Rheinische Wirtschaft stabilisiert sich

Die Wirtschaft im Rheinland ist stabilisiert ins Jahr 2020 gegangen. „Die Unternehmen im Rheinland beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage erneut verhalten positiv. 35 Prozent von ihnen sind gut ins neue Jahr gestartet, nur 16 Prozent schlecht. Der Negativtrend der Vorumfragen hat sich damit nicht fortgesetzt“, stellt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, die Kernaussage des IHK-Konjunkturbarometers Rheinland für den Jahresbeginn 2020 vor.

Dass dies auch im laufenden Jahr so bleiben könnte, folgert er aus den Angaben der Unternehmen über ihre Geschäfts-erwartungen. „Insgesamt sind diese in etwa wieder ausgeglichen, bei 20 Prozent optimistischen versus 22 Prozent skeptischen Betrieben. Im Herbst haben die Skeptiker noch leicht überwogen“. Damit ist der aus La-geurteilen und Erwartungen gebildete IHK-Konjunkturklimaindex geringfügig um zwei auf 108 Punkte gestiegen. Jürgen Steinmetz (Foto), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, kommentiert das Ergebnis: „Der Blick in wichtige Leitbranchen des Mittleren Niederrheins stimmt mich vorsichtig optimistisch, dass es im Laufe des Jahres langsam bergauf gehen könnte.“ Befragt hat die IHK-Initiative Rheinland (IHK-Bezirke Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Bergischer) dazu rund 3.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.

Auch in den einzelnen Branchen überwiegen zumeist die positiven Stimmen. Dabei bleiben aber merkliche Unterschiede zwischen eher inlands- beziehungsweise konsumorientierten und eher exportorientierten Branchen. Ers-tere sind weiterhin im Konjunkturhoch, letztere haben durchweg verhaltenere Einschätzungen. Denn die Exportaussichten sind weiter eingetrübt, wenn auch geringer als zuvor. Gründe für die skeptischen Exporteinschätzungen sind nach wie vor die bereits bestehenden und drohenden Handelsschranken, im noch nicht ausverhandelten Brexit, in den Russlandsanktionen sowie in den schwelenden Konflikten in Nahost und um den Persischen Golf. „Darüber hinaus macht der Automobilindustrie der grundlegende Strukturwandel aufgrund der Verkehrswende und Klimadebatte zu schaffen“, erläutert Berghausen weiter. Weitere Beeinträchtigungen erwarten die Unternehmen beispielsweise für den Wirtschafts- und Pendlerverkehr durch die marode Verkehrsinfrastruktur und durch den enormen Investitionsstau der Deutschen Bahn sowie für ihre unternehmerischen Aktivitäten insgesamt durch das deutsche Klimapaket und den Ausstieg aus der Kohleverstromung. „Angesichts dieser Vielzahl an belastenden Faktoren zeigt sich die Wirtschaft erstaunlich robust“, freut sich Berghausen. Da die Beschäftigung bis zuletzt zugenommen hat, sich die Einkommen ordentlich entwickelten und sich Sparen bei niedrigen Zinsen weiter nicht lohnt, ist die Konsumlaune ungebrochen.

Die industriellen Leitbranchen des Mittleren Niederrheins haben sich seit der Vorumfrage ambivalent entwickelt. Das Ernährungsgewerbe und der Maschinenbau melden bessere Lagebeurteilungen als im Herbst. Die Chemische Industrie und die Metallindustrie melden eine weiter eingetrübte Geschäftslage. Allerdings haben all diese Branchen ihre Erwartungen im Vergleich zum Herbst nach oben korrigiert. „Bei der für unsere Region so wichtigen Chemischen Industrie überwiegen wieder die Optimisten“, erklärt Jürgen Steinmetz. Dies sei bei der Logistikwirtschaft noch nicht der Fall. „Aber auch in dieser Branche hat sich die Lagebewertung im Vergleich zur Vorumfrage stabilisiert“, so Steinmetz. Die Logistiker belastet zwar die weitere Eintrübung der Lage der Industrieunternehmen, sie profitieren aber vom zunehmenden Online-Handel.

In der Einschätzung möglicher Konjunkturrisiken hat sich seit Herbst 2019 bemerkenswert wenig getan. Trotz der belastenden außenwirtschaftlichen Faktoren nennen nur noch 21 Prozent der befragten Unternehmen (Herbst 2019: 24 Prozent) und 41 Prozent (Herbst 2019: 45 Prozent) aus der Industrie die Auslandsnachfrage als besonderes Risiko. Leicht zugenommen haben dagegen die Bedenken wegen steigender Arbeitskosten: nach 34 Prozent der Befragten im Herbst 2019 geben dies aktuell 37 Prozent an. Selbst die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verursachen der Wirtschaft derzeit keine besonderen Kopfzerbrechen, und das trotz des Wirbels um den Klimawandel, die bislang ungeregelte Energie- und Verkehrswende oder die immer wieder aufkommenden Diskussionen über den Fortbestand der Großen Koalition auf Bundesebene. Bleibt der Fachkräftemangel, der nahezu unverändert von jedem zweiten Unternehmen als Risiko eingeschätzt wird.

Die Wirtschaft hat ihre Planungen für Investitionen und Beschäftigung erstmals seit zwei Jahren nicht weiter zurückgenommen, sondern hier und da sogar leicht nach oben korrigiert. Die Pläne liegen jeweils knapp im positiven Bereich, wobei sich auch hier die eher inlands- und die eher aus-landsorientierten Branchen unterscheiden: In der Industrie sind die Be-schäftigungspläne zum zweiten Mal nacheinander negativ, und zwar mit einem Saldo von über zehn Punkten. Im Handel sind sie in etwa ausgeglichen. Unter den Dienstleistern überwiegen schon traditionell die expansionswilligen Betriebe. „Bei den Investitionen ist auch im Jahr 2020 kaum mit Dynamik zu rechnen. Ausgeglichenen Plänen in Industrie und Handel – wie schon letzten Herbst – stehen in etwas größerem Umfang Expansionsabsichten der Dienstleister gegenüber“, so Berghausen abschließend.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

 




Gemeinsam mehr erreichen

Niedersachsen Ports (NPorts) unterzeichnet Kooperationsvereinbarung mit dem Berufsbildungswerk Bremen, um junge Menschen mit Handicap bei ihrer Berufsausbildung zu unterstützen.

Diversität ist bei NPorts nicht nur ein Wort, sondern wird gelebt. Ende Januar 2020 haben Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. und Sabine Nitschke, Leiterin Personal, eine Kooperationsvereinbarung mit dem Berufsbildungswerk Bremen (BBW) unterzeichnet. Das BBW fördert junge Menschen mit Handicap in Norddeutschland rund um das Thema Berufsausbildung. Das Ziel ist es, ihnen ein selbstbestimmteres und unabhängigeres Leben zu ermöglichen.

„Wir finden das Konzept toll und möchten unserer gesellschaftlichen sozialen Verantwortung nachkommen, indem wir diesen jungen Menschen Praktika im Rahmen ihrer Berufsausbildung anbieten“, betont Holger Banik.

Das Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und Berufsbildern in den Standorten der Hafengesellschaft ist groß: ob im Büro, Bauhof, in der Werkstatt oder in anderen technischen Bereichen. Das Praktikum kann individuell auf die entsprechenden Bedürfnisse und Interessen angepasst werden.

Die Auszubildenden können auf diesem Weg erste praktische Erfahrungen im beruflichen Umfeld sammeln.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG

 

 

 

 




Jetzt anmelden zum Kurs A-ROSA

Nicht nur die A-ROSA Schiffe, sondern auch das interaktive Online-Schulungstool „Kurs A-ROSA“ starten Anfang März in eine neue Saison. Bis Ende 2020 werden insgesamt fünf Etappen online gestellt – alle acht Wochen eine neue. Expedienten haben die Möglichkeit, sich unter www.kurs.a-rosa.de kostenlos für die Wissensreise anzumelden und spielend ihr Verkaufswissen über A-ROSA zu vertiefen.

Am Ende jeder Wissensetappe wird unter allen erfolgreichen Teilnehmern eine 3-Nächte Kurz-Kreuzfahrt auf der Donau verlost. Außerdem gibt es Werbekostenzuschüsse sowie einige kleinere und größere A-ROSA Aufmerksamkeiten zu gewinnen.

Expedienten, die alle Etappen erfolgreich bestanden haben, werden zum Ende des Jahres als „A-ROSA Experten 2020“ ausgezeichnet und haben die Chance auf eine 7-Nächte Kreuzfahrt auf der Donau, Rhein oder Seine.

Visualisiert wird der diesjährige Kurs anhand einer interaktiven Entdeckungsreise entlang der Donau. Die erste Etappe des „Kurs A-ROSA“ führt virtuell zu den Metropolen und Naturhighlights der Region. Zudem werden Neuerungen für die Saison 2020 wie das erweiterte Ausflugsprogramm vorgestellt.

Quelle und Grafik: A-Rosa

 




Klöden: Kooperation zwischen Bund und Land

Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Prof. Dr.- Ing. Hans-​Heinrich Witte, und der Umweltstaatssekretär des Landes Sachsen-​Anhalt, Klaus Rehda, haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Darin wurde die gemeinsame Durchführung des „Pilotprojektes Klöden“ vereinbart. Ziel sind gemeinsame Genehmigungsverfahren und ein uneingeschränkter Informations-​ und Datenaustausch. Die dabei entstehenden Synergien sollen die folgenden beiden Projekte bei der Planung und Genehmigung unterstützen:

Das „Pilotprojekt Klöden“ betrifft Maßnahmen im Bereich der Elbe zwischen der Ortschaft Prettin und der Mündung der Schwarzen Elster. In diesem Abschnitt erodiert seit mehr als 100 Jahren die Flusssohle der Elbe besonders stark. Um einer weiteren Eintiefung des Flussbettes entgegenzuwirken, werden mit dem Pilotprojekt Maßnahmen zur Sohlstabilisierung umgesetzt. Träger des Vorhabens ist das Wasserstraßen-​ und Schifffahrtsamt Dresden.

Über die sohlstabilisierenden Maßnahmen im Flussbett hinaus wird im unmittelbaren Umfeld des Flusses das Naturschutzgroßprojekt „Mittelelbe-​Schwarze Elster“ in den kommenden Jahren umgesetzt. Träger des Naturschutzgroßprojektes ist die Heinz-​Sielmann-Stiftung. Hauptaugenmerk dieses Projektes liegt auf der Vernetzung der Elbe mit ihrer Aue, vor allem über die Wiederanbindung von abgeschnittenen Altarmstrukturen.

„Sowohl das Pilotprojekt Klöden als auch das Naturschutzgroßprojekt ‚Mittelelbe-​Schwarze Elster‘ werden dazu beitragen, die Elbe als Naturraum und Wasserstraße zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Mit der Kooperationsvereinbarung ist dafür ein wichtiger Grundstein gelegt worden“, freute sich Staatssekretär Klaus Rehda heute über die Unterzeichnung im neu gestalteten Auenhaus des Biosphärenreservates Mittelelbe.
Prof. Dr.-Ing. Hans-​Heinrich Witte ergänzte: „Mit der heute unterzeichneten Kooperationsvereinbarung kommen wir dem gemeinsamen Ziel, die Elbe ökologisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln einen entscheidenden Schritt näher. Umfangreiche erosionsmindernde Maßnahmen des Bundes ergänzen die Naturschutzprojekte des Landes Sachsen-​Anhalt. Das ist das richtige Signal für die Zukunft der Elbe.“

Quelle:  Wasserstraßen und Schifffahrt, Foto: Mirko Pannach

 

 

 




Deutsche Seeschifffahrt „verhalten optimistisch“

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat heute neue Zahlen zur Situation der deutschen Handelsschifffahrt vorgelegt. Aus diesem Anlass erläuterten Präsident Alfred Hartmann (Foto) und Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, zudem mit den Themen Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz die beiden wichtigsten auf der Agenda der deutschen Seeschifffahrt für dieses Jahr.


Deutschland ist den Zahlen nach weiterhin die fünftgrößte Schifffahrtsnation der Welt mit einem Anteil von 4,9 Prozent an der Welthandelsflotte (-0,6 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Ende 2019 waren in deutschen Schiffsregistern insgesamt 2.140 Schiffe mit 52,8 Millionen BRZ registriert. „Das sind 184 Schiffe oder 4,7 Millionen BRZ weniger als ein Jahr zuvor – aber immer noch erheblich mehr als vor Beginn des Booms in der Schifffahrt weltweit vor 20 Jahren“, erläuterte Alfred Hartmann. Deutschland ist noch nach Anzahl der Schiffe, aber nicht mehr nach Gesamt-TEU die größte Nation in der Containerschifffahrt: „Dass China uns hier überholen würde, war abzusehen: zum einen werden heute einfach sehr viel größere Containerschiffe gebaut, zum anderen handelt es sich um einen erwartbaren Nachlauf der langen Krise nach 2009“, sagte Hartmann.

Hartmann: „Dennoch schauen die meisten Schifffahrtsunternehmen mittlerweile mindestens verhalten optimistisch in die Zukunft.“ Nach den Jahren der Krise und ihrer teils schmerzhaften Aufarbeitung würden viele wieder den Blick auf die Zukunft und ihre Herausforderungen richten. „Die Erlössituation ist leider sehr unterschiedlich und zudem auch volatil – je nach Branchenzweig, nach Fahrtgebieten und teilweise sogar tagesaktuell nach Ereignissen“, sagte der VDR-Präsident. Nach wie vor sei die deutsche Flotte jedoch ungemein vielfältig und biete insbesondere dank des maritimen Knowhows in ihren Unternehmen High-Tech-Produkte.

Zu einem großen Teil (mehr als 43 %) führen die Schiffe der deutschen Flotte heute die Flagge eines EU-Landes am Heck, insbesondere von Portugal, Zypern und Malta. „In Zeiten, in denen die Idee eines geeinten Kontinents unter Druck steht, werte ich das auch als Bekenntnis zu Europa“, so Hartmann. Unter deutscher Flagge fahren 302 Schiffe. Antigua und Barbuda sowie Liberia, beide sehr anerkannte, so genannte „weiße Flaggen“ mit hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards, sind nach wie vor die größten Einzel-Flaggenstaaten der deutschen Flotte.

Trotz des Rückgangs der Zahl der Schiffe konnte die Zahl der in Deutschland sozialversicherungspflichtig angestellten Besatzungsmitglieder mit insgesamt 8.265 Beschäftigten annähernd stabil gehalten werden. „Dieser Erfolg lässt sich auch an den Zahlen für die Ausbidung ablesen“, sagte Hartmann: 420 Auszubildende auf See sind 2019 neu eingestiegen, 249 an Land – an Bord damit mehr als im Vorjahr.

Was die Reedereistruktur in Deutschland betrifft, ist Deutschland nach wie vor von einer großen Anzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen geprägt. Etwa 80 Prozent der deutschen Schifffahrtsunternehmen bereedern weniger als zehn Schiffe.

Die Reedereien stehen nicht nur in harter Konkurrenz zu Unternehmen aus Standorten wie Singapur, sondern auch aus EU-Nachbarländern wie Dänemark, Belgien oder den Niederlanden, die EU-konform teils günstigere Rahmenbedingungen genießen. „Um im scharfen globalen Wettbewerb bestehen zu können, muss die Schifffahrt vom Standort Deutschland aus international wettbewerbsfähig agieren können“, sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied: „Es geht uns nicht um Privilegien, sondern schlicht um Chancengleichheit.“

Die deutschen Schifffahrtsunternehmen stünden vor der großen Herausforderung, dass sie heute ihre Dienstleistungen mit Erlösen in etwa auf dem Stand von vor 20 Jahren auskömmlich produzieren müssten, so Nagel: „Deswegen kann es sich der Standort Deutschland insbesondere nicht erlauben, seinen Schifffahrtsunternehmen neue Steuern als Sonderlasten aufzuerlegen, die es so nirgends auf der Welt gibt, wie bei der Erhebung von Versicherungsteuer auf Prämienzahlungen für Seeschiffsversicherungen. Dies ist besonders fatal, weil sich die deutsche Reedereilandschaft derzeit in Teilen hin zu einem Schiffsmanagement-Dienstleistungsgewerbe entwickelt, weg vom klassischen Eigentum“, erläuterte Nagel.

Die in Deutschland aktuell bestehenden Steuererleichterungen für die Seeschifffahrt müssten, so das Geschäftsführende Präsidiumsmitglied, zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seeschifffahrt nicht nur unbedingt beibehalten, sondern auch im Detail nachjustiert und ausgeweitet werden. Insbesondere die Tonnagesteuer, die mittlerweile praktisch alle bedeutenden Schifffahrtsstandorte weltweit bieten, sollte in Übereinstimmung mit den EU-Richtlinien zeitgemäß angepasst werden, sagte Nagel: „Wir schlagen vor, die Tonnagesteuerbegünstigung wie bereits in Dänemark, den Niederlanden und Norwegen auch in Deutschland für Offshoreschiffe und -aktivitäten auszuweiten. Deutsche Reedereien engagieren sich vermehrt bei der Errichtung von Offshore-Windparks und beim Transport von benötigtem Material und Fachleuten für Betrieb und Wartung der Anlage.“

Weltweit etwa 90 Prozent aller Waren werden per Schiff transportiert. Der Welthandel per Schiff hat in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Drittel zugenommen, die CO2-Emissionen der Schifffahrt sind in dem Zeitraum jedoch um 18 Prozent gesunken. „Das zeigt: wir tun schon offensichtlich eine ganze Menge – und wir wollen noch mehr tun“, sagte Präsident Hartmann: „Die Schifffahrt ist in Sachen Klima- und Umweltschutz auf ehrgeizigem Kurs wie keine zweite, derart globale Industrie. Wir wollen als Industrie die Klimaziele der IMO erreichen oder wo möglich sogar übertreffen. Dafür benötigen wir jedoch eine technologische Revolution. Denn alle Effizienzmaßnahmen an Schiffen reichen dafür allein nicht aus. Wir brauchen andere Brennstoffe.“

Es liege in der Verantwortung der International Maritime Organisation (IMO) der Vereinten Nationen, die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen der internationalen Schifffahrt zu regulieren, da diese nicht einzelnen Staaten zugerechnet werden könnten, so Hartmann: „Wir brauchen deshalb in London eine verhandlungsstarke und diplomatisch versierte Europäische Union, die im Verbund mit anderen Schifffahrtsstandorten mithilft, die ambitionierten Ziele der IMO global voranzutreiben – für weltweiten Klimaschutz und fairen Wettbewerb in unserer internationalen Industrie. Regionale Sonderwege, etwa in der EU, sind hingegen zu vermeiden. Sie verzerren den Wettbewerb und haben am Ende keinen ausreichenden Effekt auf das Klima.“

Der VDR-Präsident ergänzte: „Wir werden noch in diesem Jahr in der IMO über ganz konkrete kurzfristige Maßnahmen zur CO2-Reduzierung sprechen, etwa Wartezeiten vor Häfen zu vermeiden, die Geschwindigkeit von Schiffen zu optimieren oder den Energy Efficiency Index (EEDI) auf bereits fahrende Schiffe auszuweiten. Da ist noch einiges zu holen.“

Hartmanns Fazit: „Es geht in der Schifffahrt nicht mehr um die Frage, ob wir Klimaschutz wollen. Das Problem ist erkannt, wir wissen, dass gehandelt werden muss. Für uns ist die drängendste Frage: wie können wir nachhaltig reduzieren, nicht nur kompensieren – und die Ziele der IMO schaffen? Dafür fehlen uns noch die Lösungen, die allerdings, insbesondere was das Thema Brennstoff betrifft, auch ein Stück weit außerhalb unserer Industrie liegen.“

Quelle: VDR, Foto: Hartmann AG

 

 

 




Unwetter stören Arbeit auf Terminals

Das anhaltend stürmische Wetter in Nordeuropa führt aktuell in den meisten Häfen der Nordrange zu erheblichen Verzögerungen bei der Schiffsabfertigung. In der Folge kommt es zu verspäteten Schiffsankünften im Hamburger Hafen. Hiervon ist insbesondere das HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB) betroffen.

Die HHLA arbeitet im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Lösungen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten. Die Anlieferung von Exportcontainern per Lkw wurde vorübergehend eingeschränkt, weil die Lagerkapazität auf allen drei HHLA Terminalanlagen bereits deutlich überschritten ist. Aktuelle Informationen über die Ankunft der betroffenen Seeschiffe werden den Speditionen und Lkw-Fahrern regelmäßig täglich übermittelt.

Quelle und Foto: HHLA

 

 

 




Mehr als 880.000 Lkw-Sendungen verlagert

Die Kombiverkehr KG hat das Geschäftsjahr 2019 mit insgesamt 884.168 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,77 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße und dem Seeweg auf die Schiene verlagert wurden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit 5,7 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert.

„2019 befand sich die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zur Rezession. Die Folge waren Sendungsrückgänge insbesondere auf einzelnen Strecken des Nationalen Verkehrs bedingt durch sinkende Mengen im Segment der Chemie- und Automotivtransporte. Steigende Frachtraumkapazitäten sorgten damit einhergehend für einen fallenden Straßenpreis, der es uns auch in Teilen des internationalen Verkehrs schwer machte, unsere Angebote am Markt zu platzieren“, zieht nun Geschäftsführer Robert Breuhahn ein erstes Fazit zur Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr. Bei einer weiter ansteigenden mittleren Entfernung der transportierten Ladeeinheiten erzielte das Frankfurter Unternehmen eine Gesamttransporttonnage von mehr als 20 Millionen Bruttotonnen. Die Kunden aus Spedition und Logistik trugen mit einer Einsparung von 1,03 Millionen Tonnen Kohlendioxid aktiv zum Klimaschutzziel der Bundesregierung bei.

Im Nationalen Verkehr entwickelte sich das Sendungsaufkommen von 290.142 transportierten Sendungen in 2018 auf 266.153 in 2019, auch bedingt durch den Wegfall eines Companytrain-Kunden auf einer Nord-Süd-Verbindung. Sinkende Transportmengen führten im zurückliegenden Jahr letztlich zu einer leichten Konsolidierung im Nationalen Verkehr. Kombiverkehr gelang es dennoch, das Leistungsangebot aller offenen Züge am Markt für die Kunden vorzuhalten und kommt damit weiterhin seinem ursprünglichen Unternehmenszweck nach, Spediteuren besonders nachhaltige und stabile Zugverbindungen anzubieten. Lediglich auf zwei von über 30 innerdeutschen Verbindungen musste die Abfahrtsfrequenz temporär an die gesunkene Transportmenge angepasst werden.

Mit 618.015 transportierten Lkw-Sendungen (-4,6 Prozent) schloss der Operateur das Jahr 2019 im internationalen Verkehr ab. Dabei entwickelten sich die Transportkorridore und bilateralen Länderverbindungen sehr unterschiedlich. In den Teilmärkten Dänemark, Ungarn und Schweden verzeichnete Kombiverkehr auch aufgrund einer marktgerechten Leistungsqualität der Bahnen Steigerungsraten von bis zu elf Prozent. Trotz zahlreicher erneuter Streiks in Frankreich, die sich Mitte und gegen Ende des Jahres 2019 ereigneten, legte der Spanienverkehr um mehr als sieben Prozentpunkte zu. Auch der im Jahr 2019 neu eingeführte Zug Kreuztal/Kornwestheim – Verona Q.E. v.v. entwickelte sich nach einer Umstellung in der Traktion im Herbst des vergangenen Jahres in Folge einer seitdem bedarfsgerechten Leistungsqualität zu einem stabilen Zugprodukt innerhalb des Südeuropaverkehrs. Eine nicht zufriedenstellende Pünktlichkeitsquote auf einzelnen Relationen, Preisdifferenzen zwischen Straße und Schiene und besondere Wetterereignisse, die zum Beispiel den Zugverkehr im Alpentransit teilweise über mehrere Tage zum Erliegen brachten, führten in anderen Teilmärkten zu Sendungsverlusten, die letztlich nicht kompensiert werden konnten.

Auf die anhaltende Nachfrage an Verkehren zwischen dem Ruhrgebiet und Schweden reagierte der Operateur auf der wichtigen West-Nord-Verbindung Duisburg – Lübeck-Skandinavienkai v.v. mit einer deutlichen Anhebung der Versandtage. Die bereits im November 2019 erweiterte Verkehrsfrequenz von elf Zugabfahrten pro Woche und Richtung wurde zu Beginn des laufenden Monats auf nun insgesamt 16 Abfahrten erhöht. Auch im Italienverkehr wird auf einer alpenquerenden Verbindung via Österreich die Frequenz des Zugangebotes gesteigert. Seit 13. Februar stehen Spediteuren und Logistikunternehmen zwischen Hannover und Verona in Norditalien fünf anstatt bisher vier Abfahrten pro Woche und Richtung zur Verfügung.

Bereits vor drei Jahren hat die Kombiverkehr KG die Entscheidung getroffen, mit Hilfe eines neu entwickelten und modernen Containertragwagens SGMNS in das Marktsegment der Tankcontainer mit einem Gesamtgewicht von bis zu 60 Tonnen bei 52-Fuß-Länge einzusteigen. Ein kurzer, gewichtsoptimierter Containertragwagen ergänzt nun die bestehende Wagenflotte des Unternehmens. Die letzten 20 von insgesamt 100 beschafften Wagen wurden erst kürzlich im Januar in die Flotte integriert. „Ein erster Test der Verladung und des durchgängigen Schienentransports der besonders langen und schweren Tankbehälter zwischen zwei Terminals des Kombinierten Verkehrs sind für das zweite Halbjahr geplant. Als Kombiverkehr stehen wir der Chemiebranche damit aktiv zur Seite, bisherige Kesselwagentransporte innerhalb unseres deutschlandweiten und europäischen Intermodal-Netzwerks erfolgreich abzuwickeln“, ist Geschäftsführer Armin Riedl von den zukünftigen Marktchancen für sein Unternehmen überzeugt.

Investitionen in die Schieneninfrastruktur sind ein notwendiges Mittel, den Schienengüterverkehr auf lange Sicht für die heutigen und zukünftigen Anforderungen wieder leistungsfähiger zu machen. Mittelfristig fordert das Unternehmen eine direkte Förderung der Unternehmen, die mit ihrem Engagement im intermodalen Verkehr die Voraussetzung schaffen, die Klimaziele der Bundesregierung schneller zu erzielen. „Trotz der Notwendigkeit, im Verkehrssektor die Schadstoffemissionen zu reduzieren, wurde der tägliche Einsatz der Kommanditisten unseres Unternehmens für den Umweltschutz seitens der Politik noch nicht honoriert. Wir fordern daher als weitere wichtige Maßnahmen die Mautbefreiung im Vor- und Nachlauf zu den Terminals sowie, analog zu der Förderpraxis in vielen europäischen Ländern, eine sendungsbezogene finanzielle Unterstützung für die Nutzung des Kombinierten Verkehrs“, bringt Riedl die derzeitige Situation auf den Punkt.

Quelle und Foto: Kombiverkehr KG, nachdem die Kombiverkehr KG im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 884.168 Sattelauflieger, Wechselbehälter und Container von der Straße und dem Seeweg auf die Schiene verlagert hat, sollen in 2020 gemeinsam mit den Kunden aus Spedition und Logistik und modernen Tragwagen neue Marktsegmente im Bereich der Chemietransporte erschlossen werden. 

 




Echtzeit-Datenaustausch zwischen Schiff und Hafen

Verlässliche Schiffsankünfte, eine noch effizientere Schiffsabfertigung und Hafenlogistik sowie reduzierte Treibstoffverbräuche und -emissionen – das sind die Ziele eines gemeinsamen Digitalisierungsprojekts von HVCC Hamburg Vessel Coordination Center mit dem maritimen Technologieunternehmen Wärtsilä und dem Kreuzfahrtkonzern Carnival. Details wurden erstmals auf der Konferenz Smart Ports Summit in London vorgestellt.


Häfen sind die Knotenpunkte weltumspannender Transportströme. Wenn die Schiffe an den Terminals festmachen, dann ist die landseitige Logistik minutiös darauf vorbereitet und bis ins Detail durchgeplant. Das gilt für Fracht- wie auch für Passagierschiffe. Erreicht beispielsweise ein Kreuzfahrer den Hamburger Hafen, dann muss der Passagierwechsel von bis zu 6.000 Reisenden vorbereitet sein. Dutzende Busse, Züge, Flüge, gegebenenfalls auch hunderte Hotelzimmer, sind gebucht, Ausflüge organisiert. Schiffsausrüster stehen bereit, um das Schiff mit frischen Lebensmitteln, Verbrauchsgütern und technischem Material zu versorgen. Kommt es zu einer Schiffsverspätung, kann dies finanzielle Folgen haben.

Seit über zehn Jahren optimiert das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center als zentrale, neutrale und überbetriebliche Koordinationsstelle Schiffsverkehre, die sich im Zu- und Ablauf des Hamburger Hafens befinden – egal, ob Großcontainerschiff, Bulker, Kreuzfahrt-, Feeder- oder Binnenschiff.

Im vergangenen Jahr hat das HVCC über 3.200 Großschiffe im Zulauf auf den Hamburger Hafen koordiniert. Im Rahmen der sogenannten Passageplanung ermittelt das HVCC die ideale Ankunftszeit (RTA Requested Time of Arrival) eines Schiffs bei der Elbansteuerung. Dabei beachtet die Koordinierungsstelle Faktoren wie Liegeplatzbelegung, Begegnungsverkehre, Tide und Wetter und stimmt das operative Lagebild mit den zuständigen Behörden ab – lange bevor das Schiff den Transit nach Hamburg antritt. Auf Basis der ermittelten RTA-Daten kann die Reederei beziehungsweise die Schiffsführung die Reisegeschwindigkeit und -route für eine punktgenaue Ankunft anpassen. Gleichzeitig können Terminals und weitere Hafendienstleister ihre Planungen vorbereiten. Verlässliche Ankunftszeiten, eine optimierte Hafenlogistik und Ressourcenplanung sowie die Reduzierung von Treibstoffverbräuchen und Emissionen sind die daraus resultierenden Vorteile.

Optimierte Schiffsanläufe durch digitalen Datenaustausch
HVCC hat nun gemeinsam mit dem maritimen Technologieanbieter Wärtsilä und mit dem Kreuzfahrtkonzern Carnival die Passageplanung weiterentwickelt und eine weltweit einmalige digitale Lösung für Just-in-Time-Schiffsanläufe getestet. In Zuge dessen wurde erstmals der direkte Echtzeit-Datenaustausch zwischen Hafen und Schiff unter realen Bedingungen für einen dynamisch optimierten Hamburg-Anlauf realisiert. Die ersten Live-Einspielungen erfolgten bei der M/S „AIDAperla“ und der M/S „AIDAsol“, die den Hamburger Hafen regelmäßig besuchen. Dabei wurden die Daten zwischen dem HVCC und dem Fleet Operation Center der Carnival Maritime GmbH in Hamburg über die von Wärtsilä entwickelte digitale Plattform Navi-Port direkt in die elektronische Seekarte (ECDIS) der Kreuzfahrtschiffe eingespeist. Der ständige dynamische Datenaustausch in Echtzeit verbessert die Koordination und ermöglicht automatische Kurs- und Geschwindigkeitsänderungen, falls sich die Bedingungen im Hafen während einer Reise ändern sollten. Begleitet wird das innovative Projekt von der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas, die die Erfüllung der Cyber-Sicherheitsanforderungen sicherstellt. Darüber hinaus gehört die international renommierte Unternehmensberatung HPC Hamburg Port Consulting mit ihrer Expertise im hafenseitigen Projektmanagement zum Team.

HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt: „Das HVCC setzt seit jeher auf die Entwicklung digitaler Kollaborationslösungen. Für uns bedeutet die ‚Passageplanung 2.0‘ einen weiteren Schritt in der intelligenten Schiffskoordination und Digitalisierung der Hafenlogistik.“

Michael Salzmann, Senior Nautical Superintendent, Carnival Maritime: „Wir haben uns verpflichtet, die Kreuzfahrt nachhaltiger zu gestalten. Deshalb begrüßen wir die Entwicklung neuer und effizienterer Technologien. Wir haben die Lösung mit zwei unserer Schiffe getestet. Die Wärtsilä-Navigationssysteme an Bord waren direkt mit dem HVCC verbunden, was eine kontinuierliche Kommunikation ermöglichte, sodass die Schiffe Just in Time in Hamburg ankamen. Hervorragend.“

Torsten Büssow, Direktor von Wärtsilä Voyage: „Der Ansatz von Wärtsilä zielt darauf ab, Ineffizienzen im Schiffsbetrieb zu eliminieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren der maritimen Industrie ist ein Schlüsselfaktor. Dieses Projekt zeigt einmal mehr, was gewonnen werden kann, wenn die Industrie transparent kooperiert.“

Najmeh Masoudi, Technology Leader – Smart Ships, Bureau Veritas: „Konnektivität ermöglicht neue Arbeitsweisen. Als Klassifikationsgesellschaft spielt Bureau Veritas eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass die Schifffahrtsindustrie neue Technologien sicher einführt.“

Nach den erfolgreichen Tests im Kreuzfahrtsegment ist die Ausweitung auch auf die Frachtschifffahrt geplant. Gespräche mit Containerreedereien wurden bereits aufgenommen. „Perspektivisch könnten auch weitere Hafenstandorte diesen Service des HVCC nutzen“, so Hirt. Das Potenzial zur weiteren Vernetzung sei mit weltweit rund 3.000 Seehäfen und 100.000 Handelsschiffen enorm.

Quelle: Hamburger Hafen und Logistik AG und EUROGATE GmbH & Co.KGaA, KG, Foto: HHM/ Dietmar Hasenpusch

 

 

 

 




Hapag-Lloyd verbessert Operatives Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2019 und auf Basis vorläufiger Zahlen hat Hapag-Lloyd sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich auf 811 Millionen Euro gesteigert (2018: 444 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (EBITDA) wuchs auf 1.986 Millionen Euro (2018: 1.139 Millionen Euro).

Wesentliche Treiber der positiven Geschäftsentwicklung sind bessere Frachtraten und ein konsequentes Kosten- und Erlösmanagement. In den Ergebnissen des Jahres 2019 enthalten sind Effekte aus der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 in Höhe von rund 31 Millionen Euro beim EBIT und rund 467 Millionen Euro beim EBITDA. Im vierten Quartal 2019 lagen das EBITDA mit 475 Millionen Euro (Q4 2018: 327 Millionen Euro) und das EBIT mit 169 Millionen Euro (Q4 2018: 144 Millionen Euro) ebenso über den Vergleichswerten des Vorjahres.

Die Umsätze erhöhten sich im Geschäftsjahr 2019 um rund 9 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro (2018: 11,6 Milliarden Euro). Dies aufgrund einer besseren durchschnittlichen Frachtrate von 1.072 USD/TEU für das Gesamtjahr, die durch eine stärkere Fokussierung auf profitablere Fahrtgebiete sowie ein aktives Erlösmanagement um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert lag (2018: 1.044 USD/TEU). Positiv zum Umsatz beigetragen haben ebenso eine um 1,4 Prozent auf mehr als 12 Millionen TEU gesteigerte Transportmenge (2018: 11,9 Millionen TEU) und ein stärkerer US-Dollar Wechselkurs gegenüber dem Euro.

Geringere Aufwendungen für das Handling und den Inlandtransport von Containern sowie der leicht niedrigere durchschnittliche Bunkerverbrauchspreis von 416 USD/t (2018: 421 USD/t) wirkten entlastend auf die Transportaufwendungen, die sich jedoch auch aufgrund eines stärkeren US-Dollars auf insgesamt 9,7 Milliarden Euro erhöhten (2018: 9,6 Milliarden Euro).

Den Geschäftsbericht für das Jahr 2019 sowie einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wird Hapag-Lloyd am 20. März 2020 veröffentlichen.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd

 

 




100 Millionen Invest im JadeWeserPort

Mit China Logistics hat sich eines der größten chinesischen Logistikunternehmen einen Erbbaurechtsvertrag über 20 Hektar Fläche im Güterverkehrszentrum (GVZ) des JadeWeserPort Wilhelmshaven unterzeichnet. Bis 2021 wird so in Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen das Logistikzentrum „China Logistics-Wilhelmshaven Hub“ mit 40.000 Quadratmeter Hallenfläche und 110.000 Quadratmeter ungedeckter Lagerfläche für den Umschlag chinesischer Waren entstehen.

In einem zweiten Bauabschnitt ist eine weitere Halle mit 20.000 Quadratmeter Fläche geplant. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Projekt beträgt rund 100 Millionen Euro.

Dazu erklärt Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Die Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages zwischen China Logistics und der landeseigenen JadeWeserPort-Marketinggesellschaft ist ein großartiger Erfolg für Wilhelmshaven. Die geplante Investition eines der größten chinesischen Logistikunternehmen unterstreicht die internationale Bedeutung des JadeWeserPorts und des maritimen Standorts Niedersachsen. Das Güterverkehrszentrum in unmittelbarer Nähe zu Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen bietet ideale Bedingungen für international agierende Logistikunternehmen. Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung von China Logistics für Wilhelmshaven eine Signalwirkung für weitere Ansiedlungen im JadeWeserPort und positive Auswirkungen auch auf die Liniendienste am Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven haben wird.“

Erfreut über den Vertragsabschluss zeigt sich auch Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketinggesellschaft: „Wir haben, begleitet durch das Land Niedersachsen, rund fünfeinhalb Jahre mit den chinesischen Partnern über die Ansiedlung verhandelt. Wir freuen uns, dass wir die verantwortlichen Gremien bei China Logistics davon überzeugen konnten, dass Wilhelmshaven für die erste Investition des Unternehmens in Europa der richtige Standort ist. Wir hoffen, dass mit der Entscheidung von China Logistics Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen auch bei anderen international agierenden Marktteilnehmern in den Fokus rückt.“

Das Portfolio der umzuschlagenden Güter am „China Logistics-Wilhelmshaven Hub“ wird die Bereiche Automotive (Schwerpunkt), Steinwaren für Baumärkte, Lebensmittel und Konsumgüter umfassen, die via Wilhelmshaven importiert, zwischengelagert und verteilt werden. Langfristiges Ziel der chinesischen Partner ist der Umschlag von rund 100.000 TEU pro Jahr. Das Grundstück wird mit einem Bahnanschluss versehen, so dass mittelfristig Schienenverkehre aus China nach Wilhelmshaven geleitet werden könnten. Damit hat der Seehafenstandort Wilhelmshaven gute Voraussetzungen, ein Teil der „One Belt, One Road“-Initiative der chinesischen Regierung zu werden. Die Bauzeit für das Logistikzentrum samt Gleisanschluss, Halle und Anlegen der Freifläche soll etwa 9 Monate betragen. Der Baubeginn ist für den Winter 2020/21 vorgesehen, so dass mit der Inbetriebnahme 2021 gerechnet wird. Ziel von China Logistics ist es, ein deutsches oder europäisches Unternehmen mit dem Betrieb des Logistikzentrums zu beauftragen. Der Erbbaurechtsvertrag hat eine Laufzeit von 99 Jahren. Ausschlaggebender Punkt für die Standortentscheidung war die Verfügbarkeit der Fläche in der gewünschten Größe in Nachbarschaft zu einem Seehafenterminal in Verbindung mit dem vorhandenen Entwicklungspotenzial. Neben Wilhelmshaven haben sich die Verantwortlichen von China Logistics auch andere Hafenstandorte in Europa, zum Beispiel Antwerpen, angesehen und bewertet.

China Logistics betreibt in China 58 Logistikzentren und ist eine Tochter des Staatsunternehmens China Chengtong Holding Group (CCT), die Minderheits-Anteilseigner der Reederei Cosco Shipping Lines ist. Die Geschäftsfelder des Unternehmens beinhalten Gütertransporte auf dem Straßen-, Schienen- und Wasserweg sowie integrierte Logistikdienstleistungen einschließlich internationale Transporte, Lagerhaltung und Distribution.