Maritimer Koordinator ausgezeichnet

Der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann, wurde im Rahmen der „Sprottenback“, der gesellschaftlichen Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, mit dem Hafenpreis 2019 ausgezeichnet.

In seiner Funktion als Vorsitzender des Beirates der SEEHAFEN KIEL würdigte der geschäftsführende Gesellschafter von Sartori & Berger, Jens B. Knudsen, den Preisträger in seiner Laudatio: „Norbert Brackmann macht sich auf Bundesebene für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zur Nutzung von Landstrom stark. Schifffahrt und Häfen werden so wirtschaftliche Anreize für einen effizienten Klimaschutz geboten.“ Im Mai hatte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein und dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt am Norwegenkai die erste Landstromanlage des Kieler Hafens eingeweiht. Hafenpreisträger Norbert Brackmann: „Wir wollen den Bau weiterer Landstromanlagen finanziell unterstützen und u. a. auch die EEG-Umlage auf Landstrom reduzieren. Möglichst viele Reedereien sollen künftig von einem Landstromangebot in unseren Häfen Gebrauch machen.“

Am Norwegenkai werden die großen Kreuzfahrtfähren der Color Line inzwischen täglich mit Landstrom versorgt. Während der Hafenliegezeit können so jährlich 3.000 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) eingespart werden. Dazu werden Emissionen von Schwefel, Stickoxiden und Feinstaub auf null reduziert. Color Line ist damit Vorreiter und beispielgebend in Kiel. Nach dem Erfolg am Norwegenkai steht der PORT OF KIEL bereits kurz vor dem Baubeginn einer weiteren Landstromanlage. Das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai, von wo auch das Fährterminal am Schwedenkai versorgt werden soll, wird in den kommenden Monaten ausgerüstet. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Es entsteht die leistungsstärkste Landstromanlage an der deutschen Küste. Erstmals können gleichzeitig zwei Schiffe mit Ökostrom von Land versorgt werden.“ Die Aufnahme des Testbetriebes ist für den kommenden Sommer vorgesehen. Mittelfristiges Ziel ist es, 60 % des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Landstrom zu decken. Kiels Stadtpräsident Hans-Werner Tovar führte dazu aus: „Kiel ist Klimaschutzstadt und setzt das gemeinsam mit dem Hafen erarbeitete BLUE PORT-Konzept konsequent um. Damit zählen wir zu den umweltfreundlichsten Häfen in ganz Europa.“

Hafenpreisträger Norbert Brackmann: Norbert Brackmann (65) ist Mitglied des Deutschen Bundestages und seit April 2018 Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. In dieser Funktion koordiniert und bündelt er die Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland in den Bereichen Schiffbau, Seeschifffahrt, Hafenwirtschaft und Meerestechnik. Norbert Brackmann absolvierte 1973 das Abitur an der Lauenburgischen Gelehrtenschule in Ratzeburg. Anschließend verpflichtete er sich als Zeitsoldat bei der Bundes-wehr. Von 1975 an studierte er Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das er 1979 mit dem ersten Staatsexamen und nach Ableistung des Referendariats 1982 auch mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seit 1982 war Brackmann beim NDR in Hamburg tätig, von 1985 bis 2000 als Abteilungsleiter Sendeleitung Hörfunk. Ab 2000 bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag 2009 leitete er den Bereich Neue Medien.

Norbert Brackmann ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne. Seit 1975 ist er im Kreis Herzogtum Lauenburg kommunalpolitisch aktiv und seit 1978 Abgeordneter im Lauenburgischen Kreistag. Seit der Wahl zum Deutschen Bundestag 2009 ist Norbert Brackmann auch bundespolitisch tätig. Nach der jüngsten Bundestagswahl 2017 wurde Brackmann erneut Mitglied im Haushaltsausschuss, Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Haushaltsausschuss so-wie Berichterstatter für den Etat des Bundesverkehrsministeriums. Mit der Regierungsbildung der Großen Koalition 2018 wurde Brackmann zum neuen Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft ernannt und damit zum Mitglied im Kabinett Merkel.

Der Kieler Hafenpreis 2019: Die Skulptur des diesjährigen Kieler Hafenpreises wurde von ANTARIS, dem Eckernförder Designer und Kunstschmied Patrick Schloßer, in Form eines Pollers gestaltet, der von Sprotten umschwärmt wird. Die Skulptur ist ein wertvolles Unikat der Metallkunst, die in Handarbeit des Künstlers aufwendig gefertigt wurde. Der Poller symbolisiert die feste Verbindung der Schiffe mit dem Hafen. Die Sprotten, die immer im Schwarm schwimmen, stehen bildlich für die Gemeinschaft, die zielstrebig vorankommt. Auf Vorschlag des Beirates der SEEHAFEN KIEL wird mit dem Hafenpreis einmal im Jahr eine Persönlichkeit im Rahmen der „Sprottenback“ ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um den Kieler Hafen verdient gemacht hat.

„Sprottenback“ 2019:  Die „Sprottenback“ ist die jährliche gesellschaftliche Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, bei der rund 300 Vertreter aus maritimer Wirtschaft, Verwaltung und Politik an einem Tisch (in der Seefahrt: die „Back“) zusammenkommen, um Kontakte zu pflegen und die die Kieler Fischspezialität, die Sprotten, zu essen. In diesem Jahr findet die „Sprottenback“ zum 37. Mal statt. Veranstaltungsort ist das Kreuzfahrtterminal im Kieler Ostuferhafen. Veranstalter sind die Unternehmen der Kieler Hafenrunde (in alphabetischer Reihen-folge): Burmann Hafenlogistik, Color Line, DFDS, Hanseatic Marine Service (HMS), Kieler Schrotthandel (KSH), Kai Service Kiel (KSK), PORT OF KIEL, Sartori & Berger, SCA Logistics, Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK), Stena Line und UCA Port Service.

Quelle und Foto: PORT OF KIEL, Hafenpreisverleihung vl: Jens B. Knudsen, Norbert Brackmann, Dr. Dirk Claus