Wo Krefelds Azubis Handwerke lernen

Über moderne Ausstattung, Ausbildungsmethoden und Frauenquote in der chemischen Industrie diskutierte Oberbürgermeister Frank Meyer in der vergangenen Woche mit dem Chempark-Manager und -Betreiber Currenta.

Beim Besuch des größten Ausbildungsbetriebs Krefelds äußerte er sich positiv über die Vielfältigkeit der Berufsbilder und die modernen Räumlichkeiten: „Die Zukunft Krefelds hängt an gut ausgebildetem Fachpersonal. Wir als Stadt setzen uns dafür mit verschiedenen Initiativen ein. Ich freue mich, dass durch Currenta rund 500 junge Menschen hochqualifiziert ausgebildet werden und so mit einer guten Perspektive in die Berufswelt starten können“, sagte Meyer. 

Vom Ausbildungskonzept von Currenta profitieren auch mittelständische Betriebe in Krefeld und Umgebung. Denn mit der „Ausbildungsinitiative Rheinland“ bildet Currenta auch für Unternehmen außerhalb des Uerdinger Chemieparks aus. „Viele kleinere Betriebe haben nicht die Ausstattung oder Möglichkeit eine Ausbildung in derselben Qualität anzubieten. Wir als Chemiepark-Betreiber, aber auch Unternehmen in der Region profitieren davon, wenn es im Umkreis viele hochqualifizierte Fachkräfte gibt“, sagt Wilhelm Heuken, Bildungsleiter bei Currenta. Aktuell übernimmt Currenta die Ausbildung von 42 Azubis im Rahmen der Ausbildungsinitiative Rheinland.

Über drei Millionen Euro wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren in die Modernisierung des Ausbildungszentrums investiert. Auf seinem Rundgang besuchte Oberbürgermeister Meyer die Räumlichkeiten, Labore und Werkstätten der Metall-, Elektro- und Laborberufe. Bei den verschiedenen Berufsbildern wird nicht nur technisches Wissen, sondern auch Selbstständigkeit und Sozialkompetenz vermittelt. „Zu einer guten Ausbildung gehören für uns mehr als die Lehrinhalte. Unsere Azubis sollen während der dreieinhalb Jahre auch ihre Persönlichkeit stärken und weiter entwickeln“, sagt Heuken. Bei verschiedenen Aktionen lernen die Nachwuchskräfte Verantwortung zu übernehmen und auf ihre körperliche und seelische Gesundheit zu achten.

Im Anschluss an die Tour diskutierte der Oberbürgermeister mit Betriebsräten über aktuelle Themen und Bildung. Auch der Frauenanteil in der chemischen Industrie wurde thematisiert: Bei den Laborberufen werden in einigen Jahrgängen mehr Frauen als Männer ausgebildet. In den technischen Berufen allerdings gibt es noch deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: „Wir müssen junge Menschen frühzeitig an Naturwissenschaften heranführen und uns weiter dafür einsetzen, dass sich mehr Mädchen das Erlernen eines technischen Berufs vorstellen können“, sagte Rennings.

Quelle und Foto: Currenta, beeindruckt durch die Vielfältigkeit: Oberbürgermeister Frank Meyer (Mitte) auf seinem Rundgang durch das Currenta-Ausbildungszentrum mit Wilhelm Heuken, Leiter der Bildung, und dem Betriebsratsvorsitzenden Detlef Rennings (von links nach rechts).