Website „Get Ready for Brexit“

Am Freitag, dem 14. Dezember, veröffentlichten die kooperierenden Branchenorganisationen der niederländischen Häfen gemeinsam mit Portbase die Kampagnenwebsite www.getreadyforbrexit.eu. Exporteure, Importeure und ihre Logistikdienstleister sehen hier auf einen Blick die Verfahren, nach denen sie ihre Fracht auch nach dem Brexit rasch ins Vereinigte Königreich transportieren können.

Die Veröffentlichung der Website war der Auftakt der internationalen Informationskampagne zur Unterstützung der gesamten Logistikkette bei der Vorbereitung auf den Brexit.

Die Website www.getreadyforbrexit.eu dient der Information und Aktivierung von Partnern in der Logistikkette wie Importeuren, Exporteuren, Transportunternehmen und Speditionen. Für jede Zielgruppe wurde eine „Kundenreise“ zusammengestellt, in der Schritt für Schritt gezeigt wird, welche Aktion wo und von wem unternommen werden sollte, um auch nach dem 29. März 2019 schnelle Importe über die niederländischen Häfen durchführen zu können. Die kooperierenden Partner rufen die Logistikkette auf, an der gemeinsamen Lösung für den Brexit in den niederländischen Häfen mitzuwirken. Das einheitliche Vorgehen ermöglicht eine zügige Abfertigung von Zollformalitäten, die durch den Brexit entstanden sind.

Die Initiatoren der Website sind Portbase, die Hafenunternehmerorganisation Deltalinqs, die Interessenorganisationen FENEX, evofenedex sowie Transport en Logistiek Nederland/AFTO. Gemeinsam mit dem niederländischen Zoll, den Hafenbetrieben von Amsterdam und Rotterdam, den Fährunternehmen und den Shortsea-Terminals arbeiten sie seit September dieses Jahres an einer niederländischen Branchenlösung für den Brexit in den niederländischen Häfen, die der EU-Gesetzgebung entspricht. Dieses Vorgehen ermöglicht eine zu 100 % digitale und automatisierte Abwicklung der Zollformalitäten, mit optimaler Datennutzung. Alle Informationen gehen der Fracht voraus. Sowohl für den Shortsea-Verkehr als auch für den Fährverkehr entsteht ein Eingang für alle Terminals. Auf diese Weise wird eine intelligente Beaufsichtigung des Zolls möglich, mit minimaler Beeinträchtigung des Prozesses. Nach dem Brexit ist es noch interessanter, über die niederländischen Häfen Transporte vom und zum Vereinigten Königreich durchzuführen. Portbase-Geschäftsführer Iwan van der Wolf: „Als nationales Port Community System hat Portbase eine koordinierende Rolle darin, die erforderlichen Vereinbarungen zu treffen und den benötigten IT-Prozess zu entwickeln. In den vergangenen Monaten wurde bereits viel erreicht und von allen beteiligten Partnern nach einer zentralen Arbeitsweise vorgegangen. Wir können uns jedoch nicht zurücklehnen, denn der 29. März naht rasch. Und dann müssen wir wirklich vorbereitet sein.“

Der nahende Brexit schafft für die Logistikketten zwischen den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich eine neue Realität. Wie die politischen Verhandlungen auch ausgehen: Bei jeder Form des Brexits entstehen im Shortsea- und Fährverkehr Zollformalitäten. Im Falle eines sehr realen ungeordneten Brexits sogar bereits direkt nach dem 29. März 2019. Zollformalitäten werden jedoch auch bei einem geordneten Brexit – anders als viele vielleicht denken – in naher Zukunft auf jeden Fall anfallen. „Indem wir uns als Logistikkette nun gemeinsam darauf vorbereiten, kann das gesamte Frachtaufkommen auch nach dem Brexit schnell über die niederländischen Häfen transportiert werden. Sollte dies nicht der Fall sein, kommt es nach dem Brexit gemeinsam zur Stagnation”, so Steven Lak vom Hafenunternehmerverein Deltalinqs.

Für einen ordnungsgemäßen Ablauf der niederländischen Hafenlösung muss jedes Glied in der Logistikkette mitwirken und sich rechtzeitig vorbereiten. Sollte einem der Partner die rechtzeitige Abwicklung der Zollformalitäten nicht gelingen, kommt es bei jedem in der Kette zur Stagnation. Ob Exporteur, Importeur, Spediteur und Zollagent oder Transportunternehmen, Terminal, Reederei, Schiffsmakler und Fährunternehmen, jeder Partner hat eine Aufgabe und Verantwortung. Wenn jeder immer rechtzeitig aktiv wird und die richtigen (Zoll-) Informationen weiterleitet, wird auch nach dem Brexit das gesamte Frachtaufkommen schnell über die niederländischen Häfen vom und zum Vereinigten Königreich transportiert. Geschäftsführer Bart Jan Koopman von evofenedex: „Daher ist die internationale Kampagne so wichtig. Die Transportkette läuft bis tief ins Hinterland. Auch Verlader und Transportunternehmen beispielsweise in Polen und Deutschland müssen wissen, wie sie vorgehen müssen, um ihre Fracht nach dem Brexit ohne Umstände schnell durch die niederländischen Häfen vom und zum Vereinigten Königreich zu transportieren.”

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




MOSOLF nutzt Blockchain für Frachtbriefe

Blockchain in der Logistik: MOSOLF setzt bei digitalen Frachtbriefen auf eine fälschungssichere Blockchain-Lösung. Die auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) basierende dezentralisierte Anwendung (DAPP) ermöglicht die Absicherung von Prozessen und Dokumenten mittels Smart Contracts.

Dabei arbeitet MOSOLF mit dem Technology-Consulting-Unternehmen ETECTURE, verantwortlich für die Konzeption und Infrastruktur der manipulationsgeschützten digitalen Frachtbriefe, sowie LAWA Solutions, spezialisiert auf Unternehmenssoftware im Bereich Automobillogistik, zusammen.

Ziel ist es, die Sicherheit und Effizienz von Prozessen innerhalb der Wertschöpfungskette der Automobillogistik weiter zu erhöhen. Hierzu wird ein digitaler Frachtbrief verwendet, in dem die verschiedenen Schritte des Logistikprozesses von der Verladung über den Transport bis zur Übergabe enthalten sind. Über dieses Dokument wird ein Fingerprint, der sogenannte Hashwert, erzeugt und an die Blockchain übermittelt. Das Blockchain-Netzwerk überprüft mit Hilfe eines Smart Contracts die Eindeutigkeit der Transaktion und stellt gleichzeitig die Relation zwischen Fahrzeug und Frachtpapier her. Eine gültige Transaktion wird zusammen mit Zeitstempel und GPS-Koordinaten in die Blockchain aufgenommen. Über einen Webservice wird es den Teilnehmern der Blockchain ermöglicht, die Gültigkeit eines Frachtpapiers und den darin enthaltenen Fahrgestellnummern (VIN, für vehicle identification number) zu verifizieren.

Die notwendige Infrastruktur und die verwendeten Smart Contracts entwickelte ETECTURE, bei der Erfassung und Verarbeitung der Daten greift die dezentrale Applikation auf die von LAWA Solutions entwickelte Telematik-Software zurück.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein für MOSOLF und unterstreicht die Innovationskraft unseres Unternehmens. Damit schaffen wir Transparenz entlang unserer Wertschöpfungskette und bieten unseren Kunden einen echten Mehrwert“, so Dr. Jörg Mosolf, Vorstandsvorsitzender der MOSOLF SE & Co. KG.

„Mit dem Start unserer ersten Blockchain und den daraus gewonnenen Erkenntnissen können nun weitere Projekte realisiert werden. Wir arbeiten gemeinsam mit ETECTURE und LAWA Solutions an weiteren Lösungen, um den gesamten Prozess der Wertschöpfungskette von Bandende bis Recycling für den Kunden zu vereinfachen und neue Anwendungsmöglichkeiten zu entwickeln“, ergänzt Antonio Marsano, Leiter IT und Digitalisierung bei MOSOLF.

Quelle und Foto: Mosolf