„Digitaler Schifffahrtsassistent“ nimmt Kurs auf Vater Rhein

Für eine effiziente Nutzung von Wasserwegen entwickelte die Management- und Technologieberatung BearingPoint das Forschungsprojekt „Digitaler Schifffahrtsassistent“ (DSA). Mit dem DSA sollen Schiffer und Reedereien ihre Kosten senken und Transporte optimieren können. Nun wird der DSA ab sofort unter realen Praxisbedingungen im Rahmen eines Feldtests auf dem Rhein erprobt. Über 50 Teilnehmer aus den Reihen der Schiffer, Reedereien und Industrie haben sich für den Test durch Umfragen und Interviews qualifiziert.

Während der Testphase bietet der DSA den Akteuren in der Binnenschifffahrt eine Kartendarstellung mit Informationen zu Flussverläufen, Brücken, Schleusen und Liegestellen, die als Basis für eine individuelle Routenplanung dient. Durch die Eingabe von Start und Ziel können sich Schiffer, Disponent und Besteller auf der Route auftretende Einschränkungen grafisch anzeigen lassen und diese bewerten. Dies betrifft insbesondere die Wasserstände der Schifffahrtswege und die Warnhinweise von Behörden wie auch Durchfahrtshöhen und Breitenbegrenzungen an Brücken und Schleusen. Besonders interessant ist die ausgewiesene Wasserstandsvorhersage über den Routenverlauf, die einen Zeithorizont von vier Tagen abdeckt und somit die Ladungsoptimierung in der Binnenschifffahrt unterstützt. Intern werden bereits Vorhersagen bis zu zehn Tagen verprobt. Zudem kann der Schiffer dem Empfänger seine errechnete Ankunftszeit schon bei der Planung stundengenau mitteilen, was die Anschlusssicherung in der Logistikkette verbessert.

Wir freuen uns besonders über die hohe Akzeptanz der Branche für diesen Weg der Digitalisierung. Wir sehen uns bestätigt in unserer konsequenten Ausrichtung auf den wirklichen Bedarf der Schiffer nach konkreter Unterstützung in ihrem Arbeitsalltag durch bessere Pegelprognosen und Fahrtzeitberechnungen“, berichtet Alexander Schmid, verantwortlicher Partner bei BearingPoint für die Entwicklung des DSA.

Das Forschungsprojekt „Digitaler Schifffahrtsassistent“ wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des mFUND gefördert.

„Wir gestalten die Schifffahrt von morgen. Die Digitalisierung trägt dazu bei, die Schifffahrt effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Der Digitale Schifffahrtsassistent ist dafür das beste Beispiel. Mit seiner Hilfe können Binnenschiffer zukünftig Routen und Ladung mit digitaler Intelligenz planen und Staubildungen auf Flüssen und Kanälen vermeiden. So wird die Schifffahrt eine noch attraktivere Option für die Logistik“, erklärt Andreas AScheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Für die Testphase des DSA auf dem Rhein sind vier Monate vorgesehen. In dieser Zeit stellt BearingPoint den Schiffern Tablets mit Datenverbindung, Videoanweisungen und einen persönlichen Helpdesk zur Seite. Die Akteure können ihre Erfahrungen und Anregungen zum DSA durch interaktive Befragungen, Interviews und Chatgruppen zudem an das Entwicklerteam zurückspielen. Ziel ist es, eine gute Ausgangslage für die weitere Nutzung des DSA zu schaffen, indem die Vorteile zu mehr Transparenz, Planbarkeit und Kosten aufgezeigt und bewertet werden. Der Abschlussbericht des DSA Forschungsprojekts wird nach dem Feldtest gemeinsam von BearingPoint mit den Partnern TU Berlin und der Bundesanstalt für Gewässerkunde bis Ende April 2019 erstellt.

BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Bereichen: Consulting, Solutions und Ventures. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft, Solutions fokussiert auf eigene technische Lösungen in den Bereichen Digital Transformation, Regulatory Technology sowie Advanced Analytics, und Ventures treibt die Finanzierung und Entwicklung von Start-ups voran. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen. Das globale Beratungs-Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

 




Verkehrsminister Hendrik Wüst beim IHK-Sommerfest

Schlaglöcher, Dauerstau und marode Brücken – diese Themen haben beim Sommerfest der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein im Mittelpunkt gestanden. Denn Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, war Gastredner des Abends.

„Das Herz unserer niederrheinischen Wirtschaft pulsiert, den Unternehmen geht es gut“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues zur Begrüßung. „Doch die Adern, die dieses Herz mit allem Nötigen versorgen, bereiten uns und den Betrieben seit Jahren zunehmend Sorgen. Kilometerlange Staus und bröckelnde Brücken bringen den Warenfluss in Nordrhein-Westfalen ins Stocken.“ Deshalb sei es die Aufgabe der IHK, beim Thema Infrastruktur zu mahnen, zu fordern, zu insistieren. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz ergänzte: „Wir begrüßen die Transparenz, mit der Infrastrukturmaßnahmen jetzt vorangetrieben werden. Wir haben das Gefühl, dass unsere Probleme und Belange ernst genommen werden.“

Die Situation der Infrastruktur im Land sei ernst, betonte der Verkehrsminister: „Jeden Morgen höre ich meine Aufgabenbeschreibung – wenn über meinen Radiowecker die Verkehrsnachrichten und Staumeldungen gesendet werden. Dann weiß ich, was von uns erwartet wird.“ Die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen sei in der Vergangenheit die Grundlage für gute Geschäfte und Wohlstand gewesen. „Heute ist sie ein Risiko“, erklärte Wüst. „Die Infrastruktur muss wieder zum Befähiger für Wirtschaftswachstum werden.“ In den vergangenen Jahren sei viel zu wenig investiert worden. Die neue Landesregierung habe sich auf die Fahne geschrieben, die Verkehrswege zu sanieren, zu modernisieren und bedarfsgerecht auszubauen. „Wir orientieren uns nicht an einer von oben verordneten Verkehrswende, sondern am Bedarf der Menschen – der Bedarf definiert unsere Aufgabe“, sagte Wüst. 200 Millionen Euro würden in der aktuellen Legislaturperiode allein in den Erhalt und Neubau von Landesstraßen investiert. Noch größer sei der Investitionsbedarf bei Bundesstraßen und Autobahnen. Wüst: „Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 stehen uns rund 20 Milliarden Euro zur Verfügung.“ Etwa eine Milliarde Euro könnte sein Ministerium jährlich verbauen. „Dafür müssen wir erst einmal die personellen Kapazitäten erweitern“, erläuterte der Minister. „Wir haben 50 zusätzliche Stellen für Planer geschaffen – die Hälfte davon ist schon besetzt.“

Wüst versprach ein besser koordiniertes Baustellenmanagement für das Land. Alle Akteure, die Baustellen betreiben, würden an einen Tisch gebracht, um ihre Bautätigkeit abzustimmen. Zudem stellte der Minister auch mehr Tempo bei der Fertigstellung in Aussicht: „Die Bauwirtschaft hat mir versichert, dass es um ein Drittel schneller gehen könnte – das wollen wir erreichen, und dafür sind wir auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen.“ Der Verkehrsminister kündigte auch öffentlich-private Partnerschaften bei Straßenbauprojekten an, etwa beim Ausbau der A 57: „Die Niederländer machen uns schon lange vor, wie man das erfolgreich macht.“

Zum Neubau der Neuenkamper Brücke (A 40) in Duisburg erklärte Wüst, dass mit Hochdruck am Planfeststellungsverfahren gearbeitet werde: „Vielleicht sind wir schneller als bisher angenommen.“ Im Fall der Fleher Brücke in Düsseldorf (A 46) habe er sich für eine umfassende Sanierung entschieden: „Damit diese Brücke nicht nur ein oder zwei Jahre lang, sondern möglichst mehrere Jahrzehnte wieder voll einsatzfähig ist.“

Mit Blick auf das Schienenprojekt Betuwe-Linie appellierte der Minister an die betroffenen Kommunen: „Wenn man sich geeinigt hat, sollte man auch zu seinem Wort stehen.“ Wüst stellte Investitionen von 400 Millionen Euro für das Betuwe-Projekt in Aussicht. Dringenden Handlungsbedarf sieht der Minister auch im Bereich Binnenschifffahrt. Anleger und Hafenanlagen seien zum Teil in einem bedenklichen Zustand. „Umso mehr freue ich mich, dass in NRW 15 zusätzliche Ingenieurstellen für den Bereich Wasserstraßen geschaffen werden – mit diesen zusätzlichen Kapazitäten können wir beginnen, den Sanierungsstau aufzulösen.“

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK, IHK-Präsident Elmar te Neues (l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (r.) begrüßten Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Sommerfest der IHK.

 




Für einen sicheren Freitag, den 13.

In keinem Haushalt sollten sie fehlen: Rauchmelder. Denn oft bleiben bei einem Feuer nur wenige Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen. Rauchmelder können bei einem Feuerausbruch die entscheidenden Retter sein, und seit vergangenem Jahr gehören sie deshalb in NRW zur Pflichtausstattung von Wohnungen.

Über die kleinen Geräte, die im Notfall Leben retten, informiert die Chempark-Werkfeuerwehr am nächsten „Freitag, den Dreizehnten“ im Nachbarschaftsbüro Chempunkt. Die Brandschutz-Spezialisten laden am 13. Juli 2018 von 9.00 bis 13.00 Uhr alle interessierten Bürger in Uerdingen und Umgebung ein. Im Büro Am Marktplatz 9 erklären die Feuerwehrleute, worauf man im Umgang mit Rauchmeldern achten sollte. Darüber hinaus üben die Brandschutz-Experten mit den Anwesenden auch die Handhabung von Feuerlöschern am konkreten Beispiel. Beim passenden Gewinnspiel können die Besucher drei Sets der piepsenden Lebensretter gewinnen – quasi als Grundausstattung für die eigenen vier Wände.

„Rauchmelder zählen zum festen Bestandteil des Sicherheitskonzepts im Chempark“, betont Mario Bernards, Leiter Politik- und Bürgerdialog im Chempark Krefeld-Uerdingen. „Aber auch im privaten Umfeld sind sie ein wichtiger Begleiter für ein sicheres Zuhause. Darauf möchten wir mit unserer Aktion nachdrücklich aufmerksam machen.“

Die größte Gefahr geht nicht von einem Feuer selbst aus, sondern von dem sich dabei entwickelnden Rauch. Die jährlichen Folgen in Deutschland: rund 400 Brandtote, 4.000 Brandverletzte mit Langzeitschäden und über eine Milliarde Euro Brandschäden im Privatbereich. Darauf hat auch der Gesetzgeber reagiert: Seit dem 1. April 2013 sind Rauchmelder in Neubauten Pflicht, für Bestandsbauten galt eine Übergangsfrist bis zum Beginn des vergangenen Jahrs.

Der Rauchmeldertag ist Bestandteil der Erklärkampagne „Was hast Du davon?“. Diese Nachbarschaftskampagne veranschaulicht nicht nur Anwendungen, deren Rohstoffe im Uerdinger Werk hergestellt werden, sondern auch das Engagement des Chempark und seiner Unternehmen – innerhalb und außerhalb des Werkszauns.

Quelle und Foto: Currenta, brandheiße Infos, die Leben retten, gibt es von der Chempark-Werkfeuerwehr am nächsten „Freitag, den Dreizehnten“.