Sonnenenergie im Hafen

Vom Boden aus sieht man sie nicht, denn immer häufiger liegen sie auf Dächern von im Hafen angesiedelten Betrieben: die Solarmodule. Das sind gute Nachrichten, denn die Sonne stellt eine der nachhaltigsten Energiequellen für den Hafen Rotterdm dar. Dächer voll mit Solarmodulen: eine schöne Entwicklung, findet Michel Bresser, Gebietsmanager und ‚Manager für Sonne‘ beim Hafenbetrieb Rotterdam.

„Erneuerbare Energie wie Wind und Sonne sind ausschlaggebend beim nachhaltiger Werden des Hafens. Wir halten es aus diesem Grunde für wichtig, dass Betriebe, wo immer dies möglich ist, Sonnenenergie nutzen.“ Das Element „wo es möglich ist“ möchte er gern besonders unterstreichen. Man kann nämlich nicht immer Solarmodule aufstellen. „Dächer müssen einer Reihe von Anforderungen entsprechen, wobei es erforderlich ist, dass das Dach beispielsweise genügend Tragkraft aufweist, der Anschluss des Gebäudes an das Stromnetz groß genug ist und die Module fünfzehn Jahre liegen bleiben können. Gemeinsam mit einem Team berät Michel daher Betriebe, die Sonnenenergie nutzen wollen, denn auf den Dächern im Hafen ist genügend Potenzial vorhanden. Immer mehr Betriebe statten ihre Dächer mit Solarmodulen aus. Das ist logisch, denn es ist eine attraktive Art und Weise, Nachhaltigkeit zu betreiben. Das ist derzeit häufig möglich, ohne dass Betriebe selbst viel Geld darin investieren müssen.

Vier Beispiele im Hafen

1. Kühle Erdbeeren
Wenn es einen Ort im Hafen gibt, wo viel Energie willkommen ist, dann ist es zweifellos derCool Port. In dem Kühl- und Tiefkühlhaus von Kloosterboer werden Obst und andere Nahrungsmittel gekühlt und in gefrorenem Zustand gelagert. Der Standort im Eemhaven verfügt über genügend Platz auf dem Dach für Solarmodule: Das Dach ist 27.000 m2 groß. „Wir haben beinahe 11.000 Solarmodule auf dem Dach liegen“, erzählt Projektmanager Jeffrey van der Krogt. Jeffrey: „Diese Module haben eine installierte Leistung von 2,93 MWp, was einem Ertrag von 2.637 Mwh entspricht.

Diesen Wert kann man mit dem Verbrauch von 737 Haushalten vergleichen. Solarmodule erzeugen vor allem während der warmen Tage Strom, und wir verbrauchen in diesen Tagen auch viel Strom, um das Kühlhaus in der geeigneten Temperatur zu halten. Für uns ist es sehr interessant, dass wir die erzeugte Energie direkt nutzen können.“ An einem guten Tag kann der Standort seinen gesamten Tagesverbrauch mit der Solarenergie decken. Während der Spitzenzeiten bietet die Sonne sogar so viel Energie, dass der Betrieb Strom ans Netz zurückliefern kann. „Ich kann die Nutzung von Solarmodulen absolut empfehlen. Es handelt sich dabei wohl um eine Investition, die man nicht so schnell wieder hereinbekommt.

Als Familienunternehmen jedoch gilt bei uns die langfristige Perspektive: Dann amortisiert sich diese Investition sehr wohl. Ein diesbezüglicher Vorteil ist zudem, dass der niederländische Staat fünfzehn Jahre lang Subventionen dafür anbietet.“ Ein interessantes Detail: Auf dem Dach von Cool Part bildet eine Reihe schwarzer Solarmodule das Wort KLOOSTERBOER ab.

2. Hauchdünne Folie
Es sind vor allem Tankdächer, die zur Verfügung stehen. Und die sind anders als Dächer auf Lagerhäusern und Büros. Tankdächer haben eine runde und abgeschrägte Form und können nicht ohne Weiteres mit einer schweren Last versehen werden. Das Unternehmen denkt daher über sich für gewöhnliche Dächer eignende Solarmodule hinaus.

Das Tanklagerunternehmen hat vor kurzem die flexible, dünne und leichtgewichtige Folie Solar Powerfoil auf dem Tankdach eines Lagertanks bei Vopak Vlaardingen anbringen lassen. Die wichtigsten Produkte, die in diesem Terminal gelagert werden, sind Öle für den Verzehr. „Es ist ziemlich viel Energie erforderlich, um diese Produkte zu lagern und umzupumpen, da viele Öle zum Verzehr in unserem Klima schnell dickflüssig werden“, sagt Ard Huisman, Managing Director Vopak Vlaardingen. „Diese Solar Powerfoil ist, abgesehen von der Isolierung, eine der Maßnahmen, die wir derzeit testen, um zu zeigen, wie wir unseren CO₂-Fußabdruck weiter reduzieren können.“

Sollte sich der Test als erfolgreich erweisen, können auch andere Tankdächer und Tankwände mit Solarfolie ausgerüstet werden.

3. Sonnenenergie auf Dächern
Nicht nur Unternehmen im Hafen verfügen über Dächer, auf die man Solarmodule legen kann – auch der Hafenbetrieb Rotterdam hat eine Reihe von Betriebsgebäuden, die mit Solarmodulen versehen werden. Maasvlakte Plaza und Scheepsbouwloods auf RDM sind bereits mit Solarmodulen ausgestattet, deren Kapazität bei 0,56 MWp liegt. Es hat sich herausgestellt, dass auf gut zwanzig dieser Gebäude Solarmodule montiert werden können. Für deren Montage ist ein Subventionsantrag gestellt worden. Der Hafenbetrieb kann, indem diese Gebäude mit Solarmodulen versehen werden, einen Teil der jährlich erforderlichen Energie selbst erzeugen.

4. Schwimmende Module
Rijksvastgoedbedrijf (die Immobilienorganisation des niederländischen Staats), Rijkswaterstaat (die oberste niederländische Wasserbaubehörde) und der Hafenbetrieb Rotterdam möchten im Rotterdamer Hafen den größten schwimmenden Solarpark der Niederlande anlegen. Dafür wird eine geeignete Vertragspartei gesucht. Die schwimmenden Solarmodule werden auf dem „Slufter“ montiert – dem Depot für verunreinigtes Baggergut auf der Maasvlakte. Sobald ein Solarpark auf dem „Slufter“ errichtet worden ist, können hier Solarmodule mit einer Kapazität von 80 bis 100 MW montiert werden. Dies entspricht dem Stromverbrauch von 33.000 Haushalten.

Quelle, Video und Foto: Port of Rotterdam

 




Zehn Jahre EUFH Neuss

Das Jazztrio „Vom Feinsten“ hatte 2009 die ersten 48 Studienstarter der Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Neuss in das duale Studium begleitet. Zehn Jahre nach der feierlichen Eröffnung des neuen Standorts der Hochschule feierten Studierende und Mitarbeiter der EUFH beim Gartenfest auf dem Campus das Jubiläum und die positive Entwicklung des Standorts, die sozusagen ebenfalls „vom Feinsten“ ist.

Rund 1000 Studierende haben inzwischen ein duales Studium in Neuss absolviert. Das Erfolgskonzept der EUFH am Hauptstandort in Brühl konnte nahtlos nach Neuss übertragen werden. „Heute ist ein guter Tag, um uns zu fragen, was uns eigentlich ausmacht“, so Standortleiter Sven Hardersen, der das Gartenfest mit einem vom Alumniclub spendierten Sektempfang eröffnete. „Es ist die ganz besondere persönliche Campus-Atmosphäre, bei der sich Studierende, Professoren und das ganze Hochschulteam auf Augenhöhe begegnen. Es ist nicht nur das tolle Ausbildungskonzept, sondern auch die gute Stimmung zwischen Lernenden und Lehrenden.“

Sven Hardersen bedankte sich beim Studierendenparlament und dessen Vorsitzenden Luca Bäumer für die tolle Organisation nicht nur dieses, sondern des alljährlichen Gartenfests. Genauso bedankte er sich beim Hochschulteam und überreichte stellvertretend den beiden langjährigen Mitarbeitern Stefanie Chinnow und Damian Cuda einen Blumenstrauß.

Bevor an Grill und Bierstand im Campusgarten so richtig gefeiert wurde, gab es auf Wunsch der Studierenden einen Vortrag des Bestseller-Autors Edgar K. Geffroy zum Thema „Ich will nach oben“. Er empfahl seinen jungen Zuhörern, ihre Ziele klar und vor allem schriftlich zu formulieren. Das sei seiner Ansicht nach ein wichtiger Schritt für einen erfolgreichen Karriereweg. Im Anschluss an seinen Vortrag schenkte er jedem der Studierenden eins seiner Bücher.

Die Europäische Fachhochschule ist ein Unternehmen der Stuttgarter Klett Gruppe. Die Unternehmensgruppe Klett ist ein führendes Bildungsunternehmen in Europa und ist international in 16 Ländern vertreten. Das Angebot umfasst klassische und moderne Bildungsmedien für den Schulalltag sowie die Unterrichtsvorbereitung, Fachliteratur und schöne Literatur. Darüber hinaus betreibt die Klett Gruppe zahlreiche Bildungseinrichtungen von Kindertagesstätten über Schulen bis hin zu Fernschulen, Fernfach- und Präsenzhochschulen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klett-gruppe.de.

Quelle und Foto:EUFH, v. l.: Luca Bäumer, Sven Hardersen, Damian Cuda und Stefanie Chinnow