Wien und Hamburg – eine erfolgreiche Hafenpartnerschaft

Mit 260.00 TEU hält Hamburg in Österreich einen Marktanteil von über 40 % und ist damit gemessen an TEU (20-Fuß-Standardcontainer) der wichtigste Umschlagsplatz für die österreichische Wirtschaft.


Der Wiener Hafen ist der wichtigste logistische Umschlagknoten für die Millionenmetropole und österreichische Hauptstadt Wien. In den vergangenen Jahren konnten jeweils über 400.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen werden. Ein Großteil dieser Menge wird aus den Verkehren von und nach Hamburg generiert. Hamburg ist seit über 30 Jahren im containerisierten Verkehr der wichtigste Hafen für die österreichische Industrie. Hamburg ist über den Schienenweg optimal für die österreichische Wirtschaft erreichbar und ermöglicht dadurch eine Vernetzung mit den weltweiten Fahrtgebieten.

Die Basis dieses Erfolgs bieten die traditionell guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hamburg und Österreich sowie ein dichtes Netz an Containerganzzugverbindungen. Derzeit sind es 250 Verbindungen, die den Elbehafen mit der Alpenrepublik verbinden. Für das Jahr 2019 erwartet Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Repräsentanz Wien, eine deutliche Steigerung der Volumina, da einige bedeutende Schiffsdienste, etwa USA-Dienste, per Jahreswechsel von anderen Häfen auf Hamburg umgestellt wurden. Da Österreich über starke Volumina im USA-Export verfügt, müsste sich das am Ende des Jahres positiv widerspiegeln.

Die engen Handelsbeziehungen beider Logistik-Hubs spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit zwischen der Hafen Wien GmbH & Co. KG und Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) wider, die gemeinsam zu einem Informationsabend in Wien eingeladen haben. Mehr als 70 Gäste, darunter zahlreiche Kunden und Partner aus der Verladerschaft sowie der Transportwirtschaft aus Österreich und Deutschland, nahmen am 21. Februar an der Networking-Veranstaltung in der Wiener Hafenlounge teil. Die Gastgeber, Mag. Friedrich Lehr, Geschäftsführer des Wiener Hafens, sowie HHM-Vorstand Axel Mattern und Alexander Till eröffneten die Veranstaltung.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der SCHRAMM group GmbH & Co. KG, betonte die Vorteile der Zusammenarbeit der norddeutschen Häfen entlang der Unterelbe. „Ich finde es äußerst bereichernd, von dem weltweiten Netzwerk von HHM partizipieren zu können“, so Schnabel über die positive langjährige Zusammenarbeit mit Hafen Hamburg Marketing.

Niklas Nitsch, Logistikleiter für Mittel- und Osteuropa von SIEMENS stellte die Anforderungen des Großverladers an die Logistikbranche dar. Friedrich Lehr berichtete über die positive Entwicklung der Umschlagsmengen im Wiener Hafen sowie über die Erweiterung der Logistikflächen und Immobilien. Themen waren außerdem die aktuellen Umschlagzahlen des Hamburger Hafens sowie der Stand der Fahrrinnenanpassung. Im Anschluss nutzten die Teilnehmer intensiv die Gelegenheit zu Fachgesprächen und zur Erweiterung des persönlichen Netzwerks.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Petra Halwachs,  v.l: Axel Mattern, Vorstand, Hafen Hamburg Marketing e.V.; Mag. Niklas Nitsch, Logistikleiter für Mittel- und Osteuropa, Siemens; Frank Schnabel, Geschäftsführer, SCHRAMM group GmbH & Co. KG; Mag.a Doris Pulker-Rohrhofer, Technische Geschäftsführerin, Wiener Hafen GmbH & Co KG; Alexander M. Till, MBA, Leiter Repräsentanz Wien, Hafen Hamburg Marketing. e.V.; Mag. Friedrich Lehr, MBA, Kaufmännischer Geschäftsführer, Wiener Hafen GmbH & Co KG

 

 

 




LNG kann 142 Mio Tonnen Treibhausgase sparen

Unter Annahme, dass es bis 2040 weltweit 6.000 (vor allem) große LNG-Schiffe und in der EU 480.000 LNG-Lkw gibt, könnten sich die Treibhausgas-Emissionen in der Schifffahrt bis 2040 um 132 Millionen Tonnen und bei schweren Lkw je nach Motortechnik um bis zu 4,7 Millionen Tonnen reduzieren. Bei einem Anteil von 30% Bio-LNG wäre eine zusätzliche Reduktion bei Lkw um rund 20% möglich. Derzeit liegen die Treibhausgas-Emissionen des gesamten deutschen Transportsektors bei rund 166 Millionen Tonnen.

„Wir sehen in der Seeschifffahrt für LNG großes Potential. Dies gilt im Besonderen für Containerschiffe, die aufgrund ihres hohen Leistungsbedarfes vergleichsweise hohe Kraftstoffverbräuche haben. Passagierschiffen kommt eine Pionierfunktion zu. Wenn LNG Schweröl ersetzt, bieten sich hohe Emissionsvorteile“, sagt Shell Chefvolkswirt Dr. Jörg Adolf.

„Im Straßengüterverkehr eignet sich LNG insbesondere für schwere Lkw als Alternative für Dieselkraftstoff. Um hohe Emissionseinsparungen zu erreichen, wird hier jedoch LNG aus erneuerbaren Energien wie etwa Bio-LNG benötigt“, erläutert DLR-Verkehrsexperte Dipl.-Ing. Andreas Lischke.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass der globale Erdgashandel bis 2040 um rund zwei Drittel wächst und über 80% dieses Zuwachses durch LNG abgedeckt werden. Während heute rund 8 bis 9% des konsumierten Erdgases LNG ist, werden es dann circa 14% sein.

Schiffe tragen zu einem wesentlichen Teil zur Emission verkehrsbedingter Luftschadstoffe bei. Zudem verursacht der internationale Seeverkehr rund 3% des weltweiten Kohlendioxidausstoßes. LNG ist derzeit die einzige ernsthaft diskutierte und marktreife Alternative zu ölbasierten Schiffskraftstoffen. Entsprechend geht die Studie davon aus, dass der Bestand an LNG-Seeschiffen bis 2040 deutlich rascher als der Gesamtbestand wachsen wird. Dynamisch entwickeln sich hier vor allem die Containerschiffe. Passagierschiffen wie Kreuzfahrtschiffen und Fähren kommt eine Pionierfunktion zu.

Im Straßenverkehr kommt LNG hauptsächlich für schwere Lkw und Sattelzugmaschinen in Frage. Die Zahl der schweren Lkw und Sattelzüge innerhalb der EU wird bei Fortschreibung der heutigen Zulassungtrends bis 2040 um 307.000 auf 2,76 Millionen steigen. 480.000 (17%) davon hätten dann einen LNG-Antrieb und würden einen Dieselkraftstoffverbrauch von bis zu 11,5 Mrd. Litern substituieren. Aktuell gibt es in der EU etwa 4.000 LNG-Lkw.

„Für die Einführung/Nutzung von emissionsarmem LNG bedarf es einer technologieoffenen Förderung erneuerbarer Energieressourcen für die LNG-Bereitstellung. Ferner muss der Ausbau der Infrastruktur gefördert werden. Um Anwender von der LNG-Technologie zu überzeugen, werden verlässliche wirtschaftliche Nutzervorteile benötigt; diese können durch regulatorische oder fiskalische Instrumente geschaffen werden“, sagt Adolf.

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Quelle und Foto: Shell