Logistikerinnen diskutieren über Digitalisierung

Miriam Kröger, Geschäftsführende Gesellschafterin der Next Logistics Accelerator GmbH (NLA), hat bei der diesjährigen Sommer-„Ladies Logistics Lounge“ in der Handelskammer mit den Teilnehmerinnen über Digitalisierungspotenziale in der Branche diskutiert und über die Start-ups informiert, die sich für das erste, sechsmonatige Beschleunigungsprogramm des NLAs qualifiziert haben.

„Wir bieten mit dem NLA ein auf die teilnehmenden Start-ups zugeschnittenes Trainings- und Coachingprogramm, um die Start-ups in ihrer Entwicklung zu beschleunigen, und sie gezielt auf anstehende Finanzierungsrunden vorzubereiten.“, so Miriam Kröger vor etwa 70 Teilnehmerinnen der „Ladies Logistics Lounge“.

Gründungsgesellschafter des NLAs sind die Hamburger Sparkasse, die Logistik-Initiative Hamburg sowie New Times Ventures. Zu den Investoren gehören u.a. Firmen wie Cremer, Fiege, Fr. Meyer´s Sohn, Helm, HHLA, Jungheinrich, Körber und Rhenus.

Die Handelskammer Hamburg, die die Logistik-Initiative Hamburg e.V. und die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation haben die „Ladies Logistics Lounge“ (LLL) im Jahr 2010 gemeinsam mit Initiatorin Dr. Britta Kahlfuss als regelmäßiges Diskussions- und Netzwerkforum für weibliche Fach- und Führungskräfte aus der Branche ins Leben gerufen. Die Ladies Logistics Lounge findet viermal pro Jahr statt und hat mittlerweile auch einen Ableger in der Schweiz.

Quelle und Foto:  Handelskammer Hamburg, Miriam Kröger vom Next Logistics Accelerator (Mitte) mit Teilnehmerinnen und Gastgeberinnen der Ladies Logistics Lounge




Ausgezeichnete Logistik-Ideen

Im Frühjahr dieses Jahres rief die Europäische Vereinigung der Förder- und Lagertechnik (FEM) Studenten in ganz Europa dazu auf, Ideen zu entwickeln, mit denen sich die Herausforderungen der Branche meistern lassen. Jetzt stehen die Gewinner der von Linde Material Handling unterstützten Nachwuchsinitiative fest.

571 Studenten aus 26 Ländern beteiligten sich am Wettbewerb „The Smart Logistics Challenge – How to Deliver, Tomorrow“. In einem mehrstufigen Prozess wählte eine Jury aus Unternehmensvertretern die besten Konzepte aus. Mit der Prämierung können die Gewinner aus Spanien, Portugal, Frankreich, Dänemark und den Niederlanden ihr Konzept während eines bezahlten Praktikums mit dem betreuenden Unternehmen zum Abschluss bringen. Die offizielle Preisverleihung erfolgt am 14. September auf dem FEM-Kongress im belgischen Antwerpen, zu dem die Ausgezeichneten als VIP-Gäste eingeladen sind. Außerdem wird in einem Public Voting bis zum 10. September ermittelt, welches Konzept den TrendSpotter Award erhält: https://www.smartlogisticschallenge.eu/submissions

„Die Logistikbranche braucht junge, kreative Köpfe, die das Potenzial von Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung erkennen und Ideen für innovative Lösungen und Geschäftsmodelle entwickeln. Deshalb freuen wir uns über die große Teilnehmerzahl. Sie zeigt, dass unsere Anstrengungen Früchte tragen und Studierende aus ganz Europa den Material-Handling-Sektor als attraktives Arbeitsfeld mit spannenden Themen und persönlichen Chancen begreifen“, resümiert Christophe Lautray, Präsident der FEM und in der Geschäftsführung des Warenumschlagsspezialisten Linde Material Handling zuständig für Vertrieb und Service.

Zu drei verschiedenen Themenfeldern konnten Bewerbungen eingereicht werden. In der Kategorie „Logistik in der Shared Economy“ überzeugte beispielsweise die Idee eines Studententeams, die Ersatzteilbeschaffung bei Schiffen über ein dezentrales Netz an 3D-Druckern zu beschleunigen. In der Kategorie „Coboter in der Logistik 4.0“ entschied sich die Jury unter anderem für das Konzept eines Roboters, der palettierte Waren autonom wieder von der gewickelten Folie befreien kann. Als möglichen „Wegbereiter E-Commerce“ identifizierten die Jurymitglieder den Vorschlag, Transportkapazitäten über lange Distanzen durch ein Netzwerk an autonomen Elektro-Lkw zu optimieren, die zudem selbstständig Zu- und Abladungen disponieren. „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass sowohl Studierende als auch Unternehmen von einem noch engeren gegenseitigen Austausch profitieren können. Einige Ideen haben uns wirklich begeistert und wir freuen uns, eines der Gewinner-Projekte im Team weiterzuentwickeln und die jungen Talente zu fördern“, resümiert Andreas Kistner, Mitglied der Jury und Senior Director Innovation Management bei Linde Material Handling.

Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.smartlogisticschallenge.eu, Social-Media-Beiträge finden sich unter #DeliverTomorrow.

Quelle und Foto: Linde Material Handling, Christophe Lautray, Präsident der Europäischen Vereinigung der Förder- und Lagertechnik (FEM) und Mitglied der Geschäftsführung der Linde Material Handling GmbH.




Universalhafen Hamburg im ersten Halbjahr 2018

Der Hamburger Hafen erreichte im ersten Halbjahr 2018 einen Gesamtumschlag von 66,5 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem moderaten Rückgang von 4,9 Prozent, wobei der Rückgang im zweiten Quartal schwächer ist.

Zum Gesamtergebnis trugen in Hamburg der Stückgutumschlag mit 45,5 Millionen Tonnen (-2,2 Prozent) und der Massengut­umschlag mit 21,1 Millionen Tonnen (-10,4 Prozent) bei. Massengut macht etwa ein Drittel des Gesamtumschlags aus. Der Rückgang begründet sich zu 71 Prozent auf diesem Segment, dessen Teilsegmente Sauggut und Flüssigladung marktbedingt abnahmen. Der Greifergutumschlag – mit 55 Prozent (11,6 Millionen Tonnen) größtes Teilsegment – blieb mit -3,1 Prozent innerhalb des normalen Schwankungsbereichs.

Sehr erfreulich ist erneut die Entwicklung beim konventionellen Stückgutumschlag. Mit 777.000 Tonnen und damit einem Plus von 8,0 Prozent setzt sich im ersten Halbjahr der bereits im vierten Quartal 2017 begonnene Auf­wärtstrend fort. So hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 die Einfuhr von Schwergut um 62,5 Prozent auf 160.000 Tonnen erhöht; die von Metallen hat sich mit +121,7 Prozent (79.000 Tonnen) und die von Kraftfahrzeugen mit +106,4 Prozent (25.000 Tonnen) mehr als verdoppelt.

Der Containerumschlag blieb im ersten Halbjahr 2018 mit 4,3 Millionen TEU (-2,7 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis. Dies erklärt sich zu 81 Prozent durch weniger umgeschlagene leere Boxen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 525.000 Leercontainer (TEU) umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 15,6 Prozent. Bei den mit Stückgut beladenen Boxen blieb die Umschlagmenge mit 3,8 Millionen TEU (-0,6 Prozent) nahezu stabil.

Ein deutliches Plus von 5,4 Prozent erreichte der Containertransport auf der Schiene mit 1,2 Millionen TEU. Im ersten Halbjahr 2018 konnten somit die Werte aus dem Vorjahr übertroffen werden und liegen sogar über den Rekordwerten aus dem Jahr 2016. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr entwickelte sich damit auf der Schiene besonders erfreulich. Dies führte dazu, dass der Anteil des umweltfreundlichsten Verkehrsmittels im Modal-Split um 2,3 Prozentpunkte auf 45,1 Prozent gestiegen ist. Im Kontinental­umschlag gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2,7 Millionen TEU über die Kaikanten des Hamburger Hafens. Der Rückgang zum Vorjahr ist mit 1,6 Prozent als leicht einzustufen. Zu rund 83 Prozent ist auch hier der Rückgang auf leere Boxen zurückzuführen. Der Anteil des Hinterland­verkehrs des Hamburger Hafens im Bereich Container steigt im ersten Halbjahr um 0,7 Prozent­punkte auf 62,1 Prozent am Gesamtumschlag.

„Der Blick auf die Umschlagentwicklung von beladenen und leeren Containern in den ersten sechs Monaten zeigt, dass der Hamburger Hafen weniger Transhipmentladung und weniger Leercontainer umschlägt. Der Anteil beladener Container bleibt in einem harten Wettbewerbsumfeld stabil und die Bedeutung Hamburgs als führender Eisenbahnhafen in Europa wird durch ein deutliches Wachstum beim Containerverkehr auf der Schiene unterstrichen“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Dass Reeder vor dem Hintergrund der noch nicht realisierten Fahrrinnen­anpassung der Unter- und Außenelbe ihre Stellplatzkapazitäten auf den großen Containerschiffen bei Hamburg-Anläufen in erster Linie für beladene Boxen nutzen, ist verständlich. Transhipmentladung im Feederverkehr und leere Container sind im Gegensatz zu der für den regionalen Bereich bestimmten Ladung und beladenen Boxen weniger hafengebunden. Wir hoffen deshalb, dass noch in diesem Jahr das Baurecht erteilt wird und die Fahrrinnenanpassung nach 17 Jahren Wartezeit endlich vollzogen werden kann.“

Der Rückgang im Containerumschlag im ersten Halbjahr 2018 ist zu knapp 64 Prozent auf einen geringeren Transhipmentumschlag vor allem im Feederverkehr in der Ostsee-Region zurückzuführen. Für die ersten sechs Monate ergibt sich ein Umschlag im Transhipment von insgesamt 1,6 Millionen TEU. Dies sind 4,4 Prozent oder 76.000 TEU weniger als im Vorjahr. „Die Transhipmentquote, also der Anteil am Gesamtcontainerumschlag, sinkt zwar im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte auf 37,9 Prozent. Gleichzeitig aber festigt der Hamburger Hafen seine Position als Warendrehscheibe für Güter, die ihren Bestimmungs- oder Ursprungsort in der Metropolregion Hamburg haben. Der Anteil lokaler Ladung entwickelt sich weiter stabil“, so Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

In dem Hauptfahrtgebiet zwischen Hamburg und Ostasien stieg der Containerverkehr im ersten Halbjahr 2018 um 1,0 Prozent auf 1,6 Millionen TEU. Zu den Fahrtgebieten, die im Container­verkehr deutlich besser als im Vorjahreszeitraum abschnitten, gehören außerdem die Ostküste Südamerikas, die Westküste Nordamerikas und Nordafrika. Brasilien liegt mit einem deutlichen Zuwachs von + 37,6 Prozent (127.000 TEU) auf Platz 5 der Top-10-Liste von Hamburgs Handels­partnern (2017: Platz 15). Schweden liegt nach China (inklusive Hongkong) und Singapur auf Platz 3 (2017: Platz 6) und Taiwan erscheint erstmals seit 2005 wieder im Ranking und hat sich auf den zehnten Platz ge­schoben. Die Top 10 im ersten Halbjahr repräsentieren wie im Vorjahr 58 Prozent des Gesamt‐Containerumschlags.

Außerhalb der TOP-10-Liste haben insbesondere die Länder Türkei mit Platz 21 (2017: Platz 29), Israel mit Platz 22 (2017: Platz 28), Vietnam mit Platz 24 (2017: Platz 33) und Thailand mit Platz 31 (2017: Platz 50) ihren Containerumsatz im ersten Halbjahr 2018 deutlich erhöht.

Quelle und Foto: HHM




bremenports digitalisiert Gleisnetz der Hafeneisenbahn

Mit einem neuen Managementsystem hat die bremische Hafeneisenbahn einen wichtigen Schritt in das Digitale Zeitalter getan.

„Infrastrukturdatenmanagementsystem für die bremische Hafeneisenbahn“ (kurz IDMS) ist der Name des Projektes, das in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit der Firma Sersa Rhomberg Gleisbau umgesetzt worden ist. Die neue Technologie schafft die Möglichkeit, Weichen, Gleise und Bahnübergänge kontinuierlich auf ihren Zustand zu prüfen. Dies hilft dabei, kurzfristige Reparaturnotwendigkeiten zu bestimmen und langfristige Investitionen gezielter zu planen.

bremenports ist für die Eisenbahninfrastruktur der Hafenanlagen in Bremen und Bremerhaven zuständig und betreut rund 220 Kilometer Gleise und 673 Weichen. Wöchentlich nutzen bis zu 680 Züge diese Infrastruktur, um Container und Automobile zu oder von den Hafenanlagen zu transportieren.

Die Gleisanlagen müssen zweimal im Jahr überprüft werden, um den betriebssicheren Zustand festzustellen oder ggfs. erforderliche Reparaturen aufzunehmen und so die Sicherheit der Verkehre zu gewährleisten.

Ziel des Projektes IDMS war es, die Infrastruktur digital zu inventarisieren. Die dadurch erlangte Datenqualität wird die Wartungsaufgaben und Instandhaltungstätigkeiten positiv unterstützen und die Betriebssicherheit auf einen modernen Standard anheben.

In sieben Monaten wurde das gesamte Gleisnetz digital erfasst, inventarisiert, bewertet und in einem zweidimensionalen Datenmodell bereitgestellt. Darüber hinaus wurde eine speziell für die Bedürfnisse von bremenports entwickelte Software und eine Hardware zur Eingabe der Daten vor Ort geliefert. Die Mitarbeiter von bremenports und externer Dienstleister wurden für die neue Aufgabe umfassend geschult. Die Auftragssumme beläuft sich auf 270.000 Euro.

Auch für die Vernetzung mit den Partnern der bremischen Hafeneisenbahn wird das digitale Managementsystem künftig neue Möglichkeiten schaffen. So können in Zukunft mit allen relevanten Institutionen Echtzeitdaten zu Verkehrslage und Zustand der Gleisinfrastruktur ausgetauscht werden.

„Die Anforderungen an unser Eisenbahnnetz werden mit den kontinuierlich steigenden Verkehrsmengen weiter wachsen“, so bremenports Geschäftsführer Robert Howe. „Mit der neuen Technologie haben wir ein Instrument, um unsere wertvolle Bahninfrastruktur langfristig zu erhalten und wirtschaftlich zu nutzen.“

Die bremische Hafeneisenbahn ist ein öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU), das seinen Nutzern ein leistungsfähiges Gleisnetz zur Verfügung stellt. Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vertritt die Stadtgemeinde Bremen in ihrer Eigenschaft als öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen und hat die bremenports GmbH & Co. KG mit der Unterhaltung, der Planung und dem Ausbau der Hafeneisenbahn beauftragt.

Quelle: bremenports GmbH, Foto: Bremenports GmbH/ Scheer, Gleisanlagen von bremenports in Grolland, Bremen