Rotterdam steigt im ersten Quartal um 5,1 %

Im Rotterdamer Hafen wurden im ersten Quartal 2019 5,1 % mehr Güter umgeschlagen als im selben Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 123,9 Millionen Tonnen umgeschlagen, während es im selben Zeitraum 2018 noch 117,8 Millionen Tonnen waren. Die Steigerung betraf vor allem den Container-Umschlag (+7,3 % in TEU, +5,9 % in Tonnen) und die Brennstoffe. Der Umschlag von Mineralölprodukten, Eisenerz und Schrott war rückläufig.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Das Jahr 2019 hat mit einem Rekord bei der Umschlagmenge im ersten Quartal hervorragend begonnen. Die Quartalszahlen bestätigen zudem, dass Rotterdam seine Drehscheibenposition im Hinblick auf Lagerung und Weitertransport von Containern und LNG (Flüssiggas) wiederum gestärkt hat. Für das gesamte Jahr halten wir an unserer Prognose fest, dass die Umschlagmengen für 2019 leicht steigen werden.“

Insgesamt stieg der Umschlag von flüssigem Massengut um 4,6 % auf 58,5 Millionen Tonnen. In diesem Marktsegment wurde mehr Rohöl (ein Plus von 10,4 % auf 28,1 Millionen Tonnen) angeliefert als im ersten Quartal des Vorjahres. Die Differenz war auf eine größere Anlieferung von Öl aus den USA zurückzuführen. Dieses Öl ist relativ preiswert und sorgt bei den Raffinerien für höhere Gewinnspannen. Der Umschlag von Mineralölprodukten sank im letzten Quartal (-7,4 %) dadurch, dass der Heizölhandel zwischen Russland und Asien rückläufig war. Auch wurde im ersten Quartal weitaus mehr LNG umgeschlagen als im Vorjahr (ein Plus von 143 % auf 1,8 Millionen Tonnen), wobei im Februar mit einer Menge von über 500.000 Tonnen ein Rekord erzielt wurde. Dieses Wachstum betrifft sowohl die ein- als auch die ausgehenden LNG-Lieferungen. Dies bestätigt erneut die Bedeutung von Rotterdam als Drehscheibe des LNG-Handels.

Beim Trockenmassengut sind Eisenerz sowie Schrott und Kohle die wichtigsten Gütersorten. Einer Senkung des Umschlags von Eisenerz und Schrott um 17,9 % auf 5,9 Millionen Tonnen infolge einer um 5 % niedrigeren Stahlproduktion in Deutschland stand eine Steigerung des Umschlags bei Kohle um 15,7 % auf 7,5 Millionen Tonnen gegenüber. Die niedrigen Preise für Kohle führten zu einer Zunahme bei Einkauf und einer Aufstockung der Lagerbestände.
Der Umschlag von Agrarmassengut blieb mit einem Wert von 2,6 Millionen Tonnen nahezu konstant. Beim Umschlag von sonstigem Trockenmassengut kam es zu einer beträchtlichen Steigerung um 38,8 % auf 3,3 Millionen Tonnen. Insgesamt stieg der Umschlag von Trockenmassengut um 3,7 % auf 19,4 Millionen Tonnen.

Der Containerumschlag stieg nach Gewicht um 5,9 % auf 38,0 Millionen Tonnen und nach Volumen um 7,3 % auf 3,7 Millionen TEU (Standardmaß für Container) an. Mit diesem Wachstum, das vor allem auf die starke Zunahme der Transhipment-Mengen zurückzuführen ist, die aus Asien kommen und für einen anderen Ort in Europa bestimmt sind, setzt sich der starke Anstieg des Vorjahres fort. Die Reedereien, die in den drei großen Allianzen operieren, sehen in Rotterdam eine wichtige Drehscheibe für ihre Netzwerke, wodurch sich immer mehr Umschlagaktivitäten auf Rotterdam konzentrieren. Dadurch stieg auch das Feeder-Volumen weiterhin stark an; es erhöhte sich um 15,1 % auf 7,3 Millionen TEU. Feederschiffe bringen und holen Container mit interkontinentaler Ladung zu und von anderen Häfen, die nicht direkt von interkontinentalen Schiffsverbindungen (Deepsea-Verbindungen) bedient werden. Auch findet in Rotterdam ein immer intensiverer Austausch zwischen Deepsea-Diensten statt, wodurch die Reedereien ihren Kunden mehr Kombinationen zwischen Lade- und Löschhäfen in Asien und Europa anbieten können. Der Shortsea-Umschlag und der innereuropäische Transport gingen um 7,8 % auf 6,9 Millionen Tonnen zurück. Das ist auf einen geringeren Handel mit Russland und im Januar-Februar auf geringere, an das Vereinigte Königreich gehende Mengen zurückzuführen. Ein gestiegenes Ungleichgewicht zwischen Asien und Europa sorgt für einen wesentlich höheren Umschlag bei leeren Containern, wodurch die Steigerung in TEU im Vergleich zu der in Tonnen beträchtlich größer ist.

Der Gesamtumschlag des Marktsegments Massenstückgut (Ro-Ro-Verkehr und sonstiges Stückgut) stieg um 9,2 % auf 7,9 Millionen Tonnen. Der RoRo-Verkehr nahm im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 10,7 % auf 6,4 Millionen Tonnen zu. Vor allem im März stiegen die Mengen durch die Aufstockung von Lagervorräten im Zusammenhang mit einem möglichen harten Brexit stark an. Der Umschlag von sonstigem Stückgut nahm um 3,1 % auf 1,5 Mio. Tonnen zu.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam