesdeutschen Durchschnitt Boden verloren habe. „Selbst NRW insgesamt, das sich in dieser Zeit nicht als Wachstumsmotor Deutschlands erwiesen hat, weist ein höheres Wirtschaftswachstum auf“, sagt Steinmetz. Daher fordert die IHK eine stetige Weiterentwicklung der guten Verkehrsinfrastruktur in der Region, um die Internationalität der Wirtschaft als wichtige Stärke des Standorts zu erhalten.

Ambivalent ist das Bild bei der Lage auf dem Arbeitsmarkt. „Die Beschäftigtenzahl steigt, und die Arbeitslosigkeit sinkt“, erläutert Steinmetz. „Im Schnitt war die Entwicklung in den Vergleichsregionen sowie in Deutschland insgesamt allerdings noch besser.“ Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit am Mittleren Niederrhein ist sogar höher als in NRW. Der Niederrhein weist laut der IHK-Studie zudem eine im Deutschland-Vergleich überdurchschnittliche Quote an jungen und älteren sowie Langzeitarbeitslosen aus. „Das zeigt, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt“, erklärt Steinmetz. Die überdurchschnittliche Sozialhilfequote am Niederrhein hänge ebenfalls mit der hohen Arbeitslosigkeit zusammen.

Auch im Bereich „Öffentliche Haushalte“ beschreibt die IHK-Studie Licht und Schatten. Bei den Indikatoren „Realsteueraufbringungskraft“ und „gemeindliche Steuerkraft“ liegt der Mittlere Niederrhein im Mittelfeld. „Gerade die regionale Wirtschaft sorgt durch ihre Steuerzahlungen dafür, dass die Region kein Einnahmeproblem hat“, erklärt Steinmetz. Dennoch wird bei den kommunalen Schulden ein im Deutschland-Vergleich überdurchschnittlich hoher Wert erzielt. „Für die Wirtschaft ist es wichtig, dass die Städte und Gemeinden solide Finanzen aufweisen, sonst können wichtige Infrastrukturprojekte nicht realisiert werden“, erklärt Steinmetz. „Daher sollten die Kommunen ihre Haushalte auf der Aufwandsseite konsolidieren.“

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein




Ein gutes und glückliches neues Jahr

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Die Redaktion der Hafenzeitung wünscht allen ein erfolgreiches, gutes, glückliches und vor allem gesundes neues Jahr 2018. mögen Ihre Wünsche in Erfüllung gehen 😊

Kommen Sie gut rein und gut durch 😉