Safety first im Chempark und im Ehrenamt

Safety first – für Markus Hartges fast schon ein Lebensmotto. Der Chemion-Mitarbeiter hat das Sicherheitskonzept für das neue Containerterminal, das im Chempark Dormagen entstehen soll, maßgeblich mitentwickelt. In seiner Freizeit wiederum rettet er Leben – als Brandoberinspektor bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Im Nordwestteil des Chempark liegt sie, eine Fläche so groß wie drei Fußballfelder – rund 60 Meter breit und 290 Meter lang. Hier soll schon bald ein neues Containerterminal entstehen, das Platz für rund 1.000 Container bietet. Ein wichtiger Schritt. Denn die Produktion im Chempark wächst und wandelt sich stetig und damit auch der Bedarf an Lagerkapazitäten für Zwischen- und Endprodukte.

Star des Terminals ist ein schienengeführter Portalkran, der die tonnenschweren Container nach präzisen Regeln ein- und auslagert. Entscheidend sind aber auch die kleinen und großen Helfer, die ihren Dienst im Hintergrund verrichten: pneumatische Sensoren, Infrarot-Detektoren und eine umfangreiche Prozessanalysentechnik. Sie sind Teil eines ausgeklügelten Sicherheitssystems, das mögliche Abweichungen vom normalen Terminalbetrieb sofort erkennt und direkt an die Betriebsmannschaft sowie die Sicherheitszentrale im Chempark meldet.

Das System hat Markus Hartges, Teamleiter der Ingenieurtechnik im Bereich der Containerlogistik bei Chemion, maßgeblich mitentwickelt. „Sicherheit steht bei uns an erster Stelle. Wir entwickeln unsere Sicherheitskonzepte stetig weiter und nutzen die umfangreichen Erfahrungen aus dem Betrieb bestehender Terminals“, so Hartges. „Auf dieser Basis haben wir ein Sicherheitskonzept entwickelt, das ganz neue Maßstäbe setzt.“

Dazu gehört zum Beispiel eine Vorrichtung, die frühzeitig und gezielt Leckagen erkennen kann. Unterhalb der Lagerflächen für die Container befinden sich Auffangräume für Oberflächenwasser, die rund um die Uhr analytisch überwacht werden – mit sensiblen Messsensoren an den entscheidenden Stellen des Terminals. Würde eine Flüssigkeit aus einem Container austreten, gelangt diese in den Auffangraum des jeweiligen Lagerblocks. „Bereits eine sehr geringe Menge kann die Eigenschaften des Wassers entscheidend verändern. Den pH-Wert zum Beispiel, eine von mehreren Komponenten, die wir überwachen“, weiß Hartges. Die Sensoren reagieren dabei bereits auf minimale Abweichungen. „Dadurch können wir undichte Stellen unmittelbar ermitteln und im Zusammenspiel mit der Werkfeuerwehr abdichten“, erklärt er.

Durch regelmäßige Kontrollgänge wird das Terminal zusätzlich von speziell ausgebildeten Mitarbeitern überwacht. Auch mit der Werkfeuerwehr arbeitet Chemion eng zusammen. „Wir schulen die Feuerwehrleute regelmäßig, bereits in der Ausbildung“, so Hartges. „Sollte doch mal etwas passieren, wissen sie sofort, was zu tun ist.“

Sicherheit spielt für den 44-Jährigen aber nicht nur in seinem Beruf eine wichtige Rolle. Auch privat hat er sich dem Thema verschrieben. Seit mittlerweile 32 Jahren ist er für die Freiwillige Feuerwehr tätig und führt einen Löschzug der Feuerwehr Leverkusen. Für ihn eine Frage der Lebenseinstellung. „Ich möchte mich einbringen, etwas bewirken. Bei der Freiwilligen Feuerwehr kann ich Menschen in Notsituationen helfen. Eine große Verantwortung, die ich gerne übernehme“, so Hartges.

Nicht immer sind es nur Brände, um die sich die Freiwillige Feuerwehr kümmern muss: „Einmal wurden wir zu einem vermeintlichen Feuer gerufen. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass ein älterer Herr einen Schlaganfall erlitten hatte und sein Essen auf dem Herd im Kochtopf verbrannte“, erzählt er weiter. „Ein Kamerad und ich haben den Herrn kurzerhand aus dem Obergeschoss nach unten getragen. Während der vorgehende Trupp sich unter Atemschutz weiter um die Situation in der Wohnung kümmerte“, so Hartges. „Das war die schnellste Möglichkeit diesen Mann zu retten. Sanitäter und Notarzt konnten sich sofort um ihn kümmern. Solche Momente zeigen mir, wie wichtig dieses Ehrenamt ist.“

Im CHEMPARK bilden 70 Unternehmen aus Produktion, Forschung und Dienstleistung Synergien. An den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen findet auf einer Fläche von 11 km² und in ca. 500 Betrieben ein Drittel der nordrhein-westfälischen Chemieproduktion statt. Chemie-Unternehmen erhalten vor Ort eine komplette Infrastruktur und bedarfsgerechte Services. Dafür sorgt die Currenta GmbH & Co. OHG, Manager und Betreiber des CHEMPARK.

Im CHEMPARK Dormagen stellen die rund 9.300 Beschäftigten auf einer Fläche von 360 Hektar rund 2.000 verschiedene chemische Produkte her. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Entwicklung und Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, Polymeren, Kunststoffen und Kautschuken. Im Rhein-Kreis Neuss zählt der CHEMPARK Dormagen zu den größten Arbeitgebern und Ausbildern.

Quelle und Foto: Currenta, alles im Griff: Markus Hartges hat das Sicherheitskonzept für das neue Containerterminal, das am Standort Dormagen entsteht, maßgeblich mitentwickelt.