Studie belegt Relevanz der Hafenwirtschaft

„Häfen sind systemrelevant für die deutsche Wirtschaft und ermöglichen die führende Position unseres Landes als Export- und Logistikweltmeister. Die Zahlen in der neuen Studie unterstreichen diese enorm wichtige Rolle der Hafenwirtschaft“, kommentierte Frank Dreeke, Präsident des ZDS, die von vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) veröffentlichte Untersuchung der volkswirtschaftlichen Bedeutung der deutschen See- und Binnenhäfen auf Grundlage ihrer Beschäftigungswirkung.

Die im Rahmen des Nationalen Hafenkonzeptes vom BMVI in Auftrag gegebene Studie gibt einen Überblick über wirtschaftliche Effekte der deutschen Häfen und zeigt auf, dass die Hafenwirtschaft Arbeitsplätze in der hafenabhängigen Industrie auch weit über die Hafenstandorte hinaus sichert.

Die Studie enthält Daten zur Anzahl der in den verschiedenen Wirtschaftszweigen tätigen Personen. Danach sind in den Kategorien Hafenumschlag, Hafendienstleistungen und hafenabhängige Transportkette 176.000 Personen beschäftigt. Die Hafenwirtschaft erwirtschaftete im Jahr 2016 einen Umsatz von 27,4 Milliarden Euro bei einer Wertschöpfung von 9,7 Milliarden Euro.

Betrachtet man zusätzlich die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen dieser erweitert hafenabhängigen Wirtschaft, sichert sie insgesamt 521.307 Arbeitsplätze. Darüber hinaus werden jährlich Umsätze in Höhe von 62 Milliarden Euro angestoßen sowie eine Wertschöpfung von 25,6 Milliarden Euro erzielt. 1,35 Mio. Beschäftigte sind in der hafenabhängigen Industrie tätig.

Unter Einbezug von indirekten und induzierten Effekten kann laut der Studie die beschäftigungssichernde Wirkung der Häfen sogar auf bundesweit bis zu 5,6 Millionen Beschäftigte ausgeweitet werden.

„Um die Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Häfen sicherzustellen, investieren die Unternehmen der Hafenwirtschaft jedes Jahr hunderte Millionen Euro, um ihre in vielen Segmenten markführende Rolle zu festigen und zu einer klimaschonenden Transportkette beizutragen. Um dies aufrechtzuerhalten und weitere Erfolge erzielen zu können, benötigen wir auch weiterhin die Unterstützung der Politik, beispielsweise durch die Verstetigung dauerhaft hoher Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sowie die Beseitigung von Wettbewerbsnachteilen wie dem Erhebungsverfahren der Einfuhrumsatzsteuer“, ergänzte Dreeke.

Quelle: HHM, Foto: © HHLA

 

 

 

 




18-Jährige wird Chefin im Krefelder Chempark

Die letzten beiden Wochen genoss Enrica Schmidt, Schülerin des Goethe-Gymnasiums in Düsseldorf, die Sommerferien. Am Freitag, 26. Juli 2019, unterschied sich ihr Tagesablauf jedoch drastisch vom normalen Ferienalltag. Plötzlich war die 18-Jährige verantwortlich für ein großes Mitarbeiterteam, die Anlagentechnik der Kraftwerke und über 530 Grad heißen Dampf.

Denn sie übernahm von Dr. Ulrich Lohmann für einen Tag die Leitung der zwei Currenta-Kraftwerke im Chemiepark Krefeld-Uerdingen. Ohne Studium übersprang sie den herkömmlichen Karriereweg in der chemischen Industrie und nahm direkt auf dem Betriebsleitersessel Platz. Möglich wurde das durch die Aktion „Meine Position ist spitze!“ des Chemie-Netzwerks ChemCologne, bei der Schülerinnen und Schüler für einen Tag Führungspositionen in der chemischen Industrie kennenlernen dürfen.

Ulrich Lohmann, Leiter der Kraftwerke am Chempark-Standort Krefeld-Uerdingen, hatte dank der Schülerin kurzzeitig einen etwas entspannteren Tag und freute sich über die Aktion: „Nachwuchsförderung ist für uns ein wichtiges Anliegen. Und diese Aktion bringt zudem allen Beteiligten einen großen Mehrwert. Frau Schmidt bekommt einen umfassenden Einblick in den Tagesablauf einer Führungskraft und einen Überblick über die Abläufe in einem Kraftwerk. Gleichzeitig bietet `Meine Position ist spitze!‘uns die Möglichkeit, Interesse für einen Beruf in der chemischen Industrie zu wecken.“

Nach einer Einführung in Organisation des Betriebs und die Kraftwerkstechnik – wie Erzeugung und Steuerung –, widmete sich Enrica Schmidt umgehend ihren neuen Aufgaben. Ein Sicherheitsrundgang mit der Sicherheitsbeauftragten, dem Betriebsmeister und Schichtmeister stand auf dem Programm. Anschließend wurde es hektisch: Die Werkfeuerwehr rückte zu einer Betriebsübung an. Im Rahmen der Übung kam die Feuerwehr zu einem Brandmeldealarm, sperrte den Bereich, erkundete ihn und gab diesen anschließend wieder für den Betrieb frei. Auch im weiteren Tagesverlauf jagte ein Termin den nächsten: Neben Besprechungen auch die Erkundung des Kraftwerks und der Technik.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es im Kraftwerk so viele spannende Dinge zu entdecken gibt. Begeistert hat mich das Teamwork – ohne die Mitarbeiter ist man als Chef hier völlig aufgeschmissen“, sagte Schmidt während eines abschließenden Fototermins vor Vertretern der Lokalpresse.

Die Aktion „Meine Position ist spitze!“ findet bereits im fünften Jahr statt. In diesem Jahr beteiligen sich mit Currenta insgesamt zehn Unternehmen aus der Region, die gemeinsam 12 Positionen für junge Menschen zur Verfügung stellen. ChemCologne mit Sitz in Köln ist ein Netzwerk der chemischen Industrie im Rheinland, dessen Ziel es ist, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Chemie-Region weiterzuentwickeln und sie bei in- und ausländischen Investoren noch bekannter machen.

Quelle und Foto: Currenta, ohne Kraftwerk läuft nichts im Chempark: Dr. Ulrich Lohmann zeigt der 18-jährigen Enrica Schmidt das „Cockpit“ des Kraftwerks: In der Messwarte kümmert sich das Kraftwerksteam um die Steuerung der verschiedenen Kessel und Anlagenteile.