Loods 6 kurbelt Schüttgutumschlag an

Mit der Fertigstellung von Loods 6 am Laurenshaven-Terminal von EBS ist der Rotterdamer Hafen wiederum um einen Wettbewerbsvorteil beim Umschlag hochwertiger Mineralien und Biomasse reicher. Für European Bulk Services bedeutet dies zudem den nächsten Schritt beim Übergang von Kohle zu anderen Produkten.

Die Ausmaße des neuen Komplexes sind schlichtweg beeindruckend. Insgesamt wurden 126.000 Kubikmeter überdachter Lagerkapazität hinzugefügt, womit die Gesamtkapazität von EBS in Rotterdam 650.000 Kubikmeter erreicht. Das Besondere an dieser Lagerhalle ist, das der Kunde Hudig & Veder nicht nur einen langfristigen Vertrag für die Miete des größten Teils dieser Lagerkapazität abgeschlossen hat, sondern dass er zudem 25 Prozent der Finanzierungskosten für den Neubau übernommen hat. „Indem wir Miteigentümer geworden sind, können wir – in Koordination mit EBS – unseren Auftraggebern mehr maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, erläutert Hans Lagendijk, Manager bei Gans Cargo Operations (Teil der Hudig & Veder-Gruppe). „Dies stärkt unsere Marktposition und somit die Attraktivität von Rotterdam als Logistikdrehscheibe beispielsweise für Mineralien, Biomasse und kalzinierten Petrolkoks.

Den Teil, den Hudig & Veder nutzt, ist auf zehn Zonen à 3.500 Kubikmeter und sieben Zonen à 5.000 Kubikmeter aufgeteilt. Eine dieser Zonen verfügt über eine überdachte Durchfahrt zu einer angrenzenden Flachhalle von 20.000 Quadratmetern, in denen mithilfe von mobilen Zwischenwänden verschiedene Mineralien und Biomasse separat voneinander gelagert werden können. „Mit dieser neuen Lagereinrichtung sind wir nicht nur flexibel, sondern wir können auch die unterschiedlichen Posten sauber, trocken und kontaminationsfrei lagern“, sagt Henk Hoepel, Manager Hudig & Veder Bulk. „Das ist wichtig, da wir vor allem mit hochwertigen Mineralien und Tonarten wie Bauxit, Bentonit und Perlit arbeiten. Diese werden häufig nur in kleinen Mengen gleichzeitig in den Produktionsprozessen unserer Kunden verwendet. In Rotterdam verwalten wir einen Vorrat, der von dort aus, für gewöhnlich per Leichter oder Lkw, weiter zu Zwischenlagern in der Nähe von Fabriken in Deutschland, Österreich, Belgien und Nordfrankreich transportiert wird.

Eine der schönen, innovativen Aspekte der Halle ist, dass sie mit einem von EBS selbst entwickelten Lukensystem ausgestattet ist. Der Kranmaschinenführer kann mit einem Druck auf eine Taste den richtigen Teil der Halle öffnen und schließen, wodurch Schüttgut, ohne jeglichen Transport, direkt vom Schiff aus in den Hallen gelagert wird. Aufgrund von Schutzdächern an der Außenseite der Halle kann das Beladen der Lkws jetzt, anders als zuvor, auch bei regnerischem Wetter weitergehen. Dies sorgt zudem dafür, dass die Prozesse in und um die Halle effizienter werden.

Zusätzlich zum Bau der Halle wurde in einen Hafenmobilkran 6 für 50 Tonnen von Gottwald investiert. Der Behälter enthält eine kalibrierte elektronische Wiegeeinrichtung. Hoepel: „Dies ist eine echte Verbesserung hinsichtlich der herkömmlichen Gewichtsermittlung mithilfe von Eichaufnahme und Schiffseiche. Die Präzision ist beispiellos. Nicht unwichtig, wenn man mit kostbaren Mineralien arbeitet.“

Die Begeisterung für die neue Lagervorrichtung und den Kran wird von EBS geteilt. „Eine tolle Kombination“, nennt dies Jan de Wit, Geschäftsführer von EBS. Neben der Kapazität, die Hudig & Veder nutzt, hat EBS zusätzlich 40.000 Kubikmeter im neuen Komplex realisiert, die ebenfalls bereits vollständig genutzt werden. „Die Halle symbolisiert auch schön den Übergang, den wir als Umschlagsunternehmen durchleben.“ Drehte sich früher alles um Kohle, haben wir jetzt sehr viel mit anderen Produkten wie Mineralien, landwirtschaftlichen Schüttgütern und Biomasse zu tun. Wir folgen der Energiewende.“

Das bedeutet nicht, dass überhaupt keine Kohle mehr über die Standorte der Tochterunternehmen von HES International B.V. im Laurenshaven und Europoort umgeschlagen wird. „Für die Energiegewinnung ist es wirklich wesentlich weniger, aber in der Stahlindustrie wird sie natürlich noch genutzt.“

Die Realisierung der neuen Halle bedeutet nicht, dass man sich bei EBS gemütlich zurücklehnen kann. Die Planung geht in vollem Umfang weiter. De Wit: „Wir hoffen in Kürze, in Absprache mit dem Hafenbetrieb, den Tiefgang für Loods 6 auf zwölf Meter ausbauen zu können. Dies schafft noch mehr Möglichkeiten für effiziente Zu- und Abfuhr. Zudem wird (unter anderem mit Hudig & Veder) nach einer Möglichkeit für eine Erweiterung der geschlossenen Lagerung am Laurenshaven-Terminal Ausschau gehalten. Aber auch am Standort Europoort wird bald der erste Spatenstich gesetzt. „Dort möchten wir eine neue Halle mit einer Kapazität von 50.000 Kubikmetern für Lebens- und Futtermittel realisieren. Denken Sie dabei an Sojamehl, Mais, Weizen und andere Getreidesorten. Das ist natürlich etwas völlig anders, aber illustriert wiederum die Vielfalt unseres Unternehmens und die Möglichkeiten von Rotterdam als führender europäischer Logistikdrehscheibe.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




UV-Schutz mit großer Wirkung

Jedes Jahr bekommt das Currenta-Ideen-Management tausende Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern. Eine gute Idee, bei der eine kleine Veränderung eine große Wirkung zeigt, hatten Torsten Jäger, Axel May und Thomas Fatum aus der Currenta-Analytik in Krefeld-Uerdingen.

Den drei Kollegen war aufgefallen, dass die durchsichtigen Kunststoffbauteile in einem Messgerät ständig verdreckt waren und deshalb einmal im Monat ausgetauscht werden mussten. Das Messgerät hat eine durchsichtige Schutzscheibe in der Tür und hängt in einem Raum, in dem auf einer Seite Fenster sind. Auffällig war: Die Kunststoff-Bauteile waren nur auf der Seite verschmutzt, von der das Tageslicht kommt. „Wir kamen zu dem Schluss, dass es sich um Algen handeln müsste, da diese immer in die Richtung wachsen, aus der UV-Licht kommt“, erzählt Jäger. May und er wandten sich an ihren Kollegen Thomas Fatum, der vorschlug, eine schwarze Kunststoffscheibe einzubauen, die vor UV-Licht schützt. Gesagt, getan: Seit Umbau des Kastens müssen die Kollegen die Bauteile nicht mehr außer der Norm austauschen. Und ihre Idee schlug Wellen: Diverse Plastikschläuche, an denen ebenfalls Algen wuchsen und die häufig ausgetauscht werden mussten, sind inzwischen in lichtundurchlässigen Schläuchen verschwunden. Und auch ein weiteres Messgerät in Uerdingen wurde mit einer schwarzen Scheibe ausgestattet. Mit der Umsetzung der Idee spart Currenta rund 8.000 Euro jährlich.

Tüftler aller Geschäftsfelder reichten 2018 insgesamt 3.178 Verbesserungs-vorschläge beim Currenta Ideen-Management ein – und damit rund 300 Vorschläge mehr als 2017. Fast jeder Mitarbeiter hatte im vergangenen Jahr eine Idee, mit der er sein Arbeitsumfeld sicherer, effizienter und einfacher gestalten könnte. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten 272 Vorschläge ein. Die rund 552 Currenta-Mitarbeiter aus Krefeld-Uerdingen reichten insgesamt 559 Verbesserungsvorschläge ein.

1.710 Ideen sind im vergangenen Jahr umgesetzt worden. Damit ist die Realisierungsquote im Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht gestiegen und liegt bei 55%. 108 Verbesserungsvorschläge zielen dabei auf das Thema Umweltschutz und 56 Ideen verbesserten die Energieeffizienz von Currenta. „Da Umweltschutz für uns alle einen hohen Stellenwert hat, freue ich mich sehr, dass so viele Ideen diesem Thema zu Gute kommen“, sagt Arbeitsdirektor Alexander Wagner. Auch über die vielen guten Vorschläge im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz freut sich Wagner. „Es ist mir persönlich ein Anliegen, dass diese schnellstmöglich umgesetzt werden.“ Etwa die Hälfte der umgesetzten Ideen haben Auswirkungen auf die beiden Bereiche. Der Chempark-Betreiber belohnte die Kreativität der Mitarbeiter mit einer Gesamtprämiensumme von rund 820.000 Euro. Die höchste Einzelprämie lag bei rund 108.000 Euro. 

Die Idee mit dem höchsten Gesamtnutzen spart rund 718.802 Euro jährlich. Es sind aber nicht nur die „großen“ Ideen, von denen ein Unternehmen profitiert. Gerade die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5.000 Euro tragen zu Fortschritt und Effizienz bei. Die 1.690 realisierten Ideen machen rund 99% aus und sparen über eine Millionen Euro im ersten Jahr der Realisierung. Gemeinsam mit dem wirtschaftlichen Nutzen der „großen“ Ideen liegen die Gesamteinsparungen im ersten Jahr bei rund 2,2 Millionen Euro.

Quelle und Foto: Currenta, Torsten Jäger zeigt das NO3-N-Messgerät in das eine UV-lichtgeschützte Scheibe eingebaut wurde, um Algenwachstum zu verhindern.