Container treiben Umschlagswachstum

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 erzielte der Hafen von Rotterdam einen Umschlag von 240,7 Mio. Tonnen, ein neuer Rekord. Das sind 3,4 % mehr als im ersten Halbjahr 2018.

Das Wachstum des Containerumschlags, einem der strategischen Speerspitzen des Havenbedrijfs, setzte sich mit 4,8 % (in Tonnen, + 6,4 % in TEU) gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 fort, was ebenfalls einen neuen Umschlagsrekord darstellt. Das Wachstum ist vor allem auf höhere Import- und Transshipmentvolumen zurückzuführen. Hier geht es zum Halbjahresbericht 2019

• Gesamtumschlag 240,7 Mio. Tonnen, neuer Rekord
• Wachstum Containerumschlag auf 7,5 Mio. TEUs (+ 6,4 % in TEUs, + 4,8 % in Tonnen)
• Leichte Zunahme (+ 4,0 %) Umsatz Havenbedrijf Rotterdam auf € 357,8 Mio.
• Deutliche Zunahme (+ 7,0 %) Betriebsergebnis auf € 134,8 Mio.
• Anhaltend hohe Investitionen (€ 177,1 Mio.) in die Infrastruktur

Weitere positive Highlights waren die Marktsegmente Rohöl (+ 2,8 %) und LNG (+ 94 %). Das Wachstum des Rohöls wurde durch vermehrte Importe von billigem Öl aus den Vereinigten Staaten getragen. LNG wuchs hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Exporte von amerikanischem Gas nach Europa. Rückgänge waren im ersten Halbjahr in den Marktsegmenten Mineralölprodukte (- 5,8 %) und Agribulk (- 7,2 %) zu verzeichnen.

Die Finanzergebnisse von Havenbedrijf Rotterdam waren im ersten Halbjahr 2019 gut. Die erhaltenen Seehafengebühren sowie die Miet- und Pachteinnahmen der ausgegebenen Flächen stiegen leicht an, was zu einem Umsatzwachstum von 4,0 % auf € 357,8 Mio. führte. Das Segment des Flüssigmassenguts machte dabei innerhalb dieses Wachstums den größten Teil aus.
Auch da die betrieblichen Aufwendungen unterproportional zu den Erlösen gestiegen sind, verbesserte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern um 7,0 % auf € 134,8 Mio.

CEO Allard Castelein: „Der Umschlag im Hafen läuft gut, insbesondere im strategisch wichtigen Marktsegment Container. Die Finanzergebnisse des Havenbedrijf sind gut. Dies ermöglicht es uns, weiterhin in den Hafen, in die physische Infrastruktur und in digitale Lösungen für Handel und Logistik zu investieren“.

Im Bereich der Energiewende wurden im Hafen von Rotterdam in den letzten sechs Monaten wieder wichtige Fortschritte erzielt. So zeigt die Wirtschaft großes Interesse an einer Beteiligung am Projekt Porthos zur Speicherung von CO2 in erschöpften Gasfeldern unter der Nordsee. Erst kürzlich wurde eine Machbarkeitsstudie zu H-Vision vorgestellt. H-Vision ist die großtechnische Herstellung und Anwendung von CO2-neutral erzeugtem Wasserstoff, auch bekannt als blauer Wasserstoff, in industriellen Prozessen. Dadurch lässt sich der CO2-Ausstoß bis 2030 um zwei bis vier Megatonnen reduzieren.

Der Ende Juni veröffentlichte Vorschlag des niederländischen Kabinetts für ein Klimaabkommen enthält Chancen und Risiken. CEO Allard Castelein: „Der vorgeschlagene Clusteransatz, der Fokus auf Infrastruktur und Wasserstoff bieten Chancen für die Industrie in Rotterdam. Havenbedrijf Rotterdam ist bestrebt, diese in naher Zukunft mit dem niederländischen Staat auszuarbeiten. Wir halten es für sehr wichtig, dass die Einführung einer CO2-Steuer mit der Realisierung notwendiger physischer Infrastruktur einhergeht, so dass den Unternehmen Möglichkeiten geboten werden, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren“. Dies ist gut für das Geschäftsklima und die Wettbewerbsposition der Niederlande.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 blieben die Investitionen auf hohem Niveau (€ 177,1 Mio.). Havenbedrijf Rotterdam trägt aktiv an der Erhöhung der Zuverlässigkeit in der Logistikkette bei. Im Mai wurde der erste Pfahl für die Container Exchange Route eingeschlagen. Der Bau der Theemswegtracé, bei der ein Teil der Hafenbahnstrecke umgeleitet wird, verläuft nach Plan.

Havenbedrijf Rotterdam übernimmt die Führung bei der digitalen Transformation von Hafen und Logistik. Dies erhöht die Effizienz auf den wichtigsten Handelsrouten, senkt die Kosten und reduziert den CO2-Ausstoß. Der Hafen von Danzig hat auf Navigate umgestellt, den vom Havenbedrijf Rotterdam entwickelten Routenplaner für die Schifffahrt. Im Mai verließ der mit Sensoren ausgerüstete Container 42 den Hafen von Rotterdam für eine zweijährige Weltreise. Mit Hilfe von Echtzeitinformationen lassen sich Wartezeiten reduzieren und Liegeplätze, Be-, Entlade- und Abfahrtszeiten optimieren. Die aus den gesammelten Daten gewonnenen Erkenntnisse zur Effizienz werden im Hafen von Rotterdam genutzt, um seine Wettbewerbsposition weiter zu stärken.

CEO Allard Castelein: „Im makro-ökonomischen Bereich sind die Beziehungen zwischen den wichtigsten Handelsregionen der Welt nach wie vor angespannt. Es besteht auch weiterhin Unsicherheit über die Einführung von Handelszöllen nach dem Brexit. Beide Entwicklungen tragen zu unsicheren Aussichten für ein weiteres Wachstum des Welthandels bei. Angesichts der oben genannten globalen Unsicherheiten erwartet der Havenbedrijf Rotterdam eine leichte Abschwächung des Güterumschlagswachstums in der zweiten Jahreshälfte 2019″.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam