Niedersachsen Ports saniert zwei Kaianlagen

Hafenbauwerke sind in ihrer Lebensdauer vielseitigen Belastungen ausgesetzt. So wirken zum Beispiel auf der Wasserseite Wasserdruck ein, der durch die Gezeiten schwankt. Darüber hinaus sorgen Schiffe für einen Lastzug auf die Kaianlage. An Land drückt von der Seite der Boden gegen das Bauwerk. Von oben wird der Hafenbereich durch schwere Umschlag- oder Transportmaschinen belastet.

Eine Aufgabe von Niedersachsen Ports besteht darin, den Zustand der Kaianlagen regelmäßig zu überwachen und zu prüfen. Daraus wird der Maßnahmenplan für die Anlagen erstellt, die aus Sicherheitsgründen saniert oder instand gesetzt werden müssen. Im Emder Hafen sind es derzeit zwei Projekte: Während die Kaianlage im Borssumer Hafen in den letzten Tagen fertig gestellt worden ist, beginnen in diesen Tagen die Arbeiten an der Nordkaje im Industriehafen.

„Für uns ist es entscheidend, dass sich unsere Häfen durch leistungsfähige Infrastruktur auszeichnen. Wir müssen vorausschauend genauso den zukünftigen Bedarf im Blick haben, wie unseren aktuellen Bestand. So gelingt es uns, verantwortungsvoll und gezielt mit den Ressourcen umzugehen“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Im Emder Binnenhafen auf der westlichen Seite des Borssumer Hafens ist die vorhandene Kaianlage auf einer Länge von rund 100 Metern instand gesetzt worden. Dadurch ist die Standsicherheit der Spundwand wieder auf ein Niveau gebracht worden, das der Norm entspricht. Die neuen Leitern und Poller, der neu gebaute Stahlbetonholm und eine rund neun Meter breite, frisch gepflasterte Fläche parallel zur Kaianlage sind die sichtbaren Ergebnisse der Baumaßnahme. Unsichtbar unter der (Wasser-) Oberfläche ist die angepasste Verankerung und die Verbindung zur Spundwand.

Begonnen haben die Arbeiten im Juni mit dem Rückbau der alten Teile und Bereiche des Bauwerks. Zu Einschränkungen für den Baustoffumschlag kam es bis zur Fertigstellung im November nicht, da dieser ausschließlich von Herbst bis Frühling eines Jahres stattfindet.

Zu den physikalischen Kräften und dem Zahn der Zeit hat am Nordufer im Industriehafen in Emden die Bohrmuschel dazu beigetragen, dass die Kaianlage saniert werden muss. Die hölzernen Pfahlroste, die Lasten in den Baugrund ableiten, sind davon befallen.

In diesen Tagen wird die vor über 100 Jahren errichtete Kaianlage zurück gebaut. Die vorhandene Schwergewichtswand wird abgetragen. Mehr als 1000 Pfähle aus Holz und teilweise aus Stahl werden abgetrennt, um im Anschluss ein geböschtes Ufer auf der gesamten Länge von 300 Metern aufzubauen. Die Sicherung der Böschung zum Stichkanal erfolgt durch eine teils rückverankerte Flügelspundwand, die an die vorhandene Spundwand angeschlossen wird.

Die Kaianlage ist weiträumig gesperrt und gesichert. Die Sanierung ist erforderlich, um die Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt weiterhin zu gewährleisten.

Die Kosten der beiden Sanierungsmaßnahmen ergeben zusammen mehr als zwei Millionen Euro.

Quelle und Foto: Niedersachsen Ports

 




Wirksam handeln, Werte schaffen

Die Hamburg Port Authority (HPA) informiert mit dem jetzt  vorgestellten Nachhaltigkeitsbericht über die nachhaltige Entwicklung der Jahre 2017 und 2018. Der vorgelegte Nachhaltigkeitsbericht betrachtet dabei erstmals nicht nur das Handeln der HPA, sondern die gesamte nachhaltige Entwicklung des Hamburger Hafens. Dafür wurde auf Initiative des Senats und unter der Schirmherrschaft der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) eine Projektgruppe aus Akteuren der Wirtschaft gegründet.

Unter der Federführung der HPA beteiligten sich in den vergangenen zwei Jahren Stakeholder wie beispielsweise die Handelskammer, der Unternehmerverband Hafen Hamburg, der Industrieverband Hamburg, der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler, der Verein Hamburger Spediteure, die Logistik-Initiative Hamburg, der Hafen Hamburg Marketing e.V. sowie die Behörde für Umwelt und Energie, die BWVI und der Deutsche Gewerkschaftsbund. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht informiert damit sowohl über die Aktivitäten der genannten Teilnehmer, aber auch in einem Extrateil über die Nachhaltigkeitsleistungen der HPA und ihrer Töchter.

Die entwickelte Nachhaltigkeitsstrategie sowohl für die HPA als auch für den gesamten Hafen beruht auf dem Shared Value Ansatz – was sich auch im Titel „Wirksam handeln, Werte schaffen“ widerspiegelt. So legt der Nachhaltigkeitsbericht vor allem einen Fokus auf den gesellschaftlichen Mehrwert des Hamburger Hafens für die Menschen in der Stadt und der Region. Verantwortungsvolles Hafenmanagement bedeutet in diesem Kontext vor allem, wertstiftend zu handeln.

Ein wichtiges Beispiel für nachhaltiges Handeln im Hamburger Hafen greift der Bericht am Beispiel der Hafenbahn auf. Hier konnte durch eine wiederholte und kontinuierliche Effizienzsteigerung in der Zugabfertigung sowohl die Wertschöpfung gesteigert, als auch gleichzeitig zunehmend ressourcenschonend agiert werden. Zudem ist es der HPA durch aktives Handeln gelungen, ihren CO2-Footprint 2018 im Vergleich zum Jahr 2012 um 50 Prozent zu reduzieren. Auch beim Sedimentmanagement weist die HPA eine Verwertungsquote von mittlerweile 64 Prozent auf.

Auf den gesamten Hafen betrachtet, ist den Stakeholdern eine Reduktion der CO2-Emssionen um 100.000 t/a gelungen. Zusätzlich konnten verkehrsbedingte Luftschadstoffe durch die wasserseitige Verkehrsverlagerung und Flottenmodernisierungen gesenkt werden. Darüber hinaus haben die Beteiligten die Arbeit im Hafen als einen wesentlichen Aspekt für nachhaltiges Handeln identifiziert. So sind im Wettbewerb um Fachkräfte und zur Steigerung der Attraktivität von Branchen und Berufen gute Arbeitsbedingungen, interkulturelle Offenheit und eine gesunde sowie sichere Arbeitsumgebung entscheidende Erfolgsfaktoren. Gemeinsam formulierter Anspruch der Projektgruppe ist es, dass sich der Hamburger Hafen auch in Zukunft dadurch auszeichnet, hochwertige und attraktive Arbeitsplätze im Rahmen einer guten Sozialpartnerschaft bereitzustellen.

„Wir wollen, dass der Hamburger Hafen in der Zukunft nachhaltig und resilient bewirtschaftet wird. Der Hafen soll Wertschöpfung generieren, ohne die CO2-Bilanz zu verschlechtern. Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehören kurz gesagt: Stadt und Hafen, Reduktion von Emissionen und Verbräuchen, attraktive Arbeitsplätze und die Entwicklung der Tideelbe als Natur- und Wirtschaftsraum“, sagt Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.

„Mir bedeutet es sehr viel, dass wir erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht für den gesamten Hafen vorgelegt haben, an dem alle wichtigen Partner mitgearbeitet haben. Denn nur gemeinsam können wir uns den Herausforderungen von morgen stellen“, sagt Jens Meier, CEO der HPA. „Nachhaltigkeit heißt für uns aber auch, die eigene Organisation anpassungsfähig und leistungsstark zu machen. Ein wichtiger Schlüssel ist, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fit für den Wandel zu machen, beispielsweise indem wir sie für die Digitalisierung qualifizieren. Zudem werden wir dadurch verhindern, dass der Fachkräftemangel zum Geschäftsrisiko wird.“

Der Berichtsteil der HPA wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars GmbH & Co. KG geprüft. Der Nachhaltigkeitsbericht für den gesamten Hamburger Hafen erscheint künftig alle zwei Jahre. Der Nachhaltigkeitsbericht 2017/2018 kann ab sofort im Download-Center der HPA heruntergeladen werden:
www.hamburg-port-authority.de.

Quelle und Grafik: HPA

 

 

 




Nachhaltige Ideen prämiert

In diesem Jahr veranstaltete die Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group gemeinsam mit dem Verein „Zukunftsfähiges Schleswig-Holstein – Förderung und Bildung für nachhaltige Entwicklung e.V.“ zum ersten Mal den Schülerwettbewerb
„Die Ideenwelle – Schüler setzen Segel“. Gesucht wurden Projektideen, die dazu beitragen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen zu begegnen und die maritime Region zukünftig noch nachhaltiger zu gestalten.


Nun wurden die besten Ideen mit attraktiven Gewinnen prämiert. Den ersten Preis gewann die Schülerin Judith Caroline Sendzek aus der 8. Klasse der Gemeinschaftsschule Albersdorf für ihre Projektidee eines „Akkucontainers“. Die Idee besteht darin, dass die klassischen Schiffscontainer mit einer Art doppelten Wand ausgestattet werden, in der elektrischer Strom gespeichert wird. Mit einem Stecksystem wird der Stromkreis eines Containers mit dem jeweils darüber und des darunterliegenden verbunden, um einen Hybridmotor des Schiffes zu betreiben. Auf diese Weise könnte nicht nur die Attraktivität von Hybrid- oder Elektroantrieben in der Schifffahrt gesteigert werden, sondern es könnte durch das besondere Stecksystem auch verhindert werden, dass Container in das Meer stürzen. Für diese gute Idee erhielt Judith Caroline Sendzek neben dem ersten Preis ein nachhaltiges Bambusfahrrad-Unikat von my Boo.

Den zweiten Platz belegte die Klasse 9c der Schule am Meer in Büsum, die mit ihrer Lehrerin Frau Dr. Kirstin Poremba und vielen fleißigen Helfern einen Wald mit rund 1.000 Bäumen in Hedwigenkoog im Sommerkoog angelegt haben. Im Sommer 2020 soll das Projekt mit den nächsten Pflanzungen fortgeführt werden, um in Dithmarschen als waldarmen Landkreis einen Wald entstehen zu lassen, der durch die Fotosynthese CO2 aus der Luft bindet und Sauerstoff erzeugt. Dieses nachhaltige Engagement belohnte Brunsbüttel Ports mit 500 Euro für die Klassenkasse.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, freut sich über die guten Ideen der jungen Preisträger: „Die Ideen unserer Preisträger sind wirklich sehr spannend und geben großartige Impulse, die Region gemeinsam noch nachhaltiger zu gestalten. Auch wir als Unternehmen beschäftigen uns seit vielen Jahren mit alternativen Schiffsantrieben, wie beispielsweise mit LNG und Landstrom. Deshalb finden wir die Idee mit den Akkucontainern besonders spannend, um die Hafenwirtschaft und die Schifffahrt klimaneutral zu gestalten. Die Baumpflanzaktion finden wir ebenfalls hervorragend, da sie eine Maßnahme ist, die von jedem leicht umgesetzt werden kann. Deshalb werden wir im kommenden Jahr auch mit unseren Azubis eine Baumpflanzaktion durchführen, um vor Ort Gutes zu tun!“.

Einen weiteren Anerkennungspreis verlieh Brunsbüttel Ports an das Projekt „Energie-Scouts“, eine Initiative der Industrie- und Handelskammer. Die IHK bildet Auszubildende zu sogenannten Energie-Scouts aus, die in den Unternehmen dazu beitragen, Energieeinsparpotenziale zu erkennen, zu dokumentieren und Verbesserungen anzuregen. Auch Auszubildende von Brunsbüttel Ports wurden zu Energie-Scouts ausgebildet und haben unter anderem die Beleuchtung in einer Lagerhalle optimiert. Durch das Engagement der Auszubildenden wurde die Beleuchtung in einer Lagerhalle verbessert und zeitgleich der Energieverbrauch deutlich reduziert. Auf diese Weise kann der berechnete CO2-Ausstoß um mehr als 60 % reduziert werden.

„Das Energie-Scout-Projekt ist ein gutes Programm, um den Nachhaltigkeitsgedanken in Unternehmen weiter voranzutreiben. Deshalb möchten wir dieses Projekt mit einem Anerkennungspreis besonders hervorheben, auch wenn die Idee nicht im Rahmen der Ideenwelle eingereicht wurde. Das Preisgeld von 250 Euro spenden wir deshalb an die Seemannsmission, da nachhaltiges Handeln nicht nur ökologisch, sondern auch sozial sein kann“, so Schnabel.

Neben der Preisverleihung im Rahmen der Ideenwelle wurde auch der erweiterte außerschulische Lernort feierlich eröffnet. Um die Berufsorientierung für junge Menschen leichter und greifbarer zu gestalten, haben die Bildungskette Süd und die Auszubildenden der Brunsbüttel Ports GmbH gemeinsam den bestehenden außerschulischen Lernort im Brunsbütteler Elbehafen ergänzt. Ein zusätzliches Modul für die Berufsorientierung in den weiterführenden Schulklassen wurde entwickelt, in dem die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Stationen die täglichen Aufgaben der vielseitigen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei Brunsbüttel Ports kennenlernen und direkt ausprobieren können. Ab sofort können somit auch alle Schülerinnen und Schüler weiterführender Klassen den außerschulischen Lernort nutzen und die spannende Hafenwelt kennenlernen. Anmeldungen sind bei Jan Lutz (j.lutz@schrammgroup.de // Tel. 04852/884-917) möglich.

„Die Berufsorientierung und Ausbildung junger Menschen in unserer Region ist für uns von großer Bedeutung, um unseren zukünftigen Personalbedarf auch in Zeiten des demographischen Wandels weiterhin zu decken und die jungen Menschen vor Ort zu halten. Neben unserer eigenen Berufsmesse „Azubi Ahoi“ im Frühjahr werden wir deshalb auch unseren Schülerideenwettbewerb „Ideenwelle“ im Herbst wiederholen und neben dem erweiterten außerschulischen Lernort somit kontinuierliche Möglichkeiten zur Berufsorientierung und Nachwuchsförderung schaffen“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports, die Gewinner der Ideenwelle und Laudatoren (v.l.): Dr. Kirstin Poremba (Schule am Meer Büsum), Wolfgang Vogel (Verein Zukunftsfähiges Schleswig-Holstein – Förderung und Bildung für nachhaltige Entwicklung e.V.), Michael Kunkowski (Bürgervorsteher Stadt Brunsbüttel), Judith Caroline Sendzek (Gemeinschaftsschule Albersdorf), Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports GmbH), Ute Borwieck-Dethlefs (Kreispräsidentin Kreis Dithmarschen), Leon Meier (Seemannsmission Brunsbüttel)




Auf leistungsfähiges Schienennetz angewiesen

Das Schienennetz am Niederrhein ist ausgelastet. Nach einer jetzt von der Industrie- und Handelskammer vorgelegten Studie wird sich daran in absehbarer Zeit nichts ändern. Laut der Bedarfsanalyse für das Schienennetz Niederrhein sind weder beim Personen- noch beim Güterverkehr größere Kapazitätssteigerungen möglich.

Außerdem zeigt die Analyse auf, warum im Bundesverkehrswegeplan keine Maßnahmen für die Region berücksichtigt sind. „Immer wieder werden Forderungen laut, dass mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden muss“, berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Mit unserer Analyse wollten wir untersuchen, was möglich ist.“

Das Ergebnis ist ernüchternd. Beispielsweise würden im Bereich Personenverkehr die Planungen für die Universitätslinie zwischen Düsseldorf und Eindhoven über Mönchengladbach an einem Kreuzungskonflikt in Mönchengladbach scheitern. Auch eine Verlängerung der S 8 bis nach Erkelenz sei wegen eines Engpasses in Mönchengladbach/Rheydt unmöglich. Weitere Verbesserungen im Ost-West-Fernverkehr stoßen ebenso auf Engpässe in Krefeld, Mönchengladbach und Neuss, genauso wie die Planungen in Nord-Süd-Richtung zwischen Venlo und Köln. Im Schienengüterverkehr ist die Lage ähnlich ernst. „Dabei sind wir angesichts überlasteter Straßen und sanierungsbedürftiger Brücken und auch aus Gründen des Klimaschutzes dringend auf leistungsfähige Schienenverbindungen angewiesen“, erklärte Steinmetz.

Laut Gutachten hat die Misere vor allem zwei Ursachen: Zum einen wurde aus geopolitischen Gründen in der Vergangenheit ein leistungsfähiges Ost-West-Netz als verzichtbar angesehen und damit wenig in den Ausbau dieser Verbindungen investiert. Nach der Wiedervereinigung lagen dann die Investitionsschwerpunkte im mittel- und ostdeutschen Netz. Zum anderen hat das Gutachten einen grundsätzlichen Mangel in den Vorbereitungen zum Bundesverkehrswegeplan 2030 offengelegt: Der grenzüberschreitende Schienengüterverkehr wurde demnach nicht auf Basis der tatsächlichen Zahlen berücksichtigt. „So wurden die Leistungen ausländischer Eisenbahnunternehmen nicht einbezogen – und das sind rund zwei Drittel aller Güterverkehre mit den Häfen Antwerpen und Rotterdam“, erläutert der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Damit wurde der notwendige Ausbau des Netzes in unserem Raum nicht erkannt.“ Entsprechende Investitionsmaßnahmen für den Ausbau am Niederrhein fehlten somit in dem Grundlagenpapier, das den Schienenausbau in den Jahren von 2016 bis 2030 regelt. „Leider können wir kaum davon ausgehen, dass der Bundesverkehrswegeplan in den kommenden zehn Jahren angepasst wird“, sagt Steinmetz. Somit sei auch nicht mit notwendigen Neubaumaßnahmen zu rechnen.

„Diese Erkenntnisse dürfen für uns kein Grund sein, die Situation einfach hinzunehmen“, betont Steinmetz. „Wenn keine größeren Maßnahmen umzusetzen sind, ist es umso wichtiger zu schauen, ob vielleicht mit verschiedenen kleineren Maßnahmen die Situation ein Stück weit verbessert werden kann.“ Dazu wird die IHK Vorschläge erarbeiten, inwiefern durch kleinere Eingriffe in Betrieb und Netz noch Kapazitäten geschaffen werden können, die eine weitere Verlagerung von Verkehren von der Straße auf die Schiene ermöglichen.

Die Studie steht als PDF-Datei im Internet unter www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/21893zum Download bereit.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

 




Starker Zuwachs bei Containern mit den USA

Anfang des Jahres 2019 nahmen vier neue Transatlantik-Dienste der Reedereiallianz THE Alliance den Hamburger Hafen in ihren Fahrplan auf. Der Containerumschlag mit den USA hat sich somit vervierfacht.

Dies führte dazu, dass sich die USA sprunghaft von Platz 17 auf Platz zwei der Handelspartner Hamburgs verbesserte. Auch im dritten Quartal konnte das anhaltende Wachstum, mit einem Zuwachs von 325 % von Januar bis September dieses Jahr, weiter beobachtet werden.

Diese und weitere Informationen stellt Hafen Hamburg Marketing e.V. für seine Mitgliedsunternehmen in den Verkehrswirtschaftlichen Informationen (VWI) zusammen. Diese informieren über aktuelle Infrastrukturprojekte, Umschlagzahlen, Entwicklungen in US-Häfen und Veränderungen in Liniendiensten. Die VWI sind in deutscher und englischer Sprache verfügbar.

Quelle: HHM, Foto: ONE / Dietmar Hasenpusch

 

 




DeltaPort erhält Planfeststellungsbeschluss

Die DeltaPort GmbH & Co. KG als Betreiber des Hafens Voerde-Emmelsum plant eine Hafenerweiterung um 15 Hektar mit Ver- längerung und Ausbau von Kaianlagen um 130 Meter. Im Oktober 2019 erhielt DeltaPort mit dem Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf „grünes Licht“ zur weiteren Durchführung der Maßnahme und der Aufstellung eines Bebauungsplanes.

Durch die Ansiedlung neuer Logistikunternehmen auf der Erweiterungsfläche sollen nicht nur innovative Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden, sondern auch die Verlagerung von Warenströmen von den staugeplagten Straßen auf das umweltfreundliche Binnenschiff und die Bahn im Fokus stehen.

Der Hafen Voerde-Emmelsum, direkt am Rhein gelegen, ist im Schwerpunkt ein Umschlaghafen für Container und Stückgut. Drei Containerbrückenkrane verschiedener Betreiber stehen hier aktuell für den Güterumschlag zur Verfügung. Aufgrund des steigenden Güteraufkommens sowie der Knappheit an Logistikflächen entlang des Rheins, soll der westliche Bereich des Hafenareals um 15 ha erweitert werden. Die vorhandene Kaianlage wird im Zuge der Erweiterung um einen zusätzlichen Schiffs- anlegeplatz verlängert (Verlängerung von derzeit 295 m auf 425 m). Ein Ausbau der beiden vorhandenen Gleise um jeweils 130 Meter ist ebenfalls vorgesehen. Zur Schaffung der Logistikfläche wird eine Aufschüttung des Geländes um 4 bis 7 Meter auf hochwasserfreies Niveau durchgeführt. Die Rechtskraft des Planfeststellungsbescheides ist nach vorheriger Offenlage erfolgt. Der Baubeginn ist im Herbst 2020 avisiert, sofern die Bauphase gut verläuft, könnte die Fertigstellung im Jahre 2025 erfolgen. Die Vermarktung und Ansiedlung sollen sukzessive ab Herstellung der Bauflächen ab 2023 durchgeführt werden.

Der technische Leiter und Prokurist DeltaPorts Dieter Thurm freut sich über den Planfeststellungsbeschluss: „Die Erweiterung des Hafens Voerde-Emmelsum bringt Wertschöpfung in die Region und schafft viele Arbeitsplätze. Darüber hinaus leistet der Hafen einen großen Beitrag zur dringend notwendigen Verkehrsverlagerung von LKW-Verkehren zur Entzerrung des Verkehrsinfarktes in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Klimabilanz dient der Hafen Voerde-Emmelsum der nachhaltigen Senkung schädlicher Emissionen durch Verkehrsverlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die ökologisch wertvolleren Verkehrsträger Binnenschifffahrt und Bahn. Somit freuen wir uns, diese so wichtige Entwicklung für die Region Niederrhein nun auf den Weg bringen zu können.“

Auch der Bürgermeister der Stadt Voerde Dirk Haarmann ist stolz auf diesen wichtigen Meilenstein zur Erweiterung des Hafens Voerde-Emmelsum. „Die bereits hohen Standortqualitäten unseres Hafens werden durch diesen Ausbau weiter gestärkt. Durch die zusätzlichen Gewerbeflächen und Umschlagskapazitäten erwarten wir starke Impulse zur gewerblichen Entwicklung. Ein Vorhaben, das ich von der ersten Idee in verschiedenen Funktionen bereits seit über 10 Jahren begleite, kann nun endlich umgesetzt werden.“

Insbesondere die konstruktive Zusammenarbeit DeltaPorts mit der Stadt Voerde und den Genehmigungsverfahren- und Fachbehörden ist positiv hervorzuheben. Seit 2013 wurde intensiv von allen Beteiligten an der Planung und Abstimmung gearbeitet. Neben naturschutzrechtlichen Belangen mussten auch umfangreiche Untersuchungen wie zum Beispiel ein Strömungsgutachten zur Beurteilung von Auswirkungen auf die Strömung des Rheins etc. durchgeführt werden. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens ist der jetzige Planfeststellungsbeschluss auch dem Engagement und der Lösungsorientierung der beteiligten Behörden zu verdanken.

Die positive Verankerung der Hafen- und Bahnlogistik in den Köpfen der Gesellschaft ist nun ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der allgemeinen Verkehrssituation auf den Straßen. „DeltaPort möchte mit der baulichen Umsetzung der Westerweiterung des Hafens Voerde-Emmelsum insbesondere innovativen und nachhaltigen Projekten eine Zukunft geben“ so Andreas Stolte, DeltaPort Geschäftsführer.

Quelle und Foto: DeltaPort, der Hafen Voerde-Emmelsum

 

 




Siebtes Rekordjahr in Folge

Der Hafen Antwerpen verzeichnet 2019 im siebten Jahr in Folge ein deutliches Wachstum. Das Gesamtfrachtaufkommen stieg um 1,3 Prozent auf 238 Millionen Tonnen. Auch wenn einige Branchen aufgrund wirtschaftlicher Faktoren belastet sind, entwickelt sich der Hafen insgesamt sehr gut. Diese Entwicklung ist nicht allein wirtschaftlicher Natur, auch in gesellschaftlicher Hinsicht macht der Hafen deutliche Fortschritte zugunsten von Nachhaltigkeit und Mobilität.

Auch 2019 hat der Hafen Antwerpen seine Position als Frachtdrehkreuz auf internationaler Ebene weiter gestärkt. Trotz zunehmender Spannungen im Welthandel konnte er in diesem Jahr erneut stark beim Gesamtfrachtaufkommen zulegen. Insbesondere im Containerumschlag hat Antwerpen mit 11,87 Mio. TEU und einem Plus von 6,9 Prozent Marktanteile gewonnen – von 27,5 Prozent auf 28,2 Prozent. Gleichzeitig stieg das Gesamtvolumen im Dry Bulk-Segment um 3,4 Prozent auf 13,5 Mio. Tonnen. Beim Breakbulk hingegen, mit Stahl als wichtigstem Produkt, waren die Folgen der weltweiten Turbulenzen deutlich spürbar, so dass insgesamt ein Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen war. Auch im Bereich Liquid Bulk war das Volumen 2019 mit minus 4,4 Prozent auf 72,5 Mio. Tonnen rückläufig, was vor allem auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die Schwankungen der Ölpreise zurückzuführen ist.

Im diesem Jahr wurde mit der Ankündigung großer Investitionen in den Chemie- und Logistiksektor ein starkes Fundament für den zukünftigen Erfolg des Hafens Antwerpen sowie der angeschlossenen Wirtschaft gelegt. Neben einer Rekordinvestition von drei Milliarden Euro durch INEOS in den Antwerpener Chemie-Cluster hat 2019 auch die Nutzung des Dampfheiz-Netzwerks ECLUSE begonnen. Darüber hinaus nahm ExxonMobil einen neuen Delayed Coker in Betrieb und weitere Akteure wie BASF, Borealis und Standic investierten in den Standort Antwerpen.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen, erklärte: „Wir nutzen die Technologie und das Know-how, die wir im Hafen haben, um den Weg zu einem klimaneutralen Hafen zu ebnen. Wir streben einen Multi-Fuel-Hafen an, in dem verschiedene nachhaltige Brennstoffe nebeneinander verfügbar sind. In naher Zukunft werden wir Schlepper testen, die mit nachhaltigem Methanol-Wasserstoff betrieben werden. Weitere interessante Wege, die wir erforschen, sind Carbon Capture & Utilization und Carbon Capture & Storage sowie Möglichkeiten der Wiederverwendung von Kohlenstoff in Kreislaufprozessen. Unser Ziel ist es, den nachhaltigen Übergang zu ermöglichen. Der Hafen Antwerpen nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein“.

Der Hafen Antwerpen engagiert sich darüber hinaus für die Verbesserung der Mobilität, so etwa  durch eine effizientere Konsolidierung des Güterverkehrs, die weitere Digitalisierung der Hafeninfrastruktur und die koordinierte Verwaltung der Schieneninfrastruktur.

„Ein wachsender Hafen ist ein Hafen in Bewegung und wir wollen die Verkehrsverlagerung in Zukunft weiter ausbauen. Im vergangenen Jahr wurden 24 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene transportiert. Das sind 7 Prozent des gesamten Frachtaufkommens. Bis 2030 wollen wir diesen Anteil auf 15 Prozent verdoppeln. Auch die Pipelines spielen eine immer wichtigere Rolle“, sagte Jacques Vandermeiren abschließend.

Quelle und Grafik: Port of Antwerp

 

 




Frohe Weihnachten

Die Hafenzeitung wünscht allen Lesern, Freunden und Partnern wunderschöne, erholsame und besinnliche Feiertage – und natürlich alles alles Gute und ganz viele Geschenke.




RSC nutzt Kapazität Dank OnTrack besser aus

Die Prozesskoordinatoren des Rail Service Centers (RSC) im Waalhaven sind von der Anwendung mit dem Namen OnTrack, einer Ko-Kreation des Hafenbetriebs Rotterdam und von Marktteilnehmern, begeistert. OnTrack bietet einen Echtzeit-Einblick in die Abfertigung von Güterzügen in den Terminals von Rotterdam und folgt den Zügen bis zu ihrem Ziel im europäischen Hinterland. Dadurch kann RSC die Bahn- und Umschlagkapazitäten besser nutzen.

Informationen über ProRail, Terminals und Schienenverkehrsunternehmen werden anhand von OnTrack gebündelt und für alle Glieder der Schienenverkehrskette digital zugänglich gemacht. Bei RSC wird seit diesem Frühjahr OnTrack von fünfzehn Prozesskoordinatoren genutzt. „Wir brauchen die App nicht manuell mit Informationen zu füttern“, erklärt Prozesskoordinator Marco de Keizer. „Daten über den Betrieb in unserem Terminal werden anhand von OnTrack automatisch von unserem Terminal Operating System (TOS) aus übermittelt.“

Bei RSC werden jedes Jahr ungefähr 300.000 Container von Güterzügen und auf diese umgeschlagen. Damit dies rasch verlaufen kann, stehen die Prozesskoordinatoren in engem Kontakt mit Transporteuren und anderen Terminals. Dank OnTrack ist der Bedarf an gegenseitigen Anrufen und E-Mails geringer, und verfügen die Prozesskoordinatoren rascher über die Informationen. De Keizer erläutert: „Wir vereinbaren mit den Transporteuren Zeitfenster (Slots) für die Abfertigung ihrer Züge. Wenn ein Zug nicht zum vereinbarten Zeitpunkt ankommt, haben wir eine leere Bahnstrecke. Das ist für uns problematisch, da wir unser Geld mit dem Be- und Entladen von Containern verdienen. Früher habe ich den Transporteur angerufen, wenn sein Zug nicht fünf Minuten vor Beginn des Zeitfensters angekommen war. Dann erfuhr ich schon mal, dass der Zug bereits sechs Stunden Verspätung angesammelt hatte. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich das Zeitfenster an einen anderen Transporteur übergeben und so unsere Kapazitäten besser ausnutzen können.“ Das kommt auch dem Vorgesetzten Marco Hilboesen bekannt vor: „Ich bekam einmal von einem Transporteur zu hören, dass sein Zug in Kürze ankommen würde. Als der Zug nach einer (1) Stunde noch immer nicht eingelaufen war, habe ich telefonisch Kontakt aufgenommen. Und was war der Fall? Der Zug stand noch in Emmerich. Situationen dieser Art können wir mit OnTrack aus der Welt schaffen. Schiffe und Flugzeuge konnten wir bereits überall in der ganzen Welt verfolgen, doch bei Zügen war das noch nicht möglich. Mit OnTrack wissen wir genau, wo sich ein Zug befindet und wie spät er ankommt. Das ist wirklich praktisch.“

Verzögerungen kommen im Schienentransport leider regelmäßig vor. Die Ursachen dafür sind unterschiedlicher Natur und reichen von schlechten Witterungsbedingungen bis hin zu Schienenarbeiten, zu Verzögerungen an Terminals oder zu defekten Schienenfahrzeugen. Anhand von OnTrack kann eine solche Abweichung von der Planung in Echtzeit kommuniziert werden, wodurch alle Akteure in der Lieferkette hierauf antizipieren können. „Wenn jedermann rechtzeitig seine korrekten Informationen teilt, kann kein Sand ins Getriebe gelangen und können keine Missverständnisse auftreten. „Darin besteht der große Vorteil im Vergleich zum E-Mail- und Telefonkontakt. Es ist nicht mehr nötig, sich selbst um Informationen zu bemühen – OnTrack bringt sie jedem ins Haus.“

Zu Dienstbeginn schaut sich De Keizer für die Short Terminal-Planung immer erst OnTrack an. Selbst kann er dann die Informationen filtern, die er wohl oder eher nicht sehen möchte. „Ich benutze OnTrack ähnlich wie Google zur Erstellung einer optimalen Planung. Vor kurzem sah ich in der App, dass ein Zug, der erst in der Nacht ankommen sollte, schon am Nachmittag in der Nähe des Terminals war. Da ich eine Schienenstrecke frei hatte, konnte ich den Transporteur anrufen und seinen Zug schon früher abfertigen. Es kann jedoch ebenfalls vorkommen, dass ein Transporteur im Hinblick auf seine Ankunftszeit zu optimistisch ist, wobei ich dann, aufgrund der Informationen von OnTrack, doch die Entscheidung treffen muss, sein Zeitfenster einem anderen Transporteur zu überlassen. Der Zug, der mit Verspätung ankommt, muss sich dann in die Reihe der Wartenden einreihen. Je eher ich über Verzögerungen auf dem Laufenden bin, desto kürzer kann ich die Warteschlange gestalten.“

RSC ist derzeit der aktivste OnTrack-Nutzer im Rotterdamer Hafen. Zudem arbeiten alle großen Containerterminals auf der Maasvlakte mit der App. Von den dreizehn Bahntransporteuren, die über eine Genehmigung für die niederländischen Bahnstrecken verfügen, sind bereits elf daran beteiligt. Der Hafenbetrieb Rotterdam spricht ebenfalls Betreiber an, ob sie sich anschließen möchten. „Wir freuen uns sehr über das Engagement all dieser Geschäftsparteien im Hinblick auf den Austausch ihrer Daten“, sagt Maarten de Haan vom Hafenbetrieb Rotterdam. „Je mehr Unternehmen sich anschließen, desto genauer wird das Bild darüber, wo sich die Züge befinden und welchen Status ihre (Container-)Ladung aufweist. Marco De Keizer unterstreicht die Bedeutung des die gesamte Kette umfassenden Denkens: „Wenn alle Glieder in der Kette ihre Daten offen und ehrlich miteinander teilen, wissen auch Transporteure besser, wann ihr Zug in den Terminals abgefertigt ist. Wir haben festgestellt, dass der Datenaustausch aus Wettbewerbssicht manchmal noch heikel ist und dass mitunter noch immer aus der eigenen Perspektive gedacht wird. Aber gerade dadurch, dass man zusammenarbeitet, macht man das Schienenprodukt besser.“

Ein besseres Schienenprodukt bedeutet, dass Verzögerungen innerhalb der Kette abnehmen oder sogar ganz verschwinden. De Keizer erläutert: „Einen Transporteur kümmert es nicht, an welcher Stelle eine Verzögerung in der Kette auftritt, solange die Verzögerung wieder wettgemacht wird und sein Container zum vereinbarten Zeitpunkt im Distributionszentrum steht. Und das klappt nur, wenn man zusammenarbeitet. Der Rotterdamer Hafen engagiert sich für mehr Schienentransport. Dies trägt zu einer Erhöhung der Nachhaltigkeit des Gütertransportes bei. Durch den Datenaustausch können wir die vorhandenen Chancen nutzen, und so kann jeder ein Stück vom Kuchen bekommen.“

Der Hafenbetrieb wird OnTrack in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern weiter entwickeln. De Haan sagt dazu: „Die Benutzer wissen am besten, wie die tagtägliche Praxis aussieht. Wir brauchen ihr Feedback, um in Zukunft über OnTrack noch interaktiver miteinander kommunizieren und die Realität noch genauer abbilden zu können. Zu diesem Thema wird regelmäßig Rücksprache gehalten. Dank dieser Ko-Kreation steigern wir den Mehrwert bei den Prozessen der Nutzer und sorgen wir für eine breite Akzeptanz. In den kommenden Monaten werden wir die Funktionen weiter verbessern.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam arbeitet unter anderem an einem Planungsmodul in OnTrack, so dass die Prozesskoordinatoren der Terminals ihre Planungen in Zukunft nicht mehr selbst vornehmen müssen. Hilboesen freut sich schon jetzt darauf: „Das RSC wird nächstes Jahr auf ein neues System umstellen, das bereits in vielen Terminals genutzt wird, das jedoch kein standardmäßiges Planungsmodul enthält. Wenn dies über OnTrack laufen kann, brauchen wir dieses Modul nicht selbst bauen zu lassen. Zudem können uns Transporteure und Kunden dann über die Schulter schauen, wo sich in unserer Abfertigungskapazität noch ungenutzter Raum befindet. Wir veröffentlichen diese Informationen jetzt bereits auf unserer Webseite, doch in OnTrack wird das Ganze präzisiert. Zudem können unsere Kunden dann aktiv auf unsere Planung reagieren. Auf diese Weise wird die Kooperation immer intensiver.“

Bei RSC sieht man Chancen zur besseren Nutzung der Kapazität, indem abgesehen vom „Einsatzprozess“ – dem Einplanen von einlaufenden Zügen – auch die Abholung von Zügen, deren Abfertigung abgeschlossen ist, beschleunigt wird. De Keizer erläutert: „Wenn wir die Abfertigung beinahe abgeschlossen haben, erhält der Transporteur von unserem TOS aus die Aufforderung, den Zug mit einer Lokomotive abzuholen. Erst wenn das erfolgt ist, können wir den nächsten Zug einfahren lassen. Häufig dauert es eine Weile, bis eine Lok eingetroffen ist. In der Zwischenzeit steht der nächste Zug auf dem Rangierbahnhof und wartet auf seine Abfertigung. Wäre es nicht fantastisch, wenn wir dies beschleunigen könnten?“ De Haan sagt dazu: „Wenn das Terminal früher im Prozess in der Lage ist, die erwartete Endzeit der Abfertigung anzuzeigen, ist es für uns einfach, diese Nachricht in OnTrack zu integrieren. Das ist dann eine Art Uber-Taste, mit der Transporteure wissen, dass ein Zug nach draußen gefahren werden kann.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 




Umgehungsstraße Meiderich begonnen

Die DIG Duisburger Infrastrukturgesellschaft mbH gab jetzt im Rahmen des ersten Spatenstichs das Startsignal für das Straßenbauprojekt „Umgehungsstraße Meiderich“.

Die Umgehungsstraße Meiderich hat eine Ausbaulänge von ca. 1700 Metern auf einer Breite von 15 Metern. Dazu gehören ein DB- Brückenbauwerk mit einer Stützweite von ca. 16,70 Metern und 700 Meter Lärmschutzwände. Geplant ist eine neue Straßenentwässerung inklusive Kanalausbau. Im Zuge der Umsetzung erfolgt eine Entzerrung der Hauptverkehrsströme sowie eine angepasste begleitende Begrünung.

Zwischen der DIG-Gründung, dem Beschluss des Rates über den Bebauungsplan, dem notwendigen Förderverfahren der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Start der Baumaßnahme sind insgesamt nur zehn Monate vergangen. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für Mitte 2022 vorgesehen.

Die neu gegründete Gesellschaft DIG bündelt nun Kräfte aller Beteiligten und ermöglicht zugleich einen sachgerechten, zukunftsorientierten und unverzichtbaren Ausbau einer schonenden Verkehrsinfrastruktur. Ein wichtiger Schritt in Richtung Infrastrukturertüchtigung für die Stadteile Meiderich, Ruhrort und Homberg.

Die DIG ist gemeinsam von der Stadt Duisburg (75,1 Prozent Anteile) und der Duisburger Hafen AG (24,9 Prozent) im Februar installiert worden. Ziel ist eine zügige und bedarfsgerechte Bewältigung von Infrastrukturprojekten rund um den Hafen durch die Bündelung städtischer Projektverantwortlichkeit einschließlich jeweiliger Förderfähigkeit und der Planungs-, Finanzierungs- und Realisierungserfahrung auf Seiten der Hafengesellschaft.

Quelle: duisport, Foto: krischerfotografie, der erste Spatenstich: (v.l.n.r) Martin Murrack (Stadtdirektor und Stadtkämmerer der Stadt Duisburg), Bruno Sagurna (Ratsherr der SPD/ DIG Beiratsmitglied), Sören Link (Oberbürgermeister Stadt Duisburg), Rainer Erzweiler (Ratsherr der CDU/ DIG Beiratsmitglied), Prof. Thomas Schlipköther (DIG Geschäftsführer), Dipl.-Ing. Matthias Palapys (DIG Geschäftsführer)