Stabstelle für Baustellenkoordination

Verkehrsminister Hendrik Wüst hat  die Stabsstelle Baustellenkoordination NRW in der Verkehrszentrale des Landesbetriebes Straßenbau in Leverkusen offiziell in Betrieb genommen. Ihre Aufgabe ist es, die Baustellen der verschiedenen Verkehrsträger und Straßenbaulastträger zu koordinieren.

Planbare Baustellen auf Straßen und Schienen sollen untereinander transparent gemacht und gegenseitige Beeinträchtigungen möglichst verhindert oder zumindest minimiert werden.

„Wir investieren in den kommenden Jahren Rekordsummen in die Infrastruktur im Land. Wer so viel bauen darf, der muss das möglichst koordiniert tun. Mit der Einrichtung der Stabsstelle setzen wir auch eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag in die Tat um“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Eröffnung heute.

In der Stabsstelle Baustellenkoordination werden Baustellen erstmalig systematisch baulastträger- und verkehrsübergreifend erfasst und koordiniert. Dazu werden Informationen über Baustellen auf Straßen und Schienenstrecken in einem System gebündelt und bewertet. Neben dem Landesbetrieb sollen zukünftig auch Kommunen, Verkehrsbetriebe und die Deutsche Bahn Informationen über ihre geplanten Baustellen einbringen.

Grundlage für die Erfassung der Baustellen ist das sogenannte Traffic Information Center, kurz TIC genannt. Diese digitale Plattform erlaubt es den unterschiedlichen Baulastträgern und Gebietskörperschaften, ihre Baustellendaten in das System einzupflegen. TIC ist von allen einsehbar und bedienbar. Das System funktioniert als Datenbank und Analysetool zugleich. Baustellenplanern liefert das System bereits unmittelbar nach Eingabe Hinweise auf mögliche zeitliche und räumliche Konflikte.

„Mit der neuen Stabsstelle können wir unsere Baustellen noch besser mit anderen Verkehrsträgern abstimmen, die Baustellen betreiben. Davon profitieren alle Verkehrsteilnehmer. Zudem schaffen wir erstmals einen Gesamtüberblick über alle großen Baustellen und informieren online über aktuelle Verkehrsinformationen in unserem Portal verkehr.nrw.de“, sagte heute Straßen.NRW-Chefin Elfriede Sauerwein-Braksiek.

„Besonders wichtig ist uns, dass wir in der Stabsstelle nicht nur koordinieren, sondern Verkehrsteilnehmer nach Einrichten der Baustelle auch unkompliziert informieren“, betonte Dr. Jan Lohoff, der heute als Leiter der neuen Stabsstelle Baustellenkoordination NRW vorgestellt wurde und in der Funktion eines landesweiten Verkehrskoordinators tätig wird.  Für die Stabstelle in Leverkusen wurden bereits in diesem Jahr drei neue Stellen geschaffen. Im kommenden Jahr sollen acht weitere Stellen in den Niederlassungen des Landesbetriebes geschaffen werden, um die Arbeit der Stabstelle vor Ort in den Regionen zu unterstützen.

Hintergrund

  • In Nordrhein-Westfalen gibt es jedes Jahr rund 250 bis 350 Baustellen auf Autobahnen von längerer Dauer. Ein Großteil dieser Baustellen ist mit verkehrlichen Einschränkungen verbunden.
  • Die Zahl der sogenannten Tagesbaustellen in Nordrhein-Westfalen liegt bei 18.000. Mehr als ein Drittel sind Nachtbaustellen.
  • In den Monaten Mai bis September 2018 ist die Gesamtstaulänge auf allen Bundesautobahnen in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Durchschnitt um 8,8 Prozent zurückgegangen.
  • Anfang 2019 werden alle Niederlassungen des Landesbetriebes Straßenbau mit der neuen Software zur Baustellenkoordination „TIC“ (Traffic Information Center) arbeiten.

Quelle und Foto: Ministerium für Verkehr NRW

 

 




Vierter Hafenabend in Dortmund

Die Zusammenarbeit zwischen Logistik-Verantwortlichen aus Dortmund und der Metropolregion Hamburg zu vertiefen, war das Ziel des vierten „Dortmunder Hafenabends“, der unter dem Titel „Buten und Binnen – Logistik braucht kurze Wege“ im Dortmunder U stattfand. Der Einladung der Dortmunder Hafen AG und Hafen Hamburg Marketing e.V. folgten rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

„Logistik braucht kurze Wege, nicht nur im Sinne einer optimalen Verkehrsinfrastruktur, sondern auch hinsichtlich persönlicher Kontakte“, stellte Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, in seiner Begrüßung heraus. Durch Impulsvorträge von Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der Hamburg Hafen und Logistik AG sowie Thomas Westphal, Geschäftsführer der Dortmunder Wirtschaftsförderung, erhielten die Gäste einen Überblick über neue Entwicklungen an den beiden Hafenstandorten. „Die hervorragende Anbindung des Hamburger Hafens an das europäische Hinterland über die Schiene ist ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil“, sagte Titzrath. „Insbesondere vor dem Hintergrund der Forderung, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren, bietet Europas größter Seehafenbahnhof sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht überzeugende Argumente.“ Westphal betonte die Bedeutung Dortmunds für Arbeitnehmer, die die Stadt durch ihre Wandlung vom Industrie- zum Logistikstandort vollzogen hat.

Der Hamburger Hafen übernimmt für den seeseitigen Außenhandel Nordrhein-Westfalens eine wichtige Drehscheibenfunktion. Pro Jahr werden allein im Containertransport rund 500.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen. Die Warenströme zwischen NRW und Hamburg nehmen zum großen Teil noch den Weg über die Straße mit dem Lkw. Bei den Containertransporten liegt der Lkw-Anteil bei 81 Prozent. Auf der Schiene werden rund 17 Prozent und per Binnenschiff zwei Prozent der Container zwischen NRW und Hamburg transportiert. Entlastung der vorhandenen Infrastruktur ist daher das Ziel der nach knapp einem Jahr abgeschlossenen ersten Phase des Kooperationsprojekts „Hamburg-NRWplus“. Dabei suchten Hafen Hamburg Marketing e.V., das sich im Auftrag der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation beteiligte, und PLANCO Consulting GmbH, das sich im Auftrag des Ministeriums für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen engagierte, gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft nach neuen Wegen für eine stärkere Nutzung von Eisenbahn und Binnenschiff. Das Projekt wurde erst vor wenigen Wochen erfolgreich abgeschlossen und soll aufgrund der vielen wertvollen Erkenntnisse, die gewonnen wurden, fortgesetzt werden.

„Wir finden es richtig, dass die Regierungen von NRW und Hamburg eine Fortsetzung des Projekts beabsichtigen“, so Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V. „Die bisherige Arbeit hat bereits viele substantielle Ansätze gefunden, um Verkehre auf die Schiene zu verlagern. Es ist daher sinnvoll, auf dieser erfolgversprechenden Basis aufzubauen mit dem Ziel, konkrete Veränderungen herbeizuführen.“

Den Hamburger Hafen als Deutschlands größter Seehafen und den Dortmunder Hafen als Europas größter Kanalhafen verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit, die unter anderem durch eine Repräsentanz von Hafen Hamburg Marketing e.V. im Gebäude der Dortmunder Hafen AG zum Ausdruck kommt.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Jürgen Appelhans, von links: Axel Mattern von Hafen Hamburg Marketing, Angela Titzrath Vorstandsvorsitzende der HHLA, Uwe Büscher, Vorstand Dortmunder Hafen AG, und rechts von ihm Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund.