Mehr Schüttgüter im Dortmunder Hafen

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Im Dortmunder Hafen werden künftig erhebliche Mengen mehr Splitt umgeschlagen. Die Weichen hierfür stellt eine neue Kooperation zwischen Rhenus sowie der Mimberg Spedition & Baustoffe GmbH & Co. KG.

So wird die Spedition und Baustoffhandlung mit Hauptsitz in Werl ihre Dortmunder Niederlassung in den kommenden Monaten aus der Franz-Schlüter-Straße 31 auf die von Rhenus gemietete Fläche im Kohlenhafen verlegen. Damit ist eine zusätzliche Nutzung des Hafenbeckens verbunden: Ab Juni sollen dort täglich ca. 2.000 Tonnen Splitt umgeschlagen werden.

Entsprechende Vorbereitungen wie die Platzbefestigung, Kanalisationsarbeiten und die Sanierung eines Gebäudes im Kohlenweg haben begonnen. Zusätzlich sind eine Betriebstankstelle sowie ein Waschplatz für die am Standort Dortmund eingesetzten Lkw der Spedition geplant.

„Die Kooperation von Rhenus und Mimberg sichert nicht nur Arbeitsplätze, sie stärkt auch den Schiffsgüterumschlag im Dortmunder Hafen“, freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Derzeit nutzen fünf Unternehmen ein gemietetes oder gepachtetes Betriebsgelände im Kohlenhafen. Auf der von Rhenus gemieteten Fläche wurde bislang größtenteils Stahl gelagert und umgeschlagen. Am Kohlenhafen wird sich das Unternehmen im Zuge der Kooperation und unter Einsatz neuer Geräte nun auf den Umschlag von Splitt konzentrieren.

Quelle und Foto: Dortmunder Hafen AG, auf dem Gelände des Kohlenhafens von links nach rechts: Thomas Leiding, Rhenus Geschäftsführung Region Rhein-Ruhr, Uwe Büscher, Vorstand Dortmunder Hafen AG, Stefan Balandies, Geschäftsführer Mimberg Spedition & Baustoffe GmbH & Co. KG.




Einigung beim Rahmentarifvertrag für Seeleute

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Die International Transport Workers‘ Federation (ITF) und die Joint Negotiation Group (JNG) haben sich jetzt 2018 in Manila getroffen, um in der dritten Verhandlungsrunde das für vier Jahre gültige IBF Framework Agreement zu beschließen.

Die Verhandlungen hatten sich zwischen Arbeitgebern der Joint Negotiation Group (JNG) und den Seeleutegewerkschaften (ITF) vor dem Hintergrund der andauernden Schifffahrtskrise in vielen Teilmärkten als besonders schwierig erwiesen. Beide Seiten waren sich einig, dass es zum Wohle aller darum gehen muss, die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Unternehmen zu sichern, zugleich aber weiterhin für faire Arbeitsbedingungen für Seeleute auf den Schiffen zu sorgen. Wesentlicher Teil der Einigung ist auch, dass das Laschen auf Containerfeederschiffen ab 2020 von Hafenarbeitern erledigt werden soll.

Der neue Rahmentarifvertrag ist für 2019 bis 2022 gültig. Der dazugehörige Heuertarifvertrag kann nach den ersten zwei Jahren angepasst werden.

Zentrale Punkte des Tarifvertrags sind:

• Anhebung der Heuern um 2,5 Prozent ab dem 1. Januar 2019
• Änderungen der lange Zeit umstrittenen “Docker-Klausel”. Künftig werden die Ladungssicherungsarbeiten (Laschen) daher auf Container-Feederschiffen in Nord- und Westeuropa exklusiv von Hafenarbeitern erledigt werden müssen
• Anhebung des Rabatts, den die IMEC-Mitglieder auf ihre Beiträge in den ITF Welfare-Fund zahlen, auf 16 Prozent, mit einer möglichen weiteren Steigerung auf 18 Prozent, wenn vereinbarte Benchmarks zur Erhöhung der tarifgebundenen Schiffe erreicht werden
• Neugruppierung der “Warlike Area” vor der Küste Somalias in eine “High Risk Area” und Hochstufung in eine “Warlike Area” der 12-Meilen-Zone vor der Küste Jemens

Torben Seebold von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erklärte dazu: “ Nach harten Verhandlungen ist uns endlich der Durchbruch in diesen globalen Tarifverhandlungen gelungen. Mit diesem Abschluss stellen die Sozialpartner nicht nur eindeutig klar, dass das Laschen von Feeder-Containerschiffen in der „North Range“ ausschließlich von qualifizierten Hafenarbeitern durchgeführt werden. Sie bekennen sich darüber hinaus auch zu fairen Arbeits- und Lohnbedingungen von Seeleuten, die einen unerlässlichen Beitrag zum sicheren und globalen Transport von Gütern aller Art leisten.“

Ralf Nagel vom Verband Deutscher Reeder (VDR) sagte: “Es ist eine bemerkenswerte Leistung, dass die Sozialpartner der Schifffahrt auch in sehr schwierigen Marktverhältnissen eine Einigung gefunden haben. Damit bleiben die global geltenden Tarifverträge der Schifffahrt die einzigen ihrer Art und sind weiterhin Vorbild für andere Branchen.

Das Forum des Internationalen Bargaining (IBF) wurde ursprünglich am 9. Mai 2003 gegründet und besteht nunmehr im 15. Jahr. Unter die Tarifverträge, die im Rahmen des IBF abgeschlossen werden, fallen derzeit über 200.000 Seeleute auf ca. 8.500 Schiffen, die unter internationalen Flaggen zur See fahren.

Die Arbeitgeber sind im IBF-Forum durch den International Maritime Employers’ Council (IMEC), die International Shipping Employers’ Group (ISEG) mit der International Maritime Managers’ Association of Japan (IMMAJ), Evergreen aus Taiwan und den Koreanischen Reederverband vertreten. Zusammen bilden die Arbeitgeber die Joint Negotiating Group (JNG). Der VDR ist Mitglied der IMEC und Teil der JNG.

Auf Seite der Beschäftigten bildet die ITF das Dach der maritimen Gewerkschaften und bündelt damit die Interessen von mehr als einer Millionen Seeleute und Hafenarbeitern weltweit. Die Gewerkschaft ver.di ist eine der größten Mitgliedsgewerkschaften der ITF.

Die IBF-Verhandlungen bestehen aus dem soeben abgeschlossenen zentralen Teil und daran anschließenden nationalen Umsetzungsvereinbarungen. Der international vereinbarte Rahmen wird in den nationalen Verhandlungen dann den spezifischen nationalen Bedingungen angepasst. Die regionalen Verhandlungen in Deutschland werden dann im Laufe der nächsten Monate zwischen ver.di, IMEC und dem VDR geführt.

Quelle: ver.di-Bundesvorstand, Foto: HHM / Achim Multhaupt