In der Region herrscht Hochkonjunktur

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Die regionale Wirtschaft befindet sich zu Jahresbeginn 2018 in einer Phase der Hochkonjunktur. Die Unternehmen melden eine im Vergleich zum Spätsommer 2017 noch einmal verbesserte Geschäftslage. Eine günstigere Lagebewertung gaben die Betriebe zuletzt im Spätsommer 2007 ab.

Dies sind Ergebnisse der gemeinsamen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein, an der knapp 750 Unternehmen mit 75.000 Beschäftigten teilgenommen haben. „Besonders erfreulich ist, dass die Unternehmen mehr als noch im vergangenen Herbst darauf vertrauen, dass diese Hochkonjunkturphase weiter anhält und sich die Lage sogar noch verbessern könnte“, erklärte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Mit 49 Prozent bezeichnet knapp jeder zweite Betrieb seine Geschäftslage als „gut“. Nur neun Prozent der Unternehmen melden eine schlechte Geschäftslage. Damit ist die aktuelle Lageeinschätzung noch einmal positiver als im Herbst 2017. „Dies liegt insbesondere an der Industrie“, erklärt Steinmetz. „Die Auslandsnachfrage hat in den vergangenen Monaten wieder an Schwung gewonnen.“ 53 Prozent der exportierenden Industrieunternehmen konnten in den vergangenen Monaten eine steigende Zahl an Bestellungen aus dem Ausland verzeichnen, nur 18 Prozent mussten einen Rückgang hinnehmen. Die dynamische Auslandsnachfrage zeigt nach Einschätzung der beiden Industrie- und Handelskammern, dass die Konjunktur mittlerweile nicht nur binnengetrieben ist, sondern auch vom Außenhandel getragen wird. „Die Eurozone – die wichtigste Zielregion unserer Exporteure – wuchs im Jahr 2017 sehr robust. Das wird auch für das laufende Jahr erwartet“, erläutert Steinmetz.

Im Vergleich zur Umfrage im vergangenen Herbst glauben mittlerweile immer mehr Unternehmen auch, dass sich ihre gute Lage sogar noch weiter verbessern kann. Jedes dritte Unternehmen rechnet mit besseren Geschäften im Jahr 2018 als im vergangenen Jahr, nur 9 Prozent befürchten einen Rückgang. Im Herbst dagegen gingen nur 26 Prozent der Betriebe von einer Verbesserung, 11 Prozent von einer Verschlechterung aus. Dazu passt: „Die Entwicklung der In- und Auslandsnachfrage verliert als mögliches Konjunkturrisiko an Bedeutung“, sagt Steinmetz. Die Unternehmen rechnen also nicht mit einem kurzfristigen Einbruch der Konjunktur.

Die optimistischen Erwartungen und die gute Auftragslage dürften im Jahr 2018 auch das Investitionsverhalten der Betriebe anregen. Die Unternehmen planen eine Steigerung ihrer Investitionsbudgets. „Insbesondere die verarbeitenden Unternehmen möchten auch in Kapazitätserweiterungen investieren. Für 40 Prozent der Industrieunternehmen ist dies ein wesentliches Investitionsmotiv“, erklärt Steinmetz. Angesichts der hohen Auslastung von mehr als 83 Prozent ist der Aufbau von Kapazitäten notwendig, um weitere Aufträge annehmen zu können.

Abgewürgt werden könnte die Investitionsneigung allenfalls vom Fachkräftemangel, der mittlerweile für knapp 40 Prozent der Betriebe ein wesentliches und nun sogar das meistgenannte Konjunkturrisiko ist. „Die Unternehmen möchten ihre Beschäftigtenzahl merklich erhöhen“, erläutert Steinmetz. „Wenn sie aber keine qualifizierten Mitarbeiter finden, die die neuen Maschinen bedienen können, wird dies ihre Investitionslaune wieder dämpfen.“

Die Gegenmittel sind bekannt: Qualifizierung, Flexibilisierung und Integration. „Jedoch liegt ein Teil der Lösungen wie etwa ein arbeitsmarktorientiertes Einwanderungsgesetz oder ein neuer Trend zur Berufsausbildung in weiter Ferne“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer die IHK Düsseldorf. Kurzfristig dürfte die angespannte Arbeitsmarktlage deshalb eher zu steigenden Entgelten führen.“

Insbesondere für die Bauwirtschaft bleibt der Fachkräftemangel ein ernstes Problem. „Vier von fünf Bauunternehmen mit Personalbedarf haben Schwierigkeiten, ihre Stellen zu besetzen“, erklärt Gregor Berghausen. „Deshalb, und weil die Baukapazitäten bereits stark ausgelastet sind, dürfte sich ihre außerordentlich gute Geschäftslage kaum weiter steigern. Vielmehr spüren aktuell sowohl private als auch gewerbliche Bauherren deutlich steigende Preise. Dies steigert vor allem in den Ballungsräumen noch zusätzlich Mieten wie Kaufpreise “

Wesentlich optimistischer sind dagegen die Großhändler. Die Unternehmen melden eine deutlich verbesserte Lage und erwarten eine weitere Verbesserung. „Besonders die produktionsnahen Großhändler profitieren dabei von der guten Industriekonjunktur, die konsumnahen Großhändler von der weiterhin anhaltenden Kauflaune der Verbraucher“, sagt Berghausen. Der stationäre Einzelhandel profitiert allerdings immer weniger von der Konsumneigung. Die Zahl der Einzelhändler, die über Umsatzeinbußen berichten, ist größer als die Zahl der Händler, die Umsatzsteigerungen gemeldet haben. „Einzelhändler, die auch im Internet aktiv sind, konnten dieses Minus jedoch über zusätzliche digitale Vertriebskanäle auffangen“, erklärt Berghausen abschließend

Quelle: IHK Düsseldorf und IHK Mittlerer Niederrhein, Foto: IHK Mittlerer Niederrhein, sie stellten den aktuellen Konjunkturbericht vor: Jürgen Steinmetz (l.), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.   




Digitale Trends für Schifffahrt nutzen

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Wie kann die Binnenschifffahrt von der Digitalisierung profitieren und damit wettbewerbsfähiger werden? Dieser Fragestellung widmet sich ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt, an dem sich bremenports beteiligen wird.

Unter dem Projektnamen #IWTS 2.0 sollen in den kommenden drei Jahren innovative Lösungen für den Güterumschlag mit Binnenschiffen entwickelt werden. Zugleich zielt das Projekt darauf ab, die Binnenschifffahrt in den Lehrplänen der Berufsbildungseinrichtungen zu stärken, um Studenten und Jungunternehmer zu Botschaftern der Binnenschifffahrt zu machen.

Kernelement ist ein sogenanntes „Innovation-Lab“ Diese Plattform soll es Studenten und jungen Unternehmern ermöglichen, digitale Werkzeuge für die Binnenschifffahrt zu entwickeln. Die Ideen können Bereiche wie Simulations-, Planungs- und Überwachungsinstrumente, Datenanalyse- und Controlling-Anwendungen sowie intelligente Informationssysteme abdecken.

#IWTS 2.0 greift den Start-up-Trend in der IT-Branche auf. „Die Plattform ist ein ideales Konzept, um den Herausforderungen der Branche mit dem heutigen digitalen Ansatz der Studentengeneration zu entsprechen“, sagt Robert Howe, Geschäftsführer von bremenports. Das Plattformkonzept entspricht der Rolle, die bremenports als Infrastrukturbetreiber der Bremer Häfen spielt. „Wir stellen nicht nur die physische Hafeninfrastruktur zur Verfügung, sondern wir ermöglichen auch maritime Logistik im digitalen Sinne.

Derzeit machen Binnenschiffe nur 4% des Hinterlandverkehrs der Häfen aus. „Mittelfristiges Ziel muss es sein, diesen Anteil zu erhöhen“, so Howe. Hierzu kann auch der Ausbau der Mittelweser beitragen, die Bremen mit dem deutschen Kanalnetz verbindet.

Das Projekt wird als zweistufiger Wettbewerb durchgeführt. Nach einer Einführung haben die Teilnehmer sechs Monate Zeit, um Ideen zu entwickeln und Prototypen einzureichen. Mentoring wird von bremenports bereitgestellt. Der Wettbewerb wird mit einer Preisverleihungszeremonie abgeschlossen, bei der die Gewinner des Wettbewerbs in drei Kategorien des Innovationspreises, des Studenten- und des Industriepreises ausgezeichnet werden.

Das INTERREG-Projekt wurde von niederländischen und flämischen Partnern initiiert. Hauptpartner ist die Maritime Akademie Harlingen, ein führender Anbieter von Berufsausbildung für die Branche. Weitere Partner kommen aus Großbritannien und Schweden. Allen gemeinsam ist die Position entlang eines Wasserstraßennetzes, das für eine nachhaltige Logistik zur Verfügung steht. INTERREG ist eine Reihe von Programmen zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Regionen in der Europäischen Union, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert werden. Das erste INTERREG begann im Jahr 1989.

Quelle und Foto: bremenports




Lademittel online besser verwalten

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Für die Logistik sind sie unverzichtbar: Lademittel wie Europaletten oder Gitterboxen. Auf ihnen werden Güter zu einer Ladeeinheit zusammengefasst und transportiert. Über die Onlineplattform Palettenheld.com ist es jetzt digital möglich dafür zu sorgen, dass immer eine leere Europalette zur rechten Zeit am rechten Ort ist.

Die Firma Fiege relog hat das Internetportal Palettenheld.com Ende Januar 2018 live geschaltet. Auf dieser Plattform können die Ströme von Lademitteln in Echtzeit nachvollzogen und geplant werden – Händler, Hersteller, Spediteure und Logistiker haben ihre Paletten so immer im Blick.

„Nach einem Transport geht die Palette nicht direkt leer wieder zurück zum Versender. Das wäre unwirtschaftlich und unpraktisch. Die Paletten werden verrechnet oder getauscht, dabei spielt natürlich auch die Qualität der Palette eine Rolle“, erklärt Harry Matschulat, Geschäftsführer der Fiege relog aus Münster. Das Unternehmen der Fiege Gruppe aus Greven beschäftigt sich mit der Reverse Logistics, also der Rückführlogistik. Über Palettenheld.com will Matschulat seinen Kunden jetzt eine bessere Planungssicherheit geben: „Wir dokumentieren sämtliche Lademittelbewegungen, alle Tauschvorgänge und vermerken die Qualität.“

Diese Daten werden gebündelt und für die Kunden entsprechende Buchungsbelege erstellt – auf Palettenheld.com haben sie dann den digitalen Überblick über ihr Konto. „Heutzutage wird bei uns wie auch bei unseren Kunden viel noch auf Papier gearbeitet. Listen werden manuell abgeglichen und händisch in Tabellen eingetragen. Mit Palettenheld werden wir flexibler und effizienter“, erklärt Matschulat. Eine eigene App wird die Bedienung auch mobil möglich machen.

In der ständigen Verfügbarkeit der Daten sieht Matschulat den größten Mehrwert für seine Kunden: „Wir können in Echtzeit über die aktuellen Bestände an Lademitteln informieren. Und Warnungen ausgeben, falls in irgendeiner Niederlassung ein Engpass droht.“ Die Onlineplattform bietet Schnittstellen zu den Standardanwendungen für Speditionssoftwares, wie Winsped oder Websped. Es ist auch möglich Palettenheld.com in bestehende Apps oder andere Anwendungen einzubinden. „Wir können ganz individuelle Lösungen einrichten. Das System wächst mit den Bedürfnissen der Anwender“, erklärt Harry Matschulat. So können alle Beteiligten der Wertschöpfungskette spezielle Zugänge erhalten: in den Produktionsstandorten, bei den Logistikdienstleistern, Speditionen und Kunden.

„Unser Ziel ist es, die Rückführung und Wiederverwendung oder Wiederverwertung der Lademittel zu optimieren. Das senkt die Kosten und ist zugleich umweltfreundlich“, sagt Matschulat. Über Palettenheld.com sind für die Kunden von Fiege relog so jederzeit die verschiedenen Lademittel wie Europaletten, Flachpaletten, Düsseldorfer Halbpaletten oder Mehrwegbehälter verfügbar. Aus Lademitteldepots in Deutschland und dem europäischen Ausland liefert Palettenheld die nötigen Lademittel und holt diese auch wieder ab und lädt sie ein. „Wir bilden diese ganzen Transaktionen komplett digital ab und machen sie transparent“, sagt Matschulat. „Alles ist im Kundenkonto einsehbar. Alle nötigen Informationen für das Pooling und Clearing.“ Über Palettenheld.com lassen sich also alle Daten für Buchhaltung und das Qualitätsmanagement rechtssicher abrufen.

Mehr Infos gibt es hier

Quelle und Grafik: Fiege




Logistikstandort bereit für Digitalisierung

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Schlankere Prozesse, digital gesteuerte Lieferketten und technisch gut qualifizierte Mitarbeiter sind erst der Anfang auf dem Weg zur Logistik von morgen. Deutlich machten das die Praxisbeispiele von Amazon, Klöckner & Co und Duisport beim Kongress „Logistik digital“ der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer am Donnerstag, 1. Februar, in Duisburg.

Unter dem Motto #GemeinsamDigital tauschten sich nahezu 300 Teilnehmer über Technologien wie Blockchain und Big Data Analytics aus ebenso wie über neue Geschäftsmodelle und IT-Sicherheit.

Die Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gespräche unter den Teilnehmern zeigten: Die Logistikregion Niederrhein geht beim digitalen Wandel mit. Zahlreiche Logistiker des Standorts sind bereits dabei, die neuen technologischen Möglichkeiten in die Praxis umzusetzen: So baut etwa der Duisburger Logistiker Imperial eine komplett digitale Kundenplattform auf und entwickelt in seinem Berliner Supply Chain Lab innerhalb von wenigen Tagen Prototypen und innerhalb weniger Wochen marktfertige Lösungen für Kundenbedürfnisse. IHK-Präsident Burkhard Landers rief die Unternehmen in seiner Begrüßung dazu auf, weiter voranzugehen: „Die Digitalisierung ist die zentrale Herausforderung für uns alle. Als Logistikstandort Nummer eins müssen wir Vorreiter sein und neuen Konzepten offen begegnen.“

Nahezu 300 Teilnehmer aus ganz NRW und darüber hinaus diskutierten mit den prominenten Rednern von Amazon, Klöckner & Co, Imperial, Freighthub, Saloodo, DB Schenker und vielen weiteren bis hin zu Blogger Sascha Lobo. Die Beiträge zeigten eindrücklich: Die nächsten disruptiven Technologien wie Blockchain klopfen bereits an die Tür. Wie sich Politik und Verwaltung auf die Digitalisierung einstellen, machte Ehrengast Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, deutlich: „Wir wollen NRW zur Modellregion für Mobilität 4.0 entwickeln. Die Potentiale der Digitalisierung müssen wir nutzen, um etwa das Funktionieren der Logistikketten zu optimieren. Moderne Mobilitätspolitik kümmert sich um Fragen der Vernetzung. Wir wollen neue Mobilitätskonzepte entwickeln, um Sie, die Akteure vor Ort, bei Ihren Herausforderungen zu unterstützen.“
Auch für Erich Staake, Chef von Europas größtem Binnenhafen, ist die Digitalisierung das Thema des Wirtschaftsstandorts: „Die Logistik ist heute und zukünftig herausgefordert, mit der Industrie gemeinsam als Treiber der Digitalisierung aufzutreten.“ Der Duisburger Hafen gestaltet den digitalen Wandel mit: Im kürzlich eröffneten Gründerlabor „startport“ können junge Startups Ideen für die Logistik der Zukunft entwickeln – am Pulsschlag der Logistikbranche mitten in Duisburg. Dabei unterstützen neben dem Hafen auch weitere Netzwerkpartner wie Evonik und Klöckner.
Eindrücke von der Veranstaltung gibt es auf Twitter unter #GemeinsamDigital und Facebook auf der Seite der Niederrheinischen IHK: facebook/ihk.niederrhein.

Quelle: IHK, Foto: duisport, Hans Blossey