HHLA erwirbt estnischen Terminalbetreiber

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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) übernimmt den größten estnischen Terminalbertreiber Transiidikeskuse AS.

Ein entsprechender Vertrag wurde am 26. März unterzeichnet. Das neue Tochterunternehmen wird vertraglich und organisatorisch der HHLA International GmbH zugeordnet. Die HHLA wird damit im nahe der estnischen Hauptstadt Tallinn gelegenen Hafen Muuga zum Marktführer für Containerumschlag. Seit dem Jahr 2005 betreibt die HHLA außerhalb von Hamburg zudem einen Containerterminal in der ukrainischen Stadt Odessa.

Zur Übernahme von Transiidikeskuse AS erklärt Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: „Estland gehört zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften in Europa und ist ein Vorreiter bei der Digitalisierung. Wir freuen uns daher mit Transiidikeskuse AS ein bereits profitables und leistungsstarkes Unternehmen in die HHLA-Familie zu integrieren. Die HHLA hat die Ambition, international zu wachsen. Der erfolgreiche Vertragsabschluss zeigt, dass wir dies auch tun. Die Akquisition eröffnet uns den Eintritt in einen vielversprechenden regionalen Markt, der durch seine geografische Lage und die Anbindung an die ‚Neue Seidenstraße‘ über Wachstumspotenziale verfügt. Als Hansestädte verbindet Hamburg und Tallinn eine lange Tradition, der die HHLA nun ein neues Kapitel hinzufügen wird. Gleichzeitig werden wir durch Investitionen in Anlagen und Technik den Hamburger Hafen weiter stärken. Wir sind ein Hamburger Unternehmen, das in Europa zu Hause ist und global agiert.“

Anatoli Kanajev, Gründer und Eigentümer von Transiidikeskuse AS, erklärt: „Ich freue mich, Transiidikeskuse AS in die Verantwortung der HHLA zu übergeben. Die HHLA verfügt über viel Erfahrung und Know-how als Containerterminalbetreiber. Damit ist sichergestellt, dass sich Transiidikieskuse AS auch in der Zukunft erfolgreich und nachhaltig entwickeln wird.“ Herr Kanajev wird dem Aufsichtsrat der Gesellschaft angehören.

Der Hafen Muuga ist der bedeutendste Hafen in Estland und ein wichtiger maritimer Standort im Ostseeraum. Das von der HHLA erworbene Unternehmen ist mit Abstand Marktführer beim Containerumschlag in dem baltischen Land und betreibt zudem einen Mehrzweckterminal für Stück- und Schüttgut- sowie RoRo-Umschlag. Über regionale Infrastrukturprojekte (u.a. das Rail-Baltica-Projekt) entwickelt sich der Standort zu einem multimodalen Knotenpunkt. Mit dem Kauf von Transiidikeskuse AS erweitert die HHLA ihre regionale Diversifizierung.

Der Containerterminal verfügt bei einer hohen Auslastung aktuell über eine Kapazität von ca. 300 TTEU, die auf rund 800 TTEU ausgebaut werden kann. Durch eine weitere Professionalisierung von Vertrieb und Betrieb sowie die Einbindung in das HHLA-Netzwerk sollen Synergien gehoben werden.

Der Vollzug der Transaktion steht unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen und erfolgt voraussichtlich im zweiten Quartal 2018. Der Aufsichtsrat der HHLA hat dem Erwerb bereits zugestimmt.

Quelle und Foto: Hamburger Hafen und Logistik AG, Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, und Anatoli Kanajev, Gründer von Transiidikeskuse AS

 




Maut auf Bundesstraßen verteuert Logistik um 2 Mrd.

Trotz zunächst unveränderter Mautsätze wird die regionale Ausweitung der Lkw-Maut auf zusätzliche 40.000 Bundesstraßenkilometer ab dem 1. Juli 2018 zu einem erheblichen Kostenschub im Straßengüterverkehr in Höhe von bis zu 2 Milliarden Euro jährlich führen.

Hierauf weisen der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK), der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) sowie der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) hin.

Angesichts des enormen Instandhaltungsbedarfs der Verkehrsinfrastruktur muss die Leistungsstärke des Logistikstandortes Deutschland mittlerweile durch zwei Finanzierungssäulen gesichert werden. Die Ausweitung der Lkw-Maut ist die Konsequenz einer Politik der verursachergerechten Nutzerfinanzierung – zusätzlich zur Steuerfinanzierung. Hierzu fordern die Logistik- und Transportverbände, dass der zusätzliche Finanzierungsbeitrag der Wirtschaft für den Erhalt von Straßen und Brücken zweckgebunden und überjährig eingesetzt wird.

Der Anteil der Mautkosten an den Gesamtkosten (Fahrzeug-, Personal- und Gemeinkosten) liegt bei bis zu 10 Prozent, kann aber je nach Tourenstruktur und Standort des Unternehmens und seiner Kunden stark variieren. Durch ihren Anspruch auf universelle Verfügbarkeit aller Waren an jedem Ort und zu jeder Zeit sind Industrie, Handel und Bevölkerung direkte Urheber von Gütertransporten. Die regionale Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen zum 1. Juli 2018 kann sich deshalb auch auf die Fracht- und Verbraucherpreise auswirken. Im Endeffekt wirkt die Lkw-Maut zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur wie eine Verbrauchssteuer.

Ausdrücklich begrüßen AMÖ, BIEK, BGL, BWVL und DSLV das Bekenntnis der Bundesregierung zu einheitlichen Mautsätzen auf Autobahnen und Bundesstraßen. Dies trägt zur transparenten Kostendarstellung der Transportunternehmen gegenüber ihren Kunden bei und verhindert die Benachteiligung von Betrieben in ländlichen Regionen. Ausweichverkehre auf Landstraßen erwarten die Bundesverbände nicht. Denn mautfreie Umwege führen in der Regel zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen, wodurch monetäre Vorteile überkompensiert werden. Dies würde auch nicht im Interesse der Logistikkunden sein.

Zusätzlich zur Mautausweitung zum 1. Juli 2018 ist auf Basis des neuen Wegekostengutachtens zu Beginn des Jahres 2019 erneut mit geänderten Mautsätzen zu rechnen. Zur Vorbereitung auf den nächsten Kostensprung fordern die Verbände als ausreichenden zeitlichen Planungsvorlauf für Logistik, Industrie und Handel deshalb mindestens sechs Monate, gerechnet ab dem 1. Juli 2018. Damit würden die neuen Mautsätze frühestens ab dem 1. Januar 2019 wirksam.

Quelle: Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK), Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e. V., Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), DSLV Deutscher Speditions- und Logistikverband e. V. , Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e. V. (BWVL)

 

 




RC: Güterumschlag auf stabilem Niveau

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Positive Leistungsbilanz im Hafenverbund der RheinCargo: Der Logistikdienstleister hat den Umschlag in den Rheinhäfen Neuss, Düsseldorf und Köln im Jahr 2017 um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Das Gesamtvolumen der in den Häfen und auf der Schiene bewegten Güter erreicht rund 47,3 Millionen Tonnen.

In den sieben Hafenstandorten der RheinCargo wurden 2017 etwa 28,3 Millionen Tonnen umgeschlagen (Vorjahr 28 Mio. t / + 1,0 Prozent). Dabei legte der wasserseitige Umschlag um 2,2 Prozent auf 18,5 Mio. t zu (Vorjahr 18,1 Mio. t), das zweitbeste Ergebnis in der RheinCargo-Geschichte. Erhebliche Zuwächse gab es bei Massengütern, insbesondere bei Agrarprodukten, Metallen und Erz. Der Umschlag von Kohle hat sich aufgrund der Auswirkungen der Energiewende im Vergleich zum Vorjahr weiter verringert.

Der Container-Umschlag blieb stabil, die Häfen erreichten erneut das starke Vorjahres- Niveau von 1,3 Millionen Einheiten (TEU). Für das Jahr 2018 gibt es sehr positive Signale: Insbesondere am Standort Neuss wird der Containerumschlag weiter zunehmen. Eines der im Hafen Neuss ansässigen Containerterminals baut die bereits bestehende Supra- und Infrastruktur im hohen Maße aus. Nicht nur aus diesem Grund sind Mengensteigerungen im kombinierten Verkehr für das laufende Jahr zu erwarten.

„Besonders unser Wachstum von über zwei Prozent im wasserseitigen Umschlag bestätigt uns in der strategischen Ausrichtung, weiterhin die konventionelle Ladung nicht zu vernachlässigen. In diesen Marktsegmenten ist die RheinCargo gegen den Trend gewachsen, obwohl nicht unerhebliche Mengenrückgänge im Kohlebereich zu verkraften waren“, bilanziert RheinCargo-Geschäftsführer Jan Sönke Eckel das Ergebnis.

Aufgrund der schwierigen Wettbewerbsbedingungen für die Schiene und scharfer Konkurrenz durch den LKW bewertet es RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin positiv, dass der Umsatz bzw. die Transportmenge im Bereich Eisenbahn im vergangenen Jahr mit 19 Millionen Tonnen über Plan lag. „Das Jahr 2017 war für die Eisenbahn wieder kein leichtes. Angesichts der zunehmenden Diskussionen um Umweltbelastungen und dem drohenden Verkehrsinfarkt auf der Straße, gehen wir davon aus, dass sich die Situation für den Verkehrsträger Schiene verbessert“, so Birlin. Positive Impulse in der Eisenbahnlogistik kamen 2017 unter anderem aus dem Bereich Erze / Baustoffe, Maschinen / Ausrüstung sowie Konsumgüter.

Der Bereich Immobilien der Häfen verzeichnete 2017 eine erfreulich hohe Nachfrage. Insgesamt wurde eine Fläche von 207.000 Quadratmetern neu vermietet.

Für die Zukunft sehen die beiden RheinCargo-Geschäftsführer positive Signale. „Unser Logistik-Angebot mit Schiff und Bahn ist effizient und nachhaltig, gerade weil wir umweltfreundliche Lösungen anbieten. Angesichts von Diskussionen um ein mögliches Diesel-Fahrverbot stellt RheinCargo die zeitgemäße Alternative zum Straßenverkehr dar“, äußern sich Eckel und Birlin optimistisch.

Quelle:RheinCargo, Foto: NDH

 




Nachhaltige Wachstumsziele nach erfolgreichem 2017

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Die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) konnte im Geschäftsjahr 2017 ihre Marktposition in einem herausfordernden Umfeld stärken und teilweise ausbauen. Wesentliche Finanzkennzahlen wurden deutlich verbessert.

Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich dank gestiegenen Containerumschlags und Containertransports sowie einer erfolgreichen Bewirtschaftung des Immobilienportfolios auf 1,25 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg ungeachtet von Einmalbelastungen für einen Organisationsumbau und für die Harmonisierung bestehender Altersversorgungssysteme um 5,6 Prozent. Erneut lieferte das Intermodal-Segment einen wesentlichen Beitrag zur Geschäftsentwicklung der HHLA.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Der erfolgreiche Verlauf des Geschäftsjahres 2017 gibt uns Kraft und Auftrieb, weiter konsequent an der Umsetzung unserer ambitionierten Wachstumsziele zu arbeiten. Alle Segmente haben dazu ihren Beitrag geleistet. Die HHLA steht auf einem soliden Fundament. Das betrifft sowohl die Finanzausstattung als auch unsere Zukunftsperspektiven als Motor des digitalen Wandels im Hafen. Wir bewegen uns weiterhin in einem herausfordernden Marktumfeld, das von uns Agilität, Flexibilität und Innovationskraft fordert. Diesen Anforderungen begegnen wir durch eine auf Wachstum ausgerichtete Unternehmensstrategie. Unser Anspruch ist es, Qualität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, um so das Vertrauen unserer Kunden in die Leistungsfähigkeit der HHLA zu rechtfertigen. Mit dem vereinbarten Erwerb des estnischen Terminalbetreibers Transiidikeskuse AS bekräftigen wir unsere Ambitionen, auch international zu wachsen. Diesem Ziel dient auch die Übernahme der übrigen Anteile an der Metrans.“

Für das Jahr 2018 geht die HHLA von einem im Bereich des Vorjahres liegenden Containerumschlag aus. Beim Containertransport wird ebenfalls ein Volumen im Bereich des Vorjahres erwartet, da die polnischen Intermodalverkehre im Zuge der Integration in die Metrans neu ausgerichtet werden. Auf Konzernebene sollte dies zu einem Umsatz führen, der im Bereich des Vorjahres liegt.

Für das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Hafenlogistik wird im Jahr 2018 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Ergebnisentwicklung wird dabei maßgeblich durch die Segmente Container und Intermodal bestimmt. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Immobilien wird aufgrund geplanter, nicht aktivierungsfähiger Großinstandhaltungen im Bereich von 15 Mio. Euro erwartet. Auf Konzernebene ist mit einem deutlichen Anstieg des Betriebsergebnis (EBIT) zu rechnen.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte im Geschäftsjahr 2017 dank gestiegenen Containerumschlags und Containertransports Umsatzerlöse von 1,22 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,15 Mrd. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 157 Mio. Euro (im Vorjahr: 148 Mio. Euro). Aufgrund gesunkener Finanzierungskosten stieg der den A-Aktionären zustehende Jahresüberschuss um 11,7 Prozent auf 71,2 Mio.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen auf der Hauptversammlung am 12. Juni 2018 eine Dividende von 0,67 Euro je dividendenberechtigter A-Aktie vor. Damit würde die Dividende um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Die Ausschüttungsquote von 66% liegt erneut im oberen Bereich der Zielbandbreite von 50 bis 70 Prozent.
Den Geschäftsbericht gibt es unter: http://bericht.hhla.de

Ein ausführliches Video-Statement der HHLA-Vorstandsvorsitzenden Angela Titzrath gibt es hier: http://bericht.hhla.de/geschaeftsbericht-2017/an-unsere-aktionaere/brief-an-die-aktionaere.html

Quelle und Foto: Hamburger Hafen und Logistik

 




„Mangelverwaltung in höchster Vollendung!“

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Allein eine massive Aufstockung des Fachplanungspersonals im Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich wird das Ruhrgebiet mit seinen Kraftwerken und dem Chemiepark Marl vor dem drohenden Kollaps bewahren. Davor warnte der BDB.

Denn nur mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitern kann das Amt endlich die dringend notwendige Sanierung des Wesel-Datteln-Kanals und der dortigen Schleusenbauwerke in Angriff nehmen. Das ist das Ergebnis eines Krisengespräches, das am 26. März 2018 in Duisburg stattfand.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hatte Vertreter der Großindustrie, des Schifffahrtsgewerbes und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) eingeladen, um über die aktuelle Situation am Wesel-Datteln-Kanal zu beraten. Der 60 Kilometer lange Kanal ist nach dem Rhein die wichtigste Wasserstraße im Bundesgebiet; er stellt die Hauptverkehrsschlagader für die Großindustrie im Ruhrgebiet dar. Auf ihm werden knapp 20 Mio. Tonnen Güter pro Jahr transportiert. Doch zurzeit stockt der Schiffsverkehr im Kanal: Die Bundesverwaltung hat die sogenannten Nischenpoller, die den Schiffen während der Schleusung in den Kammern zum Festmachen dienen, gesperrt. Die Poller stammen ebenso wie die sechs Schleusenbauwerke aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Sie können die Zugkräfte der heutigen Schiffe nicht mehr aufnehmen und müssen erneuert werden. Die Folge ist, dass die Schiffe sich nun an den Schleusen stauen und Wartezeiten von bis zu 12 Stunden entstehen. Die gesamte Versorgungslogistik wird zu einer unplanbaren Angelegenheit, die massive Mehrkosten produziert.

Die Reparatur beziehungsweise der Ersatz der Poller in den Schleusen ist zwingend erforderlich, um die volle Leistungsfähigkeit des Kanals wieder herzustellen. Das kommt aber auf kurze Sicht nicht in Betracht: Es fehlt – mal wieder – das erforderliche Fachplanungspersonal in der WSV.

Im WSA Duisburg-Meiderich, das für das westdeutsche Kanalgebiet und somit für rund 137 Kilometer Wasserstraßen zuständig ist, fehlen alleine rund 50 Ingenieure. Neben den maroden Pollern sind es 70 weitere Anlagen, die im Amtsbezirk dringend instand gesetzt werden müssten. Die Vertreter der Verwaltung konnten deshalb auch keine Angaben zu einem möglichen Reparaturbeginn in den Schleusen machen. Zunächst müsse ein Sanierungskonzept erarbeitet werden. Die Baumaßnahme könne sich dann – nach einem umfangreichen und komplizierten Ausschreibungsverfahren – durchaus über einen Zeitraum von 10 Jahren erstrecken.

Eine schnelle „Erste Hilfe“ sollen nun sog. Festmacher leisten. Diese vertäuen die Schiffe an den Landpollern oberhalb der Schleusenkammern. Das ist ein probates aber auch recht kostenintensives Mittel, um die Schleusungsvorgänge wieder zu beschleunigen. Dass aber nun an sämtlichen Kanalschleusen an 365 Tagen im Jahr Festmacher ihren Dienst verrichten sollen, womöglich sogar über Jahre und Jahrzehnte – das ist „Mangelverwaltung in höchster Vollendung“ und kann aus Sicht aller Beteiligten bestenfalls ein weiteres Provisorium sein. Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung in Berlin sind aufgefordert, dem WSA Duisburg-Meiderich so schnell wie möglich eine ausreichende Zahl an Ingenieurstellen zu gewähren. Dass das geht, wenn die für den Bundeshaushalt Verantwortlichen es nur wollen, wurde im Norden der Republik in Sachen Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals in der jüngeren Vergangenheit mehrfach vorgemacht.

Industrievertreter von Evonik, Trianel und RWE zeigten sich ebenso wie die Reedereien in Duisburg massiv verärgert über den maroden Zustand des Kanals. Denn sowohl der zuständige Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich, Volker Schlüter, als auch Hermann Poppen, Unterabteilungsleiter „Management“ in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), räumten ein, dass die Bauwerksprobleme am Wesel-Datteln-Kanal dem Bund bereits seit knapp drei Jahrzehnten bekannt sind. Anstatt zu planen und zu investieren, wurde die Infrastruktur einfach „auf Verschleiß“ gefahren. Anpassungen an den gewachsenen Schiffsraum haben trotz mehrfacher Mahnungen nicht stattgefunden. Die Lage sei nun mittlerweile „hoch dramatisch“.

Die Wirtschaftsvertreter erklärten, dass in Fragen der Logistik die Planbarkeit und die Verlässlichkeit der Verkehre an oberster Stelle stehen. Die Großindustrie ist auf eine kontinuierliche Versorgung mit Rohstoffen und Produkten angewiesen, damit im Ruhrgebiet nicht im wahrsten Sinne des Wortes „die Lichter ausgehen“. Eine Verlagerung der Gütermengen auf den Lkw würde das bereits heute mit massivem Lkw-Verkehr belastete Straßennetz im Ruhrgebiet zum Kollabieren bringen.

Quelle und Foto: BDB, der Wesel-Datteln-Kanal ist mit einem Transportvolumen von knapp 20 Mio. Tonnen p.a. die Hauptverkehrsader im Ruhrgebiet. Allein das Kraftwerk Lünen erhält mit dem Binnenschiff 35.000 Tonnen Kohle pro Woche.

 




duisport-Chef im Dialog mit der Jugend

Beim „Dialog mit der Jugend“ stellte sich Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport), den Fragen von rund 80 Schülern.

Der Initiativkreis Ruhr (IR), in dem duisport Mitglied ist, hat den „Dialog mit der Jugend“ vor 20 Jahren unter dem Motto „Raus aus den Klassenzimmern, rein in die Unternehmen“ initiiert.

Die Schüler der Theodor-König-Gesamtschule (Duisburg), dem Otto-Hahn-Gymnasium (Dinslaken) und dem Gymnasium an der Wolfskuhle (Essen) hatten sich zuvor im Unterricht und durch eine Hafenbesichtigung auf das Gespräch vorbereitet.

Auf die Ausbildungsmöglichkeiten im Duisburger Hafen angesprochen, sagte Staake: „Wir bilden in vielfältigen Berufen aus. Die Logistik ist eine spannende Branche und bietet enormes Potential.“ Wer die Ausbildung abgeschlossen habe, werde in der Regel auch übernommen.

Als Erfolgsrezept von duisport nannte Staake den Willen zur ständigen Innovation. Daher riet er den Jugendlichen: „Bleiben Sie stets neugierig und mutig.“

Quelle: duisport, Foto: duisport/ krischerfotografie

 

 

 

 




LAESSI demonstriert Basistechnologien

Um die Technologien den geänderten Gegebenheiten anzupassen und damit die Unfallgefahr zu senken, entwickelte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit der Alberding GmbH und der Fachstelle für Verkehrstechniken der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes unter Leitung der Firma in-innovative navigation GmbH ein System mit neuen Assistenzfunktionen für Binnenschiffe.

Der Transport auf der Wasserstraße wandelt sich: Klassische Massengüter wie Kohle und Erz nehmen ab, Container nehmen zu. Gleichzeitig sind Binnenschiffe in den vergangenen Jahren länger, breiter und schwerer geworden und in eine immer komplexere Transportlogistik eingebunden. Die Navigationssensorik der Schiffe, das Radar und der Wendegeschwindigkeitsmesser, haben sich in den letzten zehn Jahren dagegen nur wenig verändert. Um die Technologien den geänderten Gegebenheiten anzupassen und damit die Unfallgefahr zu senken, entwickelte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit der Alberding GmbH und der Fachstelle für Verkehrstechniken der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes unter Leitung der Firma in-innovative navigation GmbH ein System mit neuen Assistenzfunktionen für Binnenschiffe. Am 22. März 2018 wurde das Assistenzsystem in einem Testgebiet auf dem Main in Würzburg erfolgreich eingesetzt und einem Fachpublikum vorgestellt.

20 Kilometer legte das Binnenschiff MS Jenny auf dem Main zurück und passierte dabei zwölf Brücken. Bei der Fahrt wurde es teilweise von den Assistenzsystemen gesteuert, die den Schiffsführer auch beim Anlegen entlasteten. Die erfolgreiche Demonstration war der Abschluss des Verbundprojekts LAESSI (Leit- und Assistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit der Schifffahrt auf Inlandwasserstraßen). „Das Binnenschiff ist ein umweltfreundlicher und zukunftsträchtiger Verkehrsträger und mit den neuen Technologien machen wir es zu einem sehr sicheren Transportmittel“, sagt Dr. Ralf Ziebold, DLR-Projektleiter für LAESSI vom Institut für Kommunikation und Navigation.

LAESSI: vier Systeme in Einem

Die Basis der Assistenzsysteme von LAESSI sind eine hochgenaue und zuverlässige Bestimmung von Position, Höhe und Ausrichtung des Schiffs mit Hilfe der Satellitennavigation und spezieller Korrekturdaten. Zusätzlich zu diesen Korrekturdaten erhalten die Assistenzsysteme aktuelle Informationen zur Wasserstraße. Während der Fahrt überprüft die Brückenanfahrwarnung, ob das Schiff sicher die nächste Brücke durchfahren kann oder ob Steuerhaus und Radarmast abgesenkt werden müssen. Besteht die Gefahr einer Kollision, wird rechtzeitig vor der Brücke eine Warnmeldung angezeigt. Mithilfe des Bahnführungsassistenten ist es zudem möglich, vorab eine Route zu definieren, die das Schiff selbstständig abfährt. Dies gilt auch für stark gekrümmte Flüsse. Der Schiffsführer kann sich dann ganz auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren. Die sogenannte Conning-Anzeige liefert permanent Informationen zu allen Bewegungen des Schiffes, zur Ruderlage und zur Drehzahl der Schiffsschraube. Beim Anfahren der Halteposition hilft der Anlegeassistent, der die Position und Ausrichtung des Schiffes mit den Umgebungsinformationen verknüpft. Der Schiffsführer wird bei diesem anspruchsvollen Manöver unterstützt, indem der Assistent die genauen Abstände zu Kaimauern oder anderen Schiffen angibt.

Automatisierung gewinnt in der Schifffahrt stetig an Bedeutung

„Die zunehmende Automatisierung ist ein wichtiges Thema für die Schifffahrt, denn viele Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen“, erklärt Ralf Ziebold. Während der Steuerung eines Schiffes muss der Schiffsführer zahlreiche Parameter beachten, wie etwa die Strömung, die Verkehrslage, die Wetterbedingungen und den Wasserstand. Technologien und Sensoren unterstützen ihn bei seiner Arbeit und erleichtern es, mögliche Gefahrensituationen erkennen und einordnen zu können. Ein entscheidender Vorteil des Binnenschiffverkehrs ist, dass die Transportkosten verhältnismäßig niedrig und die Emissionen der Schiffe im Vergleich zu LKWs gering sind. Mit zunehmender Automatisierung könnten Besatzungskosten reduziert sowie mehr Platz für die Ladung an Bord geschaffen werden. Die Systeme, die innerhalb des LAESSI-Projekts entwickelt wurden, sind eine Grundvoraussetzung für ein zukünftiges teilautonomes Fahren.

Vorhandene Strukturen werden weiterentwickelt

Die Wissenschaftler aus dem DLR-Institut für Kommunikation und Navigation entwickelten während des Projekts Algorithmen, um zuverlässig Positions-, Navigations-, und Zeitinformationen auf dem Schiff bereitzustellen. Um die Kommunikations- und Navigationsdaten senden und empfangen zu können, griffen die Forscher auf die Strukturen des Automatischen Identifikationssystems (AIS) zurück. AIS ist heute Standardausrüstung auf allen Binnenschiffen. Darüber hinaus sind viele Wasserstraßen mit AIS-Landstationen ausgestattet, die Meldungen der Schiffe empfangen und Signale an diese senden können. Die Experten nutzten einen zusätzlichen Sender an den Basisstationen, um mit ihm die Daten für die Assistenzsysteme von LAESSI zu übertragen. Perspektivisch ist geplant, die AIS-Basisstationen so zu modifizieren und zu erweitern, dass sie die Informationen der LAESSI-Systeme standardmäßig aussenden. Aktuell arbeiten die Fachleute des Projekts an der Standardisierung des Gesamtsystems. Darüber hinaus arbeiten die Projektpartner daran, die Systemtechnik weiterzuentwickeln, um weitere Anwendungsbereiche der Binnenschifffahrt wie beispielsweise Schleusenmanöver zu erschließen.

Über das Projekt

In dem Verbundprojekt LAESSI (Leit- und Assistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit der Schifffahrt auf Inlandwasserstraßen) arbeiteten Partner aus Industrie, Wissenschaft und Bund zusammen. Es wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Programms „Maritime Technologien der nächsten Generation“ mit 1,2 Millionen Euro gefördert und endete nach einer Laufzeit von zweieinhalb Jahren mit der erfolgreichen Abschlussdemonstration der Technologien.

Quelle und Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 

 

 




KD: Frischer Wind an Bord

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Ab 8. April heißt es endlich wieder „Leinen los!“ zum Kurzurlaub vor der eigenen Haustür. Die Saison auf Rhein, Main und Mosel ist eröffnet. Entschleunigung, Naturnähe, Regionalität, Ursprünglichkeit – Bedürfnisse, die auf der Favoritenliste der Trendforscher die vordersten Plätze belegen.

Und genau dafür steht das einfallsreiche Programm der KD und macht mit dem Gefühl von „Fluss und Genuss“ Lust auf die kleine Auszeit zwischendurch.

Der optisch vollkommen neu gestaltete Fahrplan der KD liest sich wie ein Routenplaner, Reiseführer und Veranstaltungskalender in einem. Neben den klassischen Schiffstouren liefert die über 190 Jahre alte Traditionsgesellschaft interessante Freizeitideen für Jedermann. So ist für Familien, Erholungssuchende und Genießer ebenso etwas dabei wie für Feierlustige, Aktivurlauber oder Kulturinteressierte. Es lohnt sich, einen Blick auf die Website der KD zu werfen. Der starke Auftritt informiert und inspiriert zugleich und punktet mit einem nutzerfreundlichen Buchungssystem, das auch für Smartphones optimiert ist.

Mit seinen faszinierenden Burgen, romantischen Weinörtchen, steilen Rebhängen und Felsen ist der Rhein als einzigartige Kulturlandschaft weltberühmt. Reizvolle Tourenvorschläge rechts und links des Stroms, immer mit einer ausgewogenen Mischung aus Natur- und Kulturerlebnis in Kombination mit einer erholsamen Schifffahrt, stehen hoch im Kurs. Unter dem Motto „Fluss und Genuss“ gelingt es der KD, das Erlebnis an Bord optimal abzurunden. Die frische Zubereitung aller Speisen, eine regionale Weinkarte sowie ein geschultes Auftreten im Service sind nur einige Eckpfeiler dieser Philosophie.

Neu im Programm sind u.a. die 2-stündigen Abendfahrten in Köln jeden Montag bis Donnerstag. In bester After-Work-Atmosphäre lässt sich der Feierabend an Bord vor sagenhafter Kulisse bei frisch gezapftem Sion-Kölsch und Cocktails genießen. Bei gutem Wetter läuft sogar der Grill auf dem Freideck.

Für kreative Küche und kulinarische Highlights stehen die an insgesamt acht Terminen stattfindenden Dinnerfahrten der KD. Hier werden einige der besten Köche des Landes für echte Gaumenfreuden sorgen. Wie gut Fluss und Genuss zusammen passen, zeigen auch die neuen all-inclusive Abendfahrten in Mainz und Koblenz jeweils samstags in den Sommermonaten. Auch die Mittelrhein Momente sind erstmals zu Gast an Bord der KD.

Der Event- und Partykalender der KD ist für 2017 wieder prall gefüllt und bietet Abwechslung für jeden Geschmack. Infos und Tickets zu allen Veranstaltungen unter www.k-d.com.

Quelle und Foto: KD Deutsche Rheinschiffahrt AG




300 Mio. Investitionen zum Geburtstag

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„Diese Investitionssumme zum zehnten Chempark-Geburtstag kann sich sehen lassen“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich. Beim Jahresmediengespräch zeigte er sich äußert zufrieden: Im vergangenen Jahr investierten die im Chempark ansässigen Unternehmen rund 300 Millionen Euro in neue Anlagen und Instandhaltungsmaßnahmen – 40 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und nur sieben Millionen Euro weniger als der erhobene Bestwert seit Bestehen des Chempark.

Die Summe setzt sich aus 125 Millionen Euro für neue Anlagen und 174 Millionen Euro für die Instandhaltung zusammen. Seit zehn Jahren firmiert das Werk in Uerdingen am Rhein – das bereits seit über 140 Jahre besteht – unter dem Namen Chempark und ist zusammen mit seinen beiden Verbundstandorten Dormagen und Leverkusen einer der wichtigsten Chemiestandorte in Europa. In den letzten zehn Jahren wurden am Standort Krefeld-Uerdingen insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro investiert. Friedrich: „Die Unternehmen setzen auf unseren Chempark und investieren ordentlich. Das verdeutlicht die Attraktivität unseres Standortes und ist gleichzeitig ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Chemie hier in Krefeld.“

Bedeutender Arbeitgeber und Ausbilder in der Region
Insbesondere die Zahl der Beschäftigten unterstreicht die Bedeutung des Chempark als Arbeitgeber in der Region: Derzeit arbeiten hier über 7.700 Menschen, davon rund 5.500 Mitarbeiter bei den Chempark-Firmen und über 2.200 bei Partnerfirmen. Ihr Jahresnetto-Einkommen entspricht einer Kaufkraft von rund 200 Millionen Euro – ein Betrag, der Krefeld und der gesamten Region zugutekommt. Dies gilt auch für die Ausbildung im Chempark: 408 junge Menschen erlernen derzeit in Krefeld-Uerdingen technische und naturwissenschaftliche Berufe. Currenta als Betreiber der Ausbildung bildet nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für Covestro, LANXESS und weitere Unternehmen aus. Auch duale Studiengänge werden in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein angeboten.

Chempark begrüßt neuen Kurs der Landesregierung
Friedrich unterstreicht, dass weitere langfristig angelegte Investitionen im Chempark keine Selbstläufer sind. Der Austausch hierüber mit den politischen Entscheidungsträgern ist offen und konstruktiv – zum Beispiel mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschafsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der den Chempark und seine Unternehmen schon mehrfach besuchte. „Damit das Uerdinger Werk – genauso wie seine Schwesterstandorte Leverkusen und Dormagen – weiterhin seine Rolle als Beschäftigungs- und Fortschrittsmotor für die Region übernehmen kann, brauchen wir klare und praxisnahe Rahmenbedingungen. Die neue Landesregierung hat für die Industrie bereits einige positive Signale gesetzt“, erklärt der Chempark-Leiter.

NRW braucht mehr Innovationen, und Innovationen brauchen Freiräume. Die Absicht der Landesregierung, sämtliche vorhandenen Gesetze und Regeln systematisch auf Hemmnisse zu überprüfen, ist daher richtig und wichtig. Der Chempark-Betreiber wirbt auch bei neuen Regelungen für einen solchen „Innovations-Check“ zur Abschätzung von Gesetzesfolgen. Idealerweise nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Berlin.

Ein richtiger Schritt ist zum Beispiel, know-how-kritische Unterlagen nicht mehr im Rahmen von Anlagengenehmigungen öffentlich zu machen, so wie es die Vorgängerregierung in NRW eingeführt hatte. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Industriehäfen mit dem Entfesselungspaket II stärker vor heranrückender Nutzung geschützt werden sollen – das ist insbesondere für die transportintensive chemische Industrie wichtig.

Sehr viel sichtbarer sind die Probleme, die sich aus der dringend notwendigen Instandhaltung und dem Ausbau öffentlicher Verkehrswege ergeben. „Eine uneingeschränkt nutzbare und leistungsfähige Infrastruktur ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Industrie hier im Land – für die Chempark-Standorte hat sie sogar existenzielle Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die Autobahn-Situation im westlichen NRW“, betont Friedrich. „Ersatzbauwerke für die Rheinbrücken der A 1 und der A 40, der Ausbau der A 57 sowie der Neubau einer Rheinquerung bei Köln-Godorf sind dringend nötig. Darüber hinaus möchten wir aber auch aktiv die Mobilität von morgen mitgestalten und deshalb sind wir auch dem Bündnis für Mobilität beigetreten, welches Verkehrsminister Wüst vor knapp einem Monat gegründet hat“, so Friedrich weiter.

Angekündigter Bebauungsplan zu „Rheinblick“
Der Chempark hat einen aktuellen Entwurf des neuen Bebauungsplans erhalten und prüft diesen im Moment genau. Die grundsätzliche Position des Chempark zum Projekt „Rheinblick“ ist klar: Das Gelände südlich vom Chempark Krefeld-Uerdingen sollte aufgewertet werden, aber durch eine Nutzung, die sich langfristig mit dem Betrieb des dort seit 1877 befindlichen Industriestandortes vereinbaren lässt. Bei den Bedenken gegen das Projekt „Rheinblick“ führt der Chempark vor allem genehmigungsrechtliche Gründe an: Insbesondere der mit den Arbeiten im Hafen verbundene Lärm und eine Wohnbebauung im „Rheinblick“-Gelände müssen konfliktfrei nebeneinander funktionieren können. Die Unternehmen im Chempark brauchen Zukunfts- und Planungssicherheit für den Hafenbetrieb und die Entwicklungsmöglichkeit der Anlagen, um langfristig erfolgreich in Krefeld produzieren zu können. Diese Bedenken bestehen bereits seit 2002 und haben bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren.

Projekte am Standort

Modernisierung des Technischen Ausbildungszentrums
Ein zukunftsweisendes Großprojekt bei Currenta soll in diesem Jahr abgeschlossen werden: Derzeit modernisiert der Chempark-Manager und -Betreiber das Technische Ausbildungszentrum. Für die Komplettsanierung werden insgesamt
3,7 Millionen Euro investiert. „Eine moderne und qualitativ hochwertige Ausbildung neuer Mitarbeiter spielt für alle Unternehmen am Standort eine große Rolle. Darum ist dies eine bedeutende und zukunftsweisende Investition für die Auszubildenden und die Unternehmen im Chempark“, sagt Friedrich. Die Elektroausbildung – der erste Bauabschnitt – ist bereits abgeschlossen und wurde im März 2017 eingeweiht. Die Bauabschnitte zwei und drei, an denen derzeit noch gearbeitet wird, betreffen die Chemikanten und Industriemechaniker. Da die Sanierung abschnittweise durchgeführt wird, kann die technische Ausbildung während der Baumaßnahmen weiterhin sichergestellt werden. Die Baufortschritte laufen planmäßig und sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Trafo-Austausch und Amprion-Schaltanlage
Chemie-Produktion braucht Energie – und das verlässlich rund um die Uhr. Um eine zuverlässige Stromversorgung auch in den kommenden Jahren zu gewährleisten, wurden im November 2017 und im Januar 2018 zwei Transformatoren zur Spannungswandlung ausgetauscht. Diese Transformatoren sollen viele Unternehmen im Chemiepark mit Strom versorgen und sind daher dementsprechend groß. Aufgrund ihrer Größe wurden sie als nächtliche Schwertransporte im Chempark angeliefert. Beide Transformatoren sind nun in Betrieb.

Darüber hinaus plant Currenta die Stromversorgung des Chempark Krefeld-Uerdingen zu erweitern. Um dem Energiebedarf der Chemieunternehmen auch zukünftig Rechnung tragen zu können, wird ein Anschluss an das 380-kV-Netz angestrebt. Hierzu führt Currenta Gespräche mit dem Netzbetreiber Amprion. Die Errichtung einer neuen Schaltanlage und entsprechender Transformatoren wird für 2021 ins Auge gefasst. Bislang ist der Chempark an das 220kV-Netz und an das 110kV-Netz angeschlossen.

Zwei neue Dampfkessel für den Chempark
Damit es rund läuft im Chemiepark benötigen alle Produktionsbetriebe Dampf. Dieser Dampf ist für viele chemische Produktionsprozesse Grundvoraussetzung. In verschiedenen Druckstufen und Temperaturen gelangt er über Rohrleitungen in die einzelnen Betriebe. Dabei ist es wichtig, dass der Dampf in der Nähe der Betriebe produziert wird, weil über lange Transportwege Temperatur und Druck absinken. Currenta als Manager und Betreiber des Chempark hat im vergangenen Jahr erheblich in die Energie-Infrastruktur des Standortes investiert. Zwei neue Dampfkessel sollen voraussichtlich im dritten Quartal 2018 in Betrieb genommen werden. Ihnen voran ging Anfang 2016 bereits ein erster Dampfkessel, in den das Unternehmen rund 15 Millionen Euro investierte. Weitere Schritte hängen von den energiepolitischen Rahmenbedingungen ab.

LANXESS investiert in den Standort Krefeld-Uerdingen
In Krefeld schreibt der Spezialchemie-Konzern LANXESS seine Erfolgsgeschichte fort. Davon berichtete Dr. Christian Lumpe, Leiter Kautschukadditive des LANXESS-Geschäftsbereichs Rhein Chemie, in seinem Co-Referat beim Jahresmediengespräch. „LANXESS hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Daran hatte Krefeld als weltweit zweitgrößter Standort des Spezialchemie-Konzerns einen maßgeblichen Anteil. Und auch ins neue Jahr ist LANXESS gut gestartet.“ 2018 plant der Spezialchemie-Konzern im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen weiter zu investieren. Rund 70 Millionen Euro sollen es bis Ende des Jahres werden. Mit diesen Investitionsplänen setzt der Konzern ein deutliches Signal. „LANXESS ist und bleibt ein Unternehmen mit starken Wurzeln in Krefeld“, betonte Rainier van Roessel, Vorstandsmitglied der LANXESS AG, bereits im vergangenen Herbst beim offiziellen Spatenstich der jüngsten Betriebserweiterung. Rund neun Millionen Euro investiert der Spezialchemie-Konzern in die Erweiterung des Zinkoxid-Betriebes seines Geschäftsbereichs Rhein Chemie. Eine dritte Produktionsstraße sowie ein rund 300 Quadratmeter großes Betriebsgebäude mit Bürotrakt sollen entstehen. Aktuell laufen die Bauarbeiten. Die Fertigstellung des Ausbaus ist für Herbst 2018 geplant.

Zahlreiche Aktivitäten am LANXESS-Standort
Mit rund 1.800 Mitarbeitern ist LANXESS der größte Arbeitgeber im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen. Im vergangenen Jahr feierte das Unternehmen das 50-jährige Bestehen des Hexanoxidation-Betriebs am Standort. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert wird hier Keton-Alkohol-Öl (KA-Öl), ein Gemisch aus Cyclohexanon und Cyclohexanol, für die interne Weiterverarbeitung hergestellt. Am Ende der Produktionskette entstehen daraus unter anderem Hochleistungskunststoffe, die beispielsweise in der Autoindustrie zum Einsatz kommen. LANXESS-Hochleistungskunststoffe der Marken Durethan und Pocan werden unter anderem in der Automobilindustrie eingesetzt. Im vergangenen Juli produzierte LANXESS in Krefeld die fünfmillionste Tonne seiner Kunststoffe seit Inbetriebnahme vor nunmehr 64 Jahren. Und die Produktion wächst weiter: Für den Ausbau seiner Kapazitäten hat das Unternehmen in 2017 rund sieben Millionen Euro in Krefeld-Uerdingen investiert. Kunststoffe von LANXESS tragen beispielsweise dazu bei, dass in einem Fahrzeug Metalle durch Kunststofflösungen ersetzt werden können. Dadurch kann erheblich Gewicht eingespart werden. Darüber hinaus werden die Kunststoffe auch in den Bereichen Elektrik/Elektronik, im Bauwesen sowie in Sport- und Freizeitprodukten eingesetzt. Kunststoffe der Marken Durethan und Pocan halten erheblichen mechanischen Belastungen stand und überzeugen durch eine hohe Zuverlässigkeit im Dauereinsatz.

Ob im Anstrich des Pariser Eiffelturms, im roten Asphalt vor dem Londoner Buckingham Palast oder in zahlreichen Produkten des täglichen Lebens – rund um den Globus kommen die Pigmente von LANXESS zum Einsatz. Nun verschönern sie auch Krefelder Wände und Schulhöfe. Bereits im September 2017 meldete LANXESS, seine Bildungsinitiative auch in Krefeld und Umgebung fortzusetzen. Der Spezialchemie-Konzern förderte hier insgesamt zwölf Bildungseinrichtungen mit rund 37.500 Euro. Und mit der Initiative „Besser Lernen“ sollen durch Farbgestaltung oder andere Maßnahmen das Lernumfeld und die Jugendbetreuung verbessert werden.

Covestro setzt auf Innovation und Nachhaltigkeit
Seit seiner Ausgliederung aus dem Bayer-Konzern im Jahr 2015 blickt Covestro auf einen Geschäftsverlauf zurück, der von stetigem Wachstum und Erfolg geprägt ist. Im Jahr 2017 konnte der Umsatz um rund 19 Prozent gegenüber 2016 gesteigert werden. Im Zuge der gelungenen Unternehmensentwicklung folgte im März dieses Jahres die Aufnahme in den deutschen Leitindex DAX der 30 größten Aktiengesellschaften. Maßgeblichen Anteil an diesem Geschäftserfolg hat auch der Produktionsstandort Krefeld-Uerdingen, wo Covestro bereits seit über 50 Jahren Hochleistungskunststoffe herstellt. Der Standort ist Geburtsstätte und einer der größten Produzenten von Polycarbonaten in Westeuropa. Daneben wird auch MDI hier hergestellt, ein Vorprodukt für Polyurethan-Hartschaumstoff, mit dem beispielsweise Gebäude gedämmt werden.

Ein Schlüssel zum Erfolg: Covestro ist Vorreiter im Bereich digitaler Lösungen und setzt mit innovativen Projekten in der Produktion Maßstäbe auf dem Weg zur Industrie 4.0. Das beweist das Unternehmen am Standort Krefeld-Uerdingen, wo mit der „Mobilen Instandhaltung“ nun ein digitales Pionierprojekt erfolgreich eingeführt wurde. Hier können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Wartung komplexer Produktionsanlagen bequem auf ein Tablet zurückgreifen und alle relevanten Daten zu Maschinen und Anlagen mit wenigen Wischern einsehen und bearbeiten. Ein schnelles Foto mit dem Zeigefinger und ein paar Touches über den Bildschirm des Tablets – dann sind alle wichtigen Infos gespeichert. Was früher handschriftlich notiert und später in den PC getippt werden musste, funktioniert damit jetzt komplett digital. Das Ziel: Aufbau, Betrieb und Instandhaltung von Produktionsanlagen soll transparenter, effizienter – und auch sauberer werden. Denn: Durch den Wegfall langer Papierlisten und Aktenordner lässt sich nicht nur Zeit einsparen, sondern auch aktiv die Umwelt schonen. Das Projekt soll nun an anderen Standorten weltweit ausgerollt werden.

Bei allen Geschäftsaktivitäten von Covestro immer im Fokus: nachhaltige Ideen und Lösungen, die helfen, die Welt lebenswerter zu machen. Eine dieser Lösungen am Standort Krefeld-Uerdingen ist das Recycling salzhaltiger Prozessabwässer. Der Hintergrund: Bei vielen industriellen Produktionsprozessen entstehen salzhaltige Abwasser. Covestro hat daher in Krefeld-Uerdingen ein umweltfreundliches und ökonomisch tragfähiges Verfahren zur Aufbereitung und Nutzung von Industrie-Abwässern entwickelt. Das dabei gewonnene Salz ist so rein, dass es bei der Produktion von Chlor eingesetzt werden kann. Chlor wiederum ist ein wichtiger Rohstoff für Polycarbonat und viele weitere Kunststoffe. „Die Abwasser-Recycling-Anlage bei uns in Krefeld-Uerdingen ist ein hervorragendes Beispiel für einen nachhaltigen und effizienten Umgang mit Ressourcen“, betont Jürgen Meyn, Produktionsleiter in Krefeld-Uerdingen. Seit 2016 setzt das Unternehmen das Verfahren in einer Pilotanlage ein.

Quelle und Foto: Currenta




KD und RheinEnergie schließen Liefervertrag

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Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (KD) und die RheinEnergie haben einen Contracting-Vertrag zur Landstrom-Versorgung von Schiffen geschlossen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und ein Jahresvolumen von 6,2 Millionen Kilowattstunden (kWh).

Mit 32 Landstromanschlüssen im Niehler Hafen leisten beide Unternehmen so einen Beitrag zur Luftreinhaltung in Köln. Eine Ausdehnung auf alle Anleger der KD ist geplant. Bei der derzeit vereinbarten Stromliefermenge können jährlich rund 4.900 Tonnen CO2 eingespart werden, wenn dank des Landstrom-Anschlusses die Schiffsdiesel nicht laufen. Über die gesamte Vertragslaufzeit wird also bei Vollauslastung ein CO2 -Ausstoß von 73.500 Tonnen vermieden.

„Der gesamte Sektor Mobilität verursacht in Köln jährlich rund 2,6 Millionen Tonnen CO2 “, sagt KD-Vorstand Dr. Achim Schloemer, „da ist die Einsparung verhältnismäßig gering. Dennoch nehmen wir unsere Rolle sehr ernst und nutzen die Chance, Emissionen vor Ort zu vermeiden.“

RheinEnergie-Vorstand Achim Südmeier ergänzt: „So bescheiden ein einzelner Beitrag zur Luftreinhaltung sein mag, so groß kann die Wirkung in Summe sein. Da wir als Energiedienstleister eine besondere Verantwortung für Umwelt und Klima haben, nutzen wir möglichst viele Chancen, Emissionen zu reduzieren.“ Die KlimaExpo.NRW hat das Landstrom-Projekt als einen von 1.000 Schritten in eine klimafreundliche Zukunft qualifiziert. Zur Begründung sagte Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer von der KlimaExpo.NRW unter anderem: „Weil die Schiffe durch die Stromanschlüsse beim Landgang ihre umweltschädlichen Dieselgeneratoren abstellen können, senken sie neben Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen auch die Lärmbelästigung.“

Die KlimaExpo.NRW präsentiert das technische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens im Bereich Klimaschutz. Sie ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit bis zum Jahr 2022. Ziel ist es, erfolgreiche Projekte für ein breites Publikum verständlich und erfahrbar zu machen und dadurch zusätzliches Engagement für den Klimaschutz zu wecken und zu fördern.

Quelle und Foto: RheinEnergie, V. l. n. r.: Dr. Heinrich Dornbusch (GF KlimaExpo.NRW), Achim Südmeier (Vorstand RheinEnergie AG) und Dr. Achim Schloemer (Vorstand KD) bei der Übergabe der KlimaExpo.NRW-Plakette.