Erster direkter Seidenstraßenzug

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Am Samstag, 12. Mai, ist der erste ausschließlich für Antwerpen bestimmte Seidenstraßenzug im Hafen eingetroffen. Der Güterzug hatte am 26. April den chinesischen Hafen bei Tangshan verlassen.

Die direkte Eisenbahnverbindung zwischen China und Antwerpen ist Teil der transnationalen chinesischen „Belt and Road Initiative“, mit der China die Handelswege der alten Seidenstraße von Asien nach Europa wiederbeleben will.

Der Zug ist Teil der „Belt and Road Initiative“ (BRI), dem ehrgeizigen Entwicklungsprogramm des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Die Initiative zielt auf eine verbesserte eurasische Anbindung durch große Infrastrukturprojekte und die Wiederherstellung der Seidenstraße – der historischen Handelsroute zwischen Europa und dem Fernen Osten, die den traditionellen Seeweg durch eine effiziente Landbrücke ergänzt.

Der Zug verließ am 26. April den chinesischen Hafen Tangshan und fuhr über den Grenzübergang Alashankou, über Kasachstan, Weißrussland, Polen und Deutschland zu seinem Endziel, dem Hafen von Antwerpen. Für die Strecke von 11.000 km benötigte er 16 Tage. Es ist der erste direkte Zug von China nach Antwerpen.

Der Dienst ist eine Initiative von Tangshan City und Tangshan Port in Zusammenarbeit mit der staatlichen chinesischen Reederei Cosco Shipping Lines und der chinesischen Eisenbahn (CRCT).

Empfänger ist Cosco Shipping Belgium, die für die Weiterleitung an die Endkunden sorgt. Der Zug ist mit insgesamt 34 Containern beladen, die Industriemineralien für den Einsatz in verschiedenen Industrie- und Produktionsbereichen wie Papier, Keramik, Zahnpasta und Kosmetik enthalten. Die Mineralien werden bei Euroports entladen, zu den entsprechenden Bulk-Terminals transportiert und von dort anschließend europaweit verteilt.

Luc Arnouts, Director International Networks, Antwerp Port Authority: „Diese direkte Zugverbindung bringt unseren Hafen auf die BRI-Karte und wird unsere Beziehungen zu China weiter stärken. Wir arbeiten seit langem an diesem Projekt, das einen wichtigen Fortschritt in unseren Handelsbeziehungen mit China markiert.“

Marc Van Peel, Hafendezernent: „China ist das viertgrößte Partnerland Antwerpens mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von fast 14 Millionen Tonnen Waren. Antwerpen ist sowohl auf dem Seeweg als auch auf der Eisenbahnstrecke ideal zwischen Europa und China positioniert und bestens als Transithafen für den Warenverkehr zwischen China und Afrika mit Eisenbahnvorlauf geeignet.“

Geert Gekiere, Geschäftsführer Euroports Belgien: „Wir sind stolz und geehrt, dass wir das Privileg haben, den Großteil der Ladung dieses ersten Direktzuges zwischen China und Antwerpen zu entladen und weiter zu bearbeiten. Wir ermutigen unsere Kunden, ihre Lieferkette zu optimieren und daher sind nahezu alle unserer Terminals trimodal über Straße, Schiene und Wasserstraße angebunden. Der Transport aus der Region Tangshan mit herkömmlichen Containerschiffen dauert durchschnittlich mehr als 35 Tage; mit diesem Zug werden die Container in einer Rekordzeit von 16 bis 20 Tagen befördert und das zu relativ geringen Kosten.“

Die lokale chinesische Regierung plant, ein bis zwei Direktzüge pro Monat nach Antwerpen einzusetzen. Zu diesem Zweck strebt Tangshan City eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen an. Es ist beabsichtigt, ein MOU/Sisterhood Agreement mit der Stadt Antwerpen zu unterzeichnen. CRCT (China Railway/China Railway Container Transport) prüft derzeit die Möglichkeit, eine Vertretung in Europa einzurichten.

Quelle und Foto: Port of Antwerp, von links nach rechts: Sam Bruynseels – Chief Commercial Officer Lineas, Geert Gekiere – Geschäftsführer Euroports, Luc Arnouts – Director International Networks Antwerp Port Authority, Guo Jianjun – Wirtschafts- und Handelsberater Chinesische Botschaft in Belgien, Liu Lachun – Geschäftsführer COSCO