Bessere Verbindung ins polnische Hinterland

Der niederländische Logistikdienstleister Schavemaker erhöht die Umschlagkapazität seines Bahnterminals südwestlich der polnischen Stadt Wroclaw durch die Verlängerung von zwei Gleisen. Außerdem kündigt das Unternehmen eine neue direkte Bahnverbindung zwischen Südpolen und Moerdijk an.

Durch die Verlängerung der 2 x 400 m langen Gleisabschnitte auf 2 x 600 m kann der Terminal zwei Züge gleichzeitig und insgesamt sechs Züge täglich abfertigen. Am 9. Oktober 2018 besuchte die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Cora van Nieuwenhuizen den Terminal von Schavemaker Logistics & Transport in Kąty Wrocławskie und das verlängerte Gleis wurde offiziell eröffnet.

Ab Mai 2019 betreibt Schavemaker eine neue direkte Bahnverbindung zwischen Südpolen und Moerdijk. Anfangs sind zwei Verbindungen wöchentlich für den Containertransport vorgesehen. Letztlich soll das Gleis viermal wöchentlich befahren werden, sodass sich 300 Lastwagen weniger für den Containertransport von und nach Polen auf der Straße befinden.

Der Hafenbetrieb Rotterdam und Schavemaker Logistics & Transport sind Mitglieder des Konsortiums Linked by Rail, das darauf abzielt, die Bahnverbindung zwischen Rotterdam und Südpolen zu stärken.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Schavemaker Logistics & Transport, Schavemaker terminal Kąty Wrocławskie




HHLA fördert intelligente Mobilität ihrer Mitarbeiter

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bietet ihren Beschäftigten und Besuchern künftig eine digitale Mobilitätsplattform an, um schneller Arbeits- und Dienstwege zu bewältigen.

Dazu kooperiert das Unternehmen mit dem Hamburger Start-up 25ways GmbH. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Mittwoch, 24. Oktober 2018, unterzeichnet. Als Pilotkunde nutzt die HHLA künftig die von 25ways entwickelte digitale Mobilitätsplattform „rethink mobility“, die verschiedene Transportmittel kombiniert.

In Zeiten verstopfter Innenstädte und überlasteter Autobahnen sind neue innovative Ideen gefragt, um schnell und umweltfreundlich von A nach B zu kommen. Die von 25ways entwickelte digitale Plattform „rethink mobility“ bietet für den Arbeits- oder Dienstweg bis zu 25 mögliche Kombinationen von verschiedenen Transportmitteln an. Dies ist ein neuer Ansatz, denn bisherige Dienste zeigen den Streckenverlauf ausschließlich nach Transportmitteln getrennt an – also beispielsweise nur mit dem Auto oder dem Fahrrad.

Die von 25ways gefundene Lösung errechnet nicht nur die für die verschiedenen Kombinationen benötigte Zeit, sondern ermittelt auch die Kosten- und CO2-Ersparnis beim Umstieg vom Auto auf Alternativen. Außerdem bündelt die Plattform alle Angebote, die ein Unternehmen seinen Beschäftigten rund um das Thema Mobilität bietet. Beim Pilotkunden HHLA sind das beispielweise das firmeneigene E-Bike-Programm, die Profi-Card für den öffentlichen Personennahverkehr sowie die Elektroautos und -fahrräder für Dienstfahrten.

Das Start-up 25ways wurde im Januar 2017 in der Hamburger Speicherstadt gegründet. In den vergangenen sechs Monaten wurde es durch den ebenfalls in der Speicherstadt ansässigen Next Logistics Accelerator (NLA) gefördert. Die HHLA unterstützt den NLA seit seinem Start im Frühjahr 2018 als Investor. Am Mittwoch, 24. Oktober, wurden die ersten vier durch den Accelerator geförderten Start-ups vorgestellt, darunter auch 25ways. Mit Unterstützung des NLA wurde die Mobilitätsplattform „rethink mobility“ zur Marktreife gebracht.

Die Plattform wird die HHLA als erster Kunde nutzen. Dazu unterzeichneten Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement der HHLA, und 25ways-Geschäftsführer Henrik Zölzer einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Damit ist die HHLA erstmals auch Kunde eines Projekts, das in einem von ihr unterstützten Accelerator entwickelt wurde.

Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement der HHLA, erklärt: „Bei der Umsetzung ihrer Digitalstrategie bezieht die HHLA auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die von 25ways entwickelte digitale Lösung bietet für die HHLA-Beschäftigten einen echten Mehrwert, um sich schneller und umweltfreundlicher durch die Stadt zu bewegen. Intelligente Mobilitätskonzepte sind zudem ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen und ihr Umfeld. Wir möchten uns mit weiteren Hamburger Unternehmen vernetzen und über diese gemeinsame Plattform unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitere Mobilitätsoptionen anbieten.“

Henrik Zölzer, Gründer und Geschäftsführer der 25ways GmbH, betont, wie wertvoll die Unterstützung des NLA für das Projekt war – nicht nur finanziell, sondern auch durch den engen Kontakt mit wichtigen Hamburger Unternehmen wie der HHLA: „Die HHLA war von Anfang an sehr offen für unsere digitale Lösung. Uns hat es beeindruckt, wie schnell es zur Vertragsunterzeichnung gekommen ist und dass die HHLA jetzt unser erster Kunde ist. Uns freut es besonders, dass die HHLA das Thema Mobilität im Hafen und in Hamburg in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitgebern voranbringen möchte. Gemeinsam sehen wir viele Möglichkeiten für neue Ansätze.“

Welche Vorteile die Digitallösung bietet, zeigt ein beispielhafter Vorschlag von 25ways: Möchte ein Mitarbeiter oder eine Bewerberin von einer Wohnung in der Marktstraße im Hamburger Karolinenviertel zum HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA), so dauert die Fahrt mit Bus und Bahn abhängig von der Verkehrslage aktuell zwischen 75 und 120 Minuten. 25ways schlägt für die Strecke eine Kombination aus Fahrradfahrt und Nutzung einer Fährverbindung vor. Diese würde lediglich 48 Minuten dauern. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet würden sich dadurch im Vergleich zur Fahrt mit Bus und Bahn jährlich rund 120 Stunden Fahrzeit einsparen lassen. Im Vergleich zum Auto ermöglicht die Fahrrad-Fähre-Kombi eine Betriebskosteneinsparung von 630 Euro sowie eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um mehr als 830 Kilo.

25ways konnte seine Mobilitätsplattform im September in Kopenhagen auf dem Weltkongress „Intelligent Transport Systems“ (ITS) einem internationalen Fachpublikum vorstellen. Die weltweit größte Branchenveranstaltung im Bereich Intelligente Transportsysteme findet abwechselnd in Amerika, Asien und Europa statt. Im Oktober 2021 wird Hamburg der nächste europäische Gastgeber sein. Die HHLA wird sich mit eigenen Projekten an dem ITS-Weltkongress beteiligen.

Quelle und Foto: HHLA, nach der Vertragsunterzeichnung: Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement der HHLA (2. v. li.), und 25ways-Gründer und -Geschäftsführer Henrik Zölzer (Mitte) mit Projektmitarbeitern von HHLA und 25ways.




Pretty in pink

Sie ist mit ihrer auffälligen Farbgebung in Magenta ein ganz besonderer Hingucker im Hamburger Hafen. Mit ihren 320 Meter Länge und einer Stellplatzkapazität von 8.102 TEU (20 Fuß-Standardcontainer) zählt die „ONE Continuity“ der Reedereigruppe Ocean Network Express (ONE) zwar nicht zu den größten Containerschiffen im Hamburger Hafen, zieht aber durch ihr außergewöhnliches Farbdesign alle Blicke und Kameraobjektive auf sich.

„Wir freuen uns, das erste ONE Containerschiff in den neuen Unternehmensfarben in Hamburg begrüßen und abfertigen zu können“, sagt Jan Holst, Director Germany & Central Europe. „Mit der neuen Farbgebung Magenta geben wir ONE einen starken Auftritt. Diese in der Schifffahrt sehr ausgefallene Farbe verdeutlicht unseren Anspruch, Dinge anders zu machen und Neues zu gestalten. Dabei stehen neben einem auffälligen Markenauftritt unverändert unsere weltweiten Kunden im Mittelpunkt unserer Aktivitäten“, ergänzt Holst.

Die „ONE Continuity“ erreichte den Hamburger Hafen am Freitag, den 26. Oktober, und wurde am HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) abgefertigt. Das pinkfarbene Containerschiff wird im ONE Liniendienst FE1 „Far East-Europe 1“ eingesetzt, der Hamburg wöchentlich mit den japanischen Häfen Kobe, Nagoya, Shimizu und Tokio verbindet. Weitere Häfen, die durch den FE 1 Dienst im Wochenrhythmus bedient werden, sind Singapur, Jeddah und in Europa neben Hamburg Southampton, Le Havre und Rotterdam.

Ocean Network Express (ONE) ist eine in Singapur ansässige globale Containerreederei, die am
1. April 2018 ihren Betrieb aufgenommen hat. In ONE wurden die Containergeschäfte der bekannten japanischen Reedereien Kawasaki Kisen Kaisha Ltd. („K“ LINE), Mitsui OSK Lines Ltd. (MOL) und Nippon Yusen Kabushiki Kaisha (NYK) zusammengeführt. In Hamburg befindet sich die Deutschland-Zentrale von ONE.

Hamburg zählt in Europa zu den führenden Japan-Häfen. Zwischen Japan und Hamburg wurden im Seegüterverkehr 2017 insgesamt 1,3 Millionen Tonnen Güter importiert und exportiert. Rund 99 Prozent der Güter werden in Containern verschifft. Der Containerumschlag in Boxen erreichte 2017 zwischen Hamburg und Japan 131.000 TEU. Damit rangiert Japan unter den Top Handelspartnern im See-Containerumschlag der Hansestadt auf Platz 18. Im seeseitigen Versand über Hamburg nach Japan gehören Holzwaren Papier und Pappe, aber auch Metalle und chemische Erzeugnisse zu den bedeutendsten Gütern. Auf der Importseite kommen aus Japan vor allem Fahrzeuge, Maschinen und Haushaltsgeräte, Metalle und Metallerzeugnisse sowie chemische Erzeugnisse in den Hamburger Hafen. Im ersten Halbjahr 2018 dieses Jahres verzeichnete der Containerverkehr im Hamburger Hafen mit Japan eine Steigerung um 9 Prozent. Mit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Japan erwarten die Wirtschaftsexperten 2019 einen deutlichen Wachstumsimpuls für den beidseitigen Außenhandel. Durch Wegfall noch bestehender Zölle und eine Öffnung der Märkte wird auch der Außenhandel mit Japan im Hamburger Hafen weiter zulegen.

Einige Daten zum Cotainerschiff „ONE Continuity“

Länge: 320,37 Meter
Breite: 46,17 Meter
Stellplatzkapazität: 8.102 TEU
Tonnage: 90.466 Tonnen
Baujahr: 2008
Flagge: Panama

Quelle: HHM, Foto: HHLA / Dietmar Hasenpusch




Hamburg bereitet sich auf den Brexit vor

Rund 1.000 Hamburger Unternehmen pflegen Handels- und Geschäftsbeziehungen mit Großbritannien. Der Senat will jetzt „No-Deal“-Szenario stärker in den Fokus nehmen.

Der Hamburger Senat bereitet sich seit Monaten auf den bevorstehenden Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union vor. „Seit dem letzten Juli laufen in der Koordinierungsstelle der Senatskanzlei die Fäden zusammen, um die Stadt auf den Brexit vorzubereiten. Es werden die notwendigen Anpassungen im Landesrecht vorgenommen, die Hamburger Verwaltung stellt sich auf den Austritt Großbritanniens ein und die Betroffenen werden bei ihren Vorbereitungen auf den Brexit unterstützt. Alle Behörden kümmern sich um das Thema und gehen die erforderlichen Gesetzesänderungen an“, so Annette Tabbara, Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, bei der Europäischen Union und für Auswärtige Angelegenheiten.

Etwa 1.000 Unternehmen in Hamburg stehen mit britischen Firmen in engen Geschäftsbeziehungen. 17,5 Prozent der hiesigen Wirtschaftsleistung soll nach einer EU-Studie vom Brexit betroffen sein. Besonders auf den Zoll kommen neue Herausforderungen zu, da deutlich mehr Kontrollen durchgeführt werden müssen.

Nach dem ernüchternden Ausgang der Brexit-Verhandlungen in der vergangenen Woche will der Hamburger Senat ein „No-Deal“-Szenario, also einen ungeregelten Brexit, noch intensiver als bisher in den Fokus nehmen. Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union wird Auswirkungen auf viele Bereiche haben. Tabbara weiter: „Großbritannien ist eines der wichtigsten Partnerländer unserer Stadt. Dies gilt für die Wirtschaft, die Hochschulen und die Wissenschaft. Aber natürlich betrifft das auch die vielen familiären und freundschaftlichen Verbindungen. Wir wollen auch nach einem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU die traditionell engen Beziehungen zwischen Hamburg und Großbritannien aufrechterhalten und sich neu ergebende Chancen der Zusammenarbeit nutzen.“ Auffällig sei das stark gestiegene Interesse britischer Bürgerinnen und Bürger an Einbürgerungen in Hamburg: Die Zahl der Fälle hat sich im letzten Jahr verdreifacht (2016: 124 Einbürgerungen, 2017: 373 Einbürgerungen).

Tabbara kündigte eine spezielle Brexit-Website an, die in Kürze online gehen wird und auf der sich Bürgerinnen und Bürger über die Auswirkungen des Brexit und den aktuellen Sachstand der Verhandlungen informieren können. Auch der vom Senat mitfinanzierte Info-Point Europa steht für Informationen und Auskünfte rund um den Brexit zur Verfügung (www.infopoint-europa.de, Tel.: 040/41919104).

Die Hamburg Invest bemüht sich indessen um ansiedlungswillige britische Firmen und ist als One-Stop-Agency auf Messen und Events in Großbritannien vertreten. Die Hamburg Invest ist sowohl mit britischen als auch mit internationalen Unternehmen, die ihre Europäischen Headquarter von Großbritannien nach Hamburg verlegen wollen, in Kontakt. Hamburg präsentiert sich auf eigenen Veranstaltungen in London und anderen Städten als „Gateway to Europe“.

Erst vergangene Woche war eine Delegation aus sieben der führenden Londoner B2B-Startups, die in der Werbe- und Kreativszene angesiedelt sind, zu Besuch in Hamburg. London & Partners und Hamburg Invest, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften beider Städte, haben es sich zum Ziel gesetzt, London und Hamburg auf politischer und wirtschaftlicher, aber auch auf wissenschaftlicher Ebene enger zusammenzubringen.

Quelle: Hamburg News, Foto: HHLA-CTA