Studie für die Lieferlogistik

Zunehmender Lieferverkehr und in zweiter Reihe parkende Fahrzeuge sorgen für Staus – der wachsende Online-Handel trägt dazu bei, dass die Infrastruktur in den Innenstädten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stößt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung sogenannter City Hubs in den Städten Mönchengladbach, Krefeld und Neuss in Auftrag geben.

„Dabei geht es darum, dass die letzten Strecken zum Kunden mit kleinen Lieferfahrzeugen wie Lastenfahrrädern zurückgelegt werden – das könnte die Straßen spürbar entlasten“, erläutert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

In Großstädten sind sogenannte Micro Hubs schon üblich. Meist handelt es sich um Aufstellcontainer der verschiedenen Paketdienstleister am Rande von Citylagen. Dorthin werden die Sendungen gebündelt per Lkw angeliefert, um anschließend von Boten zu Fuß oder per Lastenrad in der Stadt verteilt zu werden. Gleichzeitig sammeln die Boten Sendungen aus der City ein, die dann zu den Verteilzentren der Logistiker gebracht werden. „Die Vermutung liegt nahe, dass dies auch ein Weg zur Verkehrsvermeidung in kleineren und mittelgroßen Städten sein könnte“, sagt Wolfgang Baumeister, Leiter des IHK-Bereichs Verkehr und Infrastruktur. „Allerdings scheitern solche Lösungen bisher an dem nicht ausreichenden Sendungsaufkommen der einzelnen Dienstleister.“

Gemeinsam mit den Städten Krefeld, Mönchengladbach und Neuss wird die IHK nun untersuchen, ob ein zentraler City Hub, den alle Paket-, Kurier- und Lieferdienste gemeinsam nutzen, wirtschaftlich zu betreiben wäre. In einer Studie soll herausgearbeitet werden, welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, damit eine solche Logistiklösung wirtschaftlich interessant wird. Dabei sollen die Anforderungen der Lieferdienste, der Geschäftsleute in den Städten und der Verkehrsplaner berücksichtigt werden. „Das Ergebnis soll zu einer Blaupause für andere mittelgroße Städte werden, die ebenfalls an einer Verkehrsentlastung interessiert sind“, sagt Steinmetz. Bis zum Ende des Jahres soll die Studie fertiggestellt sein. Das Land NRW wird das Projekt finanziell unterstützen.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein




Klimafreundliche Seeschifffahrt

Interessierte können jetzt die Förderungsregelung für klimafreundliche Seefahrt in Anspruch nehmen. Der Hafenbetrieb Rotterdam stellt dafür fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Wir möchten bei der Senkung der CO2-Emissionen der Schifffahrt eine aktive Rolle spielen. Mit dieser Regelung können wir unterschiedlichen, konkreten Projekten genau die finanzielle Unterstützung bieten, die für ihre Realisierung notwendig ist.“

Der Hafenbetrieb lädt Verlader, Reedereien, Kraftstoffhersteller und -lieferanten, Motorenhersteller und Dienstleister dazu ein, die Regelung zu nutzen. Mithilfe dieser Regelung sollen (Vorzeige-)Projekte mit kohlenstoffarmen oder kohlenstofffreien Kraftstoffen gefördert werden, die in Rotterdam geliefert werden.

Der Hafenbetrieb Rotterdam will die über Rotterdam laufenden Logistikketten dabei unterstützen, kohlenstofffrei zu werden. Vor diesem Hintergrund kündigte Allard Castelein die Förderungsregelung im April letzten Jahres beim Gipfel zur Energiewende an. Die Regelung ist ab sofort in Kraft. Der Hafenbetrieb trägt mit dieser Regelung zur Umsetzung der (inter-)nationalen Klimaziele bei. Die Maßnahme läuft bis Ende 2022.

Diese Förderungsregelung schließt an die Einführung des World Ports Climate Action Program im September letzten Jahres an. Bei dieser Kooperation, die von Rotterdam ins Leben gerufen wurde, arbeiten die Hafenbetriebe in Hamburg, Barcelona, Antwerpen, Los Angeles, Long Beach, Vancouver und Rotterdam gemeinsam an Projekten, die der Erderwärmung durch die Schifffahrt entgegenwirken sollen.

Mehr über die Förderungsregeln für klimafreundliche Seeschifffahrt gibt es in englischer Sprache hier

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam