Vertrag für erstes deutsches LNG-Terminal

RWE, eines der führenden Energieunternehmen Europas, und German LNG Terminal GmbH, das Joint Venture hinter dem geplanten ersten deutschen LNG-Terminal in Brunsbüttel, haben eine langfristige Einigung über eine beträchtliche LNG-Kapazität des zukünftigen Terminals erzielt.

Diese vertragliche Einigung folgt nach der erfolgreichen „Open Season“ zur Bestimmung von Marktinteresse. Die gesamte Kapazität des kombinierten LNG-Import- und Distributionsterminals wird 5 Mrd. m³ umfassen. RWE hat einen Vertrag (“Heads of Agreement”) unterzeichnet, das dem Unternehmen einen Zugang zu einem erheblichen Anteil an der jährlichen Kapazität des Terminals garantiert.

Andree Stracke, Chief Commercial Officer Gas Supply & Origination der RWE Supply & Trading GmbH, kommentiert: „LNG wird eine wichtige Rolle im Gasmarkt Nord- und Westeuropas spielen. Wir sind somit sehr zufrieden, dass wir mit dieser Einigung einen wichtigen Schritt hin zu einen LNG-Terminal in Deutschland tätigen. Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit German LNG Terminal ein bedeutendes Geschäftsfeld für die Lieferung von LNG und Gas an unsere Kunden in Deutschland und in ganz Europa umfänglich aufbauen können. LNG bleibt ein wichtiger Wachstumsbereich für RWE. Diese Einigung ermöglicht das weitere Wachstum unseres Portfolios und gibt uns zusätzliche Flexibilität, um die Möglichkeiten und die damit verbundenen Vorteile des globalen LNG-Marktes nutzen zu können.“

Ulco Vermeulen (Member of Executive Board, N. V. Nederlandse Gasunie), Daan Vos (Geschäftsführer, Oiltanking GmbH) and Kees van Seventer (President, Vopak LNG Holding B.V.) erklärten gemeinsam: “Wir sind sehr zufrieden mit dieser Einigung mit RWE. Ein beträchtliches Kapazitätsvolumen des Terminals ist nun gesichert. Mit diesem wichtigen Schritt in der kommerziellen Entwicklung des Terminals haben wir einen bedeutenden Meilenstein in der Realisierung des Terminals erreicht. Diese Einigung mach deutlich: Der Markt setzt auf das erste deutsche LNG-Terminal, weil er vom Geschäftsmodell eines Multi-Service Terminals mit unabhängigen Betreibern und einem offenen Zugang überzeugt ist. Mit RWE haben wir einen geschätzten Geschäftspartner, um gemeinsam für den zukünftigen Erfolg des LNG-Terminals zu arbeiten.“

German LNG Terminal GmbH verhandelt mit weiteren interessierten Unternehmen. Zusätzlich machen die notwendigen technischen Vorarbeiten für den Genehmigungsprozess gute Fortschritte. Für Ende 2019 bei Vorliegen einer Genehmigung und ausreichendem Marktinteresse ist die endgültige Investitionsentscheidung vorgesehen. Der Bau könnte dann 2020 beginnen, so dass das Terminal voraussichtlich 2022 in Betrieb gehen kann.

Quelle: RWE Supply & Trading, Foto: HHM/Marc Ihle

 




Lettlands Wirtschaft wächst über Hamburg

Lettland verzeichnete im ersten Quartal 2018 das stärkste Realwachstum unter den europäischen Staaten. Der saisonbereinigte Anstieg um 5,1 Prozent sorgt für positive Aufmerksamkeit.

Grund für die gute Wirtschaftslage ist zum einen die starke Binnennachfrage, getrieben von EU-geförderten Großprojekten und sehr stark konsumierenden Privathaushalten. Die Warenströme in den baltischen Staat laufen nicht zuletzt über den Lübecker und den Hamburger Hafen. Wie eng die deutsche Wirtschaft mit dem baltischen Staat verbunden ist, zeigte eine Veranstaltung in Liepaja (Lettland), die von Hafen Hamburg Marketing zusammen mit den Häfen Lübeck und Liepaja sowie der Stena Line initiiert wurde.

Kaspars Ozoliņš, Staatssekretär im Lettischen Transportministerium, betonte in seiner Ansprache: „Die Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland sind seit jeher eng und beruhen auf einem offenen Dialog und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Deutschland ist einer der wichtigsten strategischen Wirtschafts- und Handelspartner Lettlands, und unsere Partnerschaft entwickelt sich ständig weiter.“ Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing führte aus, wie wichtig der Ostseeraum mit den aufstrebenden baltischen Staaten für den Hamburger Hafen sei. „Im Ranking der wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens spielt das vermeintlich kleine Lettland eine doch beachtliche Rolle“, so Egloff. Ein dichtes Netz an Linienverbindungen im Feederverkehr bindet den baltischen Staat hervorragend an den Hamburger Überseehafen an.

Aber auch der Lübecker Hafen gilt mit seiner Fähranbindung an Lettland durch die Stena Line als wichtiger Bündelungspunkt für Warenströme zwischen Deutschland und Lettland. „Für die Verkehre in die Baltischen Staaten und Russland ist Lettland und insbesondere Liepaja für uns ein strategisch wichtiger Partner. Wir haben uns einiges vorgenommen, um die Achse Lübeck – Liepaja weiter zu stärken“, so Sebastian Jürgens, Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft.

„Wir freuen uns darauf, unsere Partnerschaften, unser Geschäftsvolumen und unser Frachtaufkommen auf der Strecke Travemunde-Liepaja weiter zu steigern“, betonte Oskars Osis, Frachtmanager Ostsee Nord bei Stena Lines.

Jānis Lapiņš, Geschäftsführer der Liepaja Special Economic Zone Authority, stellte in seiner Ansprache die erfreuliche Entwicklung der Sonderwirtschaftszone Liepaja heraus, zu der auch der Hafen gehört. Der Hafen von Liepaja hat einen großen Anteil an lokaler Fracht, der 40 Prozent des gesamten Ladungsvolumens ausmacht. Neben dem bekannten Fährlinien- und Ro-Ro-Verkehr gibt es im Liepaja-Hafen ein erhebliches Umschlagvolumen an deutscher Fracht.

Die Veranstaltung für Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus Lettland und Deutschland hatte zum Ziel, bestehende Verbindungen zu stärken und den Weg für weitergehende Entwicklungen zwischen den Häfen und den Wirtschaftspartnern zu bereiten. Für Marina Basso Michael, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion/Osteuropa bei Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) war dieses Treffen der nächste Schritt nach einer gelungenen Veranstaltung vor knapp zwei Jahren in Riga. „Gegenseitige Information führt zu mehr Kooperation unter den Handelspartnern. Davon profitieren die lettischen und die deutschen Unternehmen und Häfen gleichermaßen“, so Marina Basso Michael. „Die Logistik in Lettland profitiert vom Transitverkehr nach Russland und anderen GUS-Staaten und leistet damit einen großen Beitrag zur landesweiten Bruttowertschöpfung.“

Quelle: HHM, Foto: Liepaja City Council, v.l.: Kaspars Ozoliņš, Staatssekretär im Lettisches Transportministerium; Uldis Sesks, Bürgemeister der Stadt Liepāja; Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. Jānis Lapiņš, Geschäftsführer Liepāja Special Economic Zone Authority; Marina Basso Michael, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion Hafen Hamburg Marketing e.V., Oskars Osis, Freight Commercial Manager Baltic Sea North Stena Line; Jörg Ullrich, Geschäftsführer European Cargo Logistics GmbH