HP macht emissionsfreie Seeschifffahrt

Die Hamburg Port Authority beteiligt (HPA) sich ab sofort aktiv an der Getting to Zero Coalition. Die globale Initiative, die mittlerweile mehr als 90 Unternehmen aus allen Bereichen des Maritimen Sektors als Mitglieder zählt, engagiert sich für die internationale Dekarbonisierung. Ziel ist es, bis 2030 emissionsfreie und zugleich wirtschaftlich tragfähige Seeschiffe zu entwickeln.


Durch den Zusammenschluss aller Beteiligten der maritimen Transportkette – von der Schiffsfinanzierung über Bau und Bereederung bis zu den Häfen und den Frachtunternehmen – hat das Projekt das Potenzial, zeitnah eine marktfähige Lösung für die CO2-freie Schifffahrt zu entwickeln.

Vorangebracht wird die Getting to Zero Coalition von dem Global Maritime Forum, der Friends of Ocean Action und dem World Economic Forum. Das Bündnis wurde am 23. September 2019 im Rahmen des Klimagipfels der Vereinten Nationen in New York bekannt gegeben und wird von wichtigen Regierungen und zwischenstaatlichen Organisationen unterstützt.

Die Mitarbeit in der Getting to Zero Coalition ist nur eine von vielen Maßnahmen der HPA, um die Emissionen im Hafen zu reduzieren. Als Teil der Clean Marine Fuels Working Group der Welthafenorganisation IAPH arbeitet die HPA beispielsweise bereits seit Jahren an der Entwicklung und Erprobung von sicherer Dekarbonisierung der Treibstoffe im maritimen Bereich.

Quelle: Hamburg Port Authority, Grafik: Flotte Hamburg

 

 

 

 




Wasserstoff ist der Stoff der Zukunft

Minister Dr. Bernd Althusmann und Senator Michael Westhagemann (Foto) haben sich am 5, Februar 2020 in Hannover beim Unternehmergespräch des Instituts der Norddeutschen Wirtschaft und der Unternehmerverbände der Diskussion zum Thema Wasserstoff gestellt. In diesem Zusammenhang haben beide auch eine erste Bewertung der Nationalen Wasserstoffstrategie des Bundes vorgenommen.


Der Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft eröffnet für deutsche Hersteller die Möglichkeit, sich beim Thema Wasserstoff / Elektrolyse einen Technologievorsprung zu erarbeiten und industrielle Produktion, z.B. für Anlagentechnik, in Deutschland auszurollen. Für die neuen Anwendungen von Wasserstoff werden künftig deutlich größere Wasserstoffmengen produziert werden müssen – und zwar auf Basis erneuerbaren Stroms. Die dena-Leitstudie nimmt für 2030 eine Elektrolysekapazität von 15 Gigawatt in Deutschland an, weshalb zeitnah ein entsprechender Ausbau beginnen müsse.

Die beiden Minister wünschen sich daher ein deutlich ambitionierteres Handeln der Bundesregierung. Senator Michael Westhagemann sagt dazu: „Wir müssen die bestehenden Hemmnisse, besonders den unzureichenden energierechtlichen Rahmen und den stagnierenden Ausbau der Erneuerbaren Energien dringend und schnell angehen. Nur so erhält der Norden neue, attraktive wirtschaftliche Chancen, verbunden mit einem Angebot an qualifizierten Arbeitsplätzen.“

Minister Bernd Althusmann ergänzt: „Wir stehen an einem entscheidenden Punkt. Auch andere Länder sind bereits am Start. Wenn wir die Weichen jetzt richtig stellen, dann können wir die Markt- und Technologieführerschaft bei der Energie der Zukunft erreichen. Es kommt daher darauf an, dass wir uns anspruchsvolle Ziele setzen und diese konsequent verfolgen.“

Althusmann und Westhagemann begrüßen es, dass ein Entwurf für eine Wasserstoffstrategie des Bundes jetzt in die Abstimmung geht. Beide erneuern das Angebot an Wirtschaftsminister Altmaier, sich des Know-Hows und der Kompetenz der norddeutschen Bundesländer zu bedienen, die ihre Wasserstoffstrategie bereits im vergangenen Jahr vorgelegt haben. Die norddeutschen Länder erwarten von der Bundesregierung, dass alle Bundesländer deutlich intensiver in die Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie eingebunden werden. Sie verstehen dies als ein partnerschaftliches Angebot für die konkrete Zusammenarbeit. Mit dem starken Wasserstoffnetzwerk im Norden, der Bereitschaft großer Industriepartner sich bei der Wasserstofftechnologie zu engagieren und einem unmittelbar nutzbaren Fundus vorhandener Erfahrungen und Projekte bieten die norddeutschen Bundesländer bereits heute substantielle Voraussetzungen für die Umsetzung in eine sich selbst tragende Wasserstoffwirtschaft.

Insgesamt sind die vorgeschlagenen Maßnahmen und Ziele ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nationalen Strategie. Wenn „Wasserstoff das Erdöl von morgen“ ist, wie es der Bundeswirtschaftsminister in seiner Strategie schreibt, dann erwarten wir einen entsprechend ambitioniertes Vorgehen. Eine Reform der staatlich induzierten Preisbestandteile im Sinne einer umfassenden Sektorkopplung muss nicht nur geprüft sonderm auch umgesetzt werden. In einem ersten Schritt sollten Experimentierklauseln genutzt werden, um die notwendigen Erfahrungen zu sammeln.

Eine nationale Wasserstoffstrategie ist von großer Bedeutung für die Wertschöpfung in Deutschland. Wasserstoffimporte sollten dann erfolgen, wenn die entsprechenden Potenziale in Deutschland ausgeschöpft sind. Dazu ist es aber erforderlich, dass die Wasserstoffstrategie und der weitere Ausbau von Erneuerbaren Energien gemeinsam geplant und umgesetzt werden. Hier brauchen wir mehr Planungssicherheit. Das gilt auch für die Förderprogramme. Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ist ein verlässlicher Partner, der künftig auch dringend benötigt wird.

Bernd Althusmann und Michael Westhagemann sagen einstimmig: „Für die Erzeugung von grünem Wasserstoff werden große Mengen grünen Stroms benötigt. Die zögerliche Haltung der Bundesregierung hat nicht nur dazu geführt, dass die Windenergiebranche in Deutschland massiv leidet und wir in dieser Zukunftsbranche Unternehmenspleiten zu verzeichnen haben. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Deutschland auch bei der Wasserstoff-Technologie ins Hintertreffen gerät, wenn nicht genug Kapazitäten bei den Erneuerbaren Energien installiert werden. Hier tickt die Uhr. Hier muss schnell umgesteuert werden. Anders wird niemand von uns die Klimaziele erreichen.“

Quelle und Foto: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation