Gruppe informiert sich über LNG-Terminal

Rotterdam

Hafenchef Frank Schnabel besichtigt gemeinsam mit Ministerpräsident Günther, Wirtschaftsminister Dr. Buchholz und dem Maritimen Koordinator der Bundesregierung Brackmann das GATE Terminal in Rotterdam.


Im Oktober des vergangenen Jahres lud Ministerpräsident Daniel Günther während seiner Rede beim Brunsbütteler Industriegespräch Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, und Stefan Mohrdieck, Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel, ein, gemeinsam das LNG-Terminal GATE in Rotterdam zu besuchen. Der Ministerpräsident hielt Wort: Am heutigen Tag besichtigen Daniel Günther, Frank Schnabel und Stefan Mohrdieck gemeinsam mit einer rund 35-köpfigen Delegation das im Jahr 2011 eröffnete niederländische LNG-Importterminal. Ebenfalls dabei sind Norbert Brackmann, der kürzlich zum neuen Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft ernannt wurde, sowie der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz.

Der Besuch des LNG-Terminals in Rotterdam ist nicht zufällig gewählt. Eigentümer und Betreiber des sogenannten GATE Terminals sind die Unternehmen Gasunie und Vopak, die zu Beginn dieses Jahres gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Oiltanking die German LNG Terminal GmbH gegründet haben. Zweck ist der Bau, Besitz und Betrieb eines Import-Terminals für verflüssigtes Erdgas in Norddeutschland. German LNG Terminal fokussiert sich hierbei auf den Standort Brunsbüttel in Schleswig-Holstein.

Das GATE Terminal steht beispielhaft für ein mögliches LNG-Importterminal am Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel, so dass Ministerpräsident Günther die Möglichkeit nutzen möchte, sich die Anlage anzusehen und die Gespräche mit der German LNG Terminal GmbH weiter zu vertiefen.

„Wir freuen uns sehr, dass Ministerpräsident Daniel Günther gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Buchholz zur Besichtigung des GATE-Terminals nach Rotterdam gereist ist. Dies unterstreicht meines Erachtens deutlich, dass die Planungen für das LNG-Importterminal am Brunsbütteler Elbehafen von Seiten der schleswig-holsteinischen Landesregierung die größtmögliche Unterstützung erfahren. Positiv hervorzuheben ist zudem, dass mit Norbert Brackmann auch der Maritime Koordinator der Bundesregierung in Rotterdam dabei ist, denn ein LNG-Importterminal in Brunsbüttel hätte eine bundespolitische Bedeutung und erfordert somit auch politische Unterstützung aus Berlin“, erläutert Frank Schnabel.

Nach Angaben der German LNG Terminal GmbH soll im Jahr 2019 die finale Investitionsentscheidung für das LNG-Projekt in Brunsbüttel gefällt werden. In der derzeit laufenden „Open Season“ weckt die German LNG Terminal GmbH bereits das konkrete Marktinteresse und entwickelt den Kundenbedarf. Abhängig von u.a. dem Ergebnis der Open Season soll mit dem Bau des LNG-Terminals nach der finalen Investitionsentscheidung 2019 begonnen werden, so dass nach einer dreijährigen Bauzeit das Terminal im Jahr 2022 in Betrieb genommen werden könnte.

Die Nähe zum Hamburger Hafen sowie zu den in der Region ansässigen Industrieunternehmen bietet ein attraktives wirtschaftliches Umfeld. Durch den Nord-Ostsee-Kanal, der in Nachbarschaft des geplanten Terminals verläuft, sind die skandinavischen und baltischen Länder gut erreichbar. Das geplante Terminal eröffnet Möglichkeiten für eine Diversifizierung der Gasversorgungsquellen in Deutschland und erleichtert den Zugang zu LNG als emissionsarmer Treibstoffalternative für Schiffe und Lastkraftwagen.

„Wir befinden uns in einem sehr engen Austausch mit der German LNG Terminal GmbH und werden den potenziellen Investor auch weiterhin bestmöglich bei den Planungen unterstützen“, ergänzt Schnabel.

In den vergangenen Wochen zeigte sich, dass die Nutzung von LNG in Brunsbüttel bereits heute Realität ist. Der Hopperbagger Scheldt River nutzte innerhalb eines Monats den Elbehafen Brunsbüttel zwei Mal für LNG-bunkering. Aufgrund steigender Umweltrichtlinien in der Schifffahrt gilt LNG als Treibstoff der Zukunft, da strengere Abgasgrenzwerte mit LNG als Treibstoff eingehalten werden können. Aufgrund der strategisch günstigen Lage an Elbe / Nord-Ostsee-Kanal ist Brunsbüttel für LNG-bunkering prädestiniert. Durch die Errichtung des LNG-Terminals in Brunsbüttel würde die Versorgung der Schifffahrt mit LNG in gesamt Norddeutschland erheblich vereinfacht werden.

Nähere Informationen zu den Planungen der German LNG Terminal GmbH sind auf folgender Internetseite einzusehen: www.germanlng.com/de

Quelle und Foto: Brunsbüttel Port GmbH, v.l.n.r. Stefan Mohrdieck, Frank Schnabel, Dr. Bernd Buchholz und Daniel Günther in Rotterdam




Landstromanlage seit einem Jahr im Regelbetrieb

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Mit dem Anlauf des Kreuzfahrtschiffes AIDAsol befindet sich die Landstromanlage am Cruise Center Altona ein Jahr im Regelbetrieb.

Zwölf Mal wurde die AIDAsol in der zurückliegenden Saison mit Ökostrom von Land aus versorgt, neun Mal erfolgte eine Vollversorgung – dabei wurden die schiffseigenen Generatoren während der gesamten Liegezeit in Hamburg heruntergefahren und das Schiff wurde am Liegeplatz emissionsfrei versorgt. In der beginnenden Kreuzfahrtsaison sind 22 Anläufe an der Landstromanlage fest durch die AIDAsol geplant, zudem erfolgen Testanläufe neuer potenzieller Landstromkunden.

Die von der HPA in Auftrag gegebene und von Siemens realisierte Landstromanlage wurde 2016 als Pilotprojekt eingeweiht. Da es weltweit keine vergleichbaren Anlagen gibt, folgte eine gründliche Testphase um Erfahrungen zu sammeln. Seit Beginn der Kreuzfahrtsaison 2017 befindet sich die Anlage im Regelbetrieb. Die HPA konnte seitdem mehr als 25 Fachbesuchergruppe aus der ganzen Welt – unter anderem Betreiber anderer Häfen und Terminals – auf der Anlage begrüßen, die sich in Hamburg über die Landstrom-Technik informiert haben.

„Für die HPA ist der Betrieb der Landstromanlage eine Erfolgsgeschichte“, sagt Tino Klemm, CFO der Hamburg Port Authority (HPA). „Wir haben mit dem Bau der Anlage erfolgreich technisches Neuland betreten. Mittlerweile haben wir einen routinierten Regelbetrieb etablieren können und erfreuen uns steigender Nachfrage. Mit der Landstromanlage haben wir einen wichtigen Beitrag für einen sauberen Hamburger Hafen geleistet.“

„Gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik leisten wir seit vielen Jahren Pionierarbeit auf dem Gebiet alternativer Antriebstechnologien und moderner Umwelttechnik. Wir investieren jedes Jahr Millionen von Euro“, sagt Dr. Ali Arnaout, Senior Vice President & CFO bei AIDA Cruises. „Die Landstromanlage hier in Hamburg Altona ist ein wichtiger Beitrag zur weiteren Verbesserung der Luftqualität im Hamburger Hafen.“

Anlässlich der Aufnahme des Regelbetriebs hatten der städtische Versorger HAMBURG ENERGIE, AIDA Cruises und HPA einen Vertrag zur Stromversorgung abgeschlossen. Die Versorgung erfolgt ausschließlich mit Strom aus regenerativen Energien. „HAMBURG ENERGIE will die Energiewende verantwortungsvoll voranbringen“, sagt Projektleiter Jörn Fedder von HAMBURG ENERGIE. „Wir kümmern uns um die Ökostrom-Versorgung überall in der Stadt: zuhause, bei Großkunden, auf den Straßen bei der Belieferung von Elektro-Fahrzeugen, und – wie hier – auch zu Wasser, indem wir im Hamburger Hafen Kreuzfahrtschiffe mit grünem Landstrom versorgen. So reduzieren wir schädliche CO²-Emissionen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Luftqualität und für den Klimaschutz unserer Stadt.“

Die Landstromanlage am Cruise Center Altona, das von der HPA-Tochter Cruise Gate Hamburg betrieben wird, bietet eine Stromversorgung mit zwei Frequenzen an – 60 Hertz und 50 Hertz. Im internationalen Seeverkehr sind rund 75 Prozent aller Schiffe mit 60-Hz-Netzen ausgestattet, jedoch betreibt nur ein kleiner Teil der Länder die Stromnetze mit dieser Frequenz. Hier setzt die Landstromanlage einen Standard, weil sie beide Frequenzbereiche anbietet.

Quelle: Hamburg Port Authority, Foto: © HHM / Annette Krüger