Montage der Brücken der Theemsweg-Trasse

Am Mittwoch, 4. Dezember 2019, wurde zwischen 10:00 und 15:00 Uhr, das letzte Bogenelement der Stahlbrücke der zukünftigen Theemsweg-Trasse am Thomassentunnel hochgezogen. Dann sind die zwei Bogenbrücken am Montagestandort fertiggestellt, so dass sie kommenden Frühjahr über die Straße an ihren definitiven Standort transportiert werden können.

Das wird im März 2020 für die Brücke an der Rozenburg-Schleuse und zwei Monate später für die Brücke am Thomassentunnel der Fall sein. Die Zwischenzeit wird von der Baukombination unter anderem für weitere Fertigstellungs- und Schweißarbeiten, das Einbringen der Brückenpfeiler und die Aushärtung des Auflagebalkens genutzt.

Es geht um eine Bogenbrücke mit einer Überspannung von 156,1 Metern und einer Gesamtlänge, einschließlich der Vorlandbrücken, von 269,1 Metern. Diese Brücke wird ab nächstem Jahr recht imposant zu sehen sein, denn nach dem Frühjahr 2020 fährt der Verkehr auf der A15 unter ihr hindurch. Die andere Bogenbrücke, bei der Rozenburg-Schleuse, weist eine Gesamtlänge von 176,8 Metern auf. Der Bau der Theemsweg-Trasse verläuft noch völlig planmäßig. Ende 2021 wird voraussichtlich der erste Zug über die Brücke fahren.

Im Rotterdamer Hafengebiet wird die Hafenbahnlinie, der erste Teil der Betuweroute, verlegt. Der neue Bahnstreckenabschnitt mit einer Länge von über 4 km, mit der Bezeichnung „Theemswegtracé“ (Theemsweg-Trasse), wird Ende 2021 übergeben und ist eine Lösung für den Kapazitätsengpass an der Calandbrücke bei Rozenburg.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Mittwoch, dem 4. Dezember 2019 wurde der letzte Bogenelement der Stahlbrücke der zukünftigen Theemsweg-Trasse am Thomassentunnel hochgezogen.

 




Die Bahn – Erfolgsfaktor für die Häfen

In Hamburg trafen sich Experten aus der Bahn- und Hafenbranche zur 3.  Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen. In der vom Arbeitskreis Schiene der Logistik-Initiative Hamburg und Hafen Hamburg Marketing gemeinsam organisierten Konferenz ging es um die Herausforderungen und Perspektiven für den Intermodalverkehr in Verbindung mit den Häfen. Digitalisierung und Innovation bei der Realisierung umweltfreundlicher Lieferketten standen im Fokus.


Die „3. Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen“ brachte in Hamburg viele Experten aus den Bereichen Eisenbahnnetz, Bahnoperateure sowie Terminal- und Hafenbetriebe zusammen. Der Tagungsraum in der Handelskammer Hamburg war mit den rund 150 Teilnehmern gut gefüllt. „Das große Interesse verdeutlicht, dass eine Bahnkonferenz mit Fokus Schienengüterverkehr und Häfen als Plattform zum fachlichen Austausch im Markt angenommen wird“, sagt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Zur Eröffnung der Konferenz sprach der ehemalige Bahnchef und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Hamburger Hafen und Logistik AG, Prof. Dr. Rüdiger Grube. In seinem Vortrag wagte er einen Ausblick auf die weltwirtschaftlichen Entwicklungen und die Perspektiven der deutschen Wirtschaft. Im Zentrum seiner Ausführungen standen die Verflechtungen der deutschen Wirtschaft mit dem chinesischen Markt und die Bedeutung Chinas für den Hamburger Hafen. Für die deutsche Wirtschaft sei seiner Meinung nach entscheidend, ob sie weiterhin schnell und innovativ auf Entwicklungen reagieren könne. Ein großer Vorteil sei der hohe Anteil an mittelständischen Unternehmen mit mehr als 1.300 „Hidden Champions“. Im weiteren Verlauf der Konferenz ging es in den Fachvorträgen um die Anforderungen der Reedereien an die Häfen und die Entwicklungen im Schifffahrtsmarkt, um die Kurzstreckenverkehre auf der Schiene, Fragen der Digitalisierung und die Situation der Bahnverkehre von und nach China.

Die Initiatoren der Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen sind die Logistik-Initiative Hamburg und Hafen Hamburg Marketing. Die beiden Organisationen sind auch die Gründer des Arbeitskreises Schiene. Eingeladen wurden interessierte Mitglieder und zahlreiche Vertreter von Unternehmen und Organisationen aus Hamburg und dem Binnenland.

Quelle: HHM, Foto: HPA-Bildarchiv: Paulo Kalkhake

 

 

 




Staus und Baustellen legen Logistik lahm

Der Verein „Die Transportbotschafter e.V.“ hat sich des Themas Baustellen auf deutschen Autobahnen angenommen, um darauf aufmerksam zu machen, unter welchen Problemen die Logistikwirtschaft seit Jahren leidet. Alleine im November gab es deutschlandweit 517 Autobahnbaustellen – 37 mehr als im Vorjahresmonat, informiert der Verein auf Basis der Erhebungen des Automobilclubs ADAC. Die am stärksten beeinträchtigte Autobahn ist derzeit die A7.

Hinzu kommt, dass 5.000 Brücken auf dem Fernstraßennetz dringend sanierungsbedürftig sind. „Das macht allen Verkehrsteilnehmern zu schaffen, besonders aber der Transportbranche, die täglich Termine und Lieferfristen halten muss“, sagt Transportbotschafter Jens Thiermann, Vorsitzender des Vereins. „Transportunternehmen verplempern täglich nicht nur kostbare Zeit und Sprit, auch der Fahrzeugverschleiß steigt“, betont Thiermann.

Alleine im Nadelöhr Hamburg stehen täglich etwa 18.000 Fahrzeuge im Stau. „Eine Stunde im Stau hin und zurück kostet unsere Unternehmer pro Fahrzeug zusätzlich 200 Euro”, sagt Thomas Rackow, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Logistik Schleswig-Holstein.

Direkt betroffen sind auch die Berufskraftfahrer. Nicht nur, dass sie täglich dem Risiko ausgesetzt sind, staubedingt ihre Lenkzeit zu überziehen. Wer nicht jeden Stau auf dem Ausdruck seines Fahrtenschreibers akribisch dokumentiert, den bittet der Staat am Ende auch noch zur Kasse, sodass die Fahrer für Versäumnisse des Staates zahlen müssen. Für die meisten Fahrer vergeht inzwischen kein Tag mehr ohne Stau.

Verkehrsexperte Prof. Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen geht davon aus, dass 20 Prozent der Staus in Deutschland durch Baustellen verursacht werden. „Der dadurch entstehende volkswirtschaftliche Schaden beträgt aufs Jahr gerechnet rund 15 Mrd. Euro”, konstatiert er. Ein großes Ärgernis stellen ihm zufolge die sogenannten Geisterbaustellen dar. „Um keine Vertragsstrafen zu kassieren, richten Bauunternehmen häufig Baustellen ein, gearbeitet wird dort aufgrund von Arbeitskräftemangel aber dann wochenlang nicht“, stellt er fest. Staus in Geisterbaustellen sind unnötig und vermeidbar.

Zwar investiert der Bund gerade massiv in die Verkehrsinfrastruktur, zahllose Baustellen sind aber die Folge. Transportunternehmen leiden doppelt. Ist die im Baustellenstau verbrachte Zeit zu lang, müssen Fahrer eine Pause oder Tagesruhezeit einlegen – häufig auf einem der total überfüllten Rastplätze. Laut Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fehlen derzeit deutschlandweit rund 40.000 Lkw-Stellplätze. „Mitunter platzen Termine und die Transportunternehmer bekommen Probleme mit ihren Auftraggebern”, stellt Prof. Dr. Engelhardt, Vorstandssprecher des BGL, fest.

Doch einfach auf die Schiene ausweichen, geht seiner Meinung nach auch nicht. Denn das Gleisnetz ist ebenfalls marode und wird derzeit aufwendig saniert. Die Folge sind auch hier zahlreiche Baustellen mit daraus folgenden Kapazitätsverlusten und Pünktlichkeitsproblemen. „Der Lkw wird in Deutschland immer als Stauverursacher Nummer Eins stigmatisiert, dabei sind Transportunternehmer die größten Leidtragenden der aktuellen Baustellenwut in Deutschland”, sagt Transportbotschafter Thiermann.

Quelle und Foto: Die Transportbotschafter