Rhein muss dringend fit gemacht werden

Gemeinsam mit Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland fordert Nordrhein-Westfalen den Bund auf, die Abladeoptimierungen für die Binnenschifffahrt an Mittel- und Niederrhein zügig umzusetzen. Auf der Verkehrsministerkonferenz heute in Saarbrücken haben die Länder einen entsprechenden Antrag beschlossen.

Verkehrsminister Hendrik Wüst begründete den Antrag mit der Bedeutung des Rheins als Verkehrsweg: „Der Rhein ist für die Anliegerbundesländer genauso wichtig wie Autobahnen und Bahnstrecken. Der heiße Sommer mit lang andauerndem Niedrigwasser hat gezeigt, dass viel zu schnell enorme Transportkapazitäten verloren gehen, wenn wir nicht vorbeugen und die Abladetiefe auf einen einheitlichen Standard bringen. Die Maßnahmen aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 müssen jetzt zügig umgesetzt werden.“

Die Verkehrsministerkonferenz bittet den Bund, für die Ausbauvorhaben einen zügigen Projektfortschritt sicherzustellen. Hierfür benötigte Stellen müssten schnell ausgeschrieben und besetzt werden. Außerdem bitten die Verkehrsminister den Bund, in den Stellenplänen für 2020 und die folgenden Jahre zusätzliche Stellen für Wasserstraßenprojekte einzuplanen.“ Verkehrsminister Hendrik Wüst hat sich darüber hinaus an das Bundesverkehrsministerium gewandt und dort dafür geworben, gemeinsam einen Aktionsplan Wasserstraßen für Nordrhein-Westfalen zu erarbeiten.

Für die Binnenschifffahrt auf dem Rhein gibt es zwei abladerelevante Engpässe. Im Abschnitt zwischen Mainz und St. Goar steht bei niedrigen und mittleren Wasserständen nur eine Fahrrinnentiefe von 1,90 m zur Verfügung. Sie ist somit um 0,20 m geringer als in den beiden angrenzenden Flussabschnitten. Auch am Niederrhein, zwischen Duisburg und Stürzelberg, sind ebenfalls eine Abladeverbesserung sowie eine Sohlstabilisierung notwendig. Eingeschränkten Abladetiefe bei niedrigen Wasserständen beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit der Schifffahrt stark. Ziel ist daher eine nutzbare Fahrrinnentiefe von mindestens 2,10 Metern durchgehend von Basel bis Rotterdam.

Nach fachlicher Bewertung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) kann der Engpassbereich grundsätzlich mit überschaubaren wasserbaulichen Eingriffen und Maßnahmen entschärft werden. Beide Projekte wurden als neue Vorhaben mit vordringlichem Bedarf – Engpassbeseitigung – in den BVWP 2030 aufgenommen und zählen mit einem hohen Nutzen-Kosten-Verhältnis (Mittelrhein 30,7) bundesweit bei den Neu- und Ausbauvorhaben zu den wichtigsten Verkehrsprojekten bei den Wasserstraßen.

Die beiden Abladeoptimierungen sind von hoher Bedeutung für alle Wirtschaftsstandorte entlang des Rheinkorridors sowie für Mosel und Saar. Sie bringen Versorgungssicherheit, verringern Transportkosten und entlasten Straßen vom LKW-Verkehr. Wirtschaft, Binnenschifffahrt und Verbraucher sind auf den Rhein als leistungsfähigen Transportweg angewiesen.

Quelle: Ministerium für Verkehr NRW, Foto: iStock.com / JohnnyGreig

 

 




BDB-Präsident im Amt bestätigt

Im Rahmen der Gremiensitzungen des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) in Duisburg fanden turnusgemäß die Wahlen des Präsidiums und des Vorstandes statt. Dabei ergaben sich einige Veränderungen. Das Präsidium wurde um zwei Mitglieder auf nun insgesamt neun Personen erweitert: Heinrich Kerstgens (Contargo GmbH & Co. KG, Duisburg) und Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg) wurden einstimmig als neue Vizepräsidenten in dieses Gremium gewählt.


Mit Heinrich Kerstgens, der auch Vorsitzender des Fachausschusses für den Kombinierten Verkehr im BDB ist, baut der Verband seine Kompetenz bei Themen rund um Güterverkehre in der intermodalen Transportkette weiter aus. Durch die Wahl von Thomas Maaßen, Präsident der European River-Sea-Transport Union e.V. (ERSTU), verfügt der BDB nun außerdem um eine wertvolle Mehrexpertise in der Fluss-Seeschifffahrt.

Die weiteren Präsidiumsmitglieder Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH, Duisburg), Dr. Achim Schloemer (Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, Köln) Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG, Duisburg), Roberto Spranzi (DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt eG, Duisburg) und Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Martin Staats (MSG eG, Würzburg) wurde einstimmig von den Vorstandsmitgliedern als Präsident des Verbandes wiedergewählt.

„Ich freue mich, die Geschicke des BDB für weitere drei Jahre gemeinsam mit meinen Kollegen mitgestalten zu dürfen und bedanke mich für das Vertrauen. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt zu erzielen. Wir hoffen, dass mit dem ‚Masterplan Binnenschifffahrt‘, der auf Anregung des BDB im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert und vom Verband inhaltlich maßgeblich gestaltet und begleitet wurde, ein wirksames Maßnahmenpaket für unseren Verkehrsträger auf den Weg gebracht wird“, so Staats.

Der BDB-Vorstand besteht nach den Wahlen in der Mitgliederversammlung aus 17 Mitgliedern. Mit Matthijs van Doorn (Havenbedrijf Rotterdam N.V., Rotterdam), Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg) und Sebastian Poser (B. Dettmer Reederei GmbH & Co. KG, Bremen) gab es drei Neuzugänge in diesem Gremium des BDB. Sebastian Poser folgt als Vertreter der B. Dettmer Reederei auf Albert Kohlmann, der zum Jahreswechsel 2018/2019 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.

Nicht mehr kandidiert für den Vorstand haben Volker Müßig (ERSTU) und Josef Wolfstetter (Blandina Tankschiffahrt GmbH & Co. KG, Collenberg). Der BDB dankt Herrn Kohlmann, Herrn Müßig und Herrn Wolfstetter für die langjährige Arbeit im Vorstand des BDB und ihr Engagement für den BDB insgesamt!

Quelle und Foto:Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V., BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen (l.) und der BDB-Vorstand (v.l.n.r.): Martin Staats (MSG eG, Würzburg), Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH, Duisburg), Anton Nauheimer (Frankfurter Personenschiffahrt Anton Nauheimer GmbH, Frankfurt a.M.), Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg), Ralf Tietze (Haeger & Schmidt International GmbH, Duisburg), Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping GmbH, Regensburg), Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG, Duisburg), Karl-Heinz Ehrhardt (Transportwerk Magdeburg Hafen GmbH, Magdeburg), Sebastian Poser (B. Dettmer Reederei GmbH & Co. KG, Bremen), Matthijs van Doorn (Havenbedrijf Rotterdam N.V., Rotterdam), Heinrich Kerstgens (Contargo GmbH & Co. KG, Duisburg) Nicht im Bild: Andreas Dicke (Bavaria Schiffahrts- und Speditions-AG, Aschaffenburg), Kai Nandelstaedt (Reederei Schwaben GmbH, Heilbronn), Marcus Schneidler (Marcus Schneidler Binnenschifffahrt, Gernsheim)